Seit meiner Pubertät hab ich mich über die Leidenschaft gewundert, die meine Freunde in intimen Beziehungen erleben. Mit 20 hab ich meinen ersten Freund kennengelernt, der heute mein Mann ist, und mich in ihn verliebt. Ein paar Monate haben wir neben Liebe nicht viel anderes gemacht. Aber soooooo die Extase, wie ich sie aus den Erzählungen meiner Freunde kannte, war da nicht. Ich hab gedacht, ich sei einfach weniger erregbar. Dass ich die höchsten Gefühle auf der sexuellen Ebene nicht erleben kann. Dass Sexuelles mir grundsätzlich nicht mehr bedeutet als: Macht Spaß und fühlt sich schön an. Seit einigen Jahren weiß ich, dass ich durchaus sexuelle Extase empfinden kann: Im BDSM-Kontext. Ich glaube, ich mache durch BDSM Erfahrungen, die sich meinen Freunden auf anderen Wegen eröffnen.
Viele BDSMler brauchen anscheinend einen Partner, der die eigene Neigung passend ergänzt, um einen glücklichen Beziehungsalltag erleben zu können. Das ist bei mir nicht so. Ich hab z.B. keinen Grund, mich meinem Mann gegenüber weniger feinfühlig zu verhalten als gegenüber dem Engel. Über das, was in mir vorgeht, halte ich beide auf dem Laufenden. Um mich offen mitzuteilen und sensibel zuzuhören, brauche ich kein BDSM. Herr Irrlicht auch nicht. Was er möchte und was nicht, sagt er mir deutlich und er erwartet, dass ich seine Bedürfnisse ernstnehme und mich entsprechend verhalte. Das kommt meiner Neigung entgegen, hat aber für mich nichts mit DS zu tun. Ihm gegenüber verhalte ich mich genauso. Für mich gehört das zu einer lebendigen Beziehung. Es ist mir ein Rätsel, wie man es schaffen kann, jahrzehntelang glücklich zusammen zu sein, ohne klar zu kommunizieren und sich gegenseitig in jeder Hinsicht ernstzunehmen. Egal ob mit oder ohne BDSM.
Die Freude über den Alltag mit meinem Mann wiegt seit vielen Jahren das in sexueller Hinsicht fehlende i-Tüpfelchen der Extase mindestens auf. Ich bin krass dankbar dafür, dass ich mit diesem Mann eine erfüllende Beziehung leben kann, obwohl er meine Neigung nicht ergänzt. Könnte ich nur mit DS lieben, müsste ich das so annehmen, mit allen Konsequenzen. Das würde ich als naturgegebene Begrenzung meiner Möglichkeiten ansehen. Einen Vorteil würde ich darin nicht sehen.
Ich glaube, es gibt BDSMler, die bei Nicht-BDSMlern noch nie was von krasser Verliebtheit, intensiven Beziehungen oder extatischem Sex mitbekommen haben. In welchen Kreisen muss man verkehren, um von so etwas nichts mitzubekommen? Was sind das für Menschen, mit denen man sich umgibt, wenn die alle tatsächlich noch nie sexuelle Extase erlebt haben, oder noch nie derbe verliebt waren? Wie muss ein Umfeld aus Nicht-BDSMlern ticken, wenn es darin keine einzige langjährige, intensive, innige Beziehung gibt, oder wenn darin noch niemand eine Phase verheerenden Liebeskummers erlebt hat?
Ich brauche pulsierendes Leben um mich. Leute, die wissen, wie es sich anfühlt, wenn ein Herz massiv pocht oder blutet. Menschen mit generell lauwarmen Gefühlen wären wahrscheinlich nicht meine Freunde geworden, oder nicht so langfristig geblieben.
Selbst wenn man persönlich keine richtig glücklich verbandelten Menschen oder leidenschaftlich Liebenden kennt... Müsste nicht ein Blick in die Literatur, ein Eintauchen in die Musik, in die bildenden Künste und manche Nachrichten reichen, um zu erkennen, dass es alle Sorten menschlicher Zuneigung auch ohne BDSM-Komponente geben kann - bis hin zur Extase und auch bis hin zur potentiell vernichtenden Abhängigkeit vom Partner?
Viele BDSMler brauchen anscheinend einen Partner, der die eigene Neigung passend ergänzt, um einen glücklichen Beziehungsalltag erleben zu können. Das ist bei mir nicht so. Ich hab z.B. keinen Grund, mich meinem Mann gegenüber weniger feinfühlig zu verhalten als gegenüber dem Engel. Über das, was in mir vorgeht, halte ich beide auf dem Laufenden. Um mich offen mitzuteilen und sensibel zuzuhören, brauche ich kein BDSM. Herr Irrlicht auch nicht. Was er möchte und was nicht, sagt er mir deutlich und er erwartet, dass ich seine Bedürfnisse ernstnehme und mich entsprechend verhalte. Das kommt meiner Neigung entgegen, hat aber für mich nichts mit DS zu tun. Ihm gegenüber verhalte ich mich genauso. Für mich gehört das zu einer lebendigen Beziehung. Es ist mir ein Rätsel, wie man es schaffen kann, jahrzehntelang glücklich zusammen zu sein, ohne klar zu kommunizieren und sich gegenseitig in jeder Hinsicht ernstzunehmen. Egal ob mit oder ohne BDSM.
Die Freude über den Alltag mit meinem Mann wiegt seit vielen Jahren das in sexueller Hinsicht fehlende i-Tüpfelchen der Extase mindestens auf. Ich bin krass dankbar dafür, dass ich mit diesem Mann eine erfüllende Beziehung leben kann, obwohl er meine Neigung nicht ergänzt. Könnte ich nur mit DS lieben, müsste ich das so annehmen, mit allen Konsequenzen. Das würde ich als naturgegebene Begrenzung meiner Möglichkeiten ansehen. Einen Vorteil würde ich darin nicht sehen.
Ich glaube, es gibt BDSMler, die bei Nicht-BDSMlern noch nie was von krasser Verliebtheit, intensiven Beziehungen oder extatischem Sex mitbekommen haben. In welchen Kreisen muss man verkehren, um von so etwas nichts mitzubekommen? Was sind das für Menschen, mit denen man sich umgibt, wenn die alle tatsächlich noch nie sexuelle Extase erlebt haben, oder noch nie derbe verliebt waren? Wie muss ein Umfeld aus Nicht-BDSMlern ticken, wenn es darin keine einzige langjährige, intensive, innige Beziehung gibt, oder wenn darin noch niemand eine Phase verheerenden Liebeskummers erlebt hat?
Ich brauche pulsierendes Leben um mich. Leute, die wissen, wie es sich anfühlt, wenn ein Herz massiv pocht oder blutet. Menschen mit generell lauwarmen Gefühlen wären wahrscheinlich nicht meine Freunde geworden, oder nicht so langfristig geblieben.
Selbst wenn man persönlich keine richtig glücklich verbandelten Menschen oder leidenschaftlich Liebenden kennt... Müsste nicht ein Blick in die Literatur, ein Eintauchen in die Musik, in die bildenden Künste und manche Nachrichten reichen, um zu erkennen, dass es alle Sorten menschlicher Zuneigung auch ohne BDSM-Komponente geben kann - bis hin zur Extase und auch bis hin zur potentiell vernichtenden Abhängigkeit vom Partner?