Ein Pfingstfest, das Spuren hinterließ

      Ein Pfingstfest, das Spuren hinterließ

      Freitag am frühen Abend ging es los, @One-Step-Beyond kam bei mir vorbei und wir fuhren los in ein langes Pfingstwochenende nach Naumburg. Weit kamen wir erstmal nicht, den ersten Zwischenstopp machten wir im Nachbarort und gönnten uns ein großes, leckeres Softeis. Dann lagen noch gut 2 Stunden Fahrt vor uns und wir unterhielten uns über dies und das. Kurz riss ich auch unser geplantes Spiel an. Beim September-Stammi in Braunschweig, noch angefixt von dem kurzen Intermezzo in meinem Urlaub (als ich dort von einem Freund im Parkhaus das von ihm mitgebrachte Smilie-Paddel und seine Hand zu spüren bekam), hatte ich erwähnt, dass ich es genieße, von guten Freunden den Hintern versohlt zu bekommen und One-Step-Beyond dabei tief in die Augen geguckt. Auch @Tarantin guckte ich dann an und meinte, er dürfe sich dann auch bei mir austoben, wir wären auch hinterher noch befreundet.

      Auf dem Stammi in Langenhagen, als das Thema erneut aufkam, meinte er auf dieselbe Aussage von mir: „Vielleicht sogar noch mehr!“ Das ließ hoffen
      Ich bekam die Erlaubnis von One-Step-Beyond, die Schlagwerkzeuge, die ich möchte, einzupacken, die Leder-Stacheldrahtpeitsche wurde aber explizit ein paar Tage vorher gewünscht. Ich sprach nur kurz an, dass ich kein Problem mit Nacktheit habe, das Schlagen auf den BH sicherlich unangenehm wäre und ich mir aber nicht sicher sei, wie sie beide zur Nacktheit stehen würden. Den Rest ließ ich auf mich zukommen.

      Wir kamen nach 20 Uhr in Naumburg an und gingen zum Asiaten, um uns dort zu später Stunde zu überfressen , es gab ja Buffet.

      Samstag gab es ein ausgiebiges Frühstück, danach spielten wir Gesellschaftsspiele, Elfer raus und Qwirkle. Immer wieder flogen spitze Bemerkungen zwischen Tarantin und mir hin und her, als wir beide dann einen frechen Spruch auf den Lippen hatten, bekamen wir prompt beide einen imaginären Strich von One-Step-Beyond. Irgendwas hatte Tarantin in der Vorwoche verbockt und nicht in sein Strafbuch eingetragen. One-Step-Beyond bemerkte, dass ich dann einen Teil seiner Strafe ausführen könne. Ich grinste voller Vorfreude, meinen kleinen Sadisten rauslassen zu dürfen, Tarantin erwiderte etwas unsicher, das sei doch eigentlich umgekehrt geplant gewesen, was mich natürlich noch mehr freute. Ich nehm doch alles mit, was ich kriegen kann

      Diesmal nicht so spät, aßen wir in einem Gasthof zu Abend und haben uns natürlich weiter getriggert. Vorfreude und so

      Wieder angekommen, bekam ich die Anweisung, in Slip und BH oder alternativ in Slip und Top zu warten. Ich entschied mich für das Top und bekam in Ermangelung einer richtigen Augenbinde eine zusammengerollte Schürze vor die Augen gebunden, die ihren Zweck sehr gut erfüllte. Tarantin kam herein, erklärte mir, dass er für diesen Abend mein Zuchtmeister sei und ich solle ihm doch mal meine Verfehlungen der letzten Zeit aufzählen. Ich „beichtete“, dass ich meine Dehnübungen vernachlässigt habe und zuviel Süßigkeiten gegessen hätte. Von ihm kam ein trockenes „Das hab ich schon bemerkt!“ Ah, der verbale Seitenhieb von gestern, als ich abends den Wackelpudding gegessen hatte, obwohl wir nachmittags schon ein Softeis hatten. Dann „beichtete“ ich noch, dass ich mir Frechsein, gegenüber seiner Herrin erlaubt hatte und mich mit ihm gegen sie verbündet hatte. „VERSUCHT, zu verbünden…,“ kam dann sofort von ihm, was mich innerlich zum Grinsen brachte. Versuchte da jemand, seinen Arsch zu retten? Die ganzen „Verfehlungen“ waren es dann wert, bestraft zu werde, ich bekam die Anweisung, eine Hand vorzustrecken und spürte, wie eine Kette mit einem Karabiner daran verschlossen wurde. Ich sollte die Hand absenken und flutschhhhh, ich konnte die Kette gerade noch auffangen, weil sie mir vom Handgelenk rutschte. „Oh, die Sklavin ist doch schlanker als gedacht,“ kam sein trockener Kommentar und wieder musste ich grinsen. Die Kette wurde enger gehakt, am anderen Handgelenk auch. Dann spürte ich eine weitere Kette eng um meinen Hals und schnurrte lauthals los.

      Während der gesamten Session wurden mir mal die Hände hinten, mal vorn zusammen und mal mit der Halskette zusammengekettet. Es wurde an der Kette gezerrt, ich wurde um meine eigene Achse gedreht und verlor die Orientierung.

      Ich spürte mein Smilie-Paddel auf den Beinen, dem Hintern und - grenzwertig auszuhalten - auf der Brust. Diverse Flogger, die ich kannte und auch unbekannte, tanzten auf mir, zeckten am Oberschenkel, wenn sie umschlugen, wärmten meinen Rücken und meinen Hintern. Irgendwann schob Tarantin mein Top hoch und bearbeitete meinen nackten Rücken. Manchmal hörte ich, wie er die Flogger und Peitschen vorher absichtlich durch die Luft zog, ab und an merkte ich, wie er eigentlich mich treffen wollte, sich aber verschätzt hatte und nur die Spitzen der Schlagwerkzeuge mich berührten. Einmal traf etwas dumpf meinen Hintern und mir entfuhr: “Gott, was war das denn?“ und gleich nochmal. Später erfuhr ich, dass es seine Hand war. Dadurch, dass ich mich inzwischen auf dem Tisch abstützen durfte, um meine Knie zu entlasten, hatte mein Hintern eine gekrümmte Form angenommen und die beiden Schläge taten ihm wohl mehr weh als mir.

      Das Nadelrad fand ich sehr unangenehm, genau wie den Eispack, den er aus dem Kühlschrank geholt hatte. Auch die festen Griffe in meine Muskeln waren nicht meins, das Streicheln zwischendurch hingegen war sehr angenehm.

      Die Schläge genoss ich, schnurrte vor mich hin und war dankbar, dass er nicht zimperlich war. Irgendwann zitterten meine Knie, ich genoss trotzdem weiter.

      2x insgesamt bekam ich die Augenbinde abgenommen, 1x um die „Herrin“ um Verzeihung zu bitten und 1x, um mich zu bedanken, glaube ich. Dieser Teil meiner Erinnerungen ist kaum noch abrufbar. Ich hab nur noch mein grenzdebiles Grinsen in Erinnerung und wie bierernst sie dabei blieb. Ich merkte ihr weder an, dass sie das Zuschauen genoss noch dass sie verantwortungsvoll über uns wachte. Sie ließ sich in Bezug auf ihre Gedanken und Gefühle nicht in die Karten schauen.

      Zum Schluss nahm er mir die Ketten ab, legte seine Stirn sanft an meine, sah mir tief in die Augen und fragte, ob es mir gutginge. Ich bejahte mit strahlenden Augen und bedankte mich bei ihm. Von One-Step-Beyond bekam ich eine Decke und wir reflektierten noch ein wenig die Session. Nachdem die beiden sich ins Schlafzimmer verabschiedet hatten, löste ich noch ein wenig Sudoku, um runterzukommen und schlief dann so gut wie schon seit 2 Jahren nicht mehr.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Am Sonntag standen wir etwas eher auf und fuhren nach dem Frühstück zum WGT in Leipzig. Wir sahen uns eine Bondage-Bühnenshow an, die erste, die mir wirklich, wirklich gefallen hat bisher. Man spürte die Innigkeit des Paares, das Highlight für mich war, dass sich der Rigger im Verlauf der Suspension selbst kopfüber mit an den Ring eingebunden hatte mit einer Lage Seil. Wir schlenderten über die Dark Affair Messe und ich erstand einen schönen Ring. Wir bewunderten die fantasievollen Kostüme der Messeteilnehmer und rutschten an den Tischen beim Essen und Ausruhen dem Schatten hinterher im Laufe der Zeit, es war ein Tag mit strahlendem Sonnenschein, wie auch schon die Tage zuvor. Das Wetter meinte es sehr gut mit uns.

      Tarantin und ich uns schaukelten uns immer wieder mit Blicken und Sticheleien hoch, weil wir abends eigentlich die Rollen tauschen wollten. Passiert ist das dann leider nicht mehr, wir sind alle früh schlafen gegangen. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben

      Am Montag fuhren wir nach dem Frühstück und einem kurzen Zwischenstopp zum Verifizieren eines Foris über den Südharz zurück, der tatsächlich noch wunderschön grün ist, hier gab es noch keinen Borkenkäferbefall. Nordhausen mit seinem Gutshof und meiner geliebten Schwarzen Welt war auch nicht weit entfernt, ich schaute sehnsüchtig auf die Schilder, die den Ort auswiesen. Ich musste dann irgendwann dringend meinen im Eiscafé getrunkenen Espresso wegbringen, weit und breit war in der dörflichen Gegend keine Tankstelle in Sicht. Das Navi zeigte 25 km an bis zur nächsten. Diese 25 km kamen uns vor wie 60, mir traten schon die Schweißperlen auf die Stirn und One-Step-Beyond meinte, in meinem Navi sitzt bestimmt eine KI, die sich grinsend die Hände reibt, weil ich mich quäle. Ich war nur froh, dass es dort normale Straßen und kein Kopfsteinpflaster gab

      Fazit:
      - Meine innere Wölfin ist gesättigt für eine Weile, ich schlafe immer noch sehr gut.
      - Ich bin wohl doch ein wenig mehr maso, als ich dachte. Nicht so, dass ich mir die Tränen in die Augen treiben lassen würde, solange ich herrenlos bin, aber doch schon so weit, um Einiges einstecken zu können und auch zu wollen, wenn die richtige Person am anderen Ende des Schlagwerkzeuges steht. Bisher war ich davon ausgegangen, dass ich nur in meiner Devotion maso bin, devot hab ich mich in diesem Rollenspiel aber überhaupt nicht gefühlt.
      - Meine Sorge, unsere Freundschaft zu gefährden, weil Tarantin und ich zu weit gehen, wurde von One-Step-Beyond ohne Zögern aus dem Weg geräumt.
      - Noch heute habe ich ganz blass die Spuren von meiner Stacheldrahtpeitsche auf dem linken Oberschenkel, die auf dem Rücken waren immerhin 5 Tage zu sehen

      Danke!!!!
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Isegrim_w_devot () aus folgendem Grund: Fehlenden Buchstaben eingefügt

      Da waren wir nun also, kurz vor der versprochenen Session. Vor etlichen Monaten vage von Isegrim in den Raum geworfen, hatte ich anfangs wenig Ambitionen das wirklich umzusetzen. Vielleicht mal ein paar spielerische Hiebe zwischendurch, aber mehr nicht.
      Doch in den Tagen vor Pfingsten reifte in mir das Interesse es wirklich mal zu tun, in die Rolle des Doms, oder vielmehr in die des Folterknechts, des Zuchtmeisters zu schlüpfen. Rollenspiele, nicht nur auf BDSM bezogen, haben schon immer mein Interesse geweckt und mein Ehrgeiz die Rolle des Zuchtmeisters zu spielen und auszufüllen war nun geweckt. Als Dom habe ich mich nicht gefühlt, außer vielleicht insoweit das ich mir der Verantwortung für das Wohlergehen von Subi natürlich bewusst war. Ein Folterknecht führt in der Regel nur aus was der Kerkermeister anordnet. Ich dagegen hatte freie Hand bei der Wahl der Waffen und der Dauer ihres Einsatzes.

      Ich hatte mir nur die grobe Struktur überlegt die Bestrafung von Isegrim im Auftrag meiner Herrin, die ja anwesend war, durchzuführen.
      Da One-Step-Beyond mit Rollenspielen nicht viel anfangen kann und es Isegrim ihrer Aussage nach in erster Linie um die Schläge ging, war das Mindset hauptsächlich für mich selbst.
      Ich hatte angeordnet wie sie auf mich warten sollte. Ich selbst trug nur eine enge schwarze Jeans mit Ledergürtel und großer Metallschnalle, sowie mein Edelstahl-Halsreif am ansonst nackten Körper.
      Einerseits mag ich es zunehmend mehr in einem Umfeld wo es möglich ist wenig Kleidung zu tragen, andererseits wollte ich mit diesem Outfit darstellen das ich zwar die Bestrafung ausführe aber letztlich auch "nur" ein Sklave bin.

      Ich ließ mir Zeit, bei allem Folgenden. Einen Rat den ich oft gehört habe und den ich, aus eigener Subi Erfahrung, unbedingt befolgen wollte. Nichts stört die Atmosphäre mehr als Hektik oder ein Dom/Top der den Eindruck vermittelt es läuft nicht alles so wie es soll. Kontrollverlust. Natürlich passiert das, an diesem Abend sind einige Dinge nicht so gelaufen wie ich es gewollt hätte, von einem störenden Anruf, über Ausfall der Musik, abrutschen der Handschellen, der eine oder andere Hieb der nicht ganz so saß, Augenbinde verrutscht etc.. Aber solange man nicht hektisch wird und es vielleicht sogar irgendwie überspielt bekommt ist das halb so wild, aus meiner Subi Sicht.
      Im Gegenteil, wenn man die Vorbereitungen hinzieht hat man zum einen mehr Zeit für sich zum Überlegen, um zur Ruhe zu kommen wenn man Aufgeregt ist, und zum anderen ist es spannend und aufregend für Subi zu warten.
      Ich legte in aller Ruhe die Peitschen und Ketten schön ordentlich nebeneinander aufs Bett, ging ein, zweimal um Subi herum, machte Musik (Wardruna) an und ging nochmal um Subi herum. Solange bis ich mir die Eröffnungsworte zurechtgelegt hatte... :))
      Es war ein interessantes Spiel, ein Rollenspiel. Ein Spiel zu Dritt, und das war vielleicht am spannendsten für mich
      Schade das es nicht mehr zur Umgekehrten Konstellation gekommen ist.
      Pfingsten 2023 aus der beobachtenden FemDom Sicht



      Das erste Mal, dass Subbie seiner kleinen dominanten Ader freien Lauf lassen konnte.
      Und ebenso das erste Mal, dass wir eine dritte Person einbezogen haben.


      Zu letzterem möchte ich nur sagen: wenn es menschlich passt, dann ist alles möglich.
      Vielen Dank @Isegrim_w_devot!


      Subbie dabei zu beobachten wie er sich fertig machte, die mitgebrachten Spielzeuge
      und Hilfsmittel bereit legte und ein für sich stimmiges Mindset ausdachte, war
      schon sehr erregend. Er sah zum Anbeissen aus und ich musste mir mehrmals innerlich
      sagen, dass das jetzt sein Augenblick ist.


      Zum Glück nahm mich sein Mindset direkt gefangen und ich folgte seiner Geschichte
      ohne weitere Ablenkung. Mit einem Auge war ich immer bei @Isegrim_w_devot. Einfach
      um sofort eingreifen zu können, falls mal die Pferde durchgehen würden. Das war nicht
      der Fall. Der Bestrafende hatte die ganze Zeit volle Kontrolle über sich und die die
      bestraft wurde gab keinen Grund zur Sorge. Im Gegenteil. Ihr Grinsen, manchmal auch
      verhaltenes Lächeln zeugte von Annahme und Genuss.



      Insgesamt eine wunderbare Erfahrung!

      NadEl schrieb:

      Bei Eurer Konstellation bin ich gespannt auf die "Retourkutsche".
      Wir werden berichten :yes:
      Wenn ihr meinen Blog mitverfolgt habt, wisst ihr ja, ich räche mich nie.
      Aber ich werde meinen Spaß haben :D :evil:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -