Domestic Dicipline - erlernbar?

      Domestic Dicipline - erlernbar?

      Hallo liebe Leser,

      mir fällt auf, daß ein D/s-Miteinander eine schöne Gelegenheit ist, ein vertieftes Miteinander zu haben. Man teilt gemeinsam Zeit, Ruhe, Besuche im Museum oder andernorts und wenn die Wohnungstür ins Schloß fällt stehen beide im "schwarzen Labyrinth"...

      Dann wird aus ihrem vertrauten "Du", das devote "Sie", aus dem Vornamen, das "Herr" und seinerseits das "Sub"oder DirtyTalk, dann verwandelt sich das liebevolle Händchenhalten in den sinnliche Schlag mit der Hand...

      Nun ist das lernbar? Ist das ein Modell einer Beziehung in das beide hineinwachsen können? Ist das ein Modell, das dauerhaft befriedigt, weil es Wandlungsraum hat? (Es gab hier dazu einige Beiträge, aber ich mache diesen neuen Themenfaden auf, weil der Schwerpunkt auf dem Hineinwachsen liegt und nicht auf dem wie es gestaltet gelebt
      wird.)

      Es geht gewiß nicht darum einfach eine "Henne zu fangen",
      :abi: sondern um die langfristige Ausgestaltung des Miteinanders.
      Das erfordert besondere charakterliche Eigenschaften auf beiden Seiten - nur welche sind das, die zu einer gelungenen Beziehung führen?

      Auf Eure Antworten und Ideen freue ich mich und sende dominante Grüße aus Berlin,
      C.
      Ich behaupte, beide Beziehungsformen setzen erstmal grundsätzlich den Willen zu kontrollieren und kontrolliert zu werden voraus. Wenn dieser Grundwille nicht vorhanden ist, macht es keinen Sinn, wird lästig und anstrengend werden. Konflikte sind vorprogrammiert.

      Wenn dieser Grundwille aber da ist, kann man da aber definitiv reinwachsen.

      Es ist ja nicht so, daß von heute auf morgen alles nach Schema F gemacht wird und so auch funktioniert. Regeln und Aufgaben müssen individuell an die Menschen in der Beziehung angepasst werden, sich einspielen und das durchaus auch immer mal wieder. Also ja, ich würde schon sagen, das solch eine Beziehung wandelbar und flexibel ist. Und zwar immer genauso viel, wie die Beteiligten wandelbar und flexibel sind.
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~
      Hallo Puderfee, sie beziehen sich auf DD als Spezialform des D/s.

      Hallo Tiniow, danke für die ausführliche Antwort, das ist sehr erhellend. Das ist nämlich eine weitere "Hürde" zu einer Beziehung überhaupt, da sich beide über den D/s-Aspekt verständigen und dann über den DD-Anteil sich einig werden müssen, um zusammen zu kommen, gemeinsam zu erleben und glücklich zu werden.

      Vielen lieben Dank, C.
      Im Leben benötigen wir eine gewisse Struktur, ohne die es auf der Welt Chaotisch zugehen würde.
      Der eine findet in der Bibel seine Richtung und ein andere benötigt einen anderen Führungsstil. So zum Beispiel DD. DS. MS. u.s.w.
      Auf die Frage ob DD erlernbar ist, wird es viele verschiedene Antworten geben. (Demokratie)
      Was sicher wie Tag und Nacht ist, ist unsere sexuelle Neigung. DOM oder Sub.
      Ich denke, es ist erlernbar und funktioniert tatsächlich nur mit viel Vertrauen und den Willen, sich darauf einzulassen. Es gibt Momente, da zweifle ich meine Beziehungsform an, weil ich mich gerade nicht darauf einlassen kann. Dann gibt es Situationen, in denen ich die Unterwerfung gerade richtig und wichtig finde. Die Wandlungsfähigkeit macht es wohl, die mein Leben viel interessanter und aufregender macht. Obwohl ich weiß, dass ich aktuell gerade eher Zweifel geäußert habe, so sehne ich mich auch nach gewisser Struktur und den gewissen Blick, wenn etwas besonders gut war.
      Die Strenge meines Doms zahlt sich letztlich aus. Wir erleben etwas Wunderbares mit einer Vielzahl von Situationen und Momenten, die wir sonst wohl nie erfahren hätten.
      DD muss nicht dazu gehören, kann aber.
      Jedes Paar „packt sich in seine BDSM- Tüte“ ,was es möchte und was es braucht.
      Klare Strukturen tun mir gut und geben mir Sicherheit.
      Und ja, man kann da rein wachsen, aber das sollte von Sub ausgehen. (Es krempelt das ganze Leben um).
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Klare Strukturen wird dabei der HoH Part vorgeben bzw. zur Verfügung stellen. Die oder der TiH akzeptiert dabei, ggfls in einer Entwicklung, immer mehr HoH als Entscheider und Korrektor zu akzeptieren bzw. zu lieben. Bestenfalls krempelt es nicht das Leben um, sondern ordnet es und gibt Linie, Struktur und klare Regeln.
      A spank a day keeps the brat at bay :P
      @konse quenz Im Normalfall wird es so sein das der Herr des Hauses es vorgibt, bei uns nicht. Jeder Jeck ist halt anders.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin

      Norbert schrieb:

      Nein, die Aufgaben werden verteilt! Beide Partner einigen sich darauf.
      Einer kontrolliert und beide besprechen Änderungen bis die Struktur klar ist.
      Das bezieht sich auf alle Bereiche des Zusammenlebens und vermeidet Ärger.
      Soweit ist es werder BdSM noch DD!
      Erst danach werden auch Sanktionen festgelegt.
      Für Dich beinhaltet BDSM immer Sanktionen?
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      Norbert schrieb:

      BDSM ist eine weitere Form mit vielfältigen Variationen, benötigt keine Struktur.
      Ähm alleine das Machtgefälle ist doch bereits eine klare Struktur, eventuell drückst Du Dich gerade einfach nur unglücklich aus aber ich kann gerade nicht folgen.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      SchwarzerWolf schrieb:

      Nun ist das lernbar? Ist das ein Modell einer Beziehung in das beide hineinwachsen können? Ist das ein Modell, das dauerhaft befriedigt, weil es Wandlungsraum hat?
      Alle drei Fragen möchte ich ganz klar mit JA beantworten.

      Aber unter DD verstehe ich nicht eine "Aufgabenverteilung" im Haushalt. Das ist bei uns total variabel. Es gibt keine festgelegten Aufgaben. Aber wenn Dommi sagt, was ich tun soll, dann mache ich es einfach.

      Das Wort Disziplin gefällt mir gar nicht, das hat so etwas "militärisches". Ich nenne es Gehorsam. Das will ich. Und das kann alles mögliche sein, nicht etwas vorher definiertes.
      Ich habe gerade noch mal hierhin gelesen und geschmunzelt, vor allem über meine Antwort. So oder ähnlich würde ich heute nach über einem Jahr wohl auch antworten. Ich habe in der Zeit noch mehr Vertrauen aufbauen können zu meinem Dom. Vertrauen, dass seine Regeln uns und unsere Beziehung weiter bringen. Vertrauen, dass er immer nur mein Bestes will / unser Bestes.
      Die Regeln machen Sinn, auch wenn mir einige nicht immer gefallen. Das tun auch die Bestrafungen nicht, nur die Zeit danach. Ich lass mich dann fallen und in kürzester Zeit ist alles vergessen. Allerdings ist unsere Beziehung eher so, dass Disziplin etc, wichtig ist, nicht aber eine Einzelentscheidung meines Doms. Es gibt Absprachen, in beide Richtungen.
      Ob das dann wirklich was mit DD zu tun hat, weiß ich gar nicht.
      Fakt ist, dass es mir in unserer Beziehung sehr gut geht und genau das ist wohl auch bei meinem Dom der Grund, dass er sich immer wieder neue, interessante Dinge einfallen lässt.