Hallo ihr Lieben,
ich benötige mal einen Rat, oder ggf. auch einfach nur Austausch zu einem Thema, das mich ziemlich beschäftigt. Und zwar geht es um meine Beziehung.
Um meine Gedanken zu verstehen, muss ich wahrscheinlich etwas ausholen: ich bin eher zurückhaltend und schüchtern gegenüber dem anderen Geschlecht und es fällt mir daher nicht so leicht, Frauen kennenzulernen und Beziehungen einzugehen. Das war schon immer so.
Ich hatte in meiner Jugend bis ins Studium hinein ein paar kürzere Beziehungen, die aber nicht wirklich ernst waren und auch sexuell eher nicht so weit gingen. Ich blieb „Jungmann“. Ich hatte immer schon so leicht den Verdacht, dass mit mir irgendwas anders ist, als mit anderen. Ich wusste nur nicht so genau, was das ist. Während des Studiums habe ich dann durch sehr seltsame Zufälle Kontakt mit dem Thema Bondage/BDSM bekommen und es hat "Klick" gemacht. Da war das Puzzleteil, was mir immer gefehlt hatte. Aber es war ein schwierig zu akzeptierender Teil von mir, ich war damals noch sehr gläubig und in Verbindung mit meiner damaligen generellen Unsicherheit im Allgemeinen und sexuellen Unsicherheit im Besonderen, hat es sehr lange gedauert, bis ich mit mir selbst im Reinen darüber war, das ich "so einer" bin.
Das mit mir in Einklang zu bringen war das Eine. Das auch nach Außen zu tragen ist etwas völlig anderes. Wie gesagt, ich bin sowieso eher zurückhaltend und schüchtern, da macht es das Thema BDSM nicht wirklich einfacher. Ich fand online einige Menschen, mit denen ich mich austauschen konnte. Aber den Schritt in die reale Welt (Stammtisch, Community, o.ä) habe ich nie gemacht, bis heute nicht. Nur ein sehr guter Freund von mir weiß (in etwa), was mit mir los ist.
Nachdem nun das Studium geschafft, die ersten Jahre der Karriere erledigt und das Einkommen gesichert war, gingen mir langsam die Entschuldigungen aus, warum ich immer noch allein war. Also ging ich auf die Suche. Abermals nicht in der realen Welt. Das „Online“ liegt mir da näher. Ich war auf diversen einschlägigen Portalen aktiv, denn eine Partnerin aus dem BDSM Umfeld sollte es sein. Nun scheint das Finden einer Partnerin für die Herren der Schöpfung aus Gründen des Überangebots eher nicht so einfach zu sein, jedenfalls war das bei mir erfolglos. Ich war enttäuscht. Nach ein wenig Frust habe ich dann entschieden, auf den „Vanilla-Seiten“ aktiv zu werden. Ich war bedacht, mein Profil so zu formulieren, dass erkennbar war, das ich etwas anders bin. Es gibt ja auch unter den "Vanilla-Damen" welche, die zumindest Teilen aus dem BDSM-Reportoire nicht unaufgeschlossen gegenüber sind. Es gab ein paar Dates aber so richtig daraus geworden ist nichts. Bis dann sie kam.
Sie, das ist meine jetzige Freundin. Wir sind seit ca. 6 Jahren zusammen. Wen immer man fragt, der uns beide kennt wird sagen, wir passen hervorragend zusammen. Wir haben ähnliche Interessen, wir ergänzen uns, wir haben den gleichen Tag-/Nachtrhythmus (wichtig! ;-)), wir mögen beide Nähe und können dem anderen aber auch mal Freiheiten lassen, die jeweils anderen Familien lieben uns, kurz: die Beziehung ist super!
Wenn da das Sexualleben nicht wäre…
Ich haben ihr gleich zu Beginn unserer Beziehung gesagt, dass ich bestimmte Elemente des BDSM mag. Sie war entsetzt und wäre mir beinahe gleich davon gelaufen. Sie selbst kannte nichts davon und bereits der Wikipedia-Artikel zu BDSM hat sie beinahe in die Flucht geschlagen. Ich habe viel mit ihr geredet und viel erklärt. Ich hab auch Abgrenzungen getroffen und versucht ihr zu erklären, dass BDSM nicht das ist, was man in 50 Shades oder bei RTL gezeichnet bekommt. Das hat sie beruhigt und sie konnte sich vorstellen, einige Facetten auszuprobieren – mir zuliebe, nicht weil sie es toll findet. Das war mehr als ich jemals vorher hatte und nach meiner Historie war es mir auch genug, also haben wir es miteinander versucht und es ging.
Leider merke ich immer wieder, dass mir die Schritte, die sie bereit war „auf mein Terrain“ zu gehen, nicht weit genug gehen. Vor allem auch deswegen nicht, weil sie selbst daran kein Vergnügen empfindet und es vor allem für mich tut. Ich bin dankbar dafür, dass sie es überhaupt versucht und komme ihr im Gegenzug in anderen (nicht sexuellen, aber auch nicht ganz einfachen) Belangen so weit entgegen, wie ich nur kann.
Vielleicht sollte ich hier was über meine Veranlagung schreiben. Ich bin Switcher mit einem Hang eher in Richtung Sub. Da für sie der passive Part überhaupt nicht in Frage kommt (selbst Augenbinden oder Fesseln bei ihr sind absolut tabu), haben wir uns darauf geeinigt, nur meine Sub-Seite auszuprobieren. Ich mag eher den DS Part, statt des SM, was auch gut ist, denn SM würde bei ihr gar nicht gehen. Ich habe einen wirklich sanften Flogger, welcher sofort angewidert zur Seite gelegt wurde, von meinem EStim-Gerät ganz zu schweigen.
Ich habe ihr davon erzählt, dass mich der Gedanke heiß macht, dass sie mich keusch hält. Das fand sie „machbar“. Selbst als ich mit meiner Keuschheitsschelle um die Ecke kam, war das „überraschend aber ok“. Und so trage ich nun hin und wieder meine Keuschheitsschelle. Warum hin und wieder? Nun, weil es meine Entscheidung ist. Wenn mir danach ist, frage ich sie, ob sie den Schlüssel nimmt. Tut sie natürlich. Abends fragt sie dann, ob sie mich besser aufschließen sollte...fürsorglich, aber kontraproduktiv fürs Kopfkino. Der Käfig und Keuschhaltung ist für mich vor allem dann spannend, wenn „man will, aber nicht kann“. Das hat was mit Erregung zu tun. Tease and Denial. Leider findet das bei uns nicht statt. Sex (Liebe machen) ist ein Wochenendthema, beinahe nach Kalendereintrag, inzwischen auch gerne mal 14-tägig und dann auch nur im Schlafzimmer, abgedunkelt. Zwischendurch Erregung holen durch Literatur oder Pornos geht leider auch nicht, da sie Pornographie generell ablehnt und es als Fremdgehen werten würde, sollte ich welche konsumieren. Erotische Literatur ist eine Grauzone, da gab es aber durchaus schon Diskussionen. Und so trage ich dann meist den Käfig 1-2 Tage tagsüber, aber mangels Erregung und damit in Ermanglung von etwas, das der Käfig verhindern könnte, bleibt er meistens irgendwann einfach ab...ohne Kommentar meiner- oder ihrerseits. Es ist ja nicht so, als hätte sie ein eigenes Interesse daran.
Ich lese in einigen Foren mit, lese Berichte von Parties oder Blogs von Aktiven (und Passiven) aus der Szene und ja, ich habe vor ihr auch einiges an Pornographie konsumiert (und ich weiß, dass das nicht die Realität widerspiegelt) und ich habe aufgrund dessen oft das Gefühl, so viel zu verpassen. Aber sie ist eben so Vanilla, dass sie schreiend weglaufen würde, wenn ich ihr von einigen Fantasien erzählen würde, die mich manchmal umtreiben. Aus Gesprächen über Szenen aus Filmen oder Serien oder den "Abgründen", die man im privaten Umfeld so mitbekommt (eine Kollegin will mit ihrem man in den Swingerclub...SWINGERCLUB!!!) zeigt sich immer, dass „Blümchensex im Schlafzimmer“ in ihrer Welt eigentlich schon die „korrekte“ Variante von Sex ist.
Ihr erkennt bis hierher sicher eine gewisse Frustration
Aber dann denke ich mir, es geht hier ja „nur“ um einen Lebensbereich. Einen wichtigen zwar, aber einen der aktuell faktisch bei uns eine Stunden pro Woche ausmacht, wenn überhaupt. Ich würde mir mehr wünschen, aber dennoch bleibt es nur ein Teil. Der Rest – und da fast der gesamte Rest – ist nahe an meiner Idealvorstellung einer Beziehung. Und nun stellt sich mir immer mal die Frage: ist das eine Problem mit Prioritäten? Sollte ich einfach glücklich sein mit dem, was ich habe? Oder nach dem streben, was ich nicht habe? Das letzte Mal kam mir das in den Sinn nach dem Spiegel-Artikel Warum Sadomasochismus als sexuelle Identität anerkannt sein sollte (.spiegel.de/kultur/gesellschaft/bdsm-warum-sadomasochismus-als-sexuelle-identitaet-anerkannt-sein-sollte-a-1283299.html). Dort schreibt die Autorin: „Aber da sind auch diejenigen, die nicht wählen können. Für die BDSM keine "Bereicherung des sexuellen Spektrums" ist, sondern eine Festlegung mit Ausschlusszwang für alles andere. Dazu gehöre ich. Meine Sexualität habe ich mir nicht ausgesucht. Sie hat viele Versuche von Partnerschaft mit sogenannten "Vanillas", nicht BDSM-lern, scheitern lassen, sie ist nicht verhandelbar.“ Und ich finde mich da teilweise wieder.
Aber was heißt das? Sollte ich meine Beziehung aufgeben, weil sie in dieser Hinsicht nicht perfekt ist? Was ist die Alternative? Ich bin niemand, der eine Beziehung aufgibt, kurz trauert und dann einfach *schnipp*eine neue Beziehung hat, die entweder besser ist oder eben schlechter, woraufhin die Iteration aufs neue beginnt.
Irgendwie bin ich gerade ein wenig ratlos und unzufrieden mit mir, meiner Beziehung und vor allem der Gesamtsituation. Und 42 ist aktuell keine zufriedenstellende Antwort...
Deswegen freue ich mich über alle eure Gedanken und vor allem Denkanstöße zu dem Thema!
ich benötige mal einen Rat, oder ggf. auch einfach nur Austausch zu einem Thema, das mich ziemlich beschäftigt. Und zwar geht es um meine Beziehung.
Um meine Gedanken zu verstehen, muss ich wahrscheinlich etwas ausholen: ich bin eher zurückhaltend und schüchtern gegenüber dem anderen Geschlecht und es fällt mir daher nicht so leicht, Frauen kennenzulernen und Beziehungen einzugehen. Das war schon immer so.
Ich hatte in meiner Jugend bis ins Studium hinein ein paar kürzere Beziehungen, die aber nicht wirklich ernst waren und auch sexuell eher nicht so weit gingen. Ich blieb „Jungmann“. Ich hatte immer schon so leicht den Verdacht, dass mit mir irgendwas anders ist, als mit anderen. Ich wusste nur nicht so genau, was das ist. Während des Studiums habe ich dann durch sehr seltsame Zufälle Kontakt mit dem Thema Bondage/BDSM bekommen und es hat "Klick" gemacht. Da war das Puzzleteil, was mir immer gefehlt hatte. Aber es war ein schwierig zu akzeptierender Teil von mir, ich war damals noch sehr gläubig und in Verbindung mit meiner damaligen generellen Unsicherheit im Allgemeinen und sexuellen Unsicherheit im Besonderen, hat es sehr lange gedauert, bis ich mit mir selbst im Reinen darüber war, das ich "so einer" bin.
Das mit mir in Einklang zu bringen war das Eine. Das auch nach Außen zu tragen ist etwas völlig anderes. Wie gesagt, ich bin sowieso eher zurückhaltend und schüchtern, da macht es das Thema BDSM nicht wirklich einfacher. Ich fand online einige Menschen, mit denen ich mich austauschen konnte. Aber den Schritt in die reale Welt (Stammtisch, Community, o.ä) habe ich nie gemacht, bis heute nicht. Nur ein sehr guter Freund von mir weiß (in etwa), was mit mir los ist.
Nachdem nun das Studium geschafft, die ersten Jahre der Karriere erledigt und das Einkommen gesichert war, gingen mir langsam die Entschuldigungen aus, warum ich immer noch allein war. Also ging ich auf die Suche. Abermals nicht in der realen Welt. Das „Online“ liegt mir da näher. Ich war auf diversen einschlägigen Portalen aktiv, denn eine Partnerin aus dem BDSM Umfeld sollte es sein. Nun scheint das Finden einer Partnerin für die Herren der Schöpfung aus Gründen des Überangebots eher nicht so einfach zu sein, jedenfalls war das bei mir erfolglos. Ich war enttäuscht. Nach ein wenig Frust habe ich dann entschieden, auf den „Vanilla-Seiten“ aktiv zu werden. Ich war bedacht, mein Profil so zu formulieren, dass erkennbar war, das ich etwas anders bin. Es gibt ja auch unter den "Vanilla-Damen" welche, die zumindest Teilen aus dem BDSM-Reportoire nicht unaufgeschlossen gegenüber sind. Es gab ein paar Dates aber so richtig daraus geworden ist nichts. Bis dann sie kam.
Sie, das ist meine jetzige Freundin. Wir sind seit ca. 6 Jahren zusammen. Wen immer man fragt, der uns beide kennt wird sagen, wir passen hervorragend zusammen. Wir haben ähnliche Interessen, wir ergänzen uns, wir haben den gleichen Tag-/Nachtrhythmus (wichtig! ;-)), wir mögen beide Nähe und können dem anderen aber auch mal Freiheiten lassen, die jeweils anderen Familien lieben uns, kurz: die Beziehung ist super!
Wenn da das Sexualleben nicht wäre…
Ich haben ihr gleich zu Beginn unserer Beziehung gesagt, dass ich bestimmte Elemente des BDSM mag. Sie war entsetzt und wäre mir beinahe gleich davon gelaufen. Sie selbst kannte nichts davon und bereits der Wikipedia-Artikel zu BDSM hat sie beinahe in die Flucht geschlagen. Ich habe viel mit ihr geredet und viel erklärt. Ich hab auch Abgrenzungen getroffen und versucht ihr zu erklären, dass BDSM nicht das ist, was man in 50 Shades oder bei RTL gezeichnet bekommt. Das hat sie beruhigt und sie konnte sich vorstellen, einige Facetten auszuprobieren – mir zuliebe, nicht weil sie es toll findet. Das war mehr als ich jemals vorher hatte und nach meiner Historie war es mir auch genug, also haben wir es miteinander versucht und es ging.
Leider merke ich immer wieder, dass mir die Schritte, die sie bereit war „auf mein Terrain“ zu gehen, nicht weit genug gehen. Vor allem auch deswegen nicht, weil sie selbst daran kein Vergnügen empfindet und es vor allem für mich tut. Ich bin dankbar dafür, dass sie es überhaupt versucht und komme ihr im Gegenzug in anderen (nicht sexuellen, aber auch nicht ganz einfachen) Belangen so weit entgegen, wie ich nur kann.
Vielleicht sollte ich hier was über meine Veranlagung schreiben. Ich bin Switcher mit einem Hang eher in Richtung Sub. Da für sie der passive Part überhaupt nicht in Frage kommt (selbst Augenbinden oder Fesseln bei ihr sind absolut tabu), haben wir uns darauf geeinigt, nur meine Sub-Seite auszuprobieren. Ich mag eher den DS Part, statt des SM, was auch gut ist, denn SM würde bei ihr gar nicht gehen. Ich habe einen wirklich sanften Flogger, welcher sofort angewidert zur Seite gelegt wurde, von meinem EStim-Gerät ganz zu schweigen.
Ich habe ihr davon erzählt, dass mich der Gedanke heiß macht, dass sie mich keusch hält. Das fand sie „machbar“. Selbst als ich mit meiner Keuschheitsschelle um die Ecke kam, war das „überraschend aber ok“. Und so trage ich nun hin und wieder meine Keuschheitsschelle. Warum hin und wieder? Nun, weil es meine Entscheidung ist. Wenn mir danach ist, frage ich sie, ob sie den Schlüssel nimmt. Tut sie natürlich. Abends fragt sie dann, ob sie mich besser aufschließen sollte...fürsorglich, aber kontraproduktiv fürs Kopfkino. Der Käfig und Keuschhaltung ist für mich vor allem dann spannend, wenn „man will, aber nicht kann“. Das hat was mit Erregung zu tun. Tease and Denial. Leider findet das bei uns nicht statt. Sex (Liebe machen) ist ein Wochenendthema, beinahe nach Kalendereintrag, inzwischen auch gerne mal 14-tägig und dann auch nur im Schlafzimmer, abgedunkelt. Zwischendurch Erregung holen durch Literatur oder Pornos geht leider auch nicht, da sie Pornographie generell ablehnt und es als Fremdgehen werten würde, sollte ich welche konsumieren. Erotische Literatur ist eine Grauzone, da gab es aber durchaus schon Diskussionen. Und so trage ich dann meist den Käfig 1-2 Tage tagsüber, aber mangels Erregung und damit in Ermanglung von etwas, das der Käfig verhindern könnte, bleibt er meistens irgendwann einfach ab...ohne Kommentar meiner- oder ihrerseits. Es ist ja nicht so, als hätte sie ein eigenes Interesse daran.
Ich lese in einigen Foren mit, lese Berichte von Parties oder Blogs von Aktiven (und Passiven) aus der Szene und ja, ich habe vor ihr auch einiges an Pornographie konsumiert (und ich weiß, dass das nicht die Realität widerspiegelt) und ich habe aufgrund dessen oft das Gefühl, so viel zu verpassen. Aber sie ist eben so Vanilla, dass sie schreiend weglaufen würde, wenn ich ihr von einigen Fantasien erzählen würde, die mich manchmal umtreiben. Aus Gesprächen über Szenen aus Filmen oder Serien oder den "Abgründen", die man im privaten Umfeld so mitbekommt (eine Kollegin will mit ihrem man in den Swingerclub...SWINGERCLUB!!!) zeigt sich immer, dass „Blümchensex im Schlafzimmer“ in ihrer Welt eigentlich schon die „korrekte“ Variante von Sex ist.
Ihr erkennt bis hierher sicher eine gewisse Frustration
Aber dann denke ich mir, es geht hier ja „nur“ um einen Lebensbereich. Einen wichtigen zwar, aber einen der aktuell faktisch bei uns eine Stunden pro Woche ausmacht, wenn überhaupt. Ich würde mir mehr wünschen, aber dennoch bleibt es nur ein Teil. Der Rest – und da fast der gesamte Rest – ist nahe an meiner Idealvorstellung einer Beziehung. Und nun stellt sich mir immer mal die Frage: ist das eine Problem mit Prioritäten? Sollte ich einfach glücklich sein mit dem, was ich habe? Oder nach dem streben, was ich nicht habe? Das letzte Mal kam mir das in den Sinn nach dem Spiegel-Artikel Warum Sadomasochismus als sexuelle Identität anerkannt sein sollte (.spiegel.de/kultur/gesellschaft/bdsm-warum-sadomasochismus-als-sexuelle-identitaet-anerkannt-sein-sollte-a-1283299.html). Dort schreibt die Autorin: „Aber da sind auch diejenigen, die nicht wählen können. Für die BDSM keine "Bereicherung des sexuellen Spektrums" ist, sondern eine Festlegung mit Ausschlusszwang für alles andere. Dazu gehöre ich. Meine Sexualität habe ich mir nicht ausgesucht. Sie hat viele Versuche von Partnerschaft mit sogenannten "Vanillas", nicht BDSM-lern, scheitern lassen, sie ist nicht verhandelbar.“ Und ich finde mich da teilweise wieder.
Aber was heißt das? Sollte ich meine Beziehung aufgeben, weil sie in dieser Hinsicht nicht perfekt ist? Was ist die Alternative? Ich bin niemand, der eine Beziehung aufgibt, kurz trauert und dann einfach *schnipp*eine neue Beziehung hat, die entweder besser ist oder eben schlechter, woraufhin die Iteration aufs neue beginnt.
Irgendwie bin ich gerade ein wenig ratlos und unzufrieden mit mir, meiner Beziehung und vor allem der Gesamtsituation. Und 42 ist aktuell keine zufriedenstellende Antwort...
Deswegen freue ich mich über alle eure Gedanken und vor allem Denkanstöße zu dem Thema!
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