Selbstdemontage

      Selbstdemontage

      …oder, wenn mich Zuhause keiner demütigt, dann mach ich`s mir eben selbst. :huh:

      Ich dachte vor wenigen Wochen nach einem Bierkrug-Aperol, dass so ein Bad in Selbstmitleid bekanntlich so erfrischend sein soll wie ein Nahtoderlebnis. Diesen darauf folgenden geistigen Erguss habe ich nicht nur schriftlich erfasst, sondern auch versendet. Ich wurde in den 3 Tagen nun so oft um die Veröffentlichung dieser Mail an gentledom gebeten, dass ich dem jetzt hiermit
      nachgebe. Zu meiner Ehrenrettung: Ich nuschel in der Mail nicht, die Rechtschreibung sitzt einigermaßen trotz Alkohol, ich habe Gottseidank von der Anrede „Sehr geehrter Herr Gentledom“ Abstand genommen und ich habe keinerlei organische Schäden, auch wenn ich meinem Hirn als Organ als Solches in dieser Mail eine besondere Rolle zuschreibe. Besonders schön der Teil mit den Wechseljahren: Ich bin Ende 30! :gruebel: Und hier die Textwand….Tadah!

      Lieber Gentledom,

      aller Anfang ist schwer. Dies gilt besonders für einen Brief den man schon so oft gedanklich geschrieben, aber noch nie an irgendjemanden versendet hat. Niemand kennt mich und weiß wer ich bin. Ich bin einsam in meiner Welt, obwohl ich umringt bin von Menschen die mich lieben. Ich schreibe Dir, um Dir von mir zu schreiben und nicht von der, die ich für andere bin.

      Auf der Suche nach Inspiration für meine Fiktion, die mich am Leben hält, lande ich auch immer wieder auf Deiner Seite. Ich genieße das Lesen vom Mut anderer Menschen sich in der realen Welt selbst zu leben und zu lieben. Die neue Anzeigenrubrik Date mit der Fantasie, nährt mein Hirn im Besonderen. In Deiner Welt scheint es keine Menschen zu geben, die in einer Zwischenwelt von Spießertum und gesellschaftlicher Abnormität leben. Entweder oder!? Ich bin das Beispiel für das `Entweder` obwohl ich ein `oder` sein sollte. Ich bin eine Sub seit ich denken kann, ohne eine zu sein.

      Als ich noch ein Mädchen war wusste ich mit Gewissheit, dass mich nur ein besonders starker Prinz erobern würde, der seinen Anspruch auf mich notfalls auch mit Gewalt erhebt, mich in seinen Palast verschleppt und auf seinen Thron setzt. Leider waren die Jungs aber eben nur Jungs. Keine klugen, dominanten Prinzen aus meiner Fantasie. Wenn es dann mal einer geschafft hat mich allenfalls küssen zu dürfen, hat dieser dann von mir die nächsten Schritte oder deutliche Signale erwartet, die ich aber gar nicht fähig war zu geben bzw. zu senden. So wurde ich nicht nur einmal als prüde betitelt und galt immer als unnahbar.

      Nun, so sollte man meinen entwickeln sich diese Jungs ja auch zu Männern. Und meine Hoffnung lag in der massiven Ausschüttung von Testosteron, welche optimaler weise während dieser Entwicklung erfolgt. Und der damit einhergehende Wunsch nach einem Weibchen sollte doch ein bisschen Dominanz hervorbringen. Aber auch später haben mich Männer nur sabbernd, mit Hundewelpenaugen um den „Beischlaf gebeten“. Manchmal sogar schriftlich…weil ich ja so einschüchternd wirke, hübsch bin oder in einer anderen Liga spiele. Wie witzig! Ihnen zu sagen: „Ich
      will nicht gebeten, sondern genommen werden. Schmeiß mich auf den Boden, bind mir meine Hände über den Kopf, knurr mir ins Ohr was Du tun willst und tu es. Wenn Du es dann noch schaffst mein Hirn zu ficken, unterwerfe ich mich Dir auf ewig ohne wenn und aber…du Wurm.“ Hätte aber irgendwie was von einer dominanten Ansage gehabt und den Zauber gebrochen. Ich wollte nie jemandem befehlen, mich zu unterwerfen. Leider ist bei dem Versuch der geistigen Übermittlung meiner Worte wohl häufig nur das Satzfragment „…du Wurm“ angekommen. Was stets zu einem sofortigen Rückzug des Hundewelpen geführt hat. Nie kam einer der Beides vereinte. Kreative Dominanz und intelligenter Feingeist.

      Die erwünschte Dominanz habe ich in sehr jungen Jahren getroffen und auch einige Jahre gelebt. Dummerweise war dieser Mann auch ein narzisstischer Opportunist. Keine gute Kombi, würde jeder Therapeut sagen. Es war berauschend und nahm ein wirklich unschönes Ende. Dieses Ende hat mir so große Angst vor weiterer Unterdrückung, Erniedrigung und körperlichen Schmerzen gemacht, dass ich den ersten Mann, der sich mir mal wieder vor die Füße geworfen hat, geheiratet habe. Er liebt mich, gar keine Frage. Aber er ist auch der König der Hundewelpen. Einer der stolz darauf ist, dass schon seine Oma gesagt hat er sei: „ne leeve Jong“ (ein lieber Junge). Und ein lieber Junge ist er wirklich. In allen Bereichen unseres Lebens. Doppelt witzig! Ich aber bin nicht nur eine heimliche Sub, nein leider auch eine traditionelle Loyalistin. Die Ihre Kinder und ihre Familie und ja auch ihren Mann als Mann vergöttert. Auch wenn letzterer mir niemals geben
      kann, wonach ich mich so sehr sehne, bin ich ihm treu ergeben. Ich halte mein Wort.

      So habe ich mich dann irgendwann selbst auf diesen so sehr ersehnten Thron erhoben, ohne von einem Prinzen an den Haaren dahin gezerrt worden zu sein und zur Krönung (man schenke dem ausgefeilten Wortspiel die nötige Beachtung), lasse ich mir von jenem einen Mann der glaubt ich sei die Herrscherin die Füße küssen. Dabei will ich doch nur Prinzessin sein.

      Ich bin weder ein düsterer noch ein besonders schriller Typ Frau. Ich liebe schöne Dinge und kleide mich auch gerne chic. Ich gehe fast nie ungeschminkt aus dem Haus. Vor meinem Haus blüht Lavendel und ja, ich habe sogar einen Buchsbaum gepflanzt. Dennoch beschreibt mich mein Umfeld als irgendwie Speziell. Furchteinflößend, dominant, direkt. Ob in der Familie, von Freunden oder im Job. Ich bin als uneingeschränktes Alphaweibchen anerkannt. Schon wieder witzig!

      Aber da ist dieses Hintergrundrauschen in meinem Hirn, das sogar meinen so mühsam gemalten Fantasien manchmal eine Bildstörung verpasst. Ich bin müde und das hintergründige Rauschen ist nun mehr ein wummernder Bass, der sogar mein Herz aus dem Takt bringt, so dass ich gerade nicht viel anderes wahrnehme. Aber das war schon oft in all den Jahren so. Bis ich es schaffe meine Konzentration wieder auf ein anderes Geräusch zu lenken, die rosarote Brille auf meiner Nase gerade rücke und weitermache wie immer. Niemand will sehen, dass ich im Grunde meines Herzens devot bin. Ich putze mein Haus, versorge meine Kinder, dominiere meinen Mann, leite unsere Firma, spiele für alle die autonome, eloquente Superfrau, der laut meinem besten Freund immer irgendetwas melancholisches anhaftet. Und nachts stürze ich mich in die Fiktion meiner Bücher oder Musik in denen all die Helden wohnen, die eigentlich für mich vorgesehen waren.

      Im nächsten Leben jedoch, da warte ich auf ihn. Auf den einen der mich besitzen will. Der Mann der meine beiden Seelen kennen darf ohne mich für schwach oder krank zu halten. Der mich besitzen will nicht nur meiner äußerlichen Erscheinung wegen. In diesem nächsten Leben sperre ich mich nicht selbst in einen Käfig und lächle freundlich den staunenden Zaungästen zu.

      Ich werde ja nun älter und da bleibt die Hoffnung, dass meine Neigungen so in etwa 15-20 Jahren den Wechseljahren zum Opfer fallen. Wenn nicht werde ich wohl nochmal studieren oder schon wieder den Job radikal wechseln. Hauptsache mein Hirn bekommt Futter. Vielleicht hungere ich mich mal wieder auf ein Minimum des Körpergewichts runter, trainiere exzessiv oder aber kehre da ganze ins Gegenteil und fresse mich so fett, dass ich die Armlehnen an meinem Stuhl abgeschraubt werden müssen. Es gibt noch viele Strategien die das Rauschen in meinem Kopf für einen Moment zum Schweigen bringen. Alle getestet und für…naja, zwar nicht gut, aber zumindest tauglich befunden.

      Warum schreibt, die verrückte Frau dir das alles, wirst Du Dich fragen. Nun ja. Ich dachte wer einen Liebesbrief auf eine Serviette an eine Unbekannte schreibt, der hat auch einen an der Schüssel und verurteilt mich nicht. Du tust, was ich gerne tun würde, aber nie tun werde. Du gestaltest deine Neigung nicht nur wie Du es willst, sondern scheinst dein Anderssein wahrlich zu zelebrieren. Ich hatte den Wunsch Dir zu schildern wie es vielleicht anders wäre. Und um ehrlich zu sein: Nur einmal jemanden das hier sagen, um dann wieder in meinen Käfig zu krabbeln, das wollte ich.

      Wenn ich Glück habe landet meine Nachricht an Dich im ewigen Spam-Nirvana und dennoch hatte ich das Gefühl gehört zu werden. Ich kann meinen Puls in meiner Stirn spüren, während ich die letzten Zeilen schreiben und ich nun vielleicht auf senden klicke…oder auch nicht.

      Sonnige Grüße von der

      Sub die keine ist
      Liebe Creamwhite,

      ich darf ja eigentlich nicht schreiben weil ich arbeiten müsste, aber sei´s drum. Manchmal muss ein Weib tun, was ein Weib eben tun muss.

      Danke für deine wundervolle Beschreibung der Frau, die ich mit Ende 30 war!! Danke für die Erinnerung an mich selbst, an mein Leben wie es immer war. An die Selbstzweifel, an die Ambivalenzen und den Gedanken, warum ich eigentlich so einen an der Waffel habe und warum weder Zu- noch Abnehmen geholfen hat, auch der fünfte völlig anders geartete Job das Grundproblem genauso wenig beheben konnte wie ein weiteres in hartnäckiger Arbeit erworbene Zertifikat zum An-die-Wand-hängen.

      Danke, dass es ich es genau hier und heute lesen darf, weil es mich genau hier und heute an wesentliches und verdammt wichtiges erinnert.

      Und dir möchte ich an dieser Stelle sagen: vergiss die Sache mit den Wechseljahren, die helfen auch nicht :D . Ich gehöre nämlich zu den Frauen (angeblich sind das sogar recht viele) bei denen die schleichend bereits mit Ende 30 angefangen haben und sich als Ausgleich für den frühen Beginn einfach ein bisschen länger hinziehen :whistling: . Und in deren Verlauf all das Drängende nur drängender wurde - was ja bei mir dazu geführt hat, irgendwann zu sagen, wann wenn nicht jetzt, VERDAMMT NOCH MAL!!!!!

      Auch ich bin die, die (nicht nur im Job) von allen als die gesehen wird, die sagt wo´s lang geht (und das auch gern und gut kann). Aber ich bin auch die, die in der Liebe genau das nicht will und nicht brauch. Und die auch viele Jahre mit dem König aller Hundwelpen verheiratet war (du bis aber jetzt nicht zufällig die neue Frau meines Ex-Manns?!?! Lach, keine Bange, kannst du nicht sein, ist ein Scherz).

      Also, lange Rede kurzer Sinn: Willkommen im Club!!! Du bist ab jetzt nicht mehr allein, und das ist unglaublich viel wert, wie du feststellen wirst.

      Liebe Grüße
      Daas Weib
      Ich muss gerade schmunzeln, aber nicht über deinen Text bzw. Brief , da gab es doch einen Moment da hatte ich etwas Gänsehaut. Nein, schmunzeln musste ich, weil mir just heute dieses Gedicht einfiel:


      Seifenblasen

      Schillernd schön in jeder Farb,
      Fliegen frei umher, schweben gar leicht
      Erfreuen Aug und Seele gleichermaßen,
      Im Fluge ihrer, beginnen die Träume
      Von schönen Zeiten, frei und ungestüm
      Besitz, Verlangen über einen kommt
      Zu haben diese schön Gestalt mit samt der Träume
      Die Hand, der Kugel gleich geformt
      Noch einen Zentimeter, gleich
      Zerplatzt und weg,
      wie die Träume mit ihnen ...

      EpisodE II (31029072)

      Mehr Worte will ich nicht verlieren ...

      Lieben Gruß Epi :)
      auch ich darf nicht schreiben, weil ich eigentlich arbeiten muss aber naja, wie's das weib schon schrieb: was solls!

      wäre es nur eine fiktive geschichte, würde ich unglaublich schmunzeln beim genuss deiner zeilen, wären sie nicht so traurig.

      gentledom hatte ganz recht, dich zu überreden, das hier zu veröffentlichen, damit du siehst, dass du nicht alleine bist.
      hier sind ganz viele, denen es so ging wie dir, meine person eingeschlossen! ich bin mitte 40 und lebe endlich das leben, das mich wirklich glücklich macht. dem goldenen käfig entkommen, die loyalität abgestreift und trotzdem so glücklich wie nie zuvor.

      die zukunft liegt noch vor dir!

      lg red
      nur tote fische schwimmen immer mit dem strom :engel:
      Hallo creamwhite,

      Auch mit Alkohol im Blut gehörte viel Mut dazu, so einen Brief zu schreiben und noch mehr dazu, das jetzt noch mal öffentlich zu machen. Ich danke dir für das Vertrauen.

      Ich kann dir nachfühlen, was in dir vorgeht und selbst wenn die äußeren Umstände des Lebens sehr verschieden sind, so habe ich das alles auch gefühlt und durchlebt. Bücher verschlungen und geschrieben, gehofft es geht vorbei oder gibt sich, wenn ich mich der 50 nähere. Oder verliert sich, wenn ich Oma bin oder, oder, oder ...
      Dem war nicht so und irgendwann habe ich eine Entscheidung getroffen. Ich werde als Emanze oder als männerfeindlich beschrieben und auch als dominant. Dabei war ich schon immer Sub ...

      Ich wünsche dir viel Kraft und einen Weg, der dir hilft und mit dem du gut Leben kannst.

      LG
      Phönix
      Dankeschön Creamwhite,

      für deine ausführliche Schilderung deiner Gefühle und Gedanken. Auch wenn sie eigentlich nicht für die "Öffentlichkeit" bestimmt waren.
      Ich kann so mit dir fühlen....

      Die starke, selbstbewusste Frau, die über alles und allem steht und immer alles auf die Reihe bekommt. Teilweise fand ich mich wirklich in deinen Worten wieder. Aber ich muss sagen, ich habe es nicht mehr länger ausgehalten! Ich wollte nicht mein Leben lang unglücklich sein, meine Wünsche und Bedürfnisse unterdrücken und warten, dass mich mein "Prinz" erst im nächsten Leben das nimmt, was ich eigentlich will.
      Deshalb habe ich mich auf sehr dünnes Eis begeben und alles endlich ausgesprochen, was mich so sehr bedrückt und mich beinahe zum Zerbrechen brachte...

      Ich glaube, dir wird es gut tun, von der Seele zu schreiben, was dich bedrückt. Wie hier schon geschrieben wurde, wir sind nicht alleine! Und vermutlich wären wir erstaunt, wie vielen, es ähnlich geht!
      Liebe Creamwhite, geh deinen Weg, den welchen du für den richtigen hälst! Ich wünsche dir viel Glück und Kraft dabei!

      liebe Grüße
      Pearl
      Die einzige Möglichkeit, eine Versuchung zu überwinden, ist, sich ihr hinzugeben. (Oscar Wilde)
      Hallo creamwhite,

      Ich finde Deinen Brief kein bisschen demütigend, er ist einfach nur schön weil so ehrlich, aus tiefster Seele geschrieben und berührt mich sehr.

      Du berührst einen Punkt in meiner Seele weil es mir ganz ähnlich geht. Ich mache mir die gleichen Gedanken und fühle auch dieses stehtige Summen, das immer irgendwo in mir präsent ist, das immer lauter wird, je mehr Zeit verstreicht, je mehr ich versuche es zu ignorieren. Auch ich wollte immer lieber den dunklen Ritter auf dem schwarzen Ross als den Prinzen auf dem weißen Schimmel. (Gott, hab ich das jetzt wirklich geschrieben?) 8| . Ich stehe meine Frau und das aus vollster Überzeugung und doch sehnte ich mich schon immer nach dem dominaten Mann, der sich nimmt und nicht lange fragt, der mich erkennt und hinter die Fassade schaut.

      Doch niemand sieht mein wahres Ich, denn das kenne nur ich.

      Ich danke Dir für Deine Kühnheit, diesen Brief zu schreiben und dem noch größeren Mut diesen hier mit uns zu teilen. :verbeug:

      Liebe Grüße

      Neytiri
      Schön, dass Du Dich entschieden hast, unserem Bitten im Chat zu entsprechen und diesen Brief zu veröffentlichen. Und ich freue mich, dass ich mit meiner Prognose bzgl der Forumsreaktionen 100% richtig lag...!
      Das ist weder eine Selbstdemontage, noch in irgendeiner Form "lachhaft oder lächerlich" (nicht meine Worte!). Ganz im Gegenteil: Es ist umwerfend offen und schön zu lesen. Ja, in gewissen Punkten (und da stimme ich einer Vorrednerin zu) auch traurig ... doch ich bin, nach allem, was ich im Chat bisher von Dir mitbekommen hab, guter Dinge das Du Deinen Weg gehen wirst. Dafür ganz viel Erfolg!
      Erstmal Danke !

      Ich kenne Deinen Mann nicht .... Aber...

      Ich wurde von meiner Frau geheiratet weil sie mich liebte... Ja natürlich ... Aber auch weil sie nach
      einer sehr schlechten Erfahrung, jemanden gesucht hat, der lieb war und ihr garantiert nicht weh tun würde.

      Wie Frau sich doch irren kann...

      Ich tue ihr weh und genieße es sehr....

      Versuche es einfach.... Dinge ändern sich... Menschen verbergen Gelüste vor einander ( schau in den Spiegel .. Du auch )..
      Das Leben hält eines immer für und Vorrätig.... Veränderung

      Ich höre die Meine heute öfters sagen.... Wer ist dieser Fremde der du bist und wo kommt er her....
      Und die Antwort ist... Den habe ich 16 Jahre vor die versteckt weil ich nicht wusste ob Du es verkraften würdest....

      Cheers

      Giz
      Liebe creamwhite,

      dieser Brief ist melancholisch schön. Wir haben uns schon im chat kennen gelernt, ich war dort etwas trocken oder sogar rüde zu Dir. Bitte entschuldige! Was ich gesagt hatte stimmt leider, ich hät es mir aber verkneifen können die gleich derart zu begrüßen. Ich war auch mal Du und ich hab ganz ähnliche Sachen empfunden und damals auch geschrieben. Hier im Forum bist du genau an der richtigen Stelle, du triffst hier Menschen die entweder dabei sind sich auf ihren Weg zu machen genau so wie welche die schon auf ihm wandeln. Und viele, ganz, ganz viele hätten sich nicht träumen lassen welche Wendung so ein Leben nehmen kann. Man kann einen Menschen nur in sehr begrenzten Maße ändern, wenn dein Mann lieber zu Dir auf sieht als gütig zu dir herab, dann kann er leider ebenso wenig aus seiner Haut wie Du. Aber ob das wirklich so ist, oder ob da nicht vielleicht etwas in ihm schlummert findest du nur durch ein offenes Gespräch heraus. Und selbst wenn Du mit ihm zusammen deine devoten Veranlagung nicht nach gehen kannst, gibt es Möglichkeiten loyal und dennoch satt und zufrieden zu werden. Mr. redcat und ich haben nicht als Sub und Dom zueinander gefunden, sehr wohl aber als Mann und Frau. Sub darf ich bei einem anderem sein. Und glaub mir ich hätte nie gedacht, dass Mr.redcat mir das erlauben würde, wirklich nicht. Manchmal kennen wir die. mit denen wir das Bett teilen eben doch nicht so gut wie wir meinen.
      Mein Rat nach wievor: öffne Dich Deinem Mann, dann kennt er erstmal dich und vielleicht bist du dann überrascht wieviel von ihm Du nicht kennst.

      lg redcat
      Liebe Creamwhite

      Ich kann mich an der Stelle nur redcat anschliessen und ein offenes Gespräch mit deinem Mann empfehlen.

      Vor 7-8 Monaten stand ich an genau diesem Punkt... Nach 8 Jahren Beziehung habe ich das Gespräch mit meinem Partner gesucht und seit dem lebe ich meine Neigungen aus. Zwar nicht mit meinem Partner, aber es ist offen und unsere Beziehung hat eine weitere Facette dazu gewonnen.

      Ich wünsch Dir für Deinen Weg von Herzen alles Gute!

      LG
      Jazz
      Danke für Eure lieben Rückmeldungen, ich war wirklich sehr gerührt, wenn auch überrascht. Ich gebe mich nicht oft solchen melancholischen Momenten hin. Umso schöner, wenn ich dann aber merke, dass ich das sehr wohl können darf. Danke euch. :verbeug:

      Natürlich habe ich vor meinem Mann von all dem zu erzählen. Das ist der Grund warum ich hier bin u.a. Aber dafür benötige ich innerliche Vorbereitung. Der Gedanke ist für mich neu. Und ich will ihm nicht wehtun, ihn auch nicht überrennen und ihn am allerwenigsten verlieren. Schließlich liebe ich ihn. Auch wenn ihr mir zuvor immer wieder sehr viel Mut zugeschrieben habt, glaube ich das ich erst wirklichen Mut bewiesen habe, wenn ich das alles dem Mann erzählt habe, der es bereits vor Jahren hätte erfahren sollen.

      Die zarten Testversuche der letzten Wochen lassen mich jedoch sehr positiv in die Zukunft sehen. Er hat mich gerade zu herausgefordert ihm alle mein "dunklen Geheimnisse" zu verraten und ihn, so seine Worte "auf die Probe zu stellen". Oh, ja mein Freund, das werde ich wohl. :ups:

      Ich bin sehr gerne hier bei Euch. Und Eurer Zuspruch tut mir gut.

      Sonnige Grüße von creamy :blah:
      Liebe Creamwhite, hast du schon mal überlegt, ihm zu schreiben statt die Dinge als erstes auszusprechen? Hat erfahrungsgemäß den Vorteil, dass man selbst in Ruhe überlegen und formulieren kann, und der andere in Ruhe lesen und ggf. verdauen kann :rolleyes: . Bei uns funktioniert das hervorragend, und mir fällt es so wesentlich leichter, verborgene Phantasien und Sehnsüchte zu äußern. Auch wenn ich jedesmal nach dem Abschicken per Mail (er liest das vor lauter Neugier dann meist tagsüber im Geschäft schon quer, bevor er nach Hause kommt) sofort denke "oh Gott, warum hab ich sowas geschrieben?!? ich wills zurück!!!" War aber immer unnötig, die Sorge, er hat sich bis jetzt immer super gefreut über meine Offenheit.
      Guten morgen Weib,

      ja hab ich natürlich auch schon dran gedacht. Ist auch glaube ich an sich ne schöne Idee. Fällt mir aber warum auch immer noch schwerer. Ich glaube ich kann mich da besser mündlich rantasten, zumindest in diesem Fall? Werde dennoch in jedem Fall nochmal darüber nachdenken. Vielen Dank für Deine Gedanken.

      Sonnige Grüße und arbeite heute mal nicht so viel ;) /creamwhite