So, ich oute mich mal als eine der geschätzten 15% bis 30% der Frauen, die unter Vaginismus leiden. Das war mir tatsächlich nicht klar, bis Dom es mir gesagt hat, es ist also eine ganz neue Erkenntnis für mich, und sie wühlt mich ziemlich auf. Daher suche ich mal Rat hier.
(Ungewollte) Schmerzen gehörten für mich beim Sex immer dazu. Damals, in meinen Vanilla-Beziehungen, habe ich es über mich ergehen lassen, dass es halt wehtut (auch weil ich so aufgeklärt wurde. Wtf, bitte sagt euren Töchtern niemals, dass Schmerzen beim Sex "normal" seien!!! "Nach der ersten Geburt wird es besser" – danke für gar nichts!). Aber damals ging das Eindringen immerhin noch irgendwie, auch wenn Sex oft in Tränen endete.
Jetzt, nach vielen Jahren Sex- und Beziehungspause, ist Dom der erste Mann mit dem ich eigentlich zu schlafen geplant hatte. Und – es geht gar nicht. Es ist so schlimm geworden, dass ein schmerzfreies Eindringen weder für ihn noch für mich möglich ist. Das hat mich in ein ziemliches Loch stürzen lassen, aus dem ich gerade immer noch rausklettere.
Das Loch ist vor allem in zwei Dingen begründet:
1. Ich fürchte, dass unsere Spielbeziehung damit zum Scheitern verurteilt ist. Er steht auf rauen Sex – die "Therapie" für Vaginismus ist viel Zärtlichkeit und dass die Frau das Tempo vorgibt und bestimmt, was als nächstes geschieht. Ja, super, so stellt man sich das als devote Frau mit einem dominanten Mann natürlich vor! Ich darf ihm also erklären, dass ich jetzt den Ton angebe? Würde uns das überhaupt weiterbringen? Seit ich denken kann, sind meine sexuellen Fantasien devot.
Ich glaube, er würde das Ganze sogar (zumindest eine Weile) mitmachen. Er hat sich in der Vergangenheit als sehr geduldig und kompromissbereit erwiesen. Ob er damit auf seine Kosten kommt – nun ja. Aber im Zweifelsfall darf er das natürlich entscheiden, ob er das mitmacht oder nicht.
2. Des Weiteren haben wir jetzt ein großes "Strafproblem": Ich fürchte, dass Strafen den Vaginismus mit aufrecht erhalten. Denn ich merke, dass Strafen mir oft Angst machen und mich verspannen. Einerseits wünsche ich mit definitiv Konsequenz, andererseits verletzen Strafen mich oft seelisch. Nicht so richtig schlimm und groß und dramatisch. Aber immer so kleine Stiche, Traurigkeiten und innere Wunden. Es gibt Strafen, die mir auch "gefallen": Spanking beispielsweise, oder knien. Da stehen wir nun aber vor der klassischen Dilemmafrage: Darf eine Strafe auch – zumindest zum Teil – erregen/gefallen? Ich nehme ihm natürlich ganz viel Spielraum und auch Dominanz weg, wenn ich ihm nun vorgebe, wie er mich bestrafen darf und wie nicht. Aber ich fürchte, wir kommen nicht voran, wenn ich ständig Angst habe. Bedauernswerterweise bin ich nun auch einfach eine freche Nudel, die viel Grenzen testet. Oft auch mit dem Ziel, Beziehung herzustellen – und zugleich bin ich so sensibel, dass "echte" Strafen dann die Beziehung schwächen, weil ich Angst habe und Vertrauen verliere. Es ist ein Paradoxon, an dem ich schon länger knabbere. Zur Zeit zweifle ich sogar, ob ich überhaupt Sub bin.
Momentan habe ich einfach das Gefühl, es geht nichts vor und nichts zurück und dass ich ständig am Fordern und "Kritisieren" bin – was mir einfach unheimlich Leid tut, weil ich das gar nicht möchte. Ich wäre gern wieder die freche, neugierige, verspielte Frau, die ich zu Beginn unserer Begegnungen war. Er muss einfach ziemlich viel mit mir aushalten. Die Alternative wäre natürlich, zu gehen, aber ich fürchte, das würde uns beiden sehr weh tun.
Nun hätte ich gern euren Rat oder eure Erfahrungen mit dem Thema. Kennt ihr sowas? Wie habt ihr es gelöst? Meint ihr, dass Vaginismus überhaupt im Rahmen von BDSM lösbar ist, gerade wenn Strafen zu Verspannungen führen? Habt ihr auch emotionale Ratschläge, wie man mit dieser Diagnose umgeht – und mit der eigenen Ungeduld und der eigenen Angst? Ich hätte so gern mal schmerzfreien Sex...
Vielen Dank schon mal im Voraus und einen schönen Pfingstmontag!
PS: Da das ein häufiger Auslöser für Vaginismus ist: Sexuelle Traumata in Form von nicht einvernehmlichem Sex/Missbrauch usw. liegen in meiner Geschichte nicht vor.
PPS: Gynäkologisch ist alles abgeklärt - keine Auffälligkeiten. Lubrikation funktioniert.
(Ungewollte) Schmerzen gehörten für mich beim Sex immer dazu. Damals, in meinen Vanilla-Beziehungen, habe ich es über mich ergehen lassen, dass es halt wehtut (auch weil ich so aufgeklärt wurde. Wtf, bitte sagt euren Töchtern niemals, dass Schmerzen beim Sex "normal" seien!!! "Nach der ersten Geburt wird es besser" – danke für gar nichts!). Aber damals ging das Eindringen immerhin noch irgendwie, auch wenn Sex oft in Tränen endete.
Jetzt, nach vielen Jahren Sex- und Beziehungspause, ist Dom der erste Mann mit dem ich eigentlich zu schlafen geplant hatte. Und – es geht gar nicht. Es ist so schlimm geworden, dass ein schmerzfreies Eindringen weder für ihn noch für mich möglich ist. Das hat mich in ein ziemliches Loch stürzen lassen, aus dem ich gerade immer noch rausklettere.
Das Loch ist vor allem in zwei Dingen begründet:
1. Ich fürchte, dass unsere Spielbeziehung damit zum Scheitern verurteilt ist. Er steht auf rauen Sex – die "Therapie" für Vaginismus ist viel Zärtlichkeit und dass die Frau das Tempo vorgibt und bestimmt, was als nächstes geschieht. Ja, super, so stellt man sich das als devote Frau mit einem dominanten Mann natürlich vor! Ich darf ihm also erklären, dass ich jetzt den Ton angebe? Würde uns das überhaupt weiterbringen? Seit ich denken kann, sind meine sexuellen Fantasien devot.
Ich glaube, er würde das Ganze sogar (zumindest eine Weile) mitmachen. Er hat sich in der Vergangenheit als sehr geduldig und kompromissbereit erwiesen. Ob er damit auf seine Kosten kommt – nun ja. Aber im Zweifelsfall darf er das natürlich entscheiden, ob er das mitmacht oder nicht.
2. Des Weiteren haben wir jetzt ein großes "Strafproblem": Ich fürchte, dass Strafen den Vaginismus mit aufrecht erhalten. Denn ich merke, dass Strafen mir oft Angst machen und mich verspannen. Einerseits wünsche ich mit definitiv Konsequenz, andererseits verletzen Strafen mich oft seelisch. Nicht so richtig schlimm und groß und dramatisch. Aber immer so kleine Stiche, Traurigkeiten und innere Wunden. Es gibt Strafen, die mir auch "gefallen": Spanking beispielsweise, oder knien. Da stehen wir nun aber vor der klassischen Dilemmafrage: Darf eine Strafe auch – zumindest zum Teil – erregen/gefallen? Ich nehme ihm natürlich ganz viel Spielraum und auch Dominanz weg, wenn ich ihm nun vorgebe, wie er mich bestrafen darf und wie nicht. Aber ich fürchte, wir kommen nicht voran, wenn ich ständig Angst habe. Bedauernswerterweise bin ich nun auch einfach eine freche Nudel, die viel Grenzen testet. Oft auch mit dem Ziel, Beziehung herzustellen – und zugleich bin ich so sensibel, dass "echte" Strafen dann die Beziehung schwächen, weil ich Angst habe und Vertrauen verliere. Es ist ein Paradoxon, an dem ich schon länger knabbere. Zur Zeit zweifle ich sogar, ob ich überhaupt Sub bin.
Momentan habe ich einfach das Gefühl, es geht nichts vor und nichts zurück und dass ich ständig am Fordern und "Kritisieren" bin – was mir einfach unheimlich Leid tut, weil ich das gar nicht möchte. Ich wäre gern wieder die freche, neugierige, verspielte Frau, die ich zu Beginn unserer Begegnungen war. Er muss einfach ziemlich viel mit mir aushalten. Die Alternative wäre natürlich, zu gehen, aber ich fürchte, das würde uns beiden sehr weh tun.
Nun hätte ich gern euren Rat oder eure Erfahrungen mit dem Thema. Kennt ihr sowas? Wie habt ihr es gelöst? Meint ihr, dass Vaginismus überhaupt im Rahmen von BDSM lösbar ist, gerade wenn Strafen zu Verspannungen führen? Habt ihr auch emotionale Ratschläge, wie man mit dieser Diagnose umgeht – und mit der eigenen Ungeduld und der eigenen Angst? Ich hätte so gern mal schmerzfreien Sex...
Vielen Dank schon mal im Voraus und einen schönen Pfingstmontag!
PS: Da das ein häufiger Auslöser für Vaginismus ist: Sexuelle Traumata in Form von nicht einvernehmlichem Sex/Missbrauch usw. liegen in meiner Geschichte nicht vor.
PPS: Gynäkologisch ist alles abgeklärt - keine Auffälligkeiten. Lubrikation funktioniert.