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❅ 21. Dezember ❅
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Ein Abend bei den Pantoms
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von @Rudolf
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❅ 21. Dezember ❅
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Ein Abend bei den Pantoms
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von @Rudolf
Ich möchte den geneigten Lesern heute ein mir schon seit längerer Zeit sehr gut bekanntes und liebes, erfundenes Paar vorstellen, welches sich zu den Praktiken der Pantomime bekennt: Herrn und Frau Pantom.
Beide sind schon längere Zeit glücklich miteinander verheiratet und leben ihr harmonisches sowie gleichfalls sinnliches Leben in ihrem eigenen imaginären Bühnenhaus aus, welches Frau Pantom mit sehr viel Geschmack und noch mehr Geschick sehr liebevoll in einem sehr eigenen Stil eingerichtet hat. Frau Pantom hat nicht nur bei der Einrichtung der Wohnung ein gutes Händchen gehabt. Auch ihre Gerichte, welche sie für sich und des Öfteren auch für ihre gemeinschaftlichen erdachten Freunde und Bekannten, mit denen sie einen gemütlichen Abend verbringen, auf den nicht vorhandenen Tisch zaubert, finden volle Bewunderung.
Früher hatte Frau Pantom auch noch einen imaginären Job, der sie voll und ganz ausfüllte.
Er bereicherte sie und ihr Leben nicht unwesentlich. Jedoch hatte das Paar vor einiger Zeit einvernehmlich beschlossen, als Herr Pantom bei seinem Arbeitgeber in eine besser dotierte Stellung befördert wurde, dass dieser eine Verdienst vollkommen ausreichend war, um sie ein für beide angenehmes Leben führen zu lassen.
Seit dieser beidseitigen Entscheidung war Frau Pantom eigentlich nur noch Gattin und Hausfrau. Dies aber mit einer solch zufriedenen und aufopfernden Erfüllung und Hingabe, welche man selten findet. Diese Hingabe und Erfüllung schließt auch die traditionelle Rollenverteilung mit ein, in der der Mann das Haupt der Familie und der Herr der Frau ist.
Frau Pantom richtet sich sehr gerne nach den Wünschen und Vorgaben ihres Mannes.
Sie ist sich bewusst, und dies sieht sie auch als vollkommen richtig und legitim an, dass es ihr zu ihrer eigenen Entwicklung und Beseitigung etwaigen Fehlverhaltens förderlich ist.
Aus diesen Gründen ist es für sie auch vollkommen richtig und sinnvoll, falls ihr einmal ein Missgeschick aus irgendwelchen Gründen widerfährt, dafür von ihrem Mann zur Rechenschaft gezogen und eventuell gezüchtigt zu werden. Erzeugt doch vor allem das Letztere dieses von ihr so sehr geliebte Wechselbad an Emotionen, die sich durch Angst und Schmerz auf der einen Seite ausdrücken, sowie durch Erregung und Befriedigung auf der anderen Seite sie aber auch die Liebe und Fürsorge ihres Mannes fühlen lässt.
So geschah es an diesem Tag, nachdem Frau Pantom ihren Mann freudestrahlend, mit verliebten Augen und mit einem Lächeln auf den Lippen, aufs Herzlichste mit einigen liebevollen, angedeuteten Küssen und innigen, nicht berührenden Umarmungen begrüßt hatte, als er müde und erschöpft von seiner beruflichen Tätigkeit nach Hause kam, dass im Verlauf des frühen Abends ein kleines, aber nichtsdestotrotz schwerwiegendes Missgeschick zum Tragen kam. Ein kleines Missgeschick, welches ihr im Laufe des Nachmittags unbemerkt widerfahren war und auf welches wir gleich noch genauer kommen werden.
Ihr Mann verhielt sich bei seiner Ankunft ihr gegenüber genauso freudig und inniglich, wie sie sich ihm gegenüber. Sein Gesicht zeigte eine erfreuliche und verliebte Mimik und seine Gebärden drückten die tiefe Liebe zu seiner Frau aus.
Nach der Begrüßung ging er in das Wohnzimmer und setzte sich auf den dort stehenden ledernen Sessel, welcher im Verlauf dieses Abends, soviel sei im Voraus bereits verraten, noch weitere Bedeutung erlangen wird. Seine Frau folgte ihm mit besorgtem, Mitleid ausdrückendem Blick hinterher und einem mitfühlenden Kopfschütteln, welches durch ihre vor der Brust zusammengefalteten Hände noch unterstrichen wurde.
Als sich Herr Pantom im Sessel niedergelassen hatte, kniete sie sich, ihre Fürsorglichkeit für ihn damit auslebend, zu seinen Füßen, und zog ihm seine Schuhe aus, welche sie gleich im Anschluss daran, durch die von ihr bereits für diesen Zweck vorgesehenen, zur Seite gestellten Pantoffeln austauschte.
Wäre Herr Pantom jedoch an diesem Abend sitzend in seinem Sessel eingeschlafen oder hätte Frau Pantom einen Teil der Fürsorglichkeit um ihren Mann nicht im Wechseln der Fußbekleidung derselbigen gesehen, würde dieses, ihr im Vorfeld passierte Missgeschick erst gar nicht zum Tragen gekommen sein. So aber kam es, wie es kommen musste, als sich Herr Pantom aus diesem Sessel erhob, um zu seiner geliebten Frau in die Küche zu gehen und nach dem imaginären Abendessen zu fragen.
Dabei entdeckte er in seinem rechten Pantoffel jenes oben erwähnte Missgeschick seiner Frau, das dieser beim Nähen widerfahren war, in Form einer Stecknadel, welche sich in seinen rechten großen Zeh bohrte. Augenblicklich, als Herr Pantom dieses Schmerzes gewahr wurde, verzog er seinen Mund zu einem lautlosen Schmerzensschrei, welcher begleitet wurde von sich zusammenkneifenden Augen und sich zusammenziehenden Augenbrauen. Seine ganze Mimik im Gesicht ließ erahnen, dass dieser ihm zugeführte, imaginäre Stich doch ziemliche, nicht reale Schmerzen zu verursachen wusste.
Auch seine sich zusammenballenden Fäuste, welche er durch eine schreckhafte Bewegung seiner Unterarme neben sich wähnte, unterstrichen sein Schmerzgebaren, als er gleichzeitig seinen rechten Fuß vorne anhob und sein Gewicht auf die Ferse verlegte. Um den durch diese Bewegung hervorgerufenen Verlust seines Gleichgewichtes nicht völlig zu vollenden, griff er mit seinen Armen wieder nach hinten, um sich auf den Lehnen des Sessels abzustützen. In dieser Stellung harrte er einige Augenblicke aus, bevor er sich dann doch wieder, in Anbetracht der gebotenen Sinnigkeit dieser Aktion, in den Sessel setzte.
Nun, da seine Körperbalance wieder ausgeglichen war, legte er durch Heben des rechten Beines seinen rechten Unterschenkel auf seinen linken Oberschenkel. In dieser Haltung zog er den rechten Pantoffel aus und entfernte mit einem kurzen, heroischen Griff die nicht vorhandene Nadel aus seinem rechten, großen Zeh.
Frau Pantom, die den lautlosen Schmerzensschrei ihres Mannes in der Küche vernahm, eilte geschwind und besorgt ins Wohnzimmer, um sich die Ursache des Schreies vor Augen zu führen. Ihr Mann, der in der Zwischenzeit seinen rechten Pantoffel wieder angezogen hatte, hielt nun in seiner linken Hand den imaginären Quell seines Schmerzes und sah ihn mit ärgerlichem Blick stumm an. Als nun seine Frau im Rahmen der Wohnzimmertür stand, wanderte sein Blick von der Nadel zu ihr hin und wandelte sich von einem ärgerlichen zu einem verständnislosen Blick, wobei sich seine Augenbrauen ein wenig entspannten, sich seine Augen zur Ungläubigkeit weiteten und sein Mund zu einem nicht hörbaren, fassungslosen Laut leicht öffnete.
Sah er doch im Blick und in der Gestik seiner Frau eine Wandlung in der Gestalt, dass sie beim Eintreten noch sehr besorgt gewirkt hatte, mit einem erschrockenen, sorgenvollen Gesichtsausdruck, welchen sie noch mit vor dem Bauch ineinander gefalteten Händen untermalte. Diese Haltung und Mimik änderten sich allerdings sehr schnell, als sie die imaginäre Nadel in der Hand ihres Mannes erblickte, in einen erfreuten Blick, mit leicht freudestrahlenden Augen und ein ebensolches Lächeln, welches das zufriedene Wiederfinden der Nadel ausdrückte. Diese Mimik wurde nun auch noch durch die sich nach vorne und oben bewegenden Arme unterstrichen, wobei sich zusätzlich auch die Hände öffneten. Frau Pantom ging mit dieser Gestik zwei Schritte auf ihren Mann zu, als sie dessen Gesichtsausdruck bemerkte.
Dessen Gesichtsausdruck wandelte sich schlagartig von Erstaunen zu Verärgerung, indem er seinen Mund wieder schloss und dabei die Lippen aufeinanderdrückte. Damit verbunden, zogen sich jetzt auch seine Augenbrauen zusammen, welche die sich verkleinernden Augen und den ärgerlichen Blick, welchen er jetzt hatte, doch sehr betonten. Oder kurz gesagt, er machte ein sehr ernstes Gesicht.
Wie gesagt, als Frau Pantom die Miene ihres Mannes erblickte, blieb sie mit gebanntem Blick auf dessen Gesicht stehen und wurde sich schlagartig ihrer Situation bewusst. Sie senkte jetzt ihren Kopf und ihre Mimik verwandelte sich in einen traurigen und schuldbewussten Ausdruck. Ebenso sanken ihre Arme nach unten und ihre Hände trafen sich etwas oberhalb ihres Schrittes, um verlegen mit den Fingerspitzen zu spielen.
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