Gestaltung und Abgrenzung Zwischenform Spielbeziehung und 24/7

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      Gestaltung und Abgrenzung Zwischenform Spielbeziehung und 24/7

      Hallo ihr Lieben!

      Mein Partner und ich wollen langsam mehr in Richtung D/S gehen, inoffziell hatten wir schon immer ein gewisses Gefälle, das für uns beide sehr prickelnd ist.

      Jetzt ist es so, dass ich derzeit in einer anderen Stadt wohne und wir überlegen wie wir diese neue Form am besten integrieren. Am meisten spricht uns an, den Fokus auf Treffen und zweitrangig Telefonate zu legen, aber auch ein paar D/S Elemente die über mehrere Tage gehen, zb bestimmte Regeln/Rituale reizen uns.

      Im Forum habe ich öfter von Spielbeziehungen gelesen, oder aber von Beziehungen mit einem 24/7 Machtgefälle. Das verunsichert mich recht. Denn ich will sicher kein 24/7, auch mein Partner meinte, das können wir machen "wie es passt". Gelesen habe ich allerdings nur von der einen oder der anderen Form.

      Das Ganze ist für mich aber extrem schwammig-auch wie man da die Grenzen zieht, zwischen "jetzt ist D/S-Zeit" und "jetzt sind wir ohne D/S".
      Also die Klarheit zb. wann man auf Augenhöhe redet und wann das Machtgefälle da ist.
      Besonders in dem Kontext, dass wir derzeit eine Fernbeziehung führen.

      Deshalb würde mich interessieren, wie eure persönlichen Erfahrungen damit sind?
      Lebt jemand von euch eine der wahrscheinlich vielen Zwischenformen, die weder reine Spielbeziehung noch 24/7 sind?
      Wie macht ihr es mit der Abgrenzung zwischen D/S und nicht DS?
      Und gibt es jemanden von euch, der diese Dynamik in einer Fernbeziehung lebt und wenn ja wie?

      Vielen Dank schonmal für eure Antworten!(:
      @Sunnybear, 24/7 heißt nicht, dass der submisssive Part rund um die Uhr bespaßt oder kontrolliert wird, sondern dass das Machtgefälle jederzeit abrufbar ist. Wann, wo und wie oft das passiert, ist die Entscheidung des dominanten Parts.

      Wenn beide das wollen, kann es gerade bei einer Fernbeziehung einen Kick geben, weil der submissive Part immer auf einem "Pulverfass" lebt, wann es losgeht.
      Ich fand es damals sehr prickelnd, nach ein paar Tagen auf scheinbarer Augenhöhe auf einmal wie aus dem Nichts heraus dann wieder eine Anweisung zu bekommen. ^^

      Ein gewisses Machtgefälle war ständig präsent durch Aufgaben wie eine bestimmte Anrede oder das Führen eines Tagebuches, welches ich am Wochenende einzuscannen hatte.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Deine Frage beinhaltet 1000 und 1 Antwort mindestens.
      Ich persönlich habe ds nicht auf spielbeziehungsebene gelebt. Diese Frage kann ich dir nicht beantworten.
      DS ist schwammig, ich habe eine zeitlang jeden gefragt, der meinen Weg kreuzte wie er DS lebt und es kam immer wir haben unsere Regeln und Rituale oder der Griff in den Nacken. Der eine meint er lebt es 24/7 weil er verheiratet ist, für den anderen ist 24/7 auf Abruf und wiederum der nächste lebt DS auf Augenhöhe. Es gibt min. so viele Ansichten wie Menschen. Ist auch völlig schnurze. Überlegt euch was ihr wollt, wie ihr da leben wollt und lernt euch kennen, das sind viele 100 Schritte auf dem Weg. Der Weg kann sehr mühsam und sehr leicht sein, es gibt verschiedene Phasen so wie hoch und tiefs.
      Die Frage ist wie stellt ihr euch euer DS vor? Was kannst du dir nicht vorstellen oder er?
      Redet miteinander, das hilft.
      Für mich auch, @Books, ich fühle eine Sehnsucht nach Hingabe tief in mir drin und wäre mit nur ein wenig kinky Sex nicht glücklich.

      Für viele ist 24/7 ein Schreckgespenst mit Daueraufgaben und auf der anderen Seite die Erwartung dazu,
      genau wie für viele Menschen BDSM gleichzusetzen ist mit SadoMaso.
      Es ist so viel mehr. :love:

      Nicht mehr und nicht weniger wollte ich damit sagen.

      Abrufbar ist es in dem Sinne, dass der dominante Part entscheidet,
      wieviel Entscheidungsfreiheit er mir lässt und wann, im Rahmen dessen, was abgesprochen war.

      Wenn er z.B. immer entscheidet, was es zu essen gibt, warum sollte er dann nicht auch mal entscheiden, dass ich selbst kreativ werde und ihn überrasche.
      Oder wenn er Kleidungsvorschriften macht, mich dann aber mal für 2 Wochen eben selbst entscheiden lässt, ob ich Kleid oder Hose trage.
      Oder wenn er im Normalfall Herr über die Fernbedienung ist, er mir dann gönnerisch das Ding mal für einen Abend in die Hand drückt.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Für viele, mit denen ich mich bisher unterhalten/geschrieben habe, ist das so.
      Bin ja nicht nur in diesem Forum hier unterwegs ;)
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Books schrieb:



      Wie kommt man denn auf das schmale Brett? Wie kommt es das kaum einer weiss, wie es ist?
      Vielleicht, weil die Aussagen zu DS, TPE, 24/7 oft etwas schwammig wirken.
      Es ist, wenn man das nicht selbst lebt/ leben möchte/ gelebt hat (egal ob real oder online) auch gar nicht so einfach zu greifen.

      DS ist letztendlich erstmal sehr mit der mentalen Ebene verknüpft, weniger körperlich vieles spielt sich im Kopf ab, sind Gefühle und Empfindungen.
      Es ist sehr sehr individuell.

      Wenn mich jemand fragt, der das selbst nicht kennt, was ich dabei empfinde, fällt es mir auch sehr schwer das für andere verständlich in Worte zu fassen, die der andere auch verstehen und greifen kann.
      Dadurch kann es ganz schnell mal zu Missverständnissen kommen. Viele denken zB, das ich in einem DS-Konstrukt keine Freiheiten hätte. Ich empfinde das aber nicht so, ich fühle mich darin so viel freier, als ich es ohne könnte.

      Um noch mal auf die Ursprungsfrage zurückzukommen @Sunnybear

      Wie ihr euer DS für euch definiert könnt nur ihr sagen.

      Was wünscht ihr euch?
      Wie intensiv soll/ kann es sein?
      Was ist in eurem Alltag umsetzbar?
      Wie fühlt es sich für euch an?

      Es erfordert viel Reflektion und immer wieder kleine Anpassungen.

      Es gibt viele Möglichkeiten, das Machtgefälle zu leben. Man kann Rituale und Aufgaben an bestimmte Szenarien oder Situationen knüpfen oder dauerhaft bestehen lassen.

      Auf Entfernung mochte ich zB Dinge wie
      - Morgen-/ Abendgrüße (zB mit Fotos begleitet)
      - Schilderung des Tagesablaufes
      - Kontrolle über meine Sexualität
      - Einzelne Aufgaben
      - Feste Reflektionszeiten

      Es fasst für mich noch sehr viel mehr, bzw kann noch sehr viel mehr fassen. Das ist aber sehr abhängig vom Partner, was für beide eben stimmig ist und sich richtig anfühlt.

      Grundsätzlich stehe ich schon 24/7 zur Verfügung, das heißt aber nicht das auch 24/7 über mich verfügt wird. Geholfen die richtigen Momente zu finden hat da dann zB die morgendliche Schilderung des Tagesablaufes. Hat sich da etwas verschoben (denn das Leben geht nunmal nicht immer linear) habe ich berichtet.

      Mir gibt DS sehr viel. Es erdet mich, lässt mich sortierter sein. Ich fühle mich in diesem Konstrukt sehr wohl. Beschützt und Behütet, die Art der Aufmerksamkeit die damit einhergeht tut mir unglaublich gut.


      Ich weiß nicht, ob damit Fragen beantwortet wurden, vielleicht fragst du auch einfach noch mal gezielt bei Aspekten, die du genauer erklärt haben magst nach?
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~

      Sunnybear schrieb:

      Deshalb würde mich interessieren, wie eure persönlichen Erfahrungen damit sind?
      Lebt jemand von euch eine der wahrscheinlich vielen Zwischenformen, die weder reine Spielbeziehung noch 24/7 sind?
      Wie macht ihr es mit der Abgrenzung zwischen D/S und nicht DS?
      Und gibt es jemanden von euch, der diese Dynamik in einer Fernbeziehung lebt und wenn ja wie?
      so völlig klare Abgrenzungen gibt es da ja nicht........und am Ende ist es ja auch egal wie man es nennet ...hauptsache es passt für Euch.

      Eine ganz klare Abgrenzung DS nicht DS würde ich dann nur in einer Session sehen mit festem Start und Endpunkt........halt eine Möglichkeit von vielen BDSM zu leben.

      Dynamik in einer Fernbeziehung erlebe ich immer wieder anders........da gibt es keine Gesetzmäßigkeiten........dafür sind ja auch die Umstände immer wieder anders.......auch mein Alltag ist nicht immer gleich.

      DS heißt für mich auch Fürsorge..........gegenseitig - das können dann auch liebe, tröstende Worte sein.........oder eine Anweisung auf Trinkmenge zu achten......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Der Faktor heißt Zeit.

      Wenn ich so an die Anfangszeiten bei mir zurückdenke, dann gab es da oft den Wunsch Ds Komponenten einzubauen. Aber nur mit dem Wunsch ist’s ja nicht getan. Sondern man muss sich das gemeinsam erarbeiten. Das dauert, kann aber am Ende dazu führen, dass sich solche Übergänge aus Erfahrung heraus „automatisch“ ergeben.

      Vielleicht gibt es auch Teilbereiche in eurer Beziehung, die ohne Übergang immer klar in der Regelung sind (die eine Seite bestimmt, die andere folgt).

      Mit der Zeit verfallen wir - ob in einer normalen oder in einer Ds Beziehung - in Verhaltensmuster. Ganz automatisch. Eine „Abkürzung“ dafür gibt es beim Ds schon, denn der dominante Part kann das ja anweisen. Das kann auch erfüllend sein und beide können darin aufgehen.

      Ich hab mich als Dom aber immer dann am wohlsten gefühlt, wenn man sich das gemeinsam erschlossen hat und beide Seiten es genießen, wenn sich solche Muster fügen.

      insofern: probiert aus und lasst euch nicht stressen. Wenn ihr beide das Gefühl habt, dass ihr euch mit den Komponenten wohl fühlt, dann seid ihr auf dem richtigen Weg. Und: gebt euch Zeit… eine Ds-Beziehung entwickelt sich wie jede andere Beziehung stetig weiter. Und das ist auch gut so und soll so sein.
      Bei uns ist es auch etwas schwammig. Wir leben seit Jahren in einer Fernbeziehung.
      Unsere Beziehung ist eine ausgeprägte DS Beziehung.
      Das hat sich in den Jahren bei uns einfach so entwickelt.
      Sie ist in der Zeit meiner Anwesenheit eine absolut untergeordnete Sub.
      Ich führe, sie folgt und ich kümmere mich um ihre Belange.
      Sie will es so, sie braucht es so, und ich will es auch so leben.
      ABER:
      In der Zeit wo wir nicht zusammen sind, und wir uns am jeweiligen Wohnort aufhalten, ist das etwas anders.
      Unsere Telefongespräche beinhalten natürlich auch einen Großteil unseres Alltags. Hier ist die Ebene der Gespräche überwiegend in Augenhöhe.
      Das ist schwierig zu beschreiben. Natürlich weiß sie jede Minute, dass ich ihr Herr bin. Trotzdem wäre es mir einfach zu anstrengend, alle möglichen Dinge zu fordern oder anzuordnen.
      Bei uns ist das eher Fürsorge.
      Wenn sie z.b auf deutsch gesagt ,mal wieder zu faul war für sich zu kochen,dann ändere ich das.
      Da gibt es auch keine Diskussionen ihrerseits. Sie weiß genau dass sie das muss, wenn ich das sage.
      Ich denke für eine Fernbeziehung leben wir dieses Konstrukt jetzt seit fast acht Jahren.
      Ich glaube auch erfolgreich.
      Manchmal möchte sie mehr Dominanz meiner Person in der Zeit wo wir nicht zusammen sind.
      Diese fehlende Dominanz holen wir dann wieder auf.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Danke an euch alle für eure Anregungen, die haben mir auf jeden Fall weitergeholfen. :blumen:


      @BeJay denke auch, dass es einfach Zeit braucht, Zusammensein, Gespräche etc. Und dass sich die Dinge dann eben erst entwickeln, anstatt das es von Anfang an klar ist, woran ich mich aber immer wieder erinnern muss. :huh: Und das gemeinsame Erarbeiten spricht mir auch sehr zu :thumbsup:
      @Tininow danke für deine Beispiele ^^
      Es ist immer hilfreich, bisschen zu hören wie Andere das auszugsweise machen. Es ist noch immer einiges unklar, aber ich denke dass das eher Sachen sind, die sich im Laufe der Interaktionen und Gespräche selbst ergeben werden.

      Eure Antworten haben mir auf jeden Fall gezeigt, dass es zig verschiedene Wege gibt und so habe ich jetzt mehr Mut gewonnen, meinen eigenen Weg zu suchen, mit vielleicht ein bisschen weniger Geluge wie "das gemacht wird", also ein bisschen weniger verkopft, dafür aber mehr "mal schauen was passiert und wie es läuft". :gruebel:
      Ich habe heute erst deine Zeilen gelesen. Ähnliche Fragen habe ich mir, haben wir uns auch schon oft gestellt. Ich sehe es ähnlich; es muss in unser Leben passen und beide Seiten sollten genau so leben wollen. 24/7 wäre für mich auch nicht vorstellbar, dennoch steckt es schon in unserem Alltag und die Aufgaben, die ich als Sub erhalte, versuche ich umzusetzen.

      Dennoch ist es für mich ab und an schwierig zu erkennen, ob wir immer auf Augenhöhe sind. Die ist für mich in jedem Fall existenziell.
      Aber ich habe einen einfühlsamen Dom, der sich auch sehr oft - viel öfter als ich - beliest und mir hilft, mit meiner Rolle auch im Alltag zurecht zu kommen.
      Aus meiner Sicht reden wir auch oft. Dom sieht mich eher als verschlossen an zumindest in Bezug auf unsere Neigungen und die Gespräche hierüber. Daher bin ich hier und lese und schreibe und versuche, unseren Weg zu finden.
      ich lebe seit Jahren mit meiner Eheherrin in einer FLR, also Dom und Sub bzw. ihr Sklave. Je nah Situation. Heisst 24/7/365.
      Viele machen sich aber von einer solchen Beziehung falsche Vorstellungen und meinen, das könne nicht funktionieren.
      Meine Eheherrin läuft aber nicht ganztags als Domina durch die Wohnung, genauso wenig ich den ganzen Tag auf den Knien bin.
      Ich denke, wenn ihr bislang ohne D/S gelebt habt, macht es das einfacher. Dann weisst Du, wenn Dein Partner auf Augenhöhe ist.

      24/7 heisst z. B. nach meiner (!) Auffassung auch nicht, dass der submissive Paart dann 24/7 auf Knien ist. Mein (!) 24/7 heißt, dass ich es als Dom jederzeit abrufen kann. Das kann dann sein, dass wir eine ganze Woche oder eine x Zeit auf Augenhöhe sind und ganz "normal" leben.
      Mein Subbie weiß aber ganz genau wenn ich in den Modus umschalte und das kann ich eben 24/7. Wenn es dann heißt, "runter auf die Knie" oder "Es reicht jetzt, Hose runter, jetzt setzt es was" oder einfach nur ein klarer Befehl, ein strenger Blick, dann merkt Subbie, jetzt ist D/S "angesagt".

      Für Fernbeziehungen eignen sich m. M. n. ein paar feste Aufagben/Regeln, die Dich immer wieder daran erinnern, dass Du etwas zu tun hast für den dominanten Partner, das kann eine Nachricht zu einem festgelegtem Termin, z. B. ein lieber Morgengruß per whats app pünktlich um 8 Uhr sein, oder, oder. Vergisst Du Deine Aufgabe wird das Folgen haben. Welche, das ist Eurem D/S überlassen. Es gibt viele D/S Paare da geht es dann wirklich übers Knie, andere kommen ohne Schläge aus und eine strenge Ermahnung ist schon genug, da müsst ihr Euren Weg finden.

      Viele Subs beschreiben hier aber, dass eine Strafe meist gut tut und sie sich hinterher sehr viel besser fühlen. Schläge heißt ja auch nicht, dass man jemanden grün und blau prügelt. Vielen reicht schon die Geste, über dem Knie den Hintern versohlt zu bekommen, wie eine ugezogene Göre, die Härte ist dann eher nebensächlich (für S/Mler natürlich nicht ;-)) Die Regeln helfen bei Nichteinhaltung z. B. auch dazu, dass das nächste Treffen dann gleich im gewünschten D/S Modus beginnt. Das macht es Anfängern auch meist einfacher.
      Sucht und findet Euren Weg. Kannst ja hier mal berichten, wie es Dir ergangen ist.
      Guter Sex beginnt in ihrem Kopf :P
      Beim Durchlesen dieses Threads ist mir eine Sache aufgefallen, streng genommen brauchst du diese Label wie "24/7" "TPE" "nur im Bett" eigentlich nur dann, wenn du jemanden suchst und dann deinen groben Rahmen angeben möchtest um passende Menschen zu finden. Nicht jeder möchte es im Alltag leben und nicht jeder nur innerhalb des Bettes, sondern da muss mehr sein. Dafür sind solche Begrifflichkeiten fürs grobe Eingrenzen super.
      Gegebenfalls sind diese Begriffe auch hilfreich für Außenstehende um die Dynamik zu beschreiben.

      Innerhalb der Beziehung sieht man halt einfach was man hat oder fühlt es. Es ist einfach da und muss aus meiner Sicht nicht zwingend den perfekten Namen haben. Wichtig ist, dass es sich richtig anfühlt.

      Laut Beschreibungen einiger lebe ich mit meinem Partner, wenn wir beisammen sind, 24/7... Denn das Machtgefälle ist theoretisch immer abrufbar... Hauptsächlich durch mich provoziert, manchmal wirft er eine Aufgabe in den Raum und schwupps steht vor mir der Dom ;) Dennoch sage ich, wir leben hauptsächlich auf Augenhöhe - ein wenig ähnelt es dem Eingangsposting.

      Wir haben aus persönlichen Gründen keine festabgesteckte Sessions, außer unsere Fesselzeit mit den Seilen, die eher spontan statt findet und auch ohne Spielen / extra BDSMiges Erleben funktioniert.

      Ich nutze den Begriff 24/7 allerdings nicht, weil ich ihn nicht als passend empfinde. Denn ein Großteil der kinky Leute versteht darunter ein Konstrukt mit Regeln etc. die in den Alltag eingreifen, viele denken eben dauerhaftes Machtgefälle etc. Es würde zum größten Teil eine falsche Info wiedergeben.

      Einmal habe ich unsere Dynamik als Teilzeit Machtgefälle beschrieben - finde es bringt es recht überspitzt auf den Punkt
      - Flauschige Grüße von Fuchsherz
      P.S. Umarmung gefällig? Egal ob wegen schlechter Laune oder einfach so - bedient euch! *Topf mit Umarmungen hinstellt*

      konse quenz schrieb:

      Ich denke, wenn ihr bislang ohne D/S gelebt habt, macht es das einfacher. Dann weisst Du, wenn Dein Partner auf Augenhöhe ist.

      24/7 heisst z. B. nach meiner (!) Auffassung auch nicht, dass der submissive Paart dann 24/7 auf Knien ist. Mein (!) 24/7 heißt, dass ich es als Dom jederzeit abrufen kann. Das kann dann sein, dass wir eine ganze Woche oder eine x Zeit auf Augenhöhe sind und ganz "normal" leben.
      Mein Subbie weiß aber ganz genau wenn ich in den Modus umschalte und das kann ich eben 24/7. Wenn es dann heißt, "runter auf die Knie" oder "Es reicht jetzt, Hose runter, jetzt setzt es was" oder einfach nur ein klarer Befehl, ein strenger Blick, dann merkt Subbie, jetzt ist D/S "angesagt".
      Bloss wird bei uns nicht in den Modus umgeschaltet... in einer FLR muss eben nicht umgeschaltet werden.
      Zitat konse quenz:
      Ich denke, wenn ihr bislang ohne D/S gelebt habt, macht es das einfacher. Dann weisst Du, wenn Dein Partner auf Augenhöhe ist.

      Diese Antwort zeigt mir dass keine reale Erfahrung vorhanden ist eine „normale“ Beziehung in eine Ds Beziehung zu verändern. Die Gewohnheiten, die durch die Jahre entstanden sind, sind sehr schwierig abzulegen. Es ist immer wieder ein Kampf und eines macht es das nicht: einfacher.

      Zitat konsequenz
      24/7 heisst z. B. nach meiner (!) Auffassung auch nicht, dass der submissive Paart dann 24/7 auf Knien ist. Mein (!) 24/7 heißt, dass ich es als Dom jederzeit abrufen kann. Das kann dann sein, dass wir eine ganze Woche oder eine x Zeit auf Augenhöhe sind und ganz "normal" leben.

      heisst das im Umkehrschluss wenn man nicht auf die Knie geht, dass es kein ds ist?
      DS ist nicht abrufbar und ist auch keine Serviceleistung. Wenn wir auf Augenhöhe lwben würden und dann aus dem Nichts, käme irgendwas, was auch immer das genau sein soll, würde es alles andere als funktionieren. Weil Service kein ds ist.
      Bedeutet das, wenn man ds lebt nicht normal zu leben?
      DS bedeutet Grenzfindung, die eigenen und die des Partners. Es bedeutet eine Beziehung zu gestalten, die asymmetrisch ist. Welche Bereiche und wie weit muss jeder selbst wissen, doch hinknien ist kein ds. Es ist eine Handlung und bedarf keiner Hingabe.

      Zitat konse quenz:
      Mein Subbie weiß aber ganz genau wenn ich in den Modus umschalte und das kann ich eben 24/7. Wenn es dann heißt, "runter auf die Knie" oder "Es reicht jetzt, Hose runter, jetzt setzt es was" oder einfach nur ein klarer Befehl, ein strenger Blick, dann merkt Subbie, jetzt ist D/S "angesagt".

      Das ist niedlich. 24/7 von jemanden zu verlangen eine Serviceleistung zu erbringen macht es nicht zu ds, oder jemanden schlagen zu wollen, weil man es kann, macht es auch nicht zu ds. DS ist das genaue Gegenteil davon.
      Wenn man körperlich eingeschränkt ist, kann man demnach kein DS leben.:-)


      Zitat konse quenz
      Für Fernbeziehungen eignen sich m. M. n. ein paar feste Aufagben/Regeln, die Dich immer wieder daran erinnern, dass Du etwas zu tun hast für den dominanten Partner, das kann eine Nachricht zu einem festgelegtem Termin, z. B. ein lieber Morgengruß per whats app pünktlich um 8 Uhr sein, oder, oder.

      Das sind Wiederum Handlungen, Absprachen eine Serviceleistung zu erfüllen.

      Zitat konse quenz
      Viele Subs beschreiben hier aber, dass eine Strafe meist gut tut und sie sich hinterher sehr viel besser fühlen. Schläge heißt ja auch nicht, dass man jemanden grün und blau prügelt. Vielen reicht schon die Geste, über dem Knie den Hintern versohlt zu bekommen, wie eine ugezogene Göre, die Härte ist dann eher nebensächlich (für S/Mler natürlich nicht ;-))

      Eine Strafe für eine nicht erbrachte Leistung, ist das dann eine Vertragsstrafe?
      Grün und blau schlagen ist Gewalt, und Gewalt ist kein BDSM. Ich distanziere mich von Gewalt an dieser Stelle, das ist kein BDSM. Gesten allerdings sind lächerlich und zu denken das DSler Gesten reichen und SMler natürlich mehr und ist einfach Blödsinn.
      klar für jemanden der drauf steht, ist es das Höchste.

      DS ist keine Leistung, wenn dem so wäre, bräuchte kein Mensch, der DS wirklich braucht um mit sich im Reinen zu sein nur einen Job annehmen in dem er bedient, sei es nun Kellner oder Krankenschwester.
      DS bedeutet eine Beziehung asymmetrisch zu gestalten und das bewusst. Es ist kein bespassen oder Service sub sein, man kniet nicht den ganzen Tag oder überhaupt. Wer nicht knien kann, kann kein DS leben? Es werden Grenzen abgesteckt auf beiden Seiten und die werden respektiert auch auf beiden Seiten. Und daran wird gearbeitet, was sehr hart und anstrengend sein kann, wenn das Leben mal wieder sehr laut ist.
      BDSM ist bunt, alles ist heute BDSM, wenn man es so definiert und BDSM ist heute feministisch. Das schliesst das DS ein. Das ist mit ein Grund warum ich hier selten lese von Menschen, die es leben und viel lese von Menschen, die eine Vorstellung davon haben wie es wohl ist, es zu leben.
      wenn man etwas verändert, ist es ein Teil des Weges, das man glaubt es schon zu leben, in dem man gewisse Vorstellungen erfüllt, doch dann mit der Zeit, wenn man Glück hat und weiter geht, kommt man weiter ins Ziel und findet das Gesuchte. Man erkennt es am inneren Frieden und der Ruhe, die es einem schenkt. Es ist nie die Frage, was man tut. Es ist immer die Frage, wie man es tut.
      Jemand der ds intensiv lebt, weiss um die Risiken und Nebenwirkungen und man sollte diese Schritte bewusst gehen, weil sie nicht nur die Beziehung sondern auch die Beteiligten verändern.
      @Books

      Books schrieb:

      Es ist eine Handlung und bedarf keiner Hingabe.
      Da hast Du sicher Recht ,wenn Du alleine eine Handlung betrachtest.
      Leben wir Menschen aber häufig aus einem Wirkung-Ursache -Komplex heraus, der stets auch umkehrbar sein kann-
      so würde ich behaupten ,dass für viele Dienende(männlich wie weiblich ) Hingabe durchaus die geistige Motivation hinter der Handlung"Knien für..."ist.

      Das für dich diese Tätigkeit keine Teil deines Bdsm ist ,bedeutet allerdings nicht ,dass manch' anderer Dsler diese Handlung ritualisiert in seine Lebensweise eingebaut hat .
      Weißt was ich meine?

      "Alles kann ,aber nichts ist ein MUSS."
      Zitat @Noctua
      Das für dich diese Tätigkeit keine Teil deines Bdsm ist ,bedeutet allerdings nicht das manch anderer Dsler diese Handlung ritualisiert in seine Lebensweise eingebaut hat .
      Weißt was ich meine?

      "Alles kann ,aber nichts ist ein MUSS."

      Ich sage nicht dass diese Tätigkeit kein Teil meines BDSM ist und ich sage auch nicht dass diese Tätigkeit ein Teil meines BDSM ist.
      Deine Antwort zeigt mir allerdings dass du meine Worte nicht verstanden hast. Schade