Liebe @Niest, jetzt lese ich schon eine Weile mit und hatte bisher nicht das Gefühl, mich noch zusätzlich zu allen anderen Kommentaren zu Wort melden zu müssen. Dein letzter Beitrag allerdings hat mich, ehrlich gesagt, wirklich entsetzt.Niest schrieb:
Das weiss ich nicht, ob es ein Versuch einer Erziehung war. Ich vermute schon, war aber so nicht abgesprochen. Er hat mehrmals erwähnt, dass ich sicher noch nicht "geborchen" war. Darunter konnte ich nicht so viel verstehen, wie es gehen soll. Was das überhaupt bedeutet.
Aber ich hoffe nicht, dass es ein Ziel dahinten war, oder Absicht war.
Ich möchte in der Glauben bleiben, dass er es nicht anders konnte.
Deiner Aussage nach kam also vom ihm - mehrfach sogar - der Begriff des "Brechens", und so wie du es schreibst, klingt es für mich als wäre das durchaus ein absichtsvolles Handeln und ein bewusst angestrebten Ziel seinerseits gewesen.
Man kann einen Menschen "brechen", indem man ihn mit seinen Sorgen und Nöten allein lässt, ihn emotional "im Regen stehen" lässt, ihm die kalte Schulter zeigt, wenn er eigentlich Zuwendung bräuchte, ihn mit Missachtung straft, ihn klein macht, ihm das Gefühl gibt "nicht richtig" zu sein .... kommt dir das bekannt vor? Wenn der andere dann vollständig am Boden zerstört - also "gebrochen", physisch und vor allem psychisch am Ende ist - dann kann damit begonnen werden ihn wieder "aufzubauen" im wahrsten Sinne des Wortes; dieses übriggebliebene Häufchen Elend kann dann nach eigenen Vorstellungen geformt und so quasi völlig neu erschaffen werden - das geht weit über jegliche Form von Erziehung hinaus.
Du sagst "Ich möchte in der Glauben bleiben, dass er es nicht anders konnte." - das verstehe ich. Es tut weh, einen (Ex-) Partner und damit die ganze Beziehung derart in Frage zu stellen. Und vielleicht "konnte" er ja wirklich aus welchen Gründen auch immer nicht anders. Das zu beurteilen ist nicht an mir. Für mich persönlich wäre das dann aber nur ein Grund mehr, mich von diesem Mann in Zukunft fern zu halten und Kontakt möglichst zu meiden, um nicht wieder in alte Verhaltensmuster zu fallen.
Wenn es absichtsvolles Handeln war, würde er es wieder tun - wenn er nicht anders konnte allerdings auch.