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Bitte liked jedoch nicht diesen Beitrag, da er nicht von der Autorin eingestellt wurde, sondern im Rahmen des Geschichtenadventskalenders. Die Autorin wird, sofern sie es möchte, zeitnah hier eine Antwort posten. Diese dann bitte liken, so dass eure Likes auch bei ihr ankommen.
❅ 5. Dezember ❅
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Im freien Fall
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von @LucyFire
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Zu dieser Geschichte gibt es eine Vorgeschichte:
Der freie Fall
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Im freien Fall
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Der freie Fall
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Zufrieden und auch erschöpft lag Lucia, wie die Natur sie geschaffen hatte, in ihrem Bett. Das dünne Leinentuch verdeckte gerade mal so ihre Blöße und selbst dieser Hauch von Nichts war bei den sommerlichen Temperaturen beinahe zu viel. Der gestrige Tag mit Hannah, die zu Mittag das Haus verlassen hatte; das Eintauchen in ihre eigene Welt und die unzähligen Höhenflüge forderten ihren Tribut. Lucia hatte irgendwann aufgehört, die Orgasmen zu zählen. Hannahs und auch ihre eigenen. Und morgen würde es weiter gehen. „Wie liebestolle Teenager, die das erste Mal den Geschmack der Lust gekostet haben”, kicherte Lucia verzückt in sich hinein, bevor sie sich mit den Zetteln in der Hand Luft zufächelte.
Mit einem Lächeln studierte sie den Fragebogen, den sie gemeinsam mit Hannah ausgefüllt und besprochen hatte. Erleichtert hatte Lucia festgestellt, dass sich ihre - eventuellen - Vorlieben und Tabus gut deckten. Nun gut, viel Erfahrung hatte Hannah noch nicht, aber es war schön gewesen, dass sie sehr interessiert und offen neuen Erfahrungen gegenüber war. Das würde ihren Handlungsspielraum enorm erweitern, anstatt einzuengen. Ein Stolperstein wäre die Einstellung „Kenne ich nicht- will ich nicht” gewesen. Aber zum Glück stellte sich diese Herausforderung nicht. Lucia konnte sich in einem größeren Rahmen bewegen und sie freute sich schon sehr darauf, ihre jüngere Assistentin auf neue Pfade zu führen.
„Ich sollte aufhören, sie als Assistentin zu bezeichnen”, ermahnte sich Lucia selbst in Gedanken. Denn Hannah war bereits mehr als nur ihre Assistentin. Sie war auf dem besten Wege, ihre kleine süße Sub zu werden. Ihre Gefährtin auf der Reise in die Welt der dunklen Gelüste. Wobei Lucia ihre Präferenz alles andere als dunkel empfand. Eher sehr erhellend und die eigene Seele beleuchtend. Für Lucia war BDSM nicht nur eine dunkle, vom Mainstream als pervers titulierte, Spielart. Ihre Dominanz, der Wille, andere Frauen zu unterwerfen, war kein schmutziger Fehler der Natur, wie ihr es einst mal vorgeworfen wurde.
„Es ist vorbei. Hör auf, dich selbst zu geißeln, für Menschen, die es nicht wert sind.” Lucia schnaufte tief durch und wischte den Gedanken beiseite. „Freue dich auf die Zukunft, die dir ein wunderbares Geschenk in Form eines blonden Engels gemacht hat. Eines devoten blonden Engels, der sich auch wirklich hingeben möchte. Mit seinem ganzen Sein. Und nicht nur temporär gespielt.” Gähnend legte sie den Neigungsbogen auf ihr Nachtkästchen, löschte das Licht und kuschelte sich in ihr weiches Daunenkissen. „Hannah wird nicht davonlaufen, wenn ich ihr mein Spielzimmer zeige. Vielleicht sogar schon morgen? Nein, sie ist nicht wie …”, war ihr letzter Gedanke, bevor sie sich in Morpheus’ sanfte Arme begab.
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Mit klopfendem Herzen studierte Hannah die Kopie des Fragebogens, den sie gemeinsam mit ihrer Mentorin ausgefüllt hatte. So viele Dinge waren ihr unbekannt gewesen. Aber Lucia hatte die Geduld gehabt, ihr alles ganz genau zu erklären. In Zweifelsfällen hatten sie ein Fragezeichen in das Kästchen gesetzt. Nur weil Hannah diese Spielart nicht kannte, musste sie sich ja selber keine Tür dazu verschließen. Nur wer ausprobiert, kann behaupten, ob es einem liegt oder nicht – war schon immer Hannahs Credo gewesen. Und das sollte sich auch nicht ändern. Eher im Gegenteil.
Hannah hatte das Gefühl, ein großes Tor in eine unbekannte, dennoch faszinierende Welt aufgestoßen zu haben. Ein Tor, welches sie lange gemieden und umgangen hatte. Ja, Hannah hatte schon seit ihrer Jugend gespürt, dass sie ein kleines bisschen anders tickte als ihre damaligen Freundinnen. Nicht nur in der Hinsicht, dass sie alleinig Frauen bevorzugte. Auch die Tatsache, dass sie gerne die Kontrolle abgab, war ihr sehr früh bewusst gewesen. Und wie schwer war es gewesen, sich das selbst einzugestehen, wenn die Welt dazu aufrief, die eigene Frau zu stehen. Aber was sie früher verdrängt und beiseite gepackt hatte, konnte sie jetzt in keine Kiste mehr zurückzwängen. Das Einzige, was sie in diese verdammte Kiste packen wollte, waren die jugendlichen Schuld- und Schamgefühle und die Glaubenssätze der Anderen, die ihr immer wieder versucht haben, begreiflich zu machen, dass diese Art zu leben, nein, zu lieben, der völlig verkehrte Weg einer modernen Frau wäre.
Ihr war es schlussendlich egal geworden, wie die Welt sie sah und sehen würde. Sie wollte endlich zu sich selbst stehen. Sie war ihren Träumen und Bedürfnissen ein Leben schuldig. Das, wonach sie sich schon immer gesehnt hatte, wollte hinaus, wollte gelebt werden. Und in Hannahs Augen besaß Lucia mehr als genug Einfühlungsvermögen, ihr die langersehnten Träume zu erfüllen. Und dass Hannah ihrer Vorgesetzten vertrauen konnte, hatten die letzten Treffen mehr als bewiesen.
„Ich sollte aufhören, sie als meine Vorgesetzte zu bezeichnen”, ermahnte sich Hannah selbst in Gedanken. Denn Lucia war bereits mehr als nur ihre Chefin. Sie war auf dem besten Wege dabei, ihre anbetungswürdige Herrin zu werden. „Herrin. Her-rin. Ja, Herrin. Wie du befiehlst, Herrin”, flüsterte Hannah aufgeregt und ließ sich die Bezeichnung auf der Zunge zergehen. Es war ungewohnt, aber nicht unangenehm. Über den Titel hatten die beiden noch nicht gesprochen. Hannah wusste noch nicht mal, ob Lucia es mögen würde, so angesprochen zu werden. Aber sie würde es spätestens dann herausfinden, wenn sie Lucia in die Augen sah und sie das erste Mal so ansprechen würde. Nicht, weil es so gängig war, sondern weil Hannah es sich so wünschte. Hannah kicherte leise vor sich hin. Vielleicht würde sie morgen schon den Mut finden?
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Vergnügt beobachtete Lucia ihren Gast durch das weite Küchenfenster, das einen Blick auf ihren Garten mit großzügig angelegtem Schwimmteich offenbarte. Hannah rekelte sich nackt auf ihrer Liege und genoss die Sonne auf ihrem wohlgeformten, doch etwas farblosen Körper. Dies war halt der negative Aspekt der Arbeit in den Katakomben eines Labors. Ein bisschen Vitamin D und eine Portion Bräune würden ihr sehr guttun. Ebenso wie das alkoholfreie Mixgetränk mit Pfefferminze und Beeren, welches Lucia gerade am Anrichten war. Mit klammen Fingern umfasste sie den metallenen Shaker, schüttelte diesen mit schwungvollen Bewegungen und leerte die eisgekühlte Flüssigkeit dann in große Cocktailgläser. Sie stellte noch eine Schüssel mit Weintrauben und Käsewürfeln auf das Tablett und konnte es kaum erwarten, sich zu Hannah in die Sonne zu gesellen.
Die Stille, die beide umgab, war alles andere als unangenehm. Es war eine entspannte Stille, eine, die Raum gab, den eigenen Gedanken nachzuhängen und einfach nur die Zeit zu zweit zu genießen. Zeit, sich auch auf eine andere Art und Weise kennenzulernen, sich zwischenmenschlich auf einer Ebene zu begegnen. Lucia war diese Zeit sehr wichtig. Sie wollte nicht nur eine reine Bettgeschichte, ohne den Menschen dahinter zu kennen. Auch eine Spielbeziehung war darauf angewiesen, dass man sich langsam und vor allem gut kennenlernte. Wie konnte man vertrauen, wenn man sich nicht wirklich gut kannte? Und in den alltäglichen Situationen konnte Lucia unheimlich viel über ihre süße Sub lernen. Wissen, das sie benötigte und auch verlangte, um aus ihren Treffen unvergessliche Momente zu machen. Und während sie mit geschlossenen Augen das Erlebte reflektierte, verdunkelte sich der rötliche Vorhang ihrer Lider und eiskalte Wassertropfen perlten plötzlich über ihren erhitzten Körper. Keck liefen sie über ihre Brüste hinunter, sammelten sich am gebräunten Bauch, um dann schließlich an den Seiten hinunterzulaufen.
„Bist du des Wahnsinns?”, erschrocken sprang Lucia auf und funkelte Hannah mit wildem Blick an, die sich vor Lachen schüttelte, mit dem Corpus Delicti, einem nassen Handtuch, in der Hand. „Du hast ausgesehen”, kicherte Hannah prustend, „als ob du eine Abkühlung nötig hättest.” Lucia schnappte sich das nasse Handtuch, drehte es ein und schlug sogleich spielerisch auf Hannahs Hintern. „Mir scheint eher, dir ist die Sonne nicht gut bekommen”, stieg Lucia auf Hannahs Ausgelassenheit ein. „Hmm, mag sein, aber es hat sich ausgezahlt.” Breit grienend rieb Hannah sich das Gesäß, ohne Lucias dunkler werdendem Blick auszuweichen.
“Ist das so?”, sinnierte Lucia mit einem rauen Unterton. „Ich denke, ich sollte dich”, fuhr sie süffisant grinsend fort, „um dich vor einem gröberen Sonnenstich zu bewahren, in dunklere Gefilde bringen”. Sie baute sich vor Hannah auf, präsentierte sich in ihrer vollen Größe und sah dann auf ihre kleinere Gespielin hinab. Überlegen hob sie Hannahs Kinn in die Höhe und sah ihr tief in die blauen Augen, die bereits lustvoll funkelten. „Lass mich raten, Lucia, das ist völlig selbstlos, damit du später keine erste Hilfe leisten musst?!” Der sanfte Spott war das Wasser, das ihre Mühlen zum Laufen brachten.
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