Hallo,
das ist nicht ganz meiner erster Beitrag, ich war schon ein paar Mal da, meist mit diesem Nick, manchmal auch mit einem anderen (Erläuterung folgt unten). Danke auf jeden Fall schon mal a) für die damals wirklich guten Tipps bezüglich halterloser Strümpfe im Subforum und b) dass ich hier schreiben darf und ihr mir zulest.
Kurzer Abriss: Ich bin theoretisch sub, 48 Jahre, seit 17 Jahren verheiratet, 1 Tochter, 15 Jahre. Ehe an sich glücklich. Mein Mann ist hier angemeldet, aber er wird diesen Thread ohnehin nicht lesen (siehe unten), also schreibe ich nichts, wovon er theoretisch nichts weiss.
Vor 3 Jahren haben wir uns auf die BDSM Reise begeben und es schien eigentlich der große Jackpot zu sein, mein Mann dominant, ich submissiv. Für mich war es wie nach Hause kommen, das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich wirklich "wohl" gefühlt habe- zuhause halt.
Dann fingen die Probleme an - relativ bald sogar, ich würde sagen, knapp 2 Monate, nachdem wir uns auf die BDSM Reise gemacht - schluss. Nicht abrupt, sondern eher ein langsames Zurückfahren von seiner Seite aus. Wir führten ein Gespräch, es wurde besser. Zur Erläuterung: nein, ich war nicht im Subrausch und wollte von morgens bis abends mit Kettchen um die Füße ein Sklavinnendasein führen. Wir hatten eigentlich klar und relativ kühl ausdiskutiert, was wer wie möchte und uns meiner Meinung nach zumindest geeinigt, aufgeschrieben, was für uns beide vorstellbar und lebbar war, die Wünsche von uns beiden. Vielleicht wollte ich damals schon zu viel, kann sein.
4 Wochen später: es wurde wieder schlechter. Wir führten ein Gespräch, die ersten Tränen flossen, ich ergriff Initiative, meldete uns bei einer Domina in Wien an, suchte Foren (fand dieses hier) las, suchte Bücher, Videos, Plattformen, legte es ihm hin. Er las im Forum, hörte damit auf, schrieb ein paar Beiträge, hörte damit auf. Las die Bücher nicht, war zwar bei der DOmina, suchte aber bei den dann anschließenden Problemmomenten nicht ihre Hilfe obwohl von ihr angeboten, suchte den Kontakt zu anderen nicht, schaute sich die Filme nicht an, ausser ich forderte es ein. SChrieb hier, fand Hilfe, stellte fest: es geht nicht weiter bei uns beiden, meldete mich wieder ab. Führte ein Gespräch.
Es wurde besser. Ein paar Wochen später - es wurde schlechter. Ich kann jetzt ein paar Zeilen so weiterschreiben, aber das Muster ist denke ich klar. So läuft das seit 3 Jahren und ich kann nicht mehr,
Was meine ich mit " schlechter"? Die Domina hatte die grandiose Idee, dass ich ja ein Paar Schuhe auf den Kamin stellen könnte, wenn ich gerne ein Treffen hätte und mein Mann meine milden Zeichen nicht verstehen würde. Die Schuhe standen und standen und standen und standen und standen und standen. Ich sollte nicht augenrollen - ich rollte und rollte und rollte und rollte. Und war neidzerfressen von (ich glaube) Spätzles Schilderung über die Milchtüte auf der Anrichte. Bin ich heute noch, nach 3 Jahren - sorry, bin ich nicht stolz drauf, aber ich beneidete sie glühend in diesem Moment.
Wir hatten ein paar Sachen vereinbart, die für MICH einfach wichtig waren, Dinge, die ich an ihn abgegeben habe und die ich mehr oder minder in seine Hände gegeben habe - mit einer klaren zeitlichen Angabe (zB " 2 mal pro Woche"). Ich wartete und wartete und wartete. Erinnerte. Bat. Forderte ein. Ich bar zB um regelmäßiges Spanking mit dem Rohrstock, ich brauche das. Das letzte Mal einen Rohrstock zu Gesicht bekommen (geschweige denn zu Popo bekommen) war erste Welle Corona. MItte 2020 ca. Bekam aber meine "Wünsche" jedesmal, wenn ich Terz gemacht habe (Sorry, für mich ist das Terz machen und ich HASSE es, es läuft KOMPLETT dem zuwider wie ich bin), dannach - entfiel es wieder ins Nirwana. Meine WÜnsche - hin und wieder nahm er sie verbal auf und sagte " ich weiss, dass Du Dir das wünschst,...."............. " irgendwannmal".
Ich kaufte hübsche Unterwäsche, gefühlt 300 Flaschen Nagellack, schöne Schuhe, machte mich hübsch, ging eiser bis auf 2 Tage jeden Morgen ins Bad, rasierte mich, hielt mich an die Vereinbarungen, suchte BDSM Zimmer, Veranstaltungen (gut, da habe ich dann gesagt "möchte nicht hingehen, nicht ganz meine Welt). Bat bittelte, bettelte, sprach, erklärte, erläuterte, schrie (bin ich nicht stolz drauf) weinte, heulte, klapperte mit den Zähnen, drohte (bin ich nicht stolz drauf, aber an sich weiss jeder der mich kennt, dass ich EINMAL sage " das ist die ultimativ letzte Chance, dann geht nichts mehr" ) fragte, bot an, die BDSM Beziehung auf Eis zu legen, erst mal Pause zu machen, fragte ob er das überhaupt WOLLEN würde - es half nichts. Er schwor Stein und Bein, die Beziehung sei so wie er sich das wünschen würde (in den " aktiven" Phasen), es sei eine Anlage, die er seit langem habe, die er endlich ausleben könne. (eventuell unter laufender Reanimation ausleben, aber nun gut.). Er hat Werkzeug gekauft- wir sind besser ausgerüstet als was weiss ich wer- und benutzt es nicht. Das letzte Mal Handschellen: vor 6 Monaten (habe nachgeschaut). Das letzte Mal "Treffen": vor 6 Monaten. Das letzte Treffen im Hotel (siehe Kind) - meine Idee im Übrigen: vor 6 Monaten. Er bucht das Hotel, das definitiv, aber nur wenn ich insistiere. Und sobald ich sage, dass ich jetzt gerade einfach kaputt bin oder Ruhe brauche (ja, ich bin nicht 24 / 7 allzeitbereit, das stimmt, könnte ich dran arbeiten) friert mein Mann ALLES, und damit meine ich ALLES ein- Und nimmt es nicht mehr auf.
Ich könnte jetzt ziemlich lang so weitermachen, aber kürze das ab mit: es ist wieder eskaliert. Ich glaube, in den letzten 3 Jahren hatten wir mindestens 15 Eskalataionen dieser Art. Und jetzt geht bei mir nichts mehr. Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr - ich kann wirklich nicht mehr, ich will mich nie wieder in meinem Leben so bedürftig, so alleine, so einsam und so in der brutalen Kälte fühlen wie die letzten 3 Jahre. Ich will nicht mehr non stop an mir zweifeln, überlegen ob ich nicht xy genug bin, nicht hübsch genug, nicht schlank genug, nicht nett genug, nicht sanft genug, nicht nachsichtig genug. Und ich kann mich nicht mehr nackt machen, ich habe mich in diesen 3 Jahren so nackt gemacht und meinem Mann wirklich mein innerstes Ich auf dem Silbertablett serviert. Und jetzt steh ich da - gefühlt alleine gelassen und zutiefst abglehent. Das ist so hart dieses Gefühl, sorry, dass ich jammere, aber es ist halt das Gegenstück zu diesem einen kurzen Moment, in dem ich all das war - ich war "zuhause" und endlich genug. Vielleicht auch so ein Ding von mir, das ich hätte bearbeiten sollen, keine Ahnung.
Warum schreibe ich hier? Ich weiss es nicht. Vermutlich um es einfach mal aus mir rauszuschrei(b)en, denn mit meinem Mann kann ich nicht reden. Oder vielleicht, weil ich die Hoffnung habe, dass irgendjemand hier den goldenen Einsichtsmoment hat, der es mir möglich macht, zu verstehen, was schief gelaufen ist, was ich hätte besser machen können, so ich falsch abgebogen bin. Vielleicht habe ich in mir auch einen kleinen Schimmer Hoffnung, dass es doch wieder besser wird- gut muss es ja gar nicht sein.
Danke fürs lesen und mich ausheulen lassen, heute ist es wild, heute channel ich meine innere Else Lasker Schüler, die mal schrieb "hinter meinen Augen stehen Wasser, die will ich alle weinen".
Habt alle einen schönen Freitag!
Leon
das ist nicht ganz meiner erster Beitrag, ich war schon ein paar Mal da, meist mit diesem Nick, manchmal auch mit einem anderen (Erläuterung folgt unten). Danke auf jeden Fall schon mal a) für die damals wirklich guten Tipps bezüglich halterloser Strümpfe im Subforum und b) dass ich hier schreiben darf und ihr mir zulest.
Kurzer Abriss: Ich bin theoretisch sub, 48 Jahre, seit 17 Jahren verheiratet, 1 Tochter, 15 Jahre. Ehe an sich glücklich. Mein Mann ist hier angemeldet, aber er wird diesen Thread ohnehin nicht lesen (siehe unten), also schreibe ich nichts, wovon er theoretisch nichts weiss.
Vor 3 Jahren haben wir uns auf die BDSM Reise begeben und es schien eigentlich der große Jackpot zu sein, mein Mann dominant, ich submissiv. Für mich war es wie nach Hause kommen, das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich wirklich "wohl" gefühlt habe- zuhause halt.
Dann fingen die Probleme an - relativ bald sogar, ich würde sagen, knapp 2 Monate, nachdem wir uns auf die BDSM Reise gemacht - schluss. Nicht abrupt, sondern eher ein langsames Zurückfahren von seiner Seite aus. Wir führten ein Gespräch, es wurde besser. Zur Erläuterung: nein, ich war nicht im Subrausch und wollte von morgens bis abends mit Kettchen um die Füße ein Sklavinnendasein führen. Wir hatten eigentlich klar und relativ kühl ausdiskutiert, was wer wie möchte und uns meiner Meinung nach zumindest geeinigt, aufgeschrieben, was für uns beide vorstellbar und lebbar war, die Wünsche von uns beiden. Vielleicht wollte ich damals schon zu viel, kann sein.
4 Wochen später: es wurde wieder schlechter. Wir führten ein Gespräch, die ersten Tränen flossen, ich ergriff Initiative, meldete uns bei einer Domina in Wien an, suchte Foren (fand dieses hier) las, suchte Bücher, Videos, Plattformen, legte es ihm hin. Er las im Forum, hörte damit auf, schrieb ein paar Beiträge, hörte damit auf. Las die Bücher nicht, war zwar bei der DOmina, suchte aber bei den dann anschließenden Problemmomenten nicht ihre Hilfe obwohl von ihr angeboten, suchte den Kontakt zu anderen nicht, schaute sich die Filme nicht an, ausser ich forderte es ein. SChrieb hier, fand Hilfe, stellte fest: es geht nicht weiter bei uns beiden, meldete mich wieder ab. Führte ein Gespräch.
Es wurde besser. Ein paar Wochen später - es wurde schlechter. Ich kann jetzt ein paar Zeilen so weiterschreiben, aber das Muster ist denke ich klar. So läuft das seit 3 Jahren und ich kann nicht mehr,
Was meine ich mit " schlechter"? Die Domina hatte die grandiose Idee, dass ich ja ein Paar Schuhe auf den Kamin stellen könnte, wenn ich gerne ein Treffen hätte und mein Mann meine milden Zeichen nicht verstehen würde. Die Schuhe standen und standen und standen und standen und standen und standen. Ich sollte nicht augenrollen - ich rollte und rollte und rollte und rollte. Und war neidzerfressen von (ich glaube) Spätzles Schilderung über die Milchtüte auf der Anrichte. Bin ich heute noch, nach 3 Jahren - sorry, bin ich nicht stolz drauf, aber ich beneidete sie glühend in diesem Moment.
Wir hatten ein paar Sachen vereinbart, die für MICH einfach wichtig waren, Dinge, die ich an ihn abgegeben habe und die ich mehr oder minder in seine Hände gegeben habe - mit einer klaren zeitlichen Angabe (zB " 2 mal pro Woche"). Ich wartete und wartete und wartete. Erinnerte. Bat. Forderte ein. Ich bar zB um regelmäßiges Spanking mit dem Rohrstock, ich brauche das. Das letzte Mal einen Rohrstock zu Gesicht bekommen (geschweige denn zu Popo bekommen) war erste Welle Corona. MItte 2020 ca. Bekam aber meine "Wünsche" jedesmal, wenn ich Terz gemacht habe (Sorry, für mich ist das Terz machen und ich HASSE es, es läuft KOMPLETT dem zuwider wie ich bin), dannach - entfiel es wieder ins Nirwana. Meine WÜnsche - hin und wieder nahm er sie verbal auf und sagte " ich weiss, dass Du Dir das wünschst,...."............. " irgendwannmal".
Ich kaufte hübsche Unterwäsche, gefühlt 300 Flaschen Nagellack, schöne Schuhe, machte mich hübsch, ging eiser bis auf 2 Tage jeden Morgen ins Bad, rasierte mich, hielt mich an die Vereinbarungen, suchte BDSM Zimmer, Veranstaltungen (gut, da habe ich dann gesagt "möchte nicht hingehen, nicht ganz meine Welt). Bat bittelte, bettelte, sprach, erklärte, erläuterte, schrie (bin ich nicht stolz drauf) weinte, heulte, klapperte mit den Zähnen, drohte (bin ich nicht stolz drauf, aber an sich weiss jeder der mich kennt, dass ich EINMAL sage " das ist die ultimativ letzte Chance, dann geht nichts mehr" ) fragte, bot an, die BDSM Beziehung auf Eis zu legen, erst mal Pause zu machen, fragte ob er das überhaupt WOLLEN würde - es half nichts. Er schwor Stein und Bein, die Beziehung sei so wie er sich das wünschen würde (in den " aktiven" Phasen), es sei eine Anlage, die er seit langem habe, die er endlich ausleben könne. (eventuell unter laufender Reanimation ausleben, aber nun gut.). Er hat Werkzeug gekauft- wir sind besser ausgerüstet als was weiss ich wer- und benutzt es nicht. Das letzte Mal Handschellen: vor 6 Monaten (habe nachgeschaut). Das letzte Mal "Treffen": vor 6 Monaten. Das letzte Treffen im Hotel (siehe Kind) - meine Idee im Übrigen: vor 6 Monaten. Er bucht das Hotel, das definitiv, aber nur wenn ich insistiere. Und sobald ich sage, dass ich jetzt gerade einfach kaputt bin oder Ruhe brauche (ja, ich bin nicht 24 / 7 allzeitbereit, das stimmt, könnte ich dran arbeiten) friert mein Mann ALLES, und damit meine ich ALLES ein- Und nimmt es nicht mehr auf.
Ich könnte jetzt ziemlich lang so weitermachen, aber kürze das ab mit: es ist wieder eskaliert. Ich glaube, in den letzten 3 Jahren hatten wir mindestens 15 Eskalataionen dieser Art. Und jetzt geht bei mir nichts mehr. Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr - ich kann wirklich nicht mehr, ich will mich nie wieder in meinem Leben so bedürftig, so alleine, so einsam und so in der brutalen Kälte fühlen wie die letzten 3 Jahre. Ich will nicht mehr non stop an mir zweifeln, überlegen ob ich nicht xy genug bin, nicht hübsch genug, nicht schlank genug, nicht nett genug, nicht sanft genug, nicht nachsichtig genug. Und ich kann mich nicht mehr nackt machen, ich habe mich in diesen 3 Jahren so nackt gemacht und meinem Mann wirklich mein innerstes Ich auf dem Silbertablett serviert. Und jetzt steh ich da - gefühlt alleine gelassen und zutiefst abglehent. Das ist so hart dieses Gefühl, sorry, dass ich jammere, aber es ist halt das Gegenstück zu diesem einen kurzen Moment, in dem ich all das war - ich war "zuhause" und endlich genug. Vielleicht auch so ein Ding von mir, das ich hätte bearbeiten sollen, keine Ahnung.
Warum schreibe ich hier? Ich weiss es nicht. Vermutlich um es einfach mal aus mir rauszuschrei(b)en, denn mit meinem Mann kann ich nicht reden. Oder vielleicht, weil ich die Hoffnung habe, dass irgendjemand hier den goldenen Einsichtsmoment hat, der es mir möglich macht, zu verstehen, was schief gelaufen ist, was ich hätte besser machen können, so ich falsch abgebogen bin. Vielleicht habe ich in mir auch einen kleinen Schimmer Hoffnung, dass es doch wieder besser wird- gut muss es ja gar nicht sein.
Danke fürs lesen und mich ausheulen lassen, heute ist es wild, heute channel ich meine innere Else Lasker Schüler, die mal schrieb "hinter meinen Augen stehen Wasser, die will ich alle weinen".
Habt alle einen schönen Freitag!
Leon