N'abend zusammen,
als Gute Nacht Geschichte, möchte euch kurz von meiner ersten Herangehensweise ans Thema Silikongießen erzählen.
Nachdem ich schon länger das Vorhaben ins Auge gefasst hatte, mal mit Silikon oder Epoxi (dann eher in Verbindung mit Holz für'n Paddel o.ä.) zu basteln, habe ich mir spontan eine kleine Menge an Silikon beim großen A* gekauft.
Dazu sei gesagt, dass dieses Silikon eigentlich für Abformungen gedacht und nicht lebensmittelecht oder für (Kinder-)Spielzeug gedacht ist. Es war relativ günstig, die Gießeigenschaften sahen okay aus und die Farbe hat mich angesprochen.
Das Wichtigste zum Silikon:
- Härte Shore A 35
- Viskosität 4000 mPas
- Bruchlast 4,2 N/mm
- Bruchdehnung 310 %
- Aushärtezeit bei 23°C ~ 40min
- Grün(lich)
An einer der gängigen Plugformen orientiert, habe ich mir als Negativform eine Doppelhälfte per CAD zusammenmodelliert. Diese wurde dann für den 3D Drucker präpariert und auf selbigen gedruckt. Bei einer Schichthöhe von 0,2 mm dauerte der Druck mit PLA je Hälfte ca. 2,5 Stunden.
Die Hälften gingen noch kurz über's Schleifpapier, bis umlaufend eine ebene Fläche entstand, damit die Form dicht ist und der Gießgrat sich in Grenzen hält. Beide Teile sind danach noch mit einer dünnen Schicht an Vaseline als Trennmittel eingefettet und mittels Schrauben sowie Kabelbinder (da mir die unteren beiden Durchgangslöcher in der Form zu schmal geraten sind) aufeinandergepresst worden.
Flugs die zwei Silikonkomponenten (Basis und Catalyst) zusammengemischt und mit einem möglichst dünnen Gießstrahl in die Form laufen lassen. Letzteres soll dazu dienen Luftblasen zu eliminieren, die sich beim Vermischen gebildet haben. Zur Sicherheit und weil es im Raum etwas kälter war, fand das Öffnen der Form erst nach ca. 1,5 h statt.
Und so sah das dann aus:
Die Schichten sind zwar zu erkennen, stören aber nicht sonderlich. Ansonsten ist die Härte passabel, würde aber wohl für's nächste Mal eins mit Härte > A35 wählen. An sich bin ich mit dem ersten Schuss zufrieden.
Was allerdings weniger vorteilhaft ist, sind die Luftblasen gerade im Bereich des dünnen Übergangs. Alleine aus dem Grund wird er nicht zum Einsatz kommen, da mir das Risiko, dass er an der Stelle abreißt, zu hoch ist.
Um dem vorzubeugen habe ich danach den Steg, zumindest im CAD, dicker ausgelegt. Eine weitere Möglichkeit wäre wohl, ein Silikon mit einer niedrigeren Viskosität und/oder längeren Aushärtezeit zu wählen, um den Luftblasen mehr Zeit zum Aufsteigen zu geben. Eventuell ginge auch, erst bis zur Hälfte zu füllen, etwas zu warten und dann den Rest nachzugießen.
Eine Vakuumglocke wäre das Non Plus Ultra; nur bin ich mir nicht sicher, ob das mit der gedruckten Form und den Lufteinschlüssen auch ohne Probleme funktionieren würde.
Abschließend noch ein paar Gedanken:
Tendenziell würde ich sagen, je geringer die Schichthöhe desto besser bzw. glatter die Form, aber man will ja irgendwann auch mal fertig werden.
Zum Glätten würde sich eventuell der chemische Weg, das Schleifen oder eine Wärmebehandlung via z.B. Heißluftfön anbieten. Aber ersteres ist nicht ohne Risiko, das mittlere hinterlässt womöglich trotz Reinigung Spuren von Schleifstaub im Inneren der Form und letzteres könnte zu ungleichmäßig sein, wäre aber mal einen Versuch wert. Ziel ist es irgendwann auch so eine samtige Oberfläche wie von den Markenprodukten zu erreichen, oder zumindest nah dran zu kommen.
Wie sieht's denn bei euch aus, habt ihr euch mal ans Silikongießen bzw. -abformen gemacht und wie sind eure Erfahrungen?
Gut's Nächtle!
Gruß
Reaktiv
als Gute Nacht Geschichte, möchte euch kurz von meiner ersten Herangehensweise ans Thema Silikongießen erzählen.
Nachdem ich schon länger das Vorhaben ins Auge gefasst hatte, mal mit Silikon oder Epoxi (dann eher in Verbindung mit Holz für'n Paddel o.ä.) zu basteln, habe ich mir spontan eine kleine Menge an Silikon beim großen A* gekauft.
Dazu sei gesagt, dass dieses Silikon eigentlich für Abformungen gedacht und nicht lebensmittelecht oder für (Kinder-)Spielzeug gedacht ist. Es war relativ günstig, die Gießeigenschaften sahen okay aus und die Farbe hat mich angesprochen.
Das Wichtigste zum Silikon:
- Härte Shore A 35
- Viskosität 4000 mPas
- Bruchlast 4,2 N/mm
- Bruchdehnung 310 %
- Aushärtezeit bei 23°C ~ 40min
- Grün(lich)
An einer der gängigen Plugformen orientiert, habe ich mir als Negativform eine Doppelhälfte per CAD zusammenmodelliert. Diese wurde dann für den 3D Drucker präpariert und auf selbigen gedruckt. Bei einer Schichthöhe von 0,2 mm dauerte der Druck mit PLA je Hälfte ca. 2,5 Stunden.
Die Hälften gingen noch kurz über's Schleifpapier, bis umlaufend eine ebene Fläche entstand, damit die Form dicht ist und der Gießgrat sich in Grenzen hält. Beide Teile sind danach noch mit einer dünnen Schicht an Vaseline als Trennmittel eingefettet und mittels Schrauben sowie Kabelbinder (da mir die unteren beiden Durchgangslöcher in der Form zu schmal geraten sind) aufeinandergepresst worden.
Flugs die zwei Silikonkomponenten (Basis und Catalyst) zusammengemischt und mit einem möglichst dünnen Gießstrahl in die Form laufen lassen. Letzteres soll dazu dienen Luftblasen zu eliminieren, die sich beim Vermischen gebildet haben. Zur Sicherheit und weil es im Raum etwas kälter war, fand das Öffnen der Form erst nach ca. 1,5 h statt.
Und so sah das dann aus:
Die Schichten sind zwar zu erkennen, stören aber nicht sonderlich. Ansonsten ist die Härte passabel, würde aber wohl für's nächste Mal eins mit Härte > A35 wählen. An sich bin ich mit dem ersten Schuss zufrieden.
Was allerdings weniger vorteilhaft ist, sind die Luftblasen gerade im Bereich des dünnen Übergangs. Alleine aus dem Grund wird er nicht zum Einsatz kommen, da mir das Risiko, dass er an der Stelle abreißt, zu hoch ist.
Um dem vorzubeugen habe ich danach den Steg, zumindest im CAD, dicker ausgelegt. Eine weitere Möglichkeit wäre wohl, ein Silikon mit einer niedrigeren Viskosität und/oder längeren Aushärtezeit zu wählen, um den Luftblasen mehr Zeit zum Aufsteigen zu geben. Eventuell ginge auch, erst bis zur Hälfte zu füllen, etwas zu warten und dann den Rest nachzugießen.
Eine Vakuumglocke wäre das Non Plus Ultra; nur bin ich mir nicht sicher, ob das mit der gedruckten Form und den Lufteinschlüssen auch ohne Probleme funktionieren würde.
Abschließend noch ein paar Gedanken:
Tendenziell würde ich sagen, je geringer die Schichthöhe desto besser bzw. glatter die Form, aber man will ja irgendwann auch mal fertig werden.
Zum Glätten würde sich eventuell der chemische Weg, das Schleifen oder eine Wärmebehandlung via z.B. Heißluftfön anbieten. Aber ersteres ist nicht ohne Risiko, das mittlere hinterlässt womöglich trotz Reinigung Spuren von Schleifstaub im Inneren der Form und letzteres könnte zu ungleichmäßig sein, wäre aber mal einen Versuch wert. Ziel ist es irgendwann auch so eine samtige Oberfläche wie von den Markenprodukten zu erreichen, oder zumindest nah dran zu kommen.
Wie sieht's denn bei euch aus, habt ihr euch mal ans Silikongießen bzw. -abformen gemacht und wie sind eure Erfahrungen?
Gut's Nächtle!
Gruß
Reaktiv
Wer zweideutig denkt, hat eindeutig mehr zum Lachen.