Na ja, dass es zwischen BDSMlern nicht nur Sex im Rahmen einer Session gibt, finde ich nicht so ungewöhnlich. Eine Session geht ja oft weit über den reinen 'Akt' hinaus oder hat sogar gar nichts damit zu tun.

In meiner vorletzten Beziehung war aber nicht alles, was keine Session war, automatisch 'Vanilla'. BDSM-Elemente ließen sich immer einbauen, wenn wir Lust darauf hatten. Blümchensex gab es durchaus auch zwischen uns, für mich war er damals aber wenig bis gar nicht befriedigend, weil mir einfach etwas gefehlt hat. Ich habe damals auch gemerkt, dass ich komplett ohne BDSM nicht mehr so leicht zu erregen bin. Wie das mittlerweile ist, weiß ich nicht, aber ich glaube, ich brauche es nicht mehr so sehr wie früher.

Setzt du ein "eingeschränktes Programm" mit Vanillasex gleich? Oder ist die Stimmung zwischen euch euch dann auch deutlich anders?

Ich persönlich kann schnellem, zielgerichten GV inzwischen nicht mehr so viel abgewinnen, das ist die absolute Ausnahme, bei knapp bemesser Zeit und großer Lust.
Kurze erregende Momente die nicht auf einen Orgasmus oder ein größeres Konzept raus laufen würde ich Verzicht und auch schnellem Sex eindeutig vorziehen. Mal kurz an die Wand gedrückt werden, ein bisschen Vorfreude anheizen auf die nächste Gelegenheit.. damit lässt es sich eine Weile aushalten.

Wenn du sanften Sex ohne deutliches Machtgefälle meinst: Aus einer entsprechenden Stimmung heraus mag ich das schon noch. Aber sonst, nur als eingeschränkte Variante, ohne damit Gefühle ausdrücken zu wollen, geht das gar nicht. Das empfinde ich sehr unangenehm.

in meiner (persönlichen) Erfahrung gibt es nur ganz selten scharfe Trennung zwischen Sex, Session, Vorspiel, Nachspiel und BDSM/Vanilla

Ich habe auch sanften, zarten, langsamen Sex mit meinem Sir - hmmmm, mag ich auch sehr. Immer aber mit einem vorhandenen "Macht"gefälle - in Geist und Seele und pragmatisch, in dem ER entscheidet, was wie geschieht und was nicht.

Sanft und ohne "Aufwand" schließt das D/S bei uns nicht aus.

Selbst beim Auspeitschen kann es zwischendurch sanfte, innige Berührungen für mich geben. Und auch mancher körperliche BDSM-Handgriff meines Sirs ist langsam und "sanfter" für mich oft noch intensiver im Spüren des Gefälles, als wenn er grob agiert (was es auch gibt). Es wirkt auf mich dann sehr sicher, kontrollierend und bestimmend.

Das "Spielen" mit dem Geist lässt sich ja immer und unkompliziert, jederzeit (beim Sex und/oder im Alltag) einbauen. Und mancher D/S Handgriff für Zwischendurch lässt mich schon mal etwas höher fliegen ;-).

Also gerne sanfter, zärtlicher Sex. Aber Gefälle dafür, möchte ich immer spüren.

Passte das auch ungefähr zur Fragestellung?

E`s d (Liza)

Ich treffe mich alle 4 - 8 Wochen, für ein verlängertes Wochenende mit meinem Herrn. Das ist dann natürlich von BDSM geprägt.
Im Laufe des letzten Jahres bin ich mutiger geworden, was die Eigeninitiative angeht. Die beginnt bei mir natürlich immer sanft wie z.B. den Po sanft und fast unauffällig an seine Lenden drücken.
Er geht darauf entsprechend sanft ein, steigert sich aber im Verlauf dorthin, wie wir beide es mögen: mit deutlichem Machtgefälle.
Also "vanilla" beginnend, BDSM aufhörend.

Wenn ich mit Menschen in romantischen Beziehungen bin, dann mag ich es, mit ihnen sowohl BDSM als auch Vanilla-Sex zu haben. Mein Bedürfnis nach Vanilla-Sex nimmt mit der Zeit etwas ab (am Anfang der Beziehung habe ich so jeden zweiten Tag Lust, später eher einmal die Woche), mein Bedürfnis nach BDSM bleibt in etwa konstant (ein- bis zweimal die Woche z.B. entspannt fesseln, ausgefeiltere Sessions immer mal wieder) - auch da ist es aber so, dass wenn ich eine neue Person kennenlerne, dann mit bestehenden Partner*innen wieder mehr Lust habe.

In reinen Spielbeziehungen kann der Fokus auf einer (oder mehreren) Spielarten liegen - es gibt zum Beispiel Spielpartnerschaften, in denen ich nur fessel, nur playfighte, nur dominiert werde. Sexualität ist meistens in Spielbeziehungen bei mir nicht mit "im Paket" - hauptsächlich, weil das für mich mit einem Maß an Intimität und Verbundenheit verknüpft ist, dass viele Spielpartner*innen als zu intensiv empfinden.

Bei oberflächlicher Betrachtung unserer Sexualität könnte man sie leicht für Vanillasex halten. Wir beide lieben streicheln und wenn er in mich von hinten (nicht anal) eindringt. Egal ob Sex nach der Session oder wann auch immer.
Aber: es spielt immer latent BDSM mit. Egal ob ich ihn am Hals packe oder mehr oder weniger leichte Schmerzen zufüge. Oder eben nicht. Ich habe das Recht und tue es oder eben nicht. Das betont das Machtgefälle und sorgt ohne großen Aufwand für geile Momente.

Nun der Punkt ist, daß ein Übergang in beide Richtungen möglich ist - warum nicht eine Runde Vanilla mittendrin (z.B. auch als Bestrafung)?

Zunächst brauch ja nicht jeder sex. Handlungen beim Bdsm...

Ich frag mich grad, wann eine sex. Handlung vanilla ist und wann Bdsm ist ... schieb die unnützen Kategorien mal zu Seite...

Ich sag es mal...anders..

Das Sanfte und Zarte kann ein Gegenpol zu den Bdsm - Elementen bilden und diese im Erleben bestärken....

Was wäre das Eine ohne das Andere...
Ich wäre sicher ohne den sanften Ausgleich schneller am Schmerzlimit, als es gut angewandt die Grenze weit, weit hinausschieben vermag.. ❗

Ich liebe Hand-Werkliches, welches alle Sinne abdeckt.

Daher ist mir beides willkommen.

Wenn dann im Miteinander, das Sanfte sein Gesicht verändert, obwohl es im URSPRUNG, dennoch dieselbe INTENSITÄT und QUALITÄT hat, dann mag ich es um so mehr...
und es kann noch quälender sein als der xte Schlag, der sein Ziel findet...

Daher beide Qualitäten nutzen, um die Lust & das Verlangen zu befriedigen, zu stillen oder gar anzuheizen...

Genau. In meinem Kopf wurden früher oder später eigentlich alle Handlungen zu Bdsm, egal ob sie von außen nach Vanilla aussehen oder nicht. Man kann selbst die kleinsten Gesten zu einem starken Ausdruck von Macht, Unterwerfung oder Hingabe machen.

Und Sex mag ich auch in richtig zärtlich und innig, auch wenn das gern mal gröber endet. Wo da jetzt Vanilla aufhört, ... interessiert eh keinen.

Ich trenne das irgendwie auch nicht.
An einer anderen Stelle, wurde gefragt, ob ein Dom leckt. Natürlich.
Das ist bei BDSM ja nicht unbedingt die Kernkompetenz, aber wenn sie mit dem Stock gestriemt wird, und ich gönne ihr damit zwischendurch eine Pause, ist das beides...

Ich denke, bei reinen Spielbeziehungen wird "nur vanilla" eher selten vorkommen, man trifft sich ja zum "spielen".

Bei uns gibt es alle Varianten, nur das eine, nur das andere, oder das eine und das andere gemischt und abwechselnd.

Da liegst Du, was MICH und mein Herrn zumindest angeht, falsch, es gibt bei uns von allem etwas, BDSM lastig oder eben auch ganz zart und kuschelig. Wenn ich mich in einer "Spielbeziehung" nur zum Spielen treffen würde, wäre das für mich viel zu wenig und auch falsch. Ich denke selbst in einer solchen Beziehung, ich mag den Begriff "Spielbeziehung" und "Spiel" nämlich überhaupt nicht, gibt es ja zwei Menschen mit all ihren Facetten und Bedürfnissen und zumindest ist es bei uns so, dass auch diese dazu gehören. Ich bin ja nicht der Pausenclown der seine Neigung mal schnell anknipst und dann wieder verschwindet. Ich weiß auch nicht warum diese "Spielbeziehungen" , wenn man sie denn so nenn mag, immer als weniger Wert dar gestellt werden. sie haben durchaus das selbe Potential wie eine normale Beziehung, nur das man eben nicht unter einem Dach lebt und sich ständig und immerzu sieht.
Aber wie gesagt, das ist nur MEINE Einstellung und Meinung, geht sicher auch ganz anders und dann gibt es nur das Spiel, aber da wäre ich halt raus.

also das auch nicht unbedingt nur........es könnte auch zum Essen sein, Spaziergang und meinetwegen Vanilla outdoor.

Ich sehe da auch nicht so ganz wirklich einen Unterschied - Dom nimmt sich was er möchte......wie immer das dann aussieht und wonach ihm gerade ist.

Ich trenne das nicht. Es gibt so einen weiten Überschneidungsbereich in dem sich Vanilla und BDSM treffen. Vieles was erstmal wie Vanilla aussieht, kann sich mit dem jeweiligen Mindset als BDSM erweisen und umgekehrt kann sich manches, das wie BDSM aussieht unter anderen Vorzeichen als einfach nur härterer Sex herausstellen.

Ich mag auch bei Sessions mal kuscheln, und „normaler“ Sex kann auch mal fix sehr kinky werden, je nach aktueller Laune und wie ich meine, dass es grade passt.

Als Dom habe ich das da relativ leicht, schließlich kann ich steuern, was passiert und machen, wonach mir grade ist. Selbstverständlich auch in Anpassung an die Stimmung von Sub, denn am Ende soll es ja die jeweiligen Bedürfnisse beider befriedigen…

…oder eben halt auch nicht!

Ich denke auch, dass das gut gehen kann.

Gerade morgens erst mal eine "normale" Nummer.

Danach z. B. ankündigen, dass nach dem Frühstück der Abend ausgewertet wird.