Hingabe

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      Ist Hingabe für euch eine Kopfsache, oder ein Gefühl?

      Gestern las ich in einem Beitrag , dass für diese Person Hingabe eine Kopfsache ist. Das hat mich nachdenklich werden lassen.
      Für mich ist Hingabe ein tiefes Gefühl, welches ich bei meinen Herrn empfinde. Hingabe funktioniert bei mir aber nur mit Vertrauen.

      Ich bin wirklich neugierig, wie das bei euch ist.
      Für mich ist es ein sehr tiefes Gefühl, ich könnte glatt reinkriechen in den Menschen, dem gegenüber ich Hingabe empfinde.
      Meine Hingabe entsteht durch Vertrauen und durch das Wissen, dass mich jemand annimmt, wie ich bin.

      Das ist sogar beim ersten Treffen möglich, wenn die Chemie stimmt.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Ich sehe das wie du.

      Für mich ist es ein sehr starkes Gefühl was aus tiefsten inneren kommt. Sich vorbehaltlos jemanden hinzugeben, sich ihm zu geben kann für mich nicht Kopfsache sein. Alles was ich mir dem Kopf beschließe, lässt sich steuern. Gefühle wiederum nicht. Entweder ist es da oder nicht. So wie Liebe, Wut und Traurigkeit
      Hingabe kommt bei mir von ganz tief innen. Es ist keine Kopfsache. Eher im Gegenteil, es hat auch viel mit „mich fallen lassen“ oder mich eben „komplett hingeben“ zu tun, also definitiv ein Gefühl. Aber was sind Gefühle? Wir nehmen diese ja auch im Kopf wahr :pardon:
      Also umfasst es irgendwie schon Körper und Geist :yes:
      Aber ich weiss wie Du es meinst und empfinde es genau so. Ein schönes und erfüllendes Gefühl :love:
      Und ja, es braucht dafür viel Vertrauen.
      Hingabe ist ein sehr intensives Gefühl, etwas, dass das man seinem Dom schenkt.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Wir leben Hingabe seit Jahren, die mit einer tiefen Liebe und grenzenlosen Vertrauen, aber auch mit erotischer Attraktion und großem Respekt verbunden ist. Respekt für die Tatkraft und den Umgang mit befreundeten Menschen. Respekt aber auch für die gute Erziehung unserer Kinder!
      Hingabe selbst kann aber keine Einbahnstraße sein!!
      Hingabe ist eine reine Herzenssache. Es tut so gut sich fallenzulassen.
      Hingabe und Verletzlichkeit liegen nah beieinander. Aus Angst verletzt zu werden, fällt es vielen schwer sich hinzugeben. Wer sich hingeben kann empfindet leichter Leidenschaft und findet eine Erfüllung im Leben. Wer es nicht schafft, dem bleibt eines der schönsten Gefühle verwehrt.

      Also für mich keine Kopfsache sondern reines Gefühl.
      Als jemand der es mit den Emotionen nicht so hat: Für mich ist mich hingeben eine Handlung.
      Vollkommen losgelöst von Emotionen.

      Wenn ich mir den Gebrauch des Wortes mal in einem anderen Kontext angucke: "Hingabe an die Arbeit" oder mit "Hingabe um jemanden kümmern" damit verbinde ich eine Motivation für etwas und eine Verschiebung von Grenzen. Wenn ich meine Arbeit mit Hingabe mache oder mich mit Hingabe um jemanden kümmere, dann mache ich mehr als das "normale" und so sehe ich es auch im Bdsm. Wenn ich mich meinem Partner hingebe, dann bin ich bereit für ihn weiterzugehen oder mehr zu tun, als für andere.

      @Stadtindianer ich möchte dich was fragen: Du sagst "wer das nicht schafft, dem bleibt eines der schönsten Gefühle verwehrt." Wieso kannst du beurteilen was die schönsten Gefühle für einen anderen Menschen sind? Und warum sollte es überhaupt das Ziel sein für jeden das zu erreichen? Mir und meinem Partner @Nachtwanderer fehlt absolut nichts, auch vollkommen ohne diese Emotionen.

      @Wingardium ich würde deine Frage gerne erweitern, wenn das in Ordnung ist:
      Wie fühlt sich Hingabe für den Dominanten Part an und gibt sich der Dominante Part überhaupt hin?
      Für mich ist Hingabe auch eher weniger ein Gefühl. Hingabee hat für mich viel damit zu tun, meine Aufmerksamkeit und Meine Konzentration auf eine Sache, eine Situation oder eine Person zu richten und mit voller Aufmerksamkeit so zu handeln, wie ich es für die Person oder die Situation "will". Deshalb kommt Hingabe für mich auch eher einer Motivation gleich.
      Bei meiner Devotion verhält es sich so, dass ich meine Hingabe, mein Dienen an den Top als eine Art Arbeit sehe, für die ich belohnt werde, entweder Lob oder angenehme Schläge oder einfach seine Zufriedenheit. Ich arbeite darauf hin, mit voller Konzentration, voller Aufmerksamkeit und auch manchmal mit vollem Körpereinsatz. Ich fühle in dem Sinne selbst nicht so viel dabei, kein tiefes treiben, kein angekommen sein, kein fliegen, kein "losgelöst sein", keine Entspannung, ich kann nicht völlig konzentriert und aufmerksam sein, wenn ich entspannt bin, das schließt sich für mich aus. Wenn ich devot bin, entscheide ich mich dazu, jemandem zu dienen und leiste etwas für ihn, damit er Freude, Spaß oder Entlastung durch mich erfährt. Und ich suche mir auch die Menschen so aus, dass sie mich irgendwie auf eine Art und weise dafür belohnen, auch wenn diese Belohnung noch so klein anmuten mag und das schafft am Ende meine zufriedenheit. Ich habe es in den Augen meines Doms richtig und gut gemacht und freue mich darüber, dass er zufrieden mit mir ist.
      Aber auch als Dom kann ich mich hingeben, ich widme Sub oder meinem geliebten Partner all meine Konzentration und Aufmerksamkeit, die ich für sie aufbieten kann und handle danach. Die Motivation geht jedoch in diesem Falle ein bisschen in eine andere Richtung. Ich benutze diesen Zustand der vollen Aufmerksamkeit und Konzentration, als eine Art Instrument, meine Lust auszuleben, meine Lust nach Macht, Führung, meinem Sadismus und der Unterwerfung meiner Sklavin oder dem schlichten toppen meines Subs oder dem Fesseln meines Partners. Und das ist das Ziel, wenn ich mit Hingabe Sub/Sklavin dominiere, ist die Hingabe für mich als eine Trittstufe zu sehen, um an meine Gefühle heranzukommen, die ich begehre und die ich in meiner Dominanz empfinde. Lust, Entspannung, Zufriedenheit, Freude. Und diese Gefühle bedingen die Freude und die Zufriedenheit meiner Subs. Obwohl, wenn ich jemanden Fessle ist es für gewöhnlich so, dass der Bottom unter mir sich als erstes entspannt und Zufriedenheit ausstrahlt und ich somit auch absolut glücklich bin, das ist also nicht immer so ganz starr.
      Fazit: Hingabe ist weniger ein Gefühl, sondern eine Motivation oder auch eine Art Mittel zum Zweck für mich, um ein gewisses Ziel oder einen gewissen Zustand zu erreichen.
      Hingabe bedeutet für mich...

      ...etwas aus Liebe und mit Liebe oder aus einer tiefen emotionalen Verbundenheit heraus für Dom zu tun, weil es sich gut und richtig anfühlt, weil es mich erfüllt, weil es ihn glücklich macht und weil ich davon überzeugt bin, dass er es verdient hat, mit meinem 'Geben und Dienen' umzugehen weiß und es bei ihm 'in den richtigen Händen' ist. Es ist ein warmes Gefühl, das mit Innigkeit einhergeht und einen vertrauten Umgang miteinander voraussetzt. Hingeben kann ich mich nur, wenn ich davon überzeugt bin, dass Dom mich gut genug kennt und wirklich einschätzen kann, was mir und meiner Seele gut tut - genauso aber auch, was mir eher schaden und mich im negativen Sinne triggern würde. Wenn wir nicht in die gleiche Richtung gehen wollen und sich unsere Ziele zu sehr voneinander unterscheiden, ist mir keine Hingabe möglich.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Wie @Stadtindianer geschrieben hat, liegen auch bei mir Hingabe und Verletzlichkeit nahe beieinander. Für mich bedeutet meine Hingabe, dass ich mit einem ganz tiefen Gefühl für die Frau, die ich liebe bei meinen (sexuellen) Handlungen, Taten bin. Sehr viel schwieriger ist es für mich, dies bei mir zuzulassen. Ich habe - aus Gründen - ein Problem damit, körperliche Nähe beim Sex zu ertragen, ich kann mich da nur hingeben, wenn ich vollkommen vertrauen kann und ich mich sehr sicher fühle, gepaart mit Liebe.
      Ich persönlich finde es da eher egal, dass ich Femdom bin. Und weil es mir selbst so schwer fällt, bin ich so wahnsinnig glücklich, wenn Frau sich mir hingibt.
      Schön, dass nun auch noch die kopfmäßig Hingebenden hinzukommen.
      Ich kann das was ihr schreibt verstehen, nur nicht nachempfinden.

      Bei mir ist Hingabe ein Gefühl, welches jede Zelle meines Körpers erfasst. Es macht mich so unheimlich zufrieden, es gibt mir ein inneres befriedigendes Fühlen.

      Stadtindianer schrieb:

      Hingabe ist eine reine Herzenssache. Es tut so gut sich fallenzulassen.
      Hingabe und Verletzlichkeit liegen nah beieinander. Aus Angst verletzt zu werden, fällt es vielen schwer sich hinzugeben. Wer sich hingeben kann empfindet leichter Leidenschaft und findet eine Erfüllung im Leben. Wer es nicht schafft, dem bleibt eines der schönsten Gefühle verwehrt.

      Also für mich keine Kopfsache sondern reines Gefühl.
      10 mal gelesen und immer wieder drüber gestolpert.
      Für mich ist sich fallen lassen und Hingabe keinesfalls das gleiche. Fallen lassen kann ich mich wenn ich meinen Kopf ausschalte, Hingabe ist für mich etwas was ich rüchhaltlos tue. Hingabe, etwas was die Seele beflügelt, was dem Menschen oder der Sache der ich mich hingebe eine ganz besondere Wertschätzung entgegen bringt. Insofern berühren sich bei mir Liebe und Hingabe durchaus. Der Kopf spielt dabei schon eine Rolle, kommt der nämlich nicht mit wird das Gefühl blockiert.

      Anders sehe ich "Wer sich hingeben kann empfindet leichter Leidenschaft und findet eine Erfüllung im Leben". Leidenschaft kann kurz und heftig sein, das berühmte Strohfeuer, dazu bedarf es für mich nicht der Hingabe. Hingabe ist für mich etwas langfristiges, was sich entwickelt, Leidenschaft etwas spontanes, wildes, was auch ganz schnell wieder weg sein kann, kann nicht muss.

      Wer es nicht schafft ... passt für mich nicht zu Deinem Argument des Gefühls, denn in dem Moment schaffst Du für mich einen Leistungsgedanken, der sich für mich mit Hingabe geradezu beisst.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      @Wingardium, bis vorhin war ich auch der festen Überzeugung, dass es bei mir so ist, dass ich Hingabe empfinde, ohne aktiv etwas zu tun.

      Dann fiel mir heute morgen auf, dass es beides für mich bedeutet. Wie @Blue-Monstera es so schön beschreibt, mache ich auch manche Dinge mit Hingabe.
      Ob es das Schreiben eines Dienstplanes ist, meine Körperpflege, das Schnippeln meines Gemüses für die Arbeit, ich fokussiere mich darauf und möchte, dass es gut und schön wird, für mich oder für andere. Die "Arbeit" fließt sozusagen, weil ich sie gern mache.

      Bei mir ist also beides möglich, aktiv etwas mit Hingabe tun und für jemanden Hingabe empfinden.

      Und wenn ich dann meinen Fokus verliere und beim Gemüseeinpacken schon bei der nächsten Handlung bin in Gedanken (das hier niederzuschreiben),
      kann es passieren, dass die Tupperdose mit dem Gemüse runterfällt und sich das ganze Kleingeschnippelte hingebungsvoll auf meinem am Wochenende hingebungsvoll geputzten Küchenfußboden verteilt ^^
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Hingabe und sich hingeben.......

      wenn ich mich einer Person hingebe an mir Leib und Seele.....gerade das Mentale finde ich da sehr wichtig.......ganz bei der anderen Person sein.

      Mit Hingabe etwas erledigen.......das macht mir dann besondere Freude - ich mache das wirklich gerne ganz und gar.......für eine andere Person.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      @Isegrim_w_devot
      Dann fiel mir heute morgen auf, dass es beides für mich bedeutet. Wie @Blue-Monstera es so schön beschreibt, mache ich auch manche Dinge mit Hingabe.
      Ob es das Schreiben eines Dienstplanes ist, meine Körperpflege, das Schnippeln meines Gemüses für die Arbeit, ich fokussiere mich darauf und möchte, dass es gut und schön wird, für mich oder für andere. Die "Arbeit" fließt sozusagen, weil ich sie gern mache.


      Ich verstehe was du meinst. Natürlich kann man auch andere Dinge mit Hingabe machen.
      Ich meinte die Hingabe zum dominanten Part in einer BDSM Beziehung.
      Denn diese Hingabe ist für mich wirklich etwas anderes, als die Hingabe und Leidenschaft, die ich z.B. beim Schreiben für meinen Herrn empfinde.

      Aber ich merke bei all den Beiträgen, dass so viele unterschiedliche Menschen, auch viele unterschiedliche Interpretationen von Hingabe und auch Leidenschaft haben.
      Das finde ich so wunderbar an diesem Forum, es zeigt mir auch andere Wege und Sichtweisen. Zum Teil bringt mich das in meinem Sub-Sein immer wieder weiter.
      Dafür danke ich euch allen :)