In Großbritannien ist BDSM ja nie wirklich legal gewesen, da das dortige Recht die Einwilligung in die Körperverletzung nicht kennt.
Dennoch kannte die Rechtsprechung BDSM und hatte bereits 1972 in einem Mordprozess eine Milderung wegen BDSM angewandt. Der Prozess ist leicht zu skizzieren, eine Frau starb, der Mann behauptet es wäre im Kontext BDSM geschehen und daher wurde das Risiko einvernehmlich von beiden eingegangen und so wurde aus einem Mord ein Totschlag, was nicht nur in Deutschland ein erheblich milderes Strafmaß nach sich zieht. Scheinbar wird derzeit angenommen, dass diese Verteidigungsaussage seitdem mehrfach missbraucht wurde und daher setzt sich der Justizminister dafür ein, dass dies in Zukunft nicht mehr möglich ist.
insider.com/justice-minister-s…-sex-legal-defense-2020-6 (Seite der Axel Springer Gruppe, bei der ich mal davon ausgehen, dass die Aussage dann wirklich auch durch den Minister getätigt wurde)
Auf der einen Seite ist es verständlich, dass man bei Missbrauch regulativ einschreiten will, auf der anderen Seiten kann es aber wirklich so gewesen sein und wie unglaublich schlimm muss es sein, einen geliebten Menschen, wegen eigenem Versagen, zu verlieren und dann sogar noch als Mörder bezeichnet und bestraft zu werden. Wenn zwei erwachsene und geistig gesunde Menschen sich eines Risikos bewusst sind und beide eine Handlung vornehmen, die nicht sittenwidrig aber gefährlich ist, dann kann aus einer solchen einvernehmlichen Handlung doch kein Mord entstehen. Klar kann man sagen in Deutschland ist viel überreglementiert aber in solchen Fällen denke ich mir immer, zum Glück lebe ich hier und viele der Regelungen haben eben doch einen Sinn, auch wenn man diesen im Alltag nicht sofort erkennt.
Es ist eben die Frage, wollen wir möglichst viele Leute bestrafen und nehmen dabei inkauf, dass es auch mal einen Unschuldigen trifft oder sollte bei Zweifeln für den Angeklagten entschieden werden. Selbst wenn man zu letzterem tendiert, warum verbietet man dann diese Verteidigung und sagt nicht einfach, der Angeklagte hat die Einwilligung zu belegen und Zweifel an dieser auszuräumen, das macht die Sache dann deutlich schwieriger ist aber immer noch besser als ein komplettes Verbot einer solchen Verteidigung. Lese ich die Fälle die in der britischen Justiz dazu waren, dann fällt auf, dass es wirklich oft gewalttätige Partner waren, mitunter auch mehrfach einschlägig vorbestrafte. Ich verstehe einen Regierung die Ehepartner solcher Menschen besser schützen und Täter möglichst hart bestrafen will, aber es wird eben auch jene geben, bei denen es wirklich ein Unfall war und die vorher nicht ständig stritten weswegen die Polizei von den Nachbarn gerufen wurde.
Eine BDSM Neigung ist weder ein Blankoschein für Gewalt durch den Dom noch kann es bei liebenden (aber risikofreudigen) Partnern nicht zu Unfällen kommen.
Für mich ein fataler Weg der hier eingeschlagen wurde.
Dennoch kannte die Rechtsprechung BDSM und hatte bereits 1972 in einem Mordprozess eine Milderung wegen BDSM angewandt. Der Prozess ist leicht zu skizzieren, eine Frau starb, der Mann behauptet es wäre im Kontext BDSM geschehen und daher wurde das Risiko einvernehmlich von beiden eingegangen und so wurde aus einem Mord ein Totschlag, was nicht nur in Deutschland ein erheblich milderes Strafmaß nach sich zieht. Scheinbar wird derzeit angenommen, dass diese Verteidigungsaussage seitdem mehrfach missbraucht wurde und daher setzt sich der Justizminister dafür ein, dass dies in Zukunft nicht mehr möglich ist.
insider.com/justice-minister-s…-sex-legal-defense-2020-6 (Seite der Axel Springer Gruppe, bei der ich mal davon ausgehen, dass die Aussage dann wirklich auch durch den Minister getätigt wurde)
Auf der einen Seite ist es verständlich, dass man bei Missbrauch regulativ einschreiten will, auf der anderen Seiten kann es aber wirklich so gewesen sein und wie unglaublich schlimm muss es sein, einen geliebten Menschen, wegen eigenem Versagen, zu verlieren und dann sogar noch als Mörder bezeichnet und bestraft zu werden. Wenn zwei erwachsene und geistig gesunde Menschen sich eines Risikos bewusst sind und beide eine Handlung vornehmen, die nicht sittenwidrig aber gefährlich ist, dann kann aus einer solchen einvernehmlichen Handlung doch kein Mord entstehen. Klar kann man sagen in Deutschland ist viel überreglementiert aber in solchen Fällen denke ich mir immer, zum Glück lebe ich hier und viele der Regelungen haben eben doch einen Sinn, auch wenn man diesen im Alltag nicht sofort erkennt.
Es ist eben die Frage, wollen wir möglichst viele Leute bestrafen und nehmen dabei inkauf, dass es auch mal einen Unschuldigen trifft oder sollte bei Zweifeln für den Angeklagten entschieden werden. Selbst wenn man zu letzterem tendiert, warum verbietet man dann diese Verteidigung und sagt nicht einfach, der Angeklagte hat die Einwilligung zu belegen und Zweifel an dieser auszuräumen, das macht die Sache dann deutlich schwieriger ist aber immer noch besser als ein komplettes Verbot einer solchen Verteidigung. Lese ich die Fälle die in der britischen Justiz dazu waren, dann fällt auf, dass es wirklich oft gewalttätige Partner waren, mitunter auch mehrfach einschlägig vorbestrafte. Ich verstehe einen Regierung die Ehepartner solcher Menschen besser schützen und Täter möglichst hart bestrafen will, aber es wird eben auch jene geben, bei denen es wirklich ein Unfall war und die vorher nicht ständig stritten weswegen die Polizei von den Nachbarn gerufen wurde.
Eine BDSM Neigung ist weder ein Blankoschein für Gewalt durch den Dom noch kann es bei liebenden (aber risikofreudigen) Partnern nicht zu Unfällen kommen.
Für mich ein fataler Weg der hier eingeschlagen wurde.
"Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff