Ich möchte an dieser Stelle versuchen, meine Gedanken im Hinblick auf die Frage zu formulieren, ob und inwieweit die Tiefe bzw. das Ausmaß des Machtgefälles in einer Beziehung im Vorfeld planbar ist oder auch nicht, und euch um eure Ansichten und Gedanken dazu bitten.
Mich beschäftigt die Frage, ob man vor bzw. zu Beginn einer Beziehung wissen kann, wie weit/ tief das Machtgefälle in einer möglichen zukünftigen Beziehung reichen soll.
Sicher gibt es einige Menschen, für die ganz klar ist, dass sie z.B. nur ein auf Sessions begrenztes Machtgefälle wünschen, oder denen umgekehrt bewusst ist, dass sie auf jeden Fall eine Beziehung mit dauerhaftem und starkem Machtgefälle (z.B. in Richtung TPE) anstreben sowie auch alle möglichen Zwischenstufen.
Für mich ist diese Frage hingegen nicht so eindeutig zu beantworten und zwar aus verschiedenen Gründen:
Das sind die Aspekte, die mir spontan einfallen, warum es mir schwierig erscheint, ein Machtgefälle im Vorfeld zu planen. Das alles gilt selbstverständlich erstmal nur für mich und ist bitte nicht als allgemeingültig zu verstehen. Ich empfinde das gerade so; für andere mag das ganz anders aussehen.
Nun zu meinen Fragen, die ich gerne an euch stellen würde:
Geht es euch ähnlich oder ganz anders?
Ist bzw. war euch ganz klar, welche Form des Machtgefälles ihr euch wünscht, oder hat sich das erst im Laufe der Beziehung(en) entwickelt?
Wie habt ihr diesbezüglich Klarheit gewonnen?
Ist aus eurer Sicht die Tiefe/ das Ausmaß eines Machtgefälles überhaupt planbar, oder könntet ihr euch ebenfalls vorstellen, dass es je nach Partner variiert?
An diejenigen, die ein solches tiefes und dauerhaftes Machtgefälle bereits leben: habt ihr gezielt danach gesucht bzw. es angestrebt, oder hat es sich erst innerhalb der Beziehung dazu entwickelt?
Wie geht ihr diesbezüglich bei der Partnersuche um?
Natürlich ist es wichtig, über Wünsche und Vorstellungen zu reden, das ist klar. Natürlich kann man auch formulieren, dass man sich bezüglich der Reichweite des Machtgefälles unsicher ist. Mein Eindruck ist aber, dass es schwieriger ist, jemanden zu finden, der mit einem in dieser Hinsicht harmoniert, wenn die eigenen Wünsche diesbezüglich recht unklar sind. Also ausprobieren und ggf. ein Scheitern in Kauf nehmen?
Ich versuche es mal an zwei Beispielen etwas deutlicher zu machen, was ich meine.
1. Es könnte sein, dass Person A definitiv nur ein Machtgefälle in Sessions anstrebt, darüber hinaus nicht. Person B ist sicher unsicher, lässt sich zunächst ein und stellt im Laufe der Beziehung fest, dass sie sich ein umfassenderes Machtgefälle wünscht, Person A dies aber nicht erfüllen kann/ möchte.
2. Es könnte sein, dass Person A definitiv ein umfassendes und permanentes Machtgefälle anstrebt. Person B ist unsicher, aber bereit, es auszuprobieren, stellt dann aber im Laufe der Beziehung fest, dass ihr das Machtgefälle zu stark/ umfassend etc. ist.
Natürlich ist es auch in allen anderen Bereichen einer Partnerschaft so, dass sich vieles erst im Laufe der Beziehung entwickelt bzw. sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Lebensweise/ Vorstellungen etc. erst später zeigen und dann ggf. zur Trennung oder im glücklicheren Fall zur Festigung der Beziehung führen.
Worum es mir aber geht, ist, dass ich für mich das Gefühl habe, in anderen Lebensbereichen klarere Vorstellungen von meinen Zielen, Wünschen etc. zu haben und diese somit auch klarer formulieren kann- im Hinblick auf das Machtgefälle aber eben nicht.
Wobei sich mir eben die Frage stellt, ob überhaupt vor Beginn einer Beziehung konkretisiert werden kann, welche Art von Machtgefälle gewünscht wird, oder ob sich dieses eben erst im Laufe der Beziehung gestalten und entwickeln wird.
(Das vieles, wenn nicht alles davon sehr individuell ist, ist mir klar, aber gerade die individuellen Sicht- und Herangehensweisen zum Thema interessieren mich ja.)
Das war jetzt viel Text… Ich danke euch fürs Lesen! Ich hoffe, es wird einigermaßen klar, worum es mir geht.
Ich würde mich freuen, eure Gedanken, Herangehensweisen und Erfahrungen zu lesen! Zum einen finde ich es sehr spannend und bin aufrichtig interessiert, wie andere mit dieser Thematik umgehen. Zum anderen hilft es mir bei meiner eigenen Auseinandersetzung mit diesen Fragen.
Dabei würde es mich interessieren, sowohl von denen zu lesen, die für sich bereits „das perfekte Machtgefälle“ gefunden haben, als auch von jenen, die noch in der Auseinandersetzung und auf der Suche sind so wie ich.
Ich danke euch schon mal ganz herzlich für eure Antworten und bin sehr gespannt, was ihr erzählen werdet!
Mich beschäftigt die Frage, ob man vor bzw. zu Beginn einer Beziehung wissen kann, wie weit/ tief das Machtgefälle in einer möglichen zukünftigen Beziehung reichen soll.
Sicher gibt es einige Menschen, für die ganz klar ist, dass sie z.B. nur ein auf Sessions begrenztes Machtgefälle wünschen, oder denen umgekehrt bewusst ist, dass sie auf jeden Fall eine Beziehung mit dauerhaftem und starkem Machtgefälle (z.B. in Richtung TPE) anstreben sowie auch alle möglichen Zwischenstufen.
Für mich ist diese Frage hingegen nicht so eindeutig zu beantworten und zwar aus verschiedenen Gründen:
- Intensive D/s- Beziehungen haben eine große Faszination auf mich und reizen mich in der Fantasie zum Teil enorm. Ich kann mir diese Lebensweise durchaus sehr erfüllend vorstellen. Ob eine solche Beziehungsform in der Realität aber tatsächlich für mich lebbar und erfüllend wäre, kann ich nicht sagen, da mir die praktische Erfahrung dazu fehlt.
- Ich für mich persönlich habe das Gefühl, dass es auch sehr stark von dem jeweiligen Partner abhängig wäre, wie tief das Machtgefälle gehen kann und soll; von seinen Vorlieben und Neigungen diesbezüglich, vielleicht auch von seiner persönlichen Art und Weise, das Machtgefälle innerhalb der Beziehung zu gestalten etc. Somit könnte ich mir theoretisch vorstellen, sowohl mit einem intensiven als auch mit einem weniger stark ausgeprägten und zeitlich befristeten D/s- Aspekt in einer Beziehung glücklich zu werden, je nachdem, mit welchem Menschen ich diese Beziehung führe.
- Ich habe für mich das Gefühl, dass die Tiefe des Machtgefälles sich erst im Laufe der Beziehung langsam entwickeln muss und sich erst in der gemeinsamen Entwicklung als Paar zeigen kann, wie umfassend dieses gelebt werden kann und möchte oder eben auch nicht. Daher könnte ich weder zu Beginn sagen, dass ich z.B. TPE grundsätzlich ausschließe, noch dass ich die Beziehung direkt mit dieser Absicht und gar unter der Bedingung eines permanenten und umfassenden Machtgefälles beginnen möchte. Hier wäre ein langsames und sehr behutsames Herantasten für mich wichtig.
- Zusammenfassend könnte ich persönlich momentan auf die Frage, was für ein Machtgefälle ich mir wünsche, etwas flapsig formuliert nur sagen: „Es kommt darauf an.“
Das sind die Aspekte, die mir spontan einfallen, warum es mir schwierig erscheint, ein Machtgefälle im Vorfeld zu planen. Das alles gilt selbstverständlich erstmal nur für mich und ist bitte nicht als allgemeingültig zu verstehen. Ich empfinde das gerade so; für andere mag das ganz anders aussehen.
Nun zu meinen Fragen, die ich gerne an euch stellen würde:
Geht es euch ähnlich oder ganz anders?
Ist bzw. war euch ganz klar, welche Form des Machtgefälles ihr euch wünscht, oder hat sich das erst im Laufe der Beziehung(en) entwickelt?
Wie habt ihr diesbezüglich Klarheit gewonnen?
Ist aus eurer Sicht die Tiefe/ das Ausmaß eines Machtgefälles überhaupt planbar, oder könntet ihr euch ebenfalls vorstellen, dass es je nach Partner variiert?
An diejenigen, die ein solches tiefes und dauerhaftes Machtgefälle bereits leben: habt ihr gezielt danach gesucht bzw. es angestrebt, oder hat es sich erst innerhalb der Beziehung dazu entwickelt?
Wie geht ihr diesbezüglich bei der Partnersuche um?
Natürlich ist es wichtig, über Wünsche und Vorstellungen zu reden, das ist klar. Natürlich kann man auch formulieren, dass man sich bezüglich der Reichweite des Machtgefälles unsicher ist. Mein Eindruck ist aber, dass es schwieriger ist, jemanden zu finden, der mit einem in dieser Hinsicht harmoniert, wenn die eigenen Wünsche diesbezüglich recht unklar sind. Also ausprobieren und ggf. ein Scheitern in Kauf nehmen?
Ich versuche es mal an zwei Beispielen etwas deutlicher zu machen, was ich meine.
1. Es könnte sein, dass Person A definitiv nur ein Machtgefälle in Sessions anstrebt, darüber hinaus nicht. Person B ist sicher unsicher, lässt sich zunächst ein und stellt im Laufe der Beziehung fest, dass sie sich ein umfassenderes Machtgefälle wünscht, Person A dies aber nicht erfüllen kann/ möchte.
2. Es könnte sein, dass Person A definitiv ein umfassendes und permanentes Machtgefälle anstrebt. Person B ist unsicher, aber bereit, es auszuprobieren, stellt dann aber im Laufe der Beziehung fest, dass ihr das Machtgefälle zu stark/ umfassend etc. ist.
Natürlich ist es auch in allen anderen Bereichen einer Partnerschaft so, dass sich vieles erst im Laufe der Beziehung entwickelt bzw. sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Lebensweise/ Vorstellungen etc. erst später zeigen und dann ggf. zur Trennung oder im glücklicheren Fall zur Festigung der Beziehung führen.
Worum es mir aber geht, ist, dass ich für mich das Gefühl habe, in anderen Lebensbereichen klarere Vorstellungen von meinen Zielen, Wünschen etc. zu haben und diese somit auch klarer formulieren kann- im Hinblick auf das Machtgefälle aber eben nicht.
Wobei sich mir eben die Frage stellt, ob überhaupt vor Beginn einer Beziehung konkretisiert werden kann, welche Art von Machtgefälle gewünscht wird, oder ob sich dieses eben erst im Laufe der Beziehung gestalten und entwickeln wird.
(Das vieles, wenn nicht alles davon sehr individuell ist, ist mir klar, aber gerade die individuellen Sicht- und Herangehensweisen zum Thema interessieren mich ja.)
Das war jetzt viel Text… Ich danke euch fürs Lesen! Ich hoffe, es wird einigermaßen klar, worum es mir geht.
Ich würde mich freuen, eure Gedanken, Herangehensweisen und Erfahrungen zu lesen! Zum einen finde ich es sehr spannend und bin aufrichtig interessiert, wie andere mit dieser Thematik umgehen. Zum anderen hilft es mir bei meiner eigenen Auseinandersetzung mit diesen Fragen.
Dabei würde es mich interessieren, sowohl von denen zu lesen, die für sich bereits „das perfekte Machtgefälle“ gefunden haben, als auch von jenen, die noch in der Auseinandersetzung und auf der Suche sind so wie ich.
Ich danke euch schon mal ganz herzlich für eure Antworten und bin sehr gespannt, was ihr erzählen werdet!
"Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
Robert Browning
Robert Browning