Herr und Sklavin, Dominanz und Submission – wie weit darf das gehen? Ab wann schreckt euch das ab und warum?

      Herr und Sklavin, Dominanz und Submission – wie weit darf das gehen? Ab wann schreckt euch das ab und warum?

      Spätzle schrieb:

      ich frage mich was so erschreckend ist daran, dass ein Mann eine Frau als die Seine annimmt und diese gegen Krankheit und Altersarmut absichert.

      Weil es altmodisch ist? Weil eine Frau früher meist auch nur über den Mann abgesichert war? Und jetzt bestehen Bedenken, dass sich die Uhr in Sachen Gleichberechtigung wieder zurückdreht?

      Oder ist es das Verhältnis Herr/Sklavin, dass hier vielen Bauchschmerzen bereitet? Weil Alduradas offen ausspricht, dass die Frau als Sklavin in seinen Besitz übergeht, zusammen mit ihren Finanzen?

      Ich merke schon, mein Beitrag ist vermutlich offtopic. Aber da es mich trotzdem interessiert, weshalb Alduradas so angegangen wird, wenn er seine Sicht der Dinge darlegt, musste ich einfach nachfragen.



      Das oben genannte Zitat von mir stammt aus einem anderen Thread, in dem ein Herr scharf angegangen wurde für sein Verständnis von Besitz und Verantwortung im BDSM Kontext. Besitz und Verantwortung bezog sich hier auf die Sklavin(nen), die ihr BDSM mit diesem Herrn ausleben.

      Jener Thread über Besitz und Verantwortung ergab sich aus einem weiteren Thread, in dem es um „BDSM Eigentum und Haftungsfrage“ ging. Dort wurde jenem Herrn die Frage gestellt, ob das Eigentum an der Sklavin auch zur Folge hätte, dass für Altersversorgung und Krankheit gesorgt wird, vom Herrn.

      Bei mir ist folgender Eindruck entstanden @Alduradas:

      Dein BDSM lebst Du dahingehend aus, dass Du als Herr mehrere Sklavinnen hast, die sich Dir aus freien Stücken unterworfen haben und Dich auch jederzeit wieder verlassen könnten, sofern sie das wollten. Sehe ich das richtig?

      Deine Sklavinnen haben Dir, anders als andere Sklavinnen in anderen Beziehungen, auch ihre Finanzen komplett überlassen.

      Ich glaube das ist der erste Punkt, der einigen hier sauer aufstößt.

      Denn anders als in früheren Zeiten ist es heutzutage verpönt, dass sich eine Frau so sehr in die Abhängigkeit eines Mannes begibt. Was nicht heißt, dass es heute nicht mehr vorkommt. Selbst und gerade in Beziehungen, in denen BDSM keine Rolle spielt.

      Aber offen aussprechen darf man das nicht, das gibt sofort verbale Prügel und Wertungen, wie dumm doch die Frau ist, die sich so abhängig von einem Mann macht und was für ein Arsch doch der Mann ist, der so etwas ausnutzt.

      Kommen wir zum nächsten Punkt, der einen Aufschrei ausgelöst hat: Altersversorgung und Krankenversicherung für die Sklavinnen.

      Die Sklavinnen des Herrn, die Arbeiten gehen, sind automatisch kranken- und rentenversichert. Es empfiehlt sich wie bei allen Vanillafrauen auch, eine zusätzliche Altersversorgung und evtl. die eine oder andere ergänzende Zusatzversicherung für die Krankenversicherung. Da ich hier jetzt aber weder eine Beratung für die richtige Absicherung gegen Krankheit noch gegen Altersarmut durchführen will, werde ich das hier nicht weiter ausführen.

      Und dann ist da noch die eine Sklavin, die nicht arbeiten geht.

      Ein Aufschrei geht durch das Forum. Das geht doch nicht!

      Wieder so ein gesellschaftliches Muss. Eine Frau, die nicht arbeiten geht. Das darf es nicht geben!

      Sowohl der zugehörige Mann als auch die Frau sehen sich sofort mit den gängigen Vorurteilen konfrontiert. Und es stimmt, das ist auch ganz ohne BDSM der Fall. Man wird quasi dazu gezwungen, Rechtfertigungsgründe dafür preiszugeben, die niemanden etwas angehen, da man sich ansonsten mit Vorwürfen konfrontiert sieht, die von „Sozialschmarotzer“ bis „Faule Säcke“ gehen.

      Handelt es sich aber um eine Sklavin und einen Herrn in dieser Konstellation, verschärft sich die Diskussion um ein Vielfaches. Darf eine Frau sich so weitgehend in die Hand eines Mannes begeben?

      Meine Antwort: Ja, darf sie. Es ist ihr Leben, ihre Entscheidung. Mit allen Konsequenzen.

      Und noch eine Antwort von mir: Jeder darf darüber seine eigene Meinung haben und insbesondere auch sagen, für mich wäre das aus folgenden Gründen nichts.

      Nun hat @Alduradas offen gelegt, dass er für die Sklavin, die nicht arbeitet, eine Altersvorsorge und eine soziale Absicherung vorgenommen hat. In meinen Augen ist das die logische Konsequenz daraus, dass die Sklavin sich ihm unterworfen hat mit allen Konsequenzen und ihm den Haushalt führt, zu was er selbst keine Lust hat, wie er offen gesteht (was ihn in den Augen vieler wiederum zu einem Chauvi macht).

      Prompt wird ihm unterstellt, dass er dies nur getan habe, um seine Dominanz als eine besonders tolle Art von Dominanz/Verantwortung/whatever darzustellen.

      Ich warte eigentlich nur noch darauf, dass der betreffenden Sklavin eine gewisse Persönlichkeitsstörung bescheinigt wird, weil sie sich so sehr abhängig macht, von ihrem Herrn. Denn das ist ja trendy, fremden Menschen aufgrund ihrer Art, BDSM zu leben, eine psychische Störung zu bescheinigen.

      Welche Ängste und Befürchtungen oder eigene schlechte Erfahrungen veranlassen euch dazu, jemanden wie Alduradas und seine Sklavinnen so anzugehen?

      Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten...
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Stellt euch vor, in mir säßen ein Alduradas und eine Topaz und würden sich darüber auseinander setzen. So sieht das nach wie vor in mir aus.
      Ich bin für Gleichberechtigung, ich möchte meine Rechte gewahrt wissen. Gleichzeitig sehne ich mich nach Tiefe und Harmonie in einer Beziehung, nach einem gegenseitigen Versprechen. Rational gehe ich davon aus, dass in einer Beziehung klare "Arbeitsteilungen", Zuständigkeiten herrschen müssen, auf die man sich geeinigt hat, oder über die eben Einem die Entscheidungsgewalt zugestanden wurde.
      Das ist nicht unbedingt vereinbar, ein Balanceakt. Mein innerer Konflikt bleibt bestehen und wird mich lebenslang begleiten. Mein eventueller Partner wird ihn mit aushalten müssen, denn auch eine Herr/sklavinbeziehung kann ihn nicht auslöschen.

      Grundsätzlich glaube ich daran, dass es doch möglich sein muss, als gleichberechtigte, moderne Frau, die auf keinen Fall die Zeit zurückzudrehen wünscht, dennoch eine Beziehung eingehen zu können, in der ich mich selbstbestimmt immer mehr unterwerfen darf. Welche Grenze es da gibt? Das hängt von mir, meinem Partner, unserer Beziehung und einigem Anderen ab.

      Ich wünsche mir tatsächlich jemanden wie Alduradas an meinen Seite, bitte um Entschuldigung. Aber ich kann auch die andere Seite verstehen, ja mehr. Ich werde sie verteidigen, weil da ein Weg in Selbstbestimmung hart erarbeitet ist, den ich gewürdigt und unterstützt wissen will.
      @Spätzle.
      Du hast es im großen und ganzen, aus meiner Sicht, auf den Punkt gebracht.
      Wenn jemand, und ich meine damit jetzt nicht irgendwelche extreme (sprich körperliche, geistigen Schäden) Praktiken, Einstellungen oder gar strafrechtlich zuwider handeldes, lebt, wird meist die "geht-doch-gar-nicht-Keule" ausgepackt.
      Schade eigentlich.
      Ich gestehe:
      Wäre ich an seiner Stelle und würde die Möglichkeit haben so zu handeln, würde ich es auch genau so tun!
      Ich sehe in dieser Einstellung nichts weiter als die konsequente weiterführung von D/s. Eine Weiterführung welche halt über den sexuellen Aspekt hinaus geht.

      Und wieder einmal stehen wir vor dem Jammertale der Intoleranz.
      Leider.
      Ich habe keinen "Aufschrei im Forum" gesehen, sondern Einzelmeinungen. Die Pauschalisierung empfinde ich als unfair.
      Dann ist mir der Zweck dieses Threads nicht wirklich klar. Die Beziehung von Alduradas kann man im dortigen Thread diskutieren, dafür braucht es keinen zweiten. Wenn es eine allgemeine Frage ist, dann ist die deutliche Verknüpfung und Beziehung auf eine Person sehr unglücklich, denn mich hält es davon ab, irgendetwas aus unserer Beziehung beizutragen, die deutlich weiter geht, als es allgemein üblich ist.
      Vielleicht wäre eine Schärfung des Themas daher sinnvoll?
      Das darf soweit gehen, wie beide Partner es für SICH (und nur für sich) als richtig werten, solange es mit gesundem Menschenverstand betrieben wird und legal bleibt :pardon: , IMHO.
      Ob das MIR pers.gefällt, ob ICH das genauso machen würde - zweitrangig.
      Wichtig ist hier IMHO nur, was die Partner möchten, nicht, was ein Unbeteiligter davon hält ^^ .
      Man muss nicht alles gut finden. Ich für meinen Teil höre mir gern verschiedene Meinungen an, halte aber gar nichts davon, wenn es irgendwie nur darum geht, einem n Strick zu drehen.
      Mal angenommen, die Situation wäre andersherum. Die Sklavin hat einen gut bezahlten Job und ihr Herr ist über sie mitversichert. Dann wäre er ja für jemanden, der eine Sklavin/Herr- Beziehung nicht gut findet, vllt. noch ein größerer Ausbeuter, weil er die arme Sklavin auch noch arbeiten schickt.

      Ich freue mich immer über Paare, die ein für sich funktionierendes Beziehungskonzept gefunden haben. Auch wenn es eins ist, das ich nicht anstreben würde.
      Aus meiner Sicht darf die Dominanz und Submission genau so weit gehen, wie beide damit leben können und glücklich sind. Dafür möchte ich mich dann auch nicht rechtfertigen müssen. Ich möchte lediglich Toleranz, kein Verständnis.

      Ich sehe auch die Errungenschaften in den letzten Jahrzehnten und es gibt vieles, was ich wichtig finde. Was ich nicht mehr schön finde ist, dass ich mich für meinen Lebensentwurf rechtfertigen muss. Dabei ist es doch gerade diese Wahlfreiheit, die es mir ermöglicht, auch in einer vermeintlich tradierten Rolle glücklich und zufrieden zu sein.

      Ich akzeptiere jede Form von BDSM, wenn es denjenigen glücklich macht. Auch die Formen, die mich nicht mal ansatzweise ansprechen. Ich habe den Vorteil, dass ich mit der einen Richtung begonnen habe (aus den damals richtigen "Gründen") und mich mittlerweile in unserem DS völlig aufgehoben, wohl und behütet fühle. Ich kann also die Bedenken, die jemand hat, der mit DS nichts anfangen kann, nachvollziehen. Trotzdem wünsche ich mit gerade von denen die Toleranz, andere Meinungen, Denk- und Lebensweisen zu akzeptieren. Denn deren Lebensweise wird dadurch ja in keiner Weise beeinträchtigt, ganz im Gegenteil. Meinungsvielfalt entsteht nur, wenn man sich konstruktiv auseinandersetzt.


      Spätzle schrieb:


      Ich warte eigentlich nur noch darauf, dass der betreffenden Sklavin eine gewisse Persönlichkeitsstörung bescheinigt wird, weil sie sich so sehr abhängig macht, von ihrem Herrn. Denn das ist ja trendy, fremden Menschen aufgrund ihrer Art, BDSM zu leben, eine psychische Störung zu bescheinigen.

      Vorhin dachte in dem von dir angesprochenen Thread schon, dass es soweit ist, aber da war bei mir ein negativer Trigger da, der mich in einen Beitrag was hat reininterpretieren lassen, was dort nicht stand.

      Ich wünsche mir einfach, dass ich in unserer Lebensweise nicht als lebensuntüchtiges Wesen angesehen werde. Endlich ich sein zu dürfen, ist eins der größten Geschenke, die mir Mylord machen konnte.
      Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (Khalil Gibran)

      Was ist Liebe? Eine Hütte nicht gegen einen Palast tauschen wollen, Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, Hingabe ohne geringstes Zögern. (Aus China)

      BDSM ist nicht das geschenkte MacBook oder der Luftballon in Hubschrauberform. (Rainha)
      @Spätzle Dann versuche ich mal deine Fragen zu beantworten.

      Spätzle schrieb:

      Dein BDSM lebst Du dahingehend aus, dass Du als Herr mehrere Sklavinnen hast, die sich Dir aus freien Stücken unterworfen haben und Dich auch jederzeit wieder verlassen könnten, sofern sie das wollten. Sehe ich das richtig?
      Ich lebe mit zwei Sklavinen in einer Hs-Beziehung mit Hierarchie.
      Selbstverständlich habe ich sie nicht irgendwo eingefangen und gezwungen. Sie sind freiwillig bei.
      Unsere Beziehung ist im Metakonsens angelegt ein Ausstieg ist nicht vorgesehen.
      Allerdings besteht die Möglichkeit, mich um Freigabe zu bitten.

      Bitte seht das als unsere Vereinbarung, an die sich alle Beteiligten halten möchten.
      Selbstverständlich hätte ich keinerlei Recht jemand gegen seinen Willen in einer Beziehung zu halten. Allerdings habe ich die Möglichkeit darüber zu entscheiden in wie weit ich bei einem Ausstieg aus der Beziehung, wieder Verantwortung trage.

      Spätzle schrieb:


      Deine Sklavinnen haben Dir, anders als andere Sklavinnen in anderen Beziehungen, auch ihre Finanzen komplett überlassen.
      Ja, alles andere wäre in meiner Beziehungsform auch nicht logisch. Wenn mir ein Mädchen gehört, dann mit allem.


      Um jetzt noch zum Stein des Antoßes zu kommen, warum das eine Mädchen nicht arbeitet.
      Sie hatte einen Job, ( Freiberuflich)mit einem Verdienst, dafür würde ich mir morgens die Schuhe nicht anziehen. Sie hat diesen Job gemacht weil es notwendig war und sie in ihrem erlernten Beruf nicht mehr reinkam.

      Es hat sie also in keiner Weise erfüllt, eher das Gegenteil.
      Derzeit macht sie Weiterbildungen, im Bereich ihres erlernten Berufs, weil ich der Meinung bin, dass ihr ein Wiedereinstieg im alten Beruf gut tun wird.

      Das ist eine Ergebnis was gemeinsam erarbeitet wurde.
      Mit Sicherheit wird es dann aber auch nur eine Teilzeitstelle.

      Für mich macht es einen gravierenden Unterschied, ob jemand in seinem Beruf eine Erfüllung sieht oder arbeitet um den Lebensunterhalt zu verdienen.
      Greif ich dann dort ein, muss aus meinem Verständnis heraus aber gesichert sein, dass ich die Folgen abfangen kann.

      Ich hoffe ich habe ausführlich genug geantwortet, sonst einfach noch mal nachfragen.

      @MatKon Ich fände es toll, wenn auch du dich zu dem Thema äussern würdest und auch andere. Spätzle wollte mit Sicherheit niemanden aus der Diskussion ausschliessen oder nur mit mir einen Dialog führen.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      @MatKon

      Verzeih, dass ich die Formulierung "Aufschrei im Forum" verwendet habe. Ich habe in verschiedenen Threads nicht nur Einzelmeinungen gelesen, sondern auch Wertungen, Unterstellungen und Vorurteile. Auch die Aussage, dass Alduradas in seiner eigenen kleinen Welt lebe, fand ich nicht besonders nett. Wie könnte ich das so formulieren, damit Du es nicht unfair findest?

      Der Zweck dieses Threads ist der Überschrift zu entnehmen. Eines unserer Mitglieder hat offengelegt, dass er sein BDSM anders auslebt, als die Mehrheit hier. Dafür ist er in mehreren Threads scharf angegangen worden. Mich interessieren die Gründe. Nicht mehr und nicht weniger.

      Ich möchte nicht die Beziehung von Alduradas diskutieren, das liegt mir fern. Ich möchte wissen, weshalb eine Beziehung, wie er sie führt, so kritisch gesehen wird. Eine Beziehung, in der DS eben nicht an der Bettkannte oder Schlafzimmertür endet. BDSM, das weiter geht, sozusagen. Deshalb fand ich die Idee mit einem neuen Thread eigentlich ganz gut.

      Ich hätte freilich auch ein abstraktes Beispiel für eine solche Beziehung machen können, aber hätte das irgendetwas am Thema geändert?

      Vielleicht wäre eine Schärfung des Themas daher sinnvoll? ---》 Wie stellst Du Dir denn diese Schärfung vor?
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      @Lokipetta Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust :D

      Deinen Zwiespalt kann ich so gut verstehen! Denn mir geht es ähnlich. Nach vielen Jahren hadere ich immer noch mit mir, weil das, wonach ich mich sehne, mal so gar nicht meinem rebellischen Wesen, welches die Errungenschaften der Freiheiten und Gleichberechtigung der Frau sehr zu schätzen weiß, zu entsprechen scheint.

      Früher entlud sich dieser Zwiespalt häufig in kleinen Scharmützeln mit Doms, die ich ärgerte. Einfach nur um zu testen, wie die so reagieren :sofa:
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Spätzle ()

      @Alduradas

      Vielen Dank für Deine Antworten. Metakonsens, auweh, da reiche ich Dir vorsichtshalber schon mal einen Helm :D .

      Jetzt könnte man, wenn man wollte, zum Beispiel gucken, ob es schon einen Thread über Metakonsens gibt und dort darüber diskutieren, was man darunter versteht und wie man selbst dazu steht. Oder einen neuen aufmachen ;)

      Ich für meinen Teil gehe jedenfalls davon aus, dass Du Deine Sklavinnen nicht im Keller ankettest und dort verrotten lässt, wenn sie Dich verlassen wollen. ^^

      Okay, das war jetzt ein wenig provokant, deshalb gehe ich ein bisschen raus in die Sonne und an die frische Luft und komme zwischendurch auf andere Gedanken :P
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      Ich frage mich wo die viel gepriesene Toleranz bei bestimmten Themen und Usern ist?
      Ich habe schon vor über 30 Jahren in einer Vanilla Ehe genau so gelebt.
      Und diese Beziehungsform soll es doch tatsächlich auch heute noch geben.
      Warum wird im BDSM Kontext jemand, der so lebt, so dermaßen angegangen?
      Heißt es nicht diese Welt in der wir hier alle uns bewegen ist bunt und schön?

      Ich selber würde mir genau so einen Verantwortungsvollen Partner, Dom, Herrn wünschen.....schon aus dem Grund da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten kann, ich noch ein paar Jahre bis zur Rente habe und diese auch nicht sonderlich groß ausfallen wird.
      Ich beziehe mich jetzt mal auf die Frage im Titel: wie weit kann und will ich gehen?

      Ich glaube, mir geht es da ganz ähnlich, wie @Lokipetta. In mir wohnen zwei Seiten.

      Ich musste schon sehr früh in meinem Leben lernen, für mich selbst Verantwortung zu tragen.
      Ich bin es schlicht nicht anders gewöhnt, als über mich und mein Leben selbst zu bestimmen.
      Und ich bin auch stolz darauf, dass ich mit meiner Eigenverantwortung zurecht komme, nicht komplett hilflos bin, wenn eine größere Aufgabe auf mich zu kommt, sondern sie einfach erledige. So gut es eben geht. Vielleicht noch Hilfe dazuholend.

      Aber tief in mir schlummert das große Bedürfnis, all diese Verantwortung, all die Entscheidungen, die getroffen werden müssen, abzugeben. Einem anderen zu überlassen.
      Jemandem, dem mein Wohl und das meiner Kinder so sehr am Herzen liegt, dass er Entscheidungen trifft, die gut für mich sind.
      Denn die meisten Entscheidungen, die ich treffe, treffe ich selten zu meinem Wohl.
      Wenn ich lese, dass @Alduradas dafür sorgt, dass eine seiner Sklavinnen sich weiter bilden kann, damit sie in ihrem alten Beruf wieder Fuß fassen kann, weil sie das erfüllen wird, gerate ich regelrecht ins Schwärmen.
      Wie schön wäre es, wenn mich jemand finanziell so absichern würde, dass ich die Umschulung machen könnte, die mir schon eine Weile vorschwebt. Das wäre doch ein Geschenk.
      Da würde ich liebend gerne Verantwortung und Entscheidungen abgeben und mich unterwerfen.

      Die Frage, die bleibt, ist, inwieweit ich das tatsächlich und mit allen Konsequenzen könnte.
      Könnte ich wirklich loslassen? Könnte ich wirklich und wahrhaftig jemandem so sehr vertrauen, dass ich alles loslasse in dem sicheren Wissen, dass immer gut für mich entschieden und gesorgt wird?

      Am Ende würde ich nicht konsequent alles abgeben, alles loslassen können. Es würde Jahre dauern, bis ich überhaupt ansatzweise genug Vertrauen hätte.


      Ich bewundere es, wenn Menschen die für sie richtige Form von Beziehung, von ihrem Leben überhaupt, gefunden haben und komplett dahinter stehen.
      Niemand sollte für sein Leben, seinen, Beruf, seiner Beziehung oder was auch immer, Rechenschaft ablegen (müssen), solange alle Beteiligten ihren Weg selbst gewählt haben, es ihnen damit gut geht und sie glücklich damit sind.

      Spätzle schrieb:

      @Lokipetta Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust :D

      Deinen Zwiespalt kann ich so gut verstehen! Denn mir geht es ähnlich. Nach vielen Jahren hadere ich immer noch mit mir, weil das, wonach ich mich sehne, mal so gar nicht meinem rebellischen Wesen, welches die Errungenschaften der Freiheiten und Gleichberechtigung der Frau sehr zu schätzen weiß, zu entsprechen scheint.

      Früher entlud sich dieser Zwiespalt häufig in kleinen Scharmützeln mit Doms, die ich ärgerte. Einfach nur um zu testen, wie die so reagieren :sofa:
      und da sprichst Du mir aus voller Seele, @Spätzle
      Du hast es auf den Punkt gebracht.
      Dieser Rebell wohnt auch in mir.
      Aber gerade der macht es schwierig, einen potentiellen Dom erkennen zu lassen, dass ich mich tatsächlich „in seine Hände“ begeben möchte, mich führen lassen und Verantwortung abgeben möchte.
      Da ich so lange brauche, um Vertrauen aufzubauen und eben immer wieder auch rebelliere, um herauszufinden, wie weit ich gehen kann, aber auch, wie ernst ist es dem anderen mit mir, kommt es immer wieder zu dem Punkt, dass der potentielle Dom denkt, ich möchte mich ja gar nicht unterwerfen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von chaton.noir ()

      Mich stört an der ganzen Diskussion (auch im vorherigen Thread). dass es manchmal ein bisschen absolut klingt. Man kann nur "gehören" wenn man sich absolut umfassend inkl. Finanzen unterwirft, ansonsten hört D/s an der Bettkante auf und man ist nicht devot, sondern spielt das nur. Es gibt aber noch soviele Zwischenstufen.

      Ich habe schon von vielen Subs gehört (mich inklusive) gehört, dass sie als "nicht devot" betitelt wurden, wenn sie sich Selbständigkeit behalten wollten. Für mich persönlich ist eine gewisse Selbständigkeit attraktiv und gehört zu meinem Wesen. Ich wäre todunglücklich wenn das komplett unterbunden würde. Trotzdem will ich auch gefallen, dienen, verwöhnen, habe eine sehr starke devote Seite und will ein Stück weit auch "gehören". Da braucht es einen Mann, der auch diese beiden Seiten haben will und mit beiden Seiten umgehen kann. Ebenso wie es ausgeprägte TPE-Paare nervt, wenn sie sich für ihr Leben rechtfertigen müssen, nervt es mich, wenn ich als "Spielerin" angesehen werde, weil ich auch mal aufmucke oder bocke. Meine devote Seite ist fest in mir verankert, auch wenn es nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist.

      Nicht zu werten IST manchmal schwierig wenn es völlig dem entgegen läuft wie man selber lebt. Manches kann ich mir für mich nicht vorstellen, kann es aber problemlos akzeptieren, wenn ich das Gefühl habe, die beiden sind glücklich und wirken als Paar harmonisch und ausgeglichen. Im Internet sieht man nur das geschriebene Wort, man erlebt die Paare aber nicht zusammen. Was geschrieben hier manchmal seltsam anmutet, kann im echten Leben als völlig natürlich rüber kommen und alle Bedenken lösen sich auf, wenn man die Leute kennen lernt.
      Besondere Menschen erkennst Du darin, dass sie Dich berühren ohne die Hände zu benutzen

      Sassa schrieb:

      Mich stört an der ganzen Diskussion (auch im vorherigen Thread). dass es manchmal ein bisschen absolut klingt. Man kann nur "gehören" wenn man sich absolut umfassend inkl. Finanzen unterwirft, ansonsten hört D/s an der Bettkante auf und man ist nicht devot, sondern spielt das nur. Es gibt aber noch soviele Zwischenstufen.
      Zwischenfrage:
      Kann es sein, das du die oben getroffenen Aussagen sehr persönlich nimmst?
      Es wurde, soweit ich mich entsinne, nirgends die Aussage getätigt, das zum "gehören" zwingend alles dazu gehört.
      Es wurde auch nicht die Aussage gemacht, das D/S im Schlafzimmer "nur gespielt" ist.
      Es ist auch nicht "un-devot" wenn der/die Sub ihren Beruf ausübt.
      Und ja. Es gibt soviel Zwischenstufen wie es D/s-ler gibt.
      Und keine ist besser oder schlechter als die andere. Sie sind nur verschieden. Genau wie die Menschen welche sie leben.
      Mich schreckt es ab ab dem Punkt, wenn es so dargestellt wird, als gehe es nicht mehr um einvernehmliche Beziehungen zwischen Erwachsenen und um selbstgewählte, selbst durchdachte Lebenserwürfe. Wenn alles, was völlig normal und einfach nur Partnerschaft ist, mit Sklaverei erklärt wird.

      Zwei Lebensgefährten teilen eine Haftpflichtversicherung? Das ist keine Sklaverei und keine Dominanz, sondern einfach gemeinsames Abschließen einer Versicherung.

      Ein Partner finanziert die Ausbildung des anderen mit? Das nennt man feste Partnerschaft, nicht Sklaverei.

      Man kann sich eine Trennung derzeit nicht vorstellen? Das liegt an der Verbundenheit und Zufriedenheit, nicht an der Sklaverei.

      Man erlebt Vertrautheit, Geborgenheit, Fürsorge, Loyalität, Respekt? Das ist das Schöne in einer Beziehung.

      Es gibt auch Paare, die außerdem noch ein Machtgefälle fühlen und das Sklaverei oder Besitz oder sonstwas nennen. Gerne.

      Wo meine Toleranz aber aufhört, ist, wenn sich Paare da so weit reinsteigern, dass sie das für die BEDINGUNG für all das andere halten und "schmunzeln", wenn jemand vorschlägt, es mal andersherum zu betrachten.

      Denn wenn man wirklich glaubt, eine gemeinsame Haushaltskasse und Hausratversicherung und die Hoffnung auf Geborgenheit und Sicherheit hänge von einer irreversiblen Abhängigkeit ab, der und sein Partner verbauen sich den Gedankengang zu Freiwilligkeit, die ich im bdsm unverzichtbar finde
      @Rudolf, ich nehme die Aussagen hier in den Threads absolut nicht persönlich, weshalb auch, ich kenne ja die meisten nicht. Aber klar, jeder liest hier subjektiv auf die eigene Situation bezogen und es gab es schon einige Aussagen die in diese Richtung gingen. Ich mag jetzt aber ehrlich gesagt auch nicht alle Zitate heraus suchen oder darauf herumreiten. Das Thema ist ja nicht nur auf die Threads hier bezogen. Und da ich nun auch schon einen Moment meine Neigung auslebe habe ich das "Du bist ja gar nicht devot" vielleicht einfach auch ein Mal zu oft gehört. Nicht hier, generell. Es gilt für mich aber was ich am Schluss meines Posts geschrieben habe: Wichtig ist nur, dass das Paar harmonisch und glücklich ist.
      Besondere Menschen erkennst Du darin, dass sie Dich berühren ohne die Hände zu benutzen
      Intoleranz schreckt mich ab. In jedem Lebensbereich.


      Es kann mir nur etwas „zu weit“ gehen oder gar „abschrecken“ wenn es mich persönlich betrifft, also ich persönlich angegriffen werde oder ich den Eindruck habe, dass jemand dabei zu Schaden kommt (und das ist auch nur meinem angeborenen Beschützer-Instinkt geschuldet). Also kurz gefasst:


      Weder hier im Forum noch auf der Hauptseite hat mich etwas abgeschreckt oder ist mir zu weit gehen. Ganz im Gegenteil, ich glaub da geht noch was, Leute ;)


      Natürlich haben sich hier Welten für mich eröffnet, die ich nicht kannte und die mir fremd und teilweise sogar abstrakt erscheinen. Aber genau das ist für mich das Interessante. Meine Neugier kennt nun mal keine Grenzen und vielleicht gehe ich manchmal zu weit.


      Genauso, wie ich dankbar dafür bin, dass ich in meinem Leben sehr viel von der Welt sehen durfte, freue ich mich hier über eine Vielzahl von interessanten Menschen, die mir einen kleinen Einblick in eine Welt gewähren, zu der ich ansonsten keinerlei Zugang bekäme. Es sind zum Teil Welten, die mir immer verschlossen bleiben werden, aber hier darf ich mal durchs Fenster reinschauen – und sogar als Statist mal mit aufs Bild. Danke, dafür.


      Klar, ich bin eine Voyeurin. Dazu stehe ich. Gleichzeitig würde mir nicht im Traum einfallen hier irgendjemand für seine Meinung zu kritisieren. Das hat für mich keine Logik.
      Eine Meinung kann in meinen Augen nicht richtig oder falsch sein – sie kann nur sein.
      Und ich kann durchaus eine andere Meinung vertreten, nämlich eben meine. Meine Signatur liest sich vielleicht im ersten Moment nur lustig….


      Begriffe wie „Toleranz“ oder „über den Tellerrand schauen“ werden teilweise sehr inflationär benutzt. Gerade hier würde ich erwarten, dass diese Begriffe nicht nur geschrieben, sondern auch gelebt werden. Im Großen und Ganzen habe ich den Eindruck, dass das hier auch so ist.


      Ich glaube, dass vieles sehr persönlich genommen wird. Sensibilität bedeutet aber nicht nur eigene Gefühle intensiv wahrzunehmen, sondern auch die der anderen zu erkennen und zu respektieren.


      Meine eigenen Grenzen als Sub im DS-Bereich kenne ich noch nicht, aber die Diversität auf dieser Plattform hat mich in Bezug auf meine eigene Neigung doch ein erhebliches Stück weiter gebracht.

      Wenn also jemand sagt, ich sei keine „richtige Sub“ dann fasse ich das als seine Meinung auf und das ist vollkommen ok. Es ändert nichts.