Manchmal, da weiß ich nicht, ob ich Dingen zustimme, weil ich sie wirklich will oder in Ordnung finde oder ob ich das nur tue, um meinen Ansprüchen an mich selbst gerecht zu werden. Vielleicht spielen auch die möglichen Erwartungen anderer mit rein, das lässt sich schlecht allein rausfinden. Im Alltag finde ich das ganz einfach, meistens wird schon direkt kommuniziert, was von mir erwartet wird und was nicht.
Beim Bdsm ist das etwas anderes, da bin ich mir gern mal unsicher. Und selbst wenn man mir genau sagt, was man von mir erwartet – ich finde das kann ein Dom auch gern mal tun und sei es im Nachhinein in Form eines Lobs mitteilen, dass man die Erwartungen erfüllt hat – so frage ich mich manchmal ob das die echten Erwartungen an mich sind oder ob die mitgeteilten Erwartungen zurückgeschraubt sind, um mir nicht zu viel abzuverlangen. Nett gemeint wäre das sicherlich, aber es entspricht überhaupt nicht dem, was ich mir wünsche. Auch wenn ich weiß, dass es in den seltensten Fällen so ist, dass die Partner sich perfekt ergänzen und so niemand Erwartungen zurückschrauben oder über seine Grenzen oder aus seiner Komfortzone gehen muss.
Dann sind da noch meine Ansprüche an mich selbst. Ich merke manchmal, dass auch ich dieses Bild der optimalen Sklavin im Kopf habe und ich wäre gern so oder so ähnlich. So rational ich auch bin, so aufgeklärt und eigentlich selbstbewusst und zufrieden mit mir als Sub, ich erwische mich doch immer wieder dabei, wie ich mich selbst frage, ob ich nur wegen diesem Bild und meinem Wunsch so zu sein, so handle und so entscheide wie ich es eben tue.
Ich glaube man kann gar nicht exakt herausfinden, was einen zu bestimmten Entscheidungen bewegt, die Gründe sind oft nicht richtig greifbar, aber ich mag gern den Einfluss dieses Bildes in meinem Kopf ergründen. Woher kommt es?
Vielleicht bedarf es eines Beispiels, um das Bild und den Einfluss dessen klarer zu skizzieren: Vor einer Weile wollten mein Dom und ich gern mal Analsex probieren. Erst mit Plug vordehnen und dann irgendwann würde es schon gehen. So weit so gut, keine große Sache eigentlich. Also hab ich es allein probiert auf seine Anweisung hin. Ich war völlig verkrampft und er hat mir auch gesagt, ich soll aufhören, es sei nicht schlimm, wenn es nicht sofort funktioniert. Allerdings war ich der Meinung es müsse funktionieren, so schlimm täte es schon nicht weh, das müsste ich schon aushalten, wenn ich dem Erlebnis Analsex einen Schritt näher kommen wolle. Irgendwann hab ich dann ein bisschen geweint, weil es einfach so weh tat und dann brauchte es auch nur noch ein paar Worte um mich zum Aufhören zu bewegen. Analsex hatten wir jedenfalls noch immer keinen und das ist auch gar nicht schlimm.
Ich dachte eigentlich solche blöden Erlebnisse wären etwas für weniger gefestigte Charaktere als den Meinen. Für Leute die generell unsicher sind und sich leicht von bösen, bösen Doms beeinflussen lassen, dass „richtige“ Subs sich nicht so haben und liebend gern alles tun, um ihrem Herrn jedes ihrer „Löcher“ geben zu können. Irritierend, dass mir das auch passiert ist, obwohl ich sowas wenn ich ehrlich bin schon irgendwie belächle. Heutzutage sind doch Informationen so leicht zugänglich, dass jede Sub ganz einfach wissen könnte, dass es überhaupt keine „richtigen“ und „falschen“ Subs gibt (ebenso wenig wie es im Übrigen auch keine „richtigen“ und „falschen“ Doms gibt) und dass eine Sub auch Grenzen hat und haben darf. Aber warum hab ich dann trotzdem so reagiert, obwohl ich all das weiß?
Vielleicht ist in manchen Fällen Konkurrenzdenken für solche Reaktionen verantwortlich, aber ich hatte nie Konkurrenz und werde so schnell auch keine haben. Bdsm ist auch sowieso kein Kampf, der oder die Beste zu sein.
Ich finde es auch nicht schlimm, Grenzen zu haben, denn wir haben schließlich alle welche. Auch die Doms haben welche. Nur dass es bei ihnen vielleicht etwas ganz anderes ist, die meisten Doms haben keine Tabulisten, sie brauchen als „Bestimmer“ auch keine. Ich hab auch nie so richtig eine Tabuliste gehabt, kein Bedürfnis danach, vielleicht wär’s schon gut, Grenzen zu bestimmen, damit ich nicht verführt werde, Grenzen die doch irgendwie da sind, nur unausgesprochen existieren, überschreiten zu wollen in dem Glauben, man könne dann stolz auf mich sein. Aber das passt nicht ins Bild.
Ich frage mich, wie weit das Bild meinen Weg mitbestimmt. Gibt es deshalb keine Tabus für mich? Deshalb kein Safeword oder Ampelprinzip? Eigentlich bin ich doch schon ein Mensch zu dem es passen würde, ein Mensch mit großem Sicherheitsbedürfnis, der keine Risiken eingeht und keine Unsicherheiten zulässt. Vielleicht hat das auch nichts miteinander zu tun, vielleicht ist zumindest mein Bdsm zu losgelöst von der restlichen Persönlichkeit. Oft genug ist es doch so, dass die emanzipierten Geschäftsführerinnen die Subs sind. Oft genug ist es aber auch anders.
Am meisten naheliegend scheint mir, dass es vielleicht gar nicht so viel mit dem Bild in meinem Kopf zu tun hat, sondern beides einfach ein Ausdruck der Liebe, der Devotion, des Vertrauens gegenüber dem Partner ist. Sowohl dem Ideal der Sklavin nachzueifern und sich auch manchmal ein bisschen in seinem Eifer verlieren, als auch das Aufgeben beziehungsweise Nicht-Bestimmen von Tabus, und Safewords.
Für mich ist es auch eigentlich nicht wichtig, dass ich dieses Bild im Kopf habe, denn ich habe einen Dom, der sich um mich kümmert und Grenzen akzeptieren kann, die ich selbst nur schwerlich akzeptiere, der mir immer ehrlich mitteilt, was er von mir erwartet und mit dem es irgendwann mit Zeit und Ruhe funktionieren wird, zusammen Grenzen zu überschreiten und bisher Unbekanntes kennen zu lernen.
Warum genau ich meinen Weg gehe, das ist egal, wichtig ist nur, dass ich mich wohl fühle auf ihm auch wenn ich die vielen bunten anderen Wege sehen kann.
Beim Bdsm ist das etwas anderes, da bin ich mir gern mal unsicher. Und selbst wenn man mir genau sagt, was man von mir erwartet – ich finde das kann ein Dom auch gern mal tun und sei es im Nachhinein in Form eines Lobs mitteilen, dass man die Erwartungen erfüllt hat – so frage ich mich manchmal ob das die echten Erwartungen an mich sind oder ob die mitgeteilten Erwartungen zurückgeschraubt sind, um mir nicht zu viel abzuverlangen. Nett gemeint wäre das sicherlich, aber es entspricht überhaupt nicht dem, was ich mir wünsche. Auch wenn ich weiß, dass es in den seltensten Fällen so ist, dass die Partner sich perfekt ergänzen und so niemand Erwartungen zurückschrauben oder über seine Grenzen oder aus seiner Komfortzone gehen muss.
Dann sind da noch meine Ansprüche an mich selbst. Ich merke manchmal, dass auch ich dieses Bild der optimalen Sklavin im Kopf habe und ich wäre gern so oder so ähnlich. So rational ich auch bin, so aufgeklärt und eigentlich selbstbewusst und zufrieden mit mir als Sub, ich erwische mich doch immer wieder dabei, wie ich mich selbst frage, ob ich nur wegen diesem Bild und meinem Wunsch so zu sein, so handle und so entscheide wie ich es eben tue.
Ich glaube man kann gar nicht exakt herausfinden, was einen zu bestimmten Entscheidungen bewegt, die Gründe sind oft nicht richtig greifbar, aber ich mag gern den Einfluss dieses Bildes in meinem Kopf ergründen. Woher kommt es?
Vielleicht bedarf es eines Beispiels, um das Bild und den Einfluss dessen klarer zu skizzieren: Vor einer Weile wollten mein Dom und ich gern mal Analsex probieren. Erst mit Plug vordehnen und dann irgendwann würde es schon gehen. So weit so gut, keine große Sache eigentlich. Also hab ich es allein probiert auf seine Anweisung hin. Ich war völlig verkrampft und er hat mir auch gesagt, ich soll aufhören, es sei nicht schlimm, wenn es nicht sofort funktioniert. Allerdings war ich der Meinung es müsse funktionieren, so schlimm täte es schon nicht weh, das müsste ich schon aushalten, wenn ich dem Erlebnis Analsex einen Schritt näher kommen wolle. Irgendwann hab ich dann ein bisschen geweint, weil es einfach so weh tat und dann brauchte es auch nur noch ein paar Worte um mich zum Aufhören zu bewegen. Analsex hatten wir jedenfalls noch immer keinen und das ist auch gar nicht schlimm.
Ich dachte eigentlich solche blöden Erlebnisse wären etwas für weniger gefestigte Charaktere als den Meinen. Für Leute die generell unsicher sind und sich leicht von bösen, bösen Doms beeinflussen lassen, dass „richtige“ Subs sich nicht so haben und liebend gern alles tun, um ihrem Herrn jedes ihrer „Löcher“ geben zu können. Irritierend, dass mir das auch passiert ist, obwohl ich sowas wenn ich ehrlich bin schon irgendwie belächle. Heutzutage sind doch Informationen so leicht zugänglich, dass jede Sub ganz einfach wissen könnte, dass es überhaupt keine „richtigen“ und „falschen“ Subs gibt (ebenso wenig wie es im Übrigen auch keine „richtigen“ und „falschen“ Doms gibt) und dass eine Sub auch Grenzen hat und haben darf. Aber warum hab ich dann trotzdem so reagiert, obwohl ich all das weiß?
Vielleicht ist in manchen Fällen Konkurrenzdenken für solche Reaktionen verantwortlich, aber ich hatte nie Konkurrenz und werde so schnell auch keine haben. Bdsm ist auch sowieso kein Kampf, der oder die Beste zu sein.
Ich finde es auch nicht schlimm, Grenzen zu haben, denn wir haben schließlich alle welche. Auch die Doms haben welche. Nur dass es bei ihnen vielleicht etwas ganz anderes ist, die meisten Doms haben keine Tabulisten, sie brauchen als „Bestimmer“ auch keine. Ich hab auch nie so richtig eine Tabuliste gehabt, kein Bedürfnis danach, vielleicht wär’s schon gut, Grenzen zu bestimmen, damit ich nicht verführt werde, Grenzen die doch irgendwie da sind, nur unausgesprochen existieren, überschreiten zu wollen in dem Glauben, man könne dann stolz auf mich sein. Aber das passt nicht ins Bild.
Ich frage mich, wie weit das Bild meinen Weg mitbestimmt. Gibt es deshalb keine Tabus für mich? Deshalb kein Safeword oder Ampelprinzip? Eigentlich bin ich doch schon ein Mensch zu dem es passen würde, ein Mensch mit großem Sicherheitsbedürfnis, der keine Risiken eingeht und keine Unsicherheiten zulässt. Vielleicht hat das auch nichts miteinander zu tun, vielleicht ist zumindest mein Bdsm zu losgelöst von der restlichen Persönlichkeit. Oft genug ist es doch so, dass die emanzipierten Geschäftsführerinnen die Subs sind. Oft genug ist es aber auch anders.
Am meisten naheliegend scheint mir, dass es vielleicht gar nicht so viel mit dem Bild in meinem Kopf zu tun hat, sondern beides einfach ein Ausdruck der Liebe, der Devotion, des Vertrauens gegenüber dem Partner ist. Sowohl dem Ideal der Sklavin nachzueifern und sich auch manchmal ein bisschen in seinem Eifer verlieren, als auch das Aufgeben beziehungsweise Nicht-Bestimmen von Tabus, und Safewords.
Für mich ist es auch eigentlich nicht wichtig, dass ich dieses Bild im Kopf habe, denn ich habe einen Dom, der sich um mich kümmert und Grenzen akzeptieren kann, die ich selbst nur schwerlich akzeptiere, der mir immer ehrlich mitteilt, was er von mir erwartet und mit dem es irgendwann mit Zeit und Ruhe funktionieren wird, zusammen Grenzen zu überschreiten und bisher Unbekanntes kennen zu lernen.
Warum genau ich meinen Weg gehe, das ist egal, wichtig ist nur, dass ich mich wohl fühle auf ihm auch wenn ich die vielen bunten anderen Wege sehen kann.
There will be a time when we must choose between what is easy and what is right.