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Bitte liked jedoch nicht diesen Beitrag, da er nicht vom Autor eingestellt wurde, sondern im Rahmen des Geschichtenadventskalenders. Der Autor wird, sofern er es möchte, zeitnah hier eine Antwort posten. Diese dann bitte liken, so dass eure Likes auch bei ihr ankommen.
.★.— 3. Dezember —.★.
╔══════════ . ★ . ══════════╗
Der Adventskalender
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von
@Tarantin
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Der Adventskalender
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@Tarantin
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„Das gibt's ja nicht!“, dachte Martin als er seine Wohnungstür hinter sich zu machte. Er war eben auf der Treppe zum ersten Mal der neuen Mieterin begegnet, die unten im Erdgeschoss vor 3 Wochen eingezogen war. Es war tatsächlich Frau Wegener! Seine alte Englischlehrerin! Naja, was hieß alt, 12 Jahre waren vergangen, seit sie ihn mit Vokabeln und Grammatikregeln gequält hatte... nicht sonderlich erfolgreich. Sie war damals noch eine recht junge Lehrerin, sie konnte jetzt höchstens Mitte 40 sein.... und hatte eher noch an Attraktivität gewonnen, wie er fand. Sie hatte ihn bei der kurzen Begegnung nicht erkannt, was aber kein Wunder war. Schließlich musste sie sich jedes Jahr hunderte Gesichter merken und 12 Jahre … wie die Zeit vergeht.
Von nun an begegneten sie sich öfter im Treppenhaus, lächelten sich freundlich zu, aber weder erkannte Frau Wegener ihren ehemaligen Schüler, noch offenbarte er sich ihr. Dennoch schien ihr freundliches Zulächeln mit der Zeit seine Unverbindlichkeit zu verlieren und echter Sympathie zu weichen. Zumindest redete Martin sich das ein. Aber vielleicht wünschte er sich das auch nur. Denn seine Lehrerin umgab eine seltsame, erotisch-knisternde Aura, die eine Anziehung auf ihn ausübte, die er nicht recht beschreiben konnte. Nicht dass er sie mit den Augen auszog oder sie auch nur abends im Bett gedanklich heimlich entkleidete! Um Gottes Willen, NEIN! Er wusste nicht, warum, aber nichts lag ihm ferner. Obwohl er sie sehr attraktiv fand, hielt er es schlichtweg für Unangemessen, ja sogar obszön, auf diese Weise an sie zu denken. Martin hatte seine Gewohnheiten mit der Zeit so angepasst, dass er Frau Wegener möglichst oft im Treppenhaus begegnete. Manchmal wartete er regelrecht an seiner Tür und lauschte ins Treppenhaus bis Frau Wegener unten aus ihrer Tür kam, um dann wie zufällig gerade in diesem Moment den Müll runterzubringen.
An einem Samstagvormittag im November schließlich, als sie gerade wieder mal ein bisschen Smalltalk betrieben, sah sie ihm direkt in die Augen und sprach etwas aus, was sie offenbar schon länger auf der Zunge hatte.
„Also ich weiß nicht. Irgendwie kommen Sie mir so bekannt vor. Von früher.“ Sie musterte ihn, da dieser Gedanke endlich ausgesprochen war, ungeniert.
„Hatte ich Sie vielleicht mal als Schüler? Ich bin Lehrerin für Englisch und Sport an der Humboldt-Schule.“ Erleichtert und freudig erregt, dass sie sich an ihn erinnerte, nickte er grinsend.
„Ja, ich hatte Sie in Englisch!“ Er sagte ihr seinen Namen und Jahrgang und konnte sehen, wie sich auf ihrem Gesicht das Erkennen manifestierte.
„Na, sag mal Martin, warum hast du denn nicht eher was gesagt?“, fragte sie grinsend. Sie hatte einfach zum „Du“ gewechselt. „Wie geht's dir denn? Du wohnst alleine hier, oder?“ Dieses plötzlich recht privat gewordene „Verhör“ überrumpelte ihn so, dass er gerade heraus antwortete.
„Ja, ich wohne alleine oben in der Wohnung über Ihnen“, sagte er etwas verlegen.
„Ahja. Also das ist ja ein interessanter Zufall, oder?“
Martin wurde rot. „Ja. Interessant.“
„Also ich muss los. Bis demnächst, Martin!“, verabschiedete sie sich plötzlich und war die Treppe runter, kaum dass Martin ihr noch einen schönen Tag gewünscht hatte. Das Klackern ihrer Schuhe hallte in seinem Kopf wider, der völlig berauscht war von diesem unerwarteten Ereignis.
Zu seinem Bedauern sah er Frau Wegener an diesem Wochenende nicht mehr, aber von nun an spukte sie permanent in seinem Kopf herum. Immer wieder ging er in Gedanken ihr letztes Zusammentreffen durch. Warum hatte sie gefragt, ob er alleine wohnen würde? Wohnte sie denn allein? Da war er sich inzwischen fast sicher. Die einzige Person, die er zwei- oder dreimal in Begleitung von Frau Wegener vor ihrer Wohnung gesehen hatte, war eine junge Frau so Anfang 20. Vielleicht ihre Tochter? Wenn dem so war, schien sie zumindest nicht hier zu wohnen. Ob es einen „Herrn Wegener“ gab, konnte Martin nicht sagen. Wenn, dann ließ er sich hier zumindest nicht blicken.
Eine Woche später, wieder am Samstagvormittag, war er gerade am Briefkasten als Frau Wegener auf ihren Parkplatz vor dem Haus fuhr. Aufregung durchfuhr seine Magengegend und er tat so, als würde er seine Post durchsehen, um sie auf jeden Fall noch zu treffen, bevor er wieder hoch ging. Er hörte die Autotür zuklappen und dann plötzlich ihre Stimme rufen: „Oh! Hallo Martin. Das trifft sich ja gut!“ Sie hatte ihn entdeckt. Er drehte sich um und, den Überraschten spielend, rief er zurück: „Frau Wegener, lange nicht gesehen.“ Grinsend ging er zu ihr rüber, als sie ihn zu sich winkte.
„Du darfst mir gerne den Wasserkasten reintragen“, flötete sie mit bittenden Augen, während sie den Kofferraum öffnete. Ohne erst eine Antwort abzuwarten, nahm sie eine wartende Haltung ein, indem sie ihr Gewicht auf ein Bein verlagerte und dadurch ihre Hüfte seitlich zur Geltung brachte, während ihre Hand auf der offenen Kofferraumklappe ruhte.
„Ähm, na klar“, sagte Martin schließlich, als die Bedeutung ihrer Worte endlich zu ihm durchgedrungen war. Er hatte nur auf den Klang ihrer Stimme gelauscht. Er packte die Kiste und wuchtete sie aus dem Kofferraum. Frau Wegener strahlte ihn zufrieden an und schlug die Kofferraumklappe zu. Dann schritt sie vor ihm her und er musste auf ihren Po starren, ob er wollte oder nicht, der sich durch den engen Rock abzeichnete und beim Laufen hin und her bewegte.
„Zum Glück für dich wohne ich ja parterre“, sagte sie beiläufig, ohne sich umzudrehen. Martin nickte nur, wurde sich dann aber bewusst, dass sie das ja nicht sehen konnte. „Ach, ich hätte das für Sie auch getragen, wenn Sie unterm Dach gewohnt hätten“, sagte er und versuchte dabei so zu klingen, als würde er Wasserkästen normalerweise als Schlüsselanhänger tragen. „Tatsächlich?“, lachte sie und öffnete die Haustür. Frau Wegener schloss ihre Wohnung auf und wies ihm den Weg in die Küche. Während sie hinter ihm eintrat und die Tür zuzog, beobachtete sie ihn, wie er den Kasten in die Küche trug und sekundenlang nach dem richtigen Platz suchte, bis er ihn schließlich neben eine andere Getränkekiste in eine Ecke stellte.
„Möchtest du was trinken?“, fragte sie unvermittelt hinter ihm. „Öhm. Ja, warum nicht?“, stammelte er etwas verlegen. Mit fließenden Bewegungen holte sie eine Wasserflasche aus dem Kasten, den er gerade hereingetragen hatte und stellte sie auf den Tisch. Dann öffnete sie einen Hängeschrank über ihr, holte ein Glas heraus und stellte es neben die Flasche. Fasziniert sah er ihren Bewegungen zu. Obwohl dies ganz gewöhnliche Alltagshandlungen waren, empfand Martin sie als ungemein elegant und harmonisch. Nachdem sie einen Moment gewartet hatte und Martin ihr immer noch wie benommen zusah, forderte sie ihn auf, sich selbst zu bedienen. Martin bedankte sich und schenkte sich einen Schluck Wasser ein, darauf bedacht nicht zu kleckern. Jetzt wusste er wenigstens, wohin mit seinen Händen, dachte er, während er das Glas umklammerte. Frau Wegener lehnte sich, halb sitzend, an den Küchentisch direkt neben ihn und musterte ihn ungeniert mit einem Lächeln. Offenbar amüsierte sie sich über seine ungeschickte Verlegenheit, aber nicht auf eine gehässige Art und Weise. Fast kam es ihm vor, als würde Frau Wegener mit ihm flirten. Aber das war sicher nur seine Einbildung, geboren aus den merkwürdigen, erotischen Gefühlen, die seine Lehrerin in ihm auslösten.
„Also, ich geh dann mal wieder“, sagte er schließlich, als er sein Glas leergetrunken hatte und sich somit hinter nichts mehr verstecken konnte. „Danke noch mal, Martin“, erwiderte sie lächelnd. „Ich bring dich raus.“
An diesem Abend musste er wieder lange über diese Begegnung nachsinnen. Irgendetwas war da zwischen ihnen, aber er wurde nicht recht schlau daraus.
An den kommenden Samstagen richtete er es so ein, dass er immer wie zufällig in der Nähe war, wenn Frau Wegener vom Einkaufen kam. Spätestens beim dritten Mal musste es ihr aufgefallen sein, dass da mehr als Zufall im Spiel war, aber sie sprach ihn nie darauf an. Als der Herbst sich dem Ende zu neigte und das Wetter zunehmend ungemütlicher wurde, hatte es sich so fest gefügt, dass Martin Frau Wegeners Einkäufe ins Haus trug. Sie klingelte ihn sogar runter, wenn er einmal nicht da stand, wenn sie kam. Er verbrachte dann auch hin und wieder Zeit in ihrer Wohnung und sie plauderten bei einer Tasse Kaffee. Frau Wegener beklagte die Respektlosigkeit der heutigen Jugend ihren Lehrern gegenüber und wie gern sie manchmal die Vollmacht hätte, sich mit ihren eigenen Mitteln durchzusetzen. Auf die Frage, was das denn für Mittel wären, schwieg Frau Wegener bedeutungsvoll lächelnd. „Das werde ich dir zu gegebener Zeit vielleicht mal zeigen.“
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