13.12.2022 ✷ Drei Gläser Wein auf dem Nachttisch

      13.12.2022 ✷ Drei Gläser Wein auf dem Nachttisch

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      ✵ 13. Dezember ✵

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      Drei Gläser Wein auf dem Nachttisch

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      von gentleFrederick

      Ihre nackte Brust ist das Deutlichste, was in unserem dunklen Raum zu sehen ist. Nahezu unmerklich hebt und senkt sie sich mit jedem Atemzug. Die Hände nach hinten gebunden, gehen die Konturen ihrer Achseln linienhaft in ihre Oberarme über. Kerzenschein ist etwas Tolles. Das Öl hat ihre Haut leicht glänzend gemacht. Der Duft erfüllt immer noch den ganzen Raum. Meine sonst so trockene Haut fühlt sich dort, wo wir uns besonders eng berührt haben, geschmeidig an.

      Sie schwelgt, genauso wie ich, im Moment. Es ist warm und still. Ob unser Erlebnis nah an ihre Phantasie herankommt? Passive Empfängerin wollte sie gerne sein. Sich fallenlassen in vertraute Hände, die alles mit ihr anstellen, was ihnen einfällt. Sich zu fühlen wie auf einem Präsentierteller, war ihr Wunsch. Verletzlich zu sein, weil hüllen- und bewegungslos. Das Besprochene geschehen lassen.

      Die verwendeten Utensilien auf dem Boden sind im Schatten und fast gar nicht zu sehen. Auch ihre weit gespreizten Beine sind in der Dunkelheit kaum sichtbar. Allein das kalte Metall der Ketten an ihren Knöcheln reflektiert etwas Licht. Zwischen ihren Beinen lässt ein mattweißer Fleck die Wärme unserer heißen Augenblicke erahnen.

      Auf dem Nachttisch glänzen drei fast ausgetrunkene Gläser Rotwein im Schein der einsamen Kerze. Wir sind zu dritt. Die ganze Zeit schon, doch die dritte Person im Raum war gänzlich passiver Beobachter unseres Spiels. Bisher. Es ist ein halbes Wunder, dass uns das Schicksal einen passenden Gegenpart für unseren Abend zugespielt hat. Ich weiß nicht, wie ihm das Schauspiel bisher zugesagt hat und was ihm wohl gerade durch den Kopf geht.

      „Was siehst du?“, breche ich schließlich die unsichtbare Mauer unserer Rollen.
      „Einen ziemlich geilen Körper“, kommt vom Stuhl in der Ecke.
      Sie bewegt ihre Arme etwas, als würde sie sich ihrer gestreckten Lage zum Trotz noch etwas weiter strecken wollen. Ob das wohl ein Zeichen dafür ist, dass ihr die Situation gefällt? Ihm gefällt sie wohl ausgesprochen gut. Mein Spieltrieb ist wieder geweckt.

      „Nach dem, was du heute gesehen hast, welche Spiele würdest du denn gerne mit diesem Körper anstellen?“, höre ich mich fragen.
      Ich bilde mir ein, sie schneller atmen zu hören. Er lacht. „Ich würde mich gern mit ihr vergnügen.“

      Das biegt mir etwas zu schnell ins Eindeutige ab. Aber ich kann es ihm nicht übel nehmen, nach so viel nackter Aktivität, deren stiller Zeuge er gewesen ist. Die Ketten rasseln ein wenig. Sie hebt und senkt ihr Becken. Ob das als Willensbekundung zu verstehen ist? Es scheint, die Gedanken der beiden haben die meinigen etwas überholt. Ich zögere. „Passt es für euch, wenn ich Wein nachschenke?“, fragt er und schließt damit elegant mit der Rolle des Beobachtenden ab. Er reicht mir mein frisch gefülltes Glas und stößt an.
      „Auf dein Spielzeug“, lächelt er wertschätzend. Wir nehmen einen Schluck. Die Kette klimpert leise. Einmal tief durchatmen.
      „Wie bereit bist du?“, frage ich dann.
      „Sehr bereit“, sagt er.
      Ich glaube, im Dunkeln ein leichtes Nicken auf dem Bett erkennen zu können. Ich stehe auf, beuge mich zu ihr herunter. Sie schaut mich mit einem erwartungsvoll-neugierigen Blick an. Ich drehe mich um und befreie ihre Knöchel. Dann stelle ich mich aufs Bett, umfasse ihre Füße und hebe ihre Beine in die Luft. Unter ihr Becken schiebe ich mit dem Fuß ein Kissen. Dann gehe ich etwas tiefer, damit ihre Knie sich beugen und ermögliche uns eine allseits angenehme Position. Sie beißt sich auf die Lippe und schnappt nach meinem Schaft. Jetzt spüre ich mich grinsen.

      „Eintritt frei.“

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