“Die Kinder haben jetzt in der Schule Sexualkunde bekommen.” Das war der Beginn einer langen Diskussion zwischen Patricia, Susanne, Marcus und Thea.
Jedenfalls nahm es die vier so in Beschlag, dass unsere Tischrunde von acht Personen in zwei Teile zerfiel. Eine Hälfte ereiferte sich, die andere zuckte etwas verzweifelt mit den Schultern.
Wir Unbeteiligten retteten uns mit Wein, warfen uns Blicke zu und warteten auf den Themenwechsel.
Aber irgendwie war es schon vom ersten Moment an fast nur um die Kinder gegangen.
Bernd und Eric waren zu erfahrene Ehemänner, um ihre Frauen zu bremsen. “Einfach austoben lassen, das wird schon.” konnte man von Erics Lippen erahnen und Bernd hob beide Daumen und nickte.
Blieben noch Eva und ich übrig. Das Nicht-Paar.
Thea, meine Schwester, hatte mich eingeladen, Silvester mit ihr, Marcus und den beiden Kindern zu feiern. Ich war so leichtsinnig gewesen zuzusagen und naiv genug, um an einen kleinen familiären Rahmen zu denken.
Natürlich hatten sie noch Freunde eingeladen.
Und Eva.
“Die ist nett, Du wirst sehen.”
Theas Blick sagte dabei, dass es doch langsam Zeit würde, eine nette Frau zu finden.
Sie wusste, dass ich kein Leben als Eremit führte. Aber für Sie war das “nichts richtiges”.
Ich hatte eigentlich schon keine Lust mehr, bevor ich überhaupt richtig angekommen war. Aber alleine wollte ich auch nicht ins neue Jahr feiern. So schluckte ich den Ärger hinunter und fügte mich in mein Schicksal.
Immerhin würde es Theas leckeres Käsefondue geben. Das liebte ich.
“Die Kinder sind in dem Alter doch total überfordert mit diesem Thema. Die haben doch noch gar keinen Bezug zu ihrer Sexualität!” Das war Patricia.
Susanne fand, dass man nicht früh genug mit der Aufklärung anfangen könne. Besonders über Verhütung. Und dass man immer ‘nein’ sagen darf, wenn man sich nicht wohl fühlt.
Thea hatte sich zwar sehr elegant in Schale geworfen, das hatte meine tolle Schwester einfach im Blut, aber Susanne und Patricia konnte man maximal bescheinigen, sich Mühe gegeben zu haben. Immerhin, sie trugen keine Jeans.
Eva wiederum war ganz schön schön. Kastanienbraunes Haar fiel in leichten Hollywood-Wellen über ihre Schultern und die Kerzen auf dem Tisch verstärkten den warmen rötlichen Glanz darin.
Ihr Gesicht war von hause aus edel geformt und dazu dezent geschminkt, gekonnt akzentuiert. Sehr grüne Augen strahlten daraus hervor und sprachen von einer gewitzten Person, die leider bisher sehr ruhig geblieben war. Es waren wohl auch nicht ihre Themen gewesen.
Sie trug ein schlichtes schwarzes Samtkleid mit großem Ausschnitt, jedoch war es bis zum Hals und den Handgelenken mit dünner Spitze verschlossen. Ihr stand es ausgezeichnet.
“Eltern. Wenn sie keine Sorgen haben, machen sie sich welche.” lästerte ich leise.
“Das stimmt.” pflichtete sie mir bei und lächelte verschwörerisch.
“Und dann machen die Kinder doch, was sie wollen. Oder hast Du deine Eltern um Erlaubnis gefragt?” fragte ich provokant.
“Sicher nicht!”
“Eben.” nickte ich.
“In der Schule kann man ja auch nur die Theorie vermitteln. In der Praxis ist man dann wieder alleine auf sich gestellt.” Diese Offenheit überraschte mich und dem Tonfall nach war dieser Pfad für Eva in Teilen steinig gewesen.
Ich schaute sie interessiert an, wartete. Sie registrierte mein Interesse, überlegte, was sie einem Fremden sagen konnte und wollte.
“Jungs sind in einem bestimmten Alter sehr fordernd. Manchmal überfordernd.”
“Manche Jungs bleiben ein Leben lang fordernd. Aber man lernt sich zu zähmen. Übrigens ist das für Jungs auch keine einfache Zeit.”
“Du meinst aktiv sein zu müssen, aber praktisch keine Ahnung zu haben?” das beschrieb das Dilemma ganz gut.
“Ja. Was man sich aus dunklen Quellen angeeignet hatte, half ja auch nur bedingt weiter.” wie würde sie darauf reagieren?
“Und wir Mädchen fragten uns, was wir mitmachen sollten und was nicht. Es ist ja nicht so, dass wir die zwielichtigen Quellen nicht zu sehen bekommen hätten.” Ah,ja!
“Schwierig. Was hilft da?” fragte ich.
“Vielleicht praktischer Sexualkundeeunterricht?” meinte Eva.
“So eine Unterrichtseinheit wie: Das andere Geschlecht ‘begreifen’?” schlug ich vor.
“Oder: Stellung beziehen im sexuellen Dialog?” führte sie lachend fort.
“blasen & lecken, Lektion I und II?” prustete ich.
“Der zweite ist ein Vertiefungskurs?” kam von Bernd gut gelaunt ein seitlich eingeworfener Beitrag und von Patricia ein giftiges “Bernd!”
Das mussten die anderen erste einmal schlucken.
Wir hatten die Toleranzgrenzen wohl mindestens erreicht.
Betretene Ruhe.
“Entschuldigung. Wir wollten Eure Elterndebatte nicht sprengen.” sagte ich und schaute alle nach und nach einen Moment zu lange direkt an. Verklemmte Bande!
Thea rollte nur mit den Augen. Der kleine Bruder war wieder mal peinlich.
“Susanne, kannst Du mir bitte tragen helfen? Marcus, Bernd … ihr könntet bitte für Getränkenachschub sorgen, ja?” Meine souveräne Schwester war schon eine tolle Frau!
“Thea, wann gibt es das Fondue? Ist noch eine halbe Stunde Zeit?” fragte ich sie.
“Eher in 45 Minuten, warum?”
“Ich würde gerne noch eine kurze Runde spazieren gehen. Dann kann ich mehr von dem leckeren Käse essen.”
“Ja, gut. Schnapp mal etwas frische Luft. Das scheinst Du zu brauchen. Bis gleich.”
“Sollen wir?” fragte ich Eva.
“Äh … ja! Gut!” Sie schaute überrascht, aber durchaus erfreut.
Ich half ihr in den Mantel.
“Tolles Gesamtpaket.” kommentierte ich dabei mit einem Lächeln und direktem Blickkontakt..
“Danke.”
Süß! Sie wurde leicht rot.
Es war kalt geworden, trockene Kälte. Der Himmel zog sich langsam zu, nur ganz im Westen waren noch Sterne zu sehen.
Wir schlenderten durch die Straßen des Neubaugebietes oberhalb der Altstadt, die hell erleuchtet unter uns lag. Der Flusslauf des Neckars war als dunkles Band im Lichtermeer deutlich zu erkennen.
Eva hatte sich bei mir eingehakt.
“Thea hat mich reingelegt. Ich dachte, das wäre die kleine Familienfeier mit ihr und ihrem Mann … sonst wäre ich überhaupt nicht da. Tut mir leid, dass Du in diese Elternselbsthilfegruppe reingeraten bist.”
“Du kannst ja nichts dazu.” lachte sie.
“Vielleicht doch … Thea versucht immer mich zu verkuppeln. Ich hätte es wissen sollen.”
“Du hättest mich also lieber alleine mit denen gelassen?” schmollte Eva.
“Mmmmmh … jetzt nicht mehr. Ich habe Dich ja gerade noch gerettet, womit das bewiesen wäre.”
“Deine Schwester und ihr Mann sind aber ganz nett.”
“Woher kennt ihr euch eigentlich?”
“Ich bin ihre neue Doktorandin an der Universität. Ich kam erst zum Semesteranfang aus Aachen und war ganz froh für die Einladung.”
“So ist mein Schwesterherz. Immer nett, immer fürsorglich. Und wenn sich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden lässt, ist sie vor nix fies.”
“Du bist also ihr Sorgenkind … weil Du Single bist?”
“Jup. Sie versteht mein Leben nicht. Genauer: Sie will es nicht verstehen.”
“Du bist also ganz gerne Single?”
“Ich schätze meine Freiheit … und vielleicht habe ich auch zu hohe Ansprüche.”
“Zumindest bist Du ehrlich und nimmst kein Blatt vor den Mund … wie heißt Du eigentlich.”
“Das ist mir peinlich, habe ich mich wirklich nicht vorgestellt? Danilo.”
“Nein, das hast Du nicht.”
Das war mir wirklich peinlich. Da konnte Eva ja nichts dafür, dass meine Schwester mich im falschen Glauben gelassen hatte. Da hatte ich doch glatt meine guten Manieren vergessen.
“Ich war echt sauer vorhin … “
“Ja, Deine Blicke hätten auch Eis sprühen können.”
Wir schauten uns an und lachten darüber.
“Jetzt nicht mehr. Du siehst eigentlich ganz nett aus.” grinste Eva spitzbübisch.
“Ich bin aber ein böser Junge mit einer netten Fassade. Vorsicht!”
“Die braven Jungs sind auf Dauer langweilig, Danilo.” sagte sie mit tiefer Überzeugung.
“Echt?” fragte ich und tat überrascht.
“Echt!” nickte sie und rollte die Augen.
Wir wechselten auf einen Treppenweg, der auf einen Pfad unterhalb der Straße führte. In Richtung des Abhangs war er durch eine Sandsteinmauer gesichert.
“Du magst also eher die bösen Jungs.” stellte ich fest.
“Nur die, die auf den zweiten Blick böse sind.”
“Du spielst mit dem Feuer!”
“Oder Du … was weißt Du denn schon über mich?”
Jetzt blieb ich stehen und drehte sie vor mich. Sie spielte mit mir, obwohl ich unartig war. Und ihr Blick war erwartungsvoll … tief, forschend. Das spöttische Grinsen, das ich schon öfter an diesem Abend gesehen hatte, sprach ganz klar “Trau dich doch!”
Ich griff in ihre langen Haare, hielt ihren Kopf so in Position und küsste sie ohne jede Zurückhaltung. Sie bot mir anschließend förmlich ihren Hals dar, wollte mehr.
Als ich ihre Hand an meinem Schritt spürte, wie sie mit lüsternem Grinsen durch meine Hose die deutlich spürbare Erektion knetete, war jede noch verbliebene Frage nach Zurückhaltung hinfällig.
“Eva, Eva, Eva … ich warne Dich. Ich bin ein Mann der Spuren hinterlässt.”
“Ist mir lieber als einer, der spurlos verschwindet.”
Jedenfalls nahm es die vier so in Beschlag, dass unsere Tischrunde von acht Personen in zwei Teile zerfiel. Eine Hälfte ereiferte sich, die andere zuckte etwas verzweifelt mit den Schultern.
Wir Unbeteiligten retteten uns mit Wein, warfen uns Blicke zu und warteten auf den Themenwechsel.
Aber irgendwie war es schon vom ersten Moment an fast nur um die Kinder gegangen.
Bernd und Eric waren zu erfahrene Ehemänner, um ihre Frauen zu bremsen. “Einfach austoben lassen, das wird schon.” konnte man von Erics Lippen erahnen und Bernd hob beide Daumen und nickte.
Blieben noch Eva und ich übrig. Das Nicht-Paar.
Thea, meine Schwester, hatte mich eingeladen, Silvester mit ihr, Marcus und den beiden Kindern zu feiern. Ich war so leichtsinnig gewesen zuzusagen und naiv genug, um an einen kleinen familiären Rahmen zu denken.
Natürlich hatten sie noch Freunde eingeladen.
Und Eva.
“Die ist nett, Du wirst sehen.”
Theas Blick sagte dabei, dass es doch langsam Zeit würde, eine nette Frau zu finden.
Sie wusste, dass ich kein Leben als Eremit führte. Aber für Sie war das “nichts richtiges”.
Ich hatte eigentlich schon keine Lust mehr, bevor ich überhaupt richtig angekommen war. Aber alleine wollte ich auch nicht ins neue Jahr feiern. So schluckte ich den Ärger hinunter und fügte mich in mein Schicksal.
Immerhin würde es Theas leckeres Käsefondue geben. Das liebte ich.
“Die Kinder sind in dem Alter doch total überfordert mit diesem Thema. Die haben doch noch gar keinen Bezug zu ihrer Sexualität!” Das war Patricia.
Susanne fand, dass man nicht früh genug mit der Aufklärung anfangen könne. Besonders über Verhütung. Und dass man immer ‘nein’ sagen darf, wenn man sich nicht wohl fühlt.
Thea hatte sich zwar sehr elegant in Schale geworfen, das hatte meine tolle Schwester einfach im Blut, aber Susanne und Patricia konnte man maximal bescheinigen, sich Mühe gegeben zu haben. Immerhin, sie trugen keine Jeans.
Eva wiederum war ganz schön schön. Kastanienbraunes Haar fiel in leichten Hollywood-Wellen über ihre Schultern und die Kerzen auf dem Tisch verstärkten den warmen rötlichen Glanz darin.
Ihr Gesicht war von hause aus edel geformt und dazu dezent geschminkt, gekonnt akzentuiert. Sehr grüne Augen strahlten daraus hervor und sprachen von einer gewitzten Person, die leider bisher sehr ruhig geblieben war. Es waren wohl auch nicht ihre Themen gewesen.
Sie trug ein schlichtes schwarzes Samtkleid mit großem Ausschnitt, jedoch war es bis zum Hals und den Handgelenken mit dünner Spitze verschlossen. Ihr stand es ausgezeichnet.
“Eltern. Wenn sie keine Sorgen haben, machen sie sich welche.” lästerte ich leise.
“Das stimmt.” pflichtete sie mir bei und lächelte verschwörerisch.
“Und dann machen die Kinder doch, was sie wollen. Oder hast Du deine Eltern um Erlaubnis gefragt?” fragte ich provokant.
“Sicher nicht!”
“Eben.” nickte ich.
“In der Schule kann man ja auch nur die Theorie vermitteln. In der Praxis ist man dann wieder alleine auf sich gestellt.” Diese Offenheit überraschte mich und dem Tonfall nach war dieser Pfad für Eva in Teilen steinig gewesen.
Ich schaute sie interessiert an, wartete. Sie registrierte mein Interesse, überlegte, was sie einem Fremden sagen konnte und wollte.
“Jungs sind in einem bestimmten Alter sehr fordernd. Manchmal überfordernd.”
“Manche Jungs bleiben ein Leben lang fordernd. Aber man lernt sich zu zähmen. Übrigens ist das für Jungs auch keine einfache Zeit.”
“Du meinst aktiv sein zu müssen, aber praktisch keine Ahnung zu haben?” das beschrieb das Dilemma ganz gut.
“Ja. Was man sich aus dunklen Quellen angeeignet hatte, half ja auch nur bedingt weiter.” wie würde sie darauf reagieren?
“Und wir Mädchen fragten uns, was wir mitmachen sollten und was nicht. Es ist ja nicht so, dass wir die zwielichtigen Quellen nicht zu sehen bekommen hätten.” Ah,ja!
“Schwierig. Was hilft da?” fragte ich.
“Vielleicht praktischer Sexualkundeeunterricht?” meinte Eva.
“So eine Unterrichtseinheit wie: Das andere Geschlecht ‘begreifen’?” schlug ich vor.
“Oder: Stellung beziehen im sexuellen Dialog?” führte sie lachend fort.
“blasen & lecken, Lektion I und II?” prustete ich.
“Der zweite ist ein Vertiefungskurs?” kam von Bernd gut gelaunt ein seitlich eingeworfener Beitrag und von Patricia ein giftiges “Bernd!”
Das mussten die anderen erste einmal schlucken.
Wir hatten die Toleranzgrenzen wohl mindestens erreicht.
Betretene Ruhe.
“Entschuldigung. Wir wollten Eure Elterndebatte nicht sprengen.” sagte ich und schaute alle nach und nach einen Moment zu lange direkt an. Verklemmte Bande!
Thea rollte nur mit den Augen. Der kleine Bruder war wieder mal peinlich.
“Susanne, kannst Du mir bitte tragen helfen? Marcus, Bernd … ihr könntet bitte für Getränkenachschub sorgen, ja?” Meine souveräne Schwester war schon eine tolle Frau!
“Thea, wann gibt es das Fondue? Ist noch eine halbe Stunde Zeit?” fragte ich sie.
“Eher in 45 Minuten, warum?”
“Ich würde gerne noch eine kurze Runde spazieren gehen. Dann kann ich mehr von dem leckeren Käse essen.”
“Ja, gut. Schnapp mal etwas frische Luft. Das scheinst Du zu brauchen. Bis gleich.”
“Sollen wir?” fragte ich Eva.
“Äh … ja! Gut!” Sie schaute überrascht, aber durchaus erfreut.
Ich half ihr in den Mantel.
“Tolles Gesamtpaket.” kommentierte ich dabei mit einem Lächeln und direktem Blickkontakt..
“Danke.”
Süß! Sie wurde leicht rot.
Es war kalt geworden, trockene Kälte. Der Himmel zog sich langsam zu, nur ganz im Westen waren noch Sterne zu sehen.
Wir schlenderten durch die Straßen des Neubaugebietes oberhalb der Altstadt, die hell erleuchtet unter uns lag. Der Flusslauf des Neckars war als dunkles Band im Lichtermeer deutlich zu erkennen.
Eva hatte sich bei mir eingehakt.
“Thea hat mich reingelegt. Ich dachte, das wäre die kleine Familienfeier mit ihr und ihrem Mann … sonst wäre ich überhaupt nicht da. Tut mir leid, dass Du in diese Elternselbsthilfegruppe reingeraten bist.”
“Du kannst ja nichts dazu.” lachte sie.
“Vielleicht doch … Thea versucht immer mich zu verkuppeln. Ich hätte es wissen sollen.”
“Du hättest mich also lieber alleine mit denen gelassen?” schmollte Eva.
“Mmmmmh … jetzt nicht mehr. Ich habe Dich ja gerade noch gerettet, womit das bewiesen wäre.”
“Deine Schwester und ihr Mann sind aber ganz nett.”
“Woher kennt ihr euch eigentlich?”
“Ich bin ihre neue Doktorandin an der Universität. Ich kam erst zum Semesteranfang aus Aachen und war ganz froh für die Einladung.”
“So ist mein Schwesterherz. Immer nett, immer fürsorglich. Und wenn sich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden lässt, ist sie vor nix fies.”
“Du bist also ihr Sorgenkind … weil Du Single bist?”
“Jup. Sie versteht mein Leben nicht. Genauer: Sie will es nicht verstehen.”
“Du bist also ganz gerne Single?”
“Ich schätze meine Freiheit … und vielleicht habe ich auch zu hohe Ansprüche.”
“Zumindest bist Du ehrlich und nimmst kein Blatt vor den Mund … wie heißt Du eigentlich.”
“Das ist mir peinlich, habe ich mich wirklich nicht vorgestellt? Danilo.”
“Nein, das hast Du nicht.”
Das war mir wirklich peinlich. Da konnte Eva ja nichts dafür, dass meine Schwester mich im falschen Glauben gelassen hatte. Da hatte ich doch glatt meine guten Manieren vergessen.
“Ich war echt sauer vorhin … “
“Ja, Deine Blicke hätten auch Eis sprühen können.”
Wir schauten uns an und lachten darüber.
“Jetzt nicht mehr. Du siehst eigentlich ganz nett aus.” grinste Eva spitzbübisch.
“Ich bin aber ein böser Junge mit einer netten Fassade. Vorsicht!”
“Die braven Jungs sind auf Dauer langweilig, Danilo.” sagte sie mit tiefer Überzeugung.
“Echt?” fragte ich und tat überrascht.
“Echt!” nickte sie und rollte die Augen.
Wir wechselten auf einen Treppenweg, der auf einen Pfad unterhalb der Straße führte. In Richtung des Abhangs war er durch eine Sandsteinmauer gesichert.
“Du magst also eher die bösen Jungs.” stellte ich fest.
“Nur die, die auf den zweiten Blick böse sind.”
“Du spielst mit dem Feuer!”
“Oder Du … was weißt Du denn schon über mich?”
Jetzt blieb ich stehen und drehte sie vor mich. Sie spielte mit mir, obwohl ich unartig war. Und ihr Blick war erwartungsvoll … tief, forschend. Das spöttische Grinsen, das ich schon öfter an diesem Abend gesehen hatte, sprach ganz klar “Trau dich doch!”
Ich griff in ihre langen Haare, hielt ihren Kopf so in Position und küsste sie ohne jede Zurückhaltung. Sie bot mir anschließend förmlich ihren Hals dar, wollte mehr.
Als ich ihre Hand an meinem Schritt spürte, wie sie mit lüsternem Grinsen durch meine Hose die deutlich spürbare Erektion knetete, war jede noch verbliebene Frage nach Zurückhaltung hinfällig.
“Eva, Eva, Eva … ich warne Dich. Ich bin ein Mann der Spuren hinterlässt.”
“Ist mir lieber als einer, der spurlos verschwindet.”
Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
(Gustav Klimt)
(Gustav Klimt)