Schlechtes Gewissen

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      Schlechtes Gewissen

      Mich würde interessieren, ob es jemandem von euch ähnlich ergeht/ergangen ist oder was ihr dazu sagt...

      Dazu muss ich kurz etwas ausholen:
      Mein Dom und ich kennen uns seit ein paar Jahren, wir führen keine Beziehung. Aus einer Art Freundschaft hat sich nach Jahren eine Art Freundschaft Plus entwickelt, die seit rund 2 1/2 Jahren andauert. Mit Ups and Downs und ups and Downs. Es ist vieles vorgefallen, was uns beide sicher verändert hat, vor allem in emotionaler Hinsicht. Das zu unserer 'Vorgeschichte"/"Konstellation", um Fragen vorweg zu nehmen.

      Also ... Ich frage mich manchmal, ob ich wirklich eine BDSM-Neigung habe.. ich weiß, das ist immer Auslegungssache... Aber.. ich habe oft das Gefühl, ich gebe ihm nie so viel zurück, was er mir gibt (wie er mich bespielt etc.) Ich kann mich nicht damit identifizieren, wenn ich hier im Forum lese, wie eine Frau schreibt, das größte für sie ist, ihrem Herren zu dienen. Ich empfinde das grundsätzlich so nicht, habe aber diese Momente während einer Session, wenn ich wirklich mittendrin bin.. da "denke" ich nicht mehr .. der einzige Gedanke - der aber dann ganz groß da ist - ist, und das habe ich neulich leider auch laut ausgesprochen: ich will, dass mich nie wieder jemand anderes berührt außer du.
      Dieses Gefühl ist in dem Moment so stark, dass ich es jetzt noch so empfinde, wenn ich daran denke.

      Und dann gibt's wieder Situationen, wo er mir zb sagt, " du musst sagen, wenn du kommst" und ich "vergesse" es, wenn ich eine halbe Stunde später komme, weil ich einfach kommen will endlich.. da bin ich oft nicht sicher, ob ich das Bespielen zu sehr genieße und ihm zu wenig gebe... Kennt ihr das?

      Ich finde es auch grundsätzlich manchmal schwierig als Sub.. weil ich öfter die Erfahrung gemacht habe, er will nicht, dass ich Mal die Initiative ergreife, klar als Sub... Darf man das nicht?

      Aber man möchte ihm ja auch Mal was Gutes tun ohne immer nur "passiv" zu sein.
      Würde mich auch stark interessieren, wie die Doms das sehen - wenn eure Sub euch ohne Anweisung von sich aus vor euch hinkniet, um euch zu verwöhnen, würde euch das auch "abtörnen"/gegen den Strich gehen?

      Was macht eine "richtige" Sub aus?
      Ich habe wirklich oft das Gefühl, ich kriege/genieße zu viel und kann zu wenig zurückgeben.

      Ich hoffe,ihr könnt mir halbwegs folgen.. :S
      Hallo @Lilly89,

      wie sieht es denn mit eurer Kommunikation aus? Du stellst dir viele Fragen. Stellst du sie auch deinem Dom? Oder versuchst du, es mit dir selbst auszumachen?

      Lilly89 schrieb:

      ich habe oft das Gefühl, ich gebe ihm nie so viel zurück, was er mir gibt (wie er mich bespielt etc.)
      Hat er jemals etwas in dieser Richtung geäußert? Empfindet er das auch so? Erwartet er mehr von dir? Darüber solltet ihr schon offen sprechen, damit ihr beide Klarheit habt. Ich glaube, dann würdest du dich auch wohler und sicherer fühlen.


      Lilly89 schrieb:

      Ich kann mich nicht damit identifizieren, wenn ich hier im Forum lese, wie eine Frau schreibt, das größte für sie ist, ihrem Herren zu dienen. Ich empfinde das grundsätzlich so nicht, habe aber diese Momente während einer Session, wenn ich wirklich mittendrin bin..
      Dass es das Größte für Sub ist, ihrem Herrn zu dienen, ist ganz sicher keine Voraussetzung dafür, um seine Neigung dem BDSM-Bereich zuordnen zu 'dürfen'. ;) Es gibt doch auch Menschen, die z. B. nur am Fesseln und/oder Gefesselt-Werden Freude haben und mit Dominanz und Unterwerfung wenig anfangen können. BDSMler sind es trotzdem, nur halt in einem anderen Bereich. Und es gibt auch Menschen, die ihre Neigung gerne im sexuellen Bereich ausleben, aber nicht darüber hinaus. Deshalb sind sie nicht 'weniger' BDSMler. Sie führen halt nur kein Beziehungsmodell, in dem BDSM auch in anderen Lebensbereichen ausgelebt wird.


      Lilly89 schrieb:

      der einzige Gedanke - der aber dann ganz groß da ist - ist, und das habe ich neulich leider auch laut ausgesprochen: ich will, dass mich nie wieder jemand anderes berührt außer du.
      Warum leider? Bereust du es? Wie hat er darauf reagiert?
      Wünschst du dir möglicherweise mehr als eine Freundschaft Plus? Würdest du gerne eine feste Liebesbeziehung mit ihm führen?


      Lilly89 schrieb:

      Und dann gibt's wieder Situationen, wo er mir zb sagt, " du musst sagen, wenn du kommst" und ich "vergesse" es, wenn ich eine halbe Stunde später komme, weil ich einfach kommen will endlich.. da bin ich oft nicht sicher, ob ich das Bespielen zu sehr genieße und ihm zu wenig gebe...
      Du schriebst, dass du in einer Session Momente erlebst, in denen du 'mittendrin' bist und nicht mehr denkst... Du scheinst dich also gut fallen lassen zu können. Kann passieren, dass man dann einfach nicht daran denkt, weil man regelrecht 'im Rausch' (der Lust und Emotionen) ist. Allerdings hast du 'vergessen' in Anführungszeichen gesetzt... Möchtest du damit ausdrücken, dass du sehr wohl daran denkst, es dir in dem Moment aber egal ist?


      Lilly89 schrieb:

      weil ich öfter die Erfahrung gemacht habe, er will nicht, dass ich Mal die Initiative ergreife, klar als Sub... Darf man das nicht?

      Aber man möchte ihm ja auch Mal was Gutes tun ohne immer nur "passiv" zu sein.
      Würde mich auch stark interessieren, wie die Doms das sehen - wenn eure Sub euch ohne Anweisung von sich aus vor euch hinkniet, um euch zu verwöhnen, würde euch das auch "abtörnen"/gegen den Strich gehen?
      Es gab hier mal einen Thread zum Thema und soweit ich mich erinnere, haben dort viele geäußert, dass ihnen das durchaus gefällt. Warum denn auch nicht? Warum sollte ein Dom es nicht genießen, verführt zu werden? In dieser Form Eigeninitiative zu zeigen, spricht doch für Begehren und Leidenschaft. Ob er sich darauf einlässt, ist ja immer noch ihm überlassen.
      Das ist natürlich nur meine Sicht. Ich habe es jedenfalls noch nie erlebt, dass ein Partner - egal ob Dom oder nicht - es nicht mochte, wenn ich ihm meine Lust gezeigt habe und er nicht den ersten Schritt machen 'musste'.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Zofe schrieb:

      wie sieht es denn mit eurer Kommunikation aus? Du stellst dir viele Fragen. Stellst du sie auch deinem Dom?
      Grundsätzlich gut. Ich weiß.. gestern Abend sind die Fragen so groß geworden, dass ich sie gar nicht richtig zu fassen bekommen habe, auch nicht schriftlich. Über viele davon hab ich schon mit ihm gesprochen, ja.

      Zofe schrieb:

      Hat er jemals etwas in dieser Richtung geäußert? Empfindet er das auch so? Erwartet er mehr von dir?
      nein, hat er nicht. Im Gegenteil - als wir darüber gesprochen haben, meinte er, ich gebe ihm mit meiner Hingabe so viel zurück.. Manchmal kann ich es aber nicht so glauben und habe einfach ein schlechtes Gewissen, weil er mir so viel gibt.

      Zofe schrieb:

      Dass es das Größte für Sub ist, ihrem Herrn zu dienen, ist ganz sicher keine Voraussetzung dafür, um seine Neigung dem BDSM-Bereich zuordnen zu 'dürfen'.
      das heißt also, ich bin keine Sub, wenn ich das nicht (immer und nicht so stark) empfinde?

      Zofe schrieb:

      Warum leider? Bereust du es? Wie hat er darauf reagiert?
      Wünschst du dir möglicherweise mehr als eine Freundschaft Plus? Würdest du gerne eine feste Liebesbeziehung mit ihm führen?
      Ich hab mich geschreckt... Über mich selbst, wie sehr ich "nicht mehr ich" war, wie stark das Verlangen in dem Moment war, ihm zu gehören, für immer.
      Nein, ich möchte keine Beziehung mit ihm.
      Nachtrag: ich bin sehr eigenständig und unabhängig seit Jahren. Ich glaube, manchmal kann ich diese devote Seite an mir nicht verstehen :S

      Zofe schrieb:

      Allerdings hast du 'vergessen' in Anführungszeichen gesetzt... Möchtest du damit ausdrücken, dass du sehr wohl daran denkst, es dir in dem Moment aber egal ist?
      In diesem einen Fall, wollte ich einfach nur kommen, ja.

      Danke, dass du dir so viel Zeit genommen hast, um auf mein Wirrwarr an Fragen einzugehen! :blumen:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lilly89 ()

      :gruebel: ...
      Wie würde denn eine schlechte sub sein?

      Ich finde alleine der Gedanke sehr destruktiv. Warum breitet sich sowas in Dir aus.
      Wer wertet dich so ab? :pillepalle:
      ER oder bist Du es selber und warum ist das so?

      Was lässt Dich zweifeln❓

      Es gibt zu dir sowieso keine vergleichbare
      "Dienende".
      ..
      Das sind meine Fragen...
      Die kannst aber nur DU in Dir ergründen oder Dir von ihm helfen lassen, dass DU bessere Grenzen, Ecken und Kanten bekommst.
      Im Moment schwimnst Du, ist aber nur mein Gefühl!

      Lg
      Die Eule
      @Noctua
      Er hat mich noch nie abgewertet und tut alles dafür, um mir mehr Sicherheit zu geben und Vertrauen in mich selbst und als seine Sub.

      Ja, vermutlich sind es meine Selbstzweifel, die ich in vielen Lebenslagen immer wieder habe... Und die in manchen Momenten übergroß werden. Gepaart mit zu wenig Selbstliebe..
      Ich versuche, daran zu arbeiten, ist nicht so einfach.

      Sich nicht mit anderen zu vergleichen, fällt mir trotzdem manchmal schwer. Er sagt, er will keine andere Sub als mich. Aber er könnte so viel mehr haben, was er von mir nicht bekommt.
      Da Ihr darüber bereits gesprochen habt bzw. darüber sprecht, ist es wohl an Dir, zu lernen, seine Wohltaten anzunehmen. Wie kannst Du das lernen? Das war auch ganz lang eines meiner großen Themen. Mir hat es geholfen, mich zu fragen, was ich im Leben möchte, was mir wichtig ist und dem Taten folgen zu lassen. Das hat mich auf mich stolz gemacht, was wiederum mein Selbstbewusstsein gesteigert hat. Vielleicht hilft es auch Dir. "Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott" - für mich steckt da viel Wahrheit darin. Selbst-Bewusstsein, Selbst-Wert - das kann einem niemand anderes geben, das muss sich jeder selbst erarbeiten, es in sich selbst finden.

      Lilly89 schrieb:

      das heißt also, ich bin keine Sub, wenn ich das nicht (immer und nicht so stark) empfinde?
      ich denke, da hast Du @Zofe falsch verstanden. Genau das Gegenteil wollte sie ausdrücken mit ihren Worten:

      Zofe schrieb:

      Dass es das Größte für Sub ist, ihrem Herrn zu dienen, ist ganz sicher keine Voraussetzung dafür, um seine Neigung dem BDSM-Bereich zuordnen zu 'dürfen'
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Huhu,

      Ich gehe auf den Teil deiner Nachricht ein, der sich fragt ob Sub auch mal die Initiative haben darf.

      Ich beschreibe mal meine Anfangszeit, als ich nach einer Phase als Sub merkte das ich doch lieber der Dom bin.

      Meine damalige Sub war wie ich recht neu in der Praxis. Von der Theorie waren wir sehr erfahren.
      Ich habe es als Dom genossen wenn sie sagte sie möchte mich verwöhnen. Und das auch am Anfang sagte. " Heute möchte ich einfach das du genießt und ich werde tun was ich glaube was dir gefällt " im übrigen meine erste Prostatamassage.
      Ich empfand mich da nicht in meiner Rolle als Dom herabgesetzt.
      Oft musste ich mir sagen lassen " das geht garnicht, du bist kein Dom, du bist ein Switch. " sry .. Bullshit.
      1. Jeder wie er mag. Wer definiert was Dom darf und was nicht.
      2. BDSM ist individuell wie die Menschen die es leben
      3. Menschen die sagen " das muss so und so sein " sind in meinen Augen Extremisten. Und zwingen andere Menschen in ihre Sicht.

      Findet euer BDSM. Vlt kann er dir ja mal befehlen das du ihn verwöhnt und tust was du glaubst das ihm gefällt ?
      Redet miteinander. Sag ihm was du denkst und fühlst. Ein Dom hört dir zu. Nimmt deine Ängste, Sorgen und Wünsche ernst.

      vlt kann er dir eine schwierige Aufgabe geben, wenn du sie bestehst, dann darfst du mal mit ihm tun was du tun möchtest " jch rede dabei nicht von einem Rollentausch sondern von sexuellen dingen "

      Reden ... einfach reden.
      Viel Erfolg und hier im Forum gibt's einige Doms die es genießen wenn Sub mal die Initiative ergreift.

      Zb. In Nadu mit der Gerte auf ihren Dom wartet. Ohne das er es befohlen hätte.

      Just my two Cents
      Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.

      Lilly89 schrieb:

      Ich habe wirklich oft das Gefühl, ich kriege/genieße zu viel und kann zu wenig zurückgeben.
      wenn er es nicht so empfindet passt es doch an der Stelle.

      Vielleichst kannst Du auf andere Art und Weise etwas für ihn tun was Dich "erfüllt".......Du besorgst das Geburtagsgeschenk für seine Mutter........so als Beispiel..........was ich meine.

      Mag er denn vielleicht Massagen....oder ein tolles Bad für Ihn?......Du planst mal einen Thermenbesuch.........?!
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Lilly89 schrieb:

      ... ich habe oft das Gefühl, ich gebe ihm nie so viel zurück, was er mir gibt (wie er mich bespielt etc.) Ich kann mich nicht damit identifizieren, wenn ich hier im Forum lese, wie eine Frau schreibt, das größte für sie ist, ihrem Herren zu dienen.
      ...das Gefühl, viel mehr zu bekommen, als ich zurück gebe, hatte ich auch...habe ich ehrlicherweise immer noch hin und wieder.
      So langsam aber, tragen die Bemühungen meiner Doms, mir diesen Zahn zu ziehen, Früchte.

      "Du brauchst dir keine Gedanken darum zu machen, dass es zu wenig sein könnte, was du mir gibst..." "Ich sorge schon dafür, dass ich auf meine Kosten komme"...

      So langsam begreift es mein Kopf...es sind meine Reaktionen, meine Blicke, meine Entrücktheit, mein Abheben und wieder ankommen, mein Vertrauen, mein Loslassen, meine Hingabe, mein ihm Folgen, meine Offenheit, meine Neugier...

      ...und genau damit diene ich ihm. Er kann alles was mich ausmacht für sich, seine Lust, seine Freude, sein Wollen, nutzen.

      @Lilly89...dein Dom zeigt und sagt dir, wieviel du ihm mit deiner Hingabe gibst...lass seine Worte in deinem Kopf ihren Platz finden...
      Stärke und Vertrauen lassen mich meinen Blick senken
      Ich werfe mal meine Gedanken in den Raum.
      (Und bitte genau so verstehen, es sind meine Gedanken zu deinem Thread, nicht mehr)
      Es sind ja doch relativ viele Fragen die du (dir) stellst, viele Themen die du ansprichst ... und dennoch drehen sie sich maßgeblich um einen zentralen Punkt.

      1. Hast du eine BDSM-Neigung?
      Auch ohne dich zu kennen, wage ich hier mal ein entschiedenes Ja.
      Du schreibst selbst, dass du weißt es ist immer Auslegungssache.
      Du weißt es, aber es ist dir gerade nicht "bewusst".
      Du scheinst durcheinander, durch die Fragen die sich in dir gebildet haben, durch Meinungen und Aussagen die du hier gelesen hast und die sich gerade mit eben diesen eigenen Fragen beißen, durch Erlebnisse, durch dein Selbstbild, Zweifel ....
      (im Zweifelsfalle unzutreffendes streichen oder eigenes ergänzen)
      BDSM ist bunt. Wir alle sind bunt.
      Wir entwickeln uns weiter, passen uns aneinander an.
      Die Schubladen die wir alle im BDSM-Kontext schaffen, dienen lediglich der Grobsortierung. Jeder hat dann seine eigenen Abstufungen, Nuancen, Schattierungen.
      Dinge werden von unterschiedlichen Menschen nie völlig identisch definiert - erst Recht nicht wenn es um solche Belange wie den Charakter oder das Wesen geht.
      Du kannst mit völliger Devotion (wenn ich den Begriff nun falsch nutze, dann haut mich ruhig :D ) nichts anfangen - das ist doch ok. Du bist dennoch BDSMler.
      Aber genug davon, da haben auch meine Vorredner schon sehr gut argumentiert.
      Du scheinst dir - zumindest gerade - diese Frage (bin ich BDSMler) hauptsächlich aus dem Grund zu stellen, weil da diese "Meta-Frage" (gebe ich ihm genug) darüberschwebt.

      2. Darf man als Sub Initiative zeigen
      Auch hier ... meine Vorredner haben bereits bestens darauf geantwortet.
      Prinzipiell ja klar. Kommunikation ist hierbei - as always - der Schlüssel.

      Und direkt dazugehörend
      3. Was Macht eine gute Sub aus?
      Auch hier ... es gibt kein Patent, kein Rezept. Die Nuancen, die man im anderen sucht, (nachdem man vielleicht die Schubladen zur Grobsortierung verwendet hat) sind so manigfaltig und so individuell und oftmals vielleicht sogar nur unterbewusst vorhanden - das kann dir niemand beantworten.
      Wenn sich zwei finden, ergänzen, aneinander schmiegen ... dann ist es gut.

      Bei beiden obigen Fragen, lässt du klar erkennen, auch hier steht für dich dahinter ob du genug gibst.

      Deshalb komme ich (endlich!) Mal zum wesentlichen. :D

      4. Gibst du genug?
      Lass es mich mal zunächst anders formulieren:
      Es spricht sehr für dich, dass du dich das fragst. Es zeigt, wieviel dir das bedeutet, wieviel dir er bedeutet.
      Es ist ein unheimlich großes Kompliment an ihn und an euer Spiel, dass du so empfindest. Denn letztendlich scheint deine Frage auszusagen, dass du dich so zufrieden, glücklich und wohl fühlst, dass du dich fragst wie und ob überhaupt du das zurückgeben kannst.
      Auch deine spontane und unbeabsichtigte Aussage (ich will dass mich nie wieder jemand anders berührt außer du) zeigt genau das. Glück, Zufriedenheit, Freude, Lust.

      Und nun lass mich mal die Perspektive wechseln (das liegt mir nämlich eigentlich besser :D ). Aus der Sicht des "Doms":
      Geben, schenken, Freude und Lust zu bereiten, kann auch für einen Dom das höchste sein. In diesem Fall scheint mir das so zu sein.
      Und es ist eben ein unheimlich großes Kompliment, dass du dich so fallen lässt, diesen Ausruf bringst und zeigst, dass es dich so erfüllt, dass du gar nicht weißt, wie du das vergelten sollst. Vielleicht das größte, das man jemanden machen kann?
      Sag es ihm ruhig (öfter). Klar und deutlich.

      Du schreibst in einem späteren Beitrag, dass du viel mit ihm redest und er dir gesagt hat, du gibst ihm mit deiner Hingabe genug zurück.
      Das kann ich nachvollziehen und nur bestätigen. Das wird so sein.
      Du vertraust ihm doch ... dann vertraue ihm auch dabei, auch wenn es dir schwer fällt.
      Er zieht aus eurer gemeinsamen Zeit so viel, wie du auch.
      Auch wenn es für dich so wenig vorstellbar ist, du gibst ihm so viel, wie du von ihm bekommst. Nur eben in einer anderen Form, deshalb ist es für dich so schwer fassbar.


      Für mich klingt es insgesamt nach zwei Menschen, die sich wunderbar ergänzen.
      Auch wenn er mit jemandem anderen in manchen Bereichen mehr haben könnte (wie du selbst in einem späteren Beitrag schreibst) ... er will das nicht, möchte niemand anderen.
      Man mag halt immer das Gesamtbild eines Menschen. Mit allen Facetten. Scheint mir hier der Fall zu sein.
      Von daher bist du genug und gibst ihm genug.
      So wie er auch dir.

      Man fragt sich ja oft, was andere in einem sehen, an einem finden und ob man genug zurückgibt. Umgekehrt sieht man so vieles in anderen, was diese in sich selbst nicht sehen, zieht für sich selbst jede Menge aus der Freundschaft/der Beziehung, was der andere nicht erkennt.

      Abschließend ... sprich es ruhig ihm gegenüber an, ob du genug gibst und dass du zweifelst.
      Tu das so oft es nötig ist.
      Irgendwann "sitzt" die Erkenntnis dann, dass es eben einfach so ist.
      How do I say "I love you" the day I let you go?
      How do I change all of the pain into the joy?
      I will hold on to this place without you.
      I will let you fly - I will say goodbye.
      (Julia and Angus - LiS 3 OST)
      @Zofe @Noctua @Louise @ThinkTwice @newbarbie @Picara @Totoro84
      Ich bin grad echt sehr gerührt, dass ihr euch alle so viel Zeit genommen habt, meinen 'Gefühls/-Gedankenerguss" zu lesen, euch selbst so viele Gedanken gemacht habt und so intensiv darauf eingegangen seid. Bin echt ein wenig baff... Positiv baff :)

      Und vor allem heilfroh.. denn ich wollte meinen Thread heute früh eigentlich wieder löschen, weil er mir so bescheuert vorkam bzw. Ich mir. Löschen funktioniert aber offenbar nicht, konnte die Funktion gar nicht finden.

      Danke!! Bin echt froh über dieses Forum, in dem sich so viele tolle Menschen "befinden" <3

      Werde bei Gelegenheit mit meinem Dom über all das nochmal reden... Nachdem er hier bestimmt mitliest: danke, dass es dich gibt! Danke, dass du so bist wie du bist! :love:
      @Lilly89 Ich kenne dieses Gefühlschaos auch. Besonders in den ersten Jahren, dachte ich vielleicht nicht gut genug für ihn zu sein. Er hatte viel mehr Erfahrung als ich.
      Mehrfach heulte ich mich bei ihm aus, sagte ihm, er könne bessere haben, wie mich.
      Aber er sagte das Selbe, das auch @Picara zitierte.

      Picara schrieb:

      Du brauchst dir keine Gedanken darum zu machen, dass es zu wenig sein könnte, was du mir gibst..." "Ich sorge schon dafür, dass ich auf meine Kosten komme"...
      Und er hat Recht, das begriff ich dann irgendwann. Dom hat das Drechbuch in der Hand. Sub braucht nur zu gehorchen.
      Seit ich das begriffen hab, geht es mir bedeutend besser.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Hey Lilly89,

      Lilly89 schrieb:


      Ich kann mich nicht damit identifizieren, wenn ich hier im Forum lese, wie eine Frau schreibt, das größte für sie ist, ihrem Herren zu dienen. Ich empfinde das grundsätzlich so nicht, habe aber diese Momente während einer Session, wenn ich wirklich mittendrin bin..
      Bei mir ist das auch so ähnlich. Dieses komplette dienen wollen kennen ich von mir auch nicht.
      In der Vergangenheit habe ich mich deshalb oft gefragt ob ich wirklich devot bin oder doch nur gerne wäre. Ab und zu habe ich darüber nachgedacht und kam zu folgenden möglichen Überlegungen, wieso dieses Gefühl des "das Größte ist es meinem Dom zu dienen" nur phasenweise da ist:

      - ich möchte nur während des spielens in einem Machtgefälle sein. Nicht in der alltäglichen Beziehung
      - da ich eine Brat bin könnte ich mir auch gut Vorstellen, dass ich deshalb nicht immer so stark empfinde
      - bevor ich meinen Dom kennen gelernt habe war ich eig nur im maso Bereich angesiedelt. Erst durch ihn habe ich meine devote Seite wirklich kennen gelernt. Und im Laufe der Monate auch gemerkt wie stark sie ist. Es ist vll auch ein Prozess

      Wenn mir dann in einer Session/in einem Moment stark dienende Sätze über die Lippen kommen oder ich etwas mache/aushalte was eig bisher klar im Grenzbereich war und ich nur für ihn diese Grenze verschiebe kribbelt alles in mir. Auch noch teils Tage danach. Aber gleichzeitig überraschen sie mich auch. Irritieren mich sogar. Das hätte ich vor einigen Wochen/Monaten nicht für möglich gehalten.


      Lilly89 schrieb:


      Ich habe wirklich oft das Gefühl, ich kriege/genieße zu viel und kann zu wenig zurückgeben.
      Dieses Gefühl hatte ich nach den ersten Sessions. Da haben wir eig nur so gespielt, dass es mir Spaß gemacht hat. Somit hatte ich das Gefühl, dass ich mehr nehme als gebe. Er sagte zwar immer, dass er schon für sein Vergnügen sorgt und das dies seine Angelegenheit ist, aber ein schlechtes Gewissen hatte ich dennoch. Nach und nach habe ich dann seinen Sadisten kennen gelernt. Tja und mittlerweile weiß ich, dass er für sein Vergnügen sorgt und definitiv nicht zu kurz kommt.

      Was mir persönlich auch geholfen hat dieses Gefühl mit los zu werden, dass wir nach den Sessions darüber sprechen. Da merke ich dann auch oft, dass auch wenn sein Sadist mal nicht so stark ausgeprägt war, er die Session dennoch sehr genoßen hat und nicht zu kurz kam.

      lg
      @Tweeny schön zu lesen, dass ich da nicht alleine bin.

      Tweeney schrieb:

      - ich möchte nur während des spielens in einem Machtgefälle sein. Nicht in der alltäglichen Beziehung
      - da ich eine Brat bin könnte ich mir auch gut Vorstellen, dass ich deshalb nicht immer so stark empfinde
      Erster Punkt: sehe ich ganz genauso. Er aber auch. In unserer Freundschaft hat Machtgefälle nichts zu suchen und wir sind auf Augenhöhe.
      Zweiter Punkt trifft glaube ich auch auf mich zu. Gehört für mich zum Teil des Spiels, dass er mich "überwältigt", "züchtigt" wie auch immer. Ich kann alleine mit meiner Körpersprache provozieren :saint: , das gefällt uns aber glaube ich beiden..

      Was für mich erschwert hinzukommt.. ist aber vl gar nicht so passend zu meinem Eingangsthread: ich hab seit einiger Zeit das Gefühl, ich bin auf BDSM-Entzug.
      In meiner Wohnung sind die Wände so dünn, dass Spanking, Schlaginstrumente etc. Einfach zu laut wären ... Wenn es draußen etwas wärmer ist, kann man das ja gut ins Freie auslagern, aber so... Ich verzehre mich richtig danach, dass ich manchmal an gar nichts anderes mehr denken kann. Nein, oft. Sehr oft.
      Ich hab oft so schon Bedenken, dass irgendwas zu laut werden könnte, weswegen ich eine "richtige" Session daheim gar nicht mehr richtig zulassen kann. Schon angefangen bei den Geräuschen von den Toys oder meinerseits. Und gewisse Schmerzen gehören für mich dazu.. das geht mir so unvorstellbar ab...

      Aaaber... @newbarbie ich hab mir Gedanken gemacht. Und habe uns vor 2 Wochen quasi eine private BDSM Location gebucht :rot: da hab ich zwar hin und her überlegt, ob das wieder zu sehr Geschenk für mich ist, als für ihn.. ?( aber meine Intention dahinter war und ist schon, ihm gegenüber wirklich devot sein zu können in diesem Rahmen. Ich hoffe, ich bekomm das hin

      Lilly89 schrieb:

      Ich hoffe, ich bekomm das hin
      warum denn nicht...es ist für Euch...... :blumen: :thumbsup:
      Eine (BDSM-) Beziehung sollte man auch ausleben können...ganz praktisch...Vanilla machen vielleicht ein Wellnesswochenende :pardon: und wir (BDSM-ler) gehen in so ein Appartment....

      Ich sag mal so......Spaß sollen ja beide haben :love: :whistling: <3
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      @Lilly89, Ich bin ganz froh, dass du diesen Thread eröffnet hast und, auch wenn es blöd klingt, nicht löschen konntest.
      Zum Einen habe ich auch die Beobachtungen gemacht, dass einige Subs mit dem Gefühl zu kämpfen haben, ihrem Dom nicht genug zurückzugeben oder die eigene Hingabe nicht tief genug erscheint, um als BDSMler zu gelten aber man dann doch die Hingabe in manchen Situationen spürt. Und wie man hier auch im Threadverlauf sieht, ist dieses Problem kein vereinzeltes Phänomen. Ich finde es auf jeden Fall ein Gutes und Wichtiges Thema, was du da angesprochen hast.
      Zusätzlich verhält es sich aber auch so, dass ich nämlich ebenfalls das Gefühl des schlechten Gewissens und das nicht ganz ausreichend für den anderen Partner sein, beziehungsweise nicht genug an diesen zurückzugeben im BDSM-Kontext kenne, allerdings auf der Dom-Seite. Zugegeben, die Situation ist nicht zu vergleichen und in einigen Punkten sehr, sehr abweichend, aber da der Thread "Schlechtes Gewissen" heißt, denke ich mal, dass meine Erfahrungen hier nicht ganz verkehrt aufgehoben sind...

      Im letzten Monat ist so viel dazwischen gekommen, was das Treffen mit mir und meiner Süßen angeht. Wir haben uns ende Merz das letzte Mal gesehen, dann ist Corona dazwischen gekommen und das hat sich 3 Wochen gezogen. In der vierten Woche war ich zwar schon gesund, jedoch hat sie sich nicht hergetraut, ohne negativen PCR-Test, da ich noch ziemlich gehustet habe, da sie ihre Großmutter im Haus hat. Dann ist die Arbeitserprobung dazwischen gekommen. Dieses Wochenende hätten wir uns treffen sollen, aber mein Bruder wollte ganz, ganz dringlich, dass ich zum Rest meiner Familie stoße, nach vier Jahren Kontaktstille zu den meisten Familienmitgliedern, da es meinem Großvater wohl sehr schlecht geht.
      Sie hat mir auch gestern geschrieben, dass das in unserer Beziehung so langfristig nicht weitergehen kann und darf. Das verstehe ich. Und ja, seitdem hat sich mein schlechtes Gewissen ihr gegenüber potenziert. Das schlechte Gewissen, dass ich ihr schon wieder absagen muss, das schlechte Gewissen, dass wir unsere Neigung momentan kaum Raum geben können, auch wenn sie es sicherlich braucht, und nun ja, ich ja auch. Und das schlechte Gewissen darüber, dass ich ihr momentan die gewisse Sicherheit nicht bieten kann, die Sicherheit, die Regelmäßigkeit und Das Gefühl der Beständigkeit. Sie braucht die Machtabgabe, die Kontrolle, sie braucht das Gefühl, dass ich Macht über sie habe und das konnte und kann ich ihr in den letzten Wochen einfach nicht so zurückgeben, wie ich es eigentlich will und ich weiß, dass es ihr nicht gut damit geht. Sie ist ein starkes Machtgefälle gewöhnt und nun ja, aufgrund ihres Studiums und eben aufgrund des letzten Monats ist es schwierig das Machtgefälle so aufrecht zu halten und das macht mir ein wirklich schlechtes Gewissen. Und wenn ich daran denke, dass sie in manchen schwierigeren Zeiten, indem sie dann auch das Gefälle besonders vermisst, manchmal zurück an ihre alte Herrin denkt, die sie "anders" behandelt hat als ich es tue, etwas unerbittlicher und mit einem recht starken Machtgefälle... Tja. Da ist es wieder, das Gefühl ihr nicht genug zu geben... Und dass sie mir sagt, ich solle mir keine Sorgen um sie machen, tröstet mich kaum.
      Leider kann ich dir keine Hilfestellung bezüglich deines Problems geben, aber ich denke, dass meine Vorschreiber die Punkte schon angesprochen haben, die wichtig zu erwähnen gewesen sind.
      Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück auf deinem weiteren Weg und dass du weiter lernst, deinem Herren vertrauen zu können, wenn er sagt, dass du ihm viel zurückgibst.
      Freundliche Grüße.