BDSM und was kommt danach ?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      BDSM und was kommt danach ?

      Bis heute nahm der BDSM einen großen Platz in meinem Leben ein. Heute kann ich sagen, dass ich in diese Zeit viel über mich selbst gelernt, habe. Alleine aus diesem Grund bin ich für BDSM unglaublich dankbar. Doch in letzte Zeit denke ich immer öfter nach, ob ich auf BDSM verzichten kann bzw, möchte.
      Wie es im Leben so ist, veränderte sich mit dem Alter bei mir nicht nur das Aussehen, sondern auch die erotische Vorliebe in eine andere Richtung.
      Heute gehe ich sogar eine Schritt weiter und behaupte, dass ich komplett auf Sex verzichten kann, aber das Thema Sexualität weiterhin für mich ein spannendes Thema, bleibt.

      BDSM hat mich auf vielen Ebenen beeinflusst. Mich lieben, leiden, fliegen und am Ende mich alleine zurück gelassen.
      Die tägliche Sucht nach mehr Sex bestimmte mein Leben so weit, dass ich ohne Sex nicht mehr leben konnte und kam mir vor wie ein drogenabhängiger Junkie.
      Ich gehe einen Schritt weiter und sage: Nach jeder Season hat mich BDSM noch mehr leiden lassen.
      Nicht körperlich, sondern seelisch.
      Anderseits hat mich die BDSM-Zeit sehr bereichert.

      Bevor ich zu weit vom Thema abweiche, mache ich an dieser Stelle Schluss.
      Eines Tages bin ich ein Filmstar und berühmt, aber momentan bin ich von Idioten umzingelt.
      Mhm...ich glaube, der Leidensdruck kommt immer dann, wenn man statt in die Vielfalt, die Breite nach höher, besser, schneller strebt.
      Kein Sex ist wie der andere, kein Orgasmus gleicht dem anderen.

      Schwöre dem Ganzen nicht komplett ab, sondern gönn dir eine Pause.
      Sonst gehst du mit dem Verzicht schon wieder ins Extreme.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Also, Sexsucht gibt es natürlich, inklusive Anlaufstellen wo man sich Hilfe im Umgang damit suchen kann.

      Mir stellt sich bei deiner Beschreibung folgende Frage:
      Kann es sein, dass es eine große Diskrepanz zwischen deinem persönlichen Wohlfühl-Level an Sex/BDSM gab und der Möglichkeit es auszuleben?
      Das ist frustrierend und das Verlangen kann sich aufstauen und sich dann sehr regelmäßig zu Wort melden. Vielleicht sehnt man sich dann täglich mehrmals danach, obwohl man, wenn die Sehnsucht regelmäßig gestillt würde, gut längere Etappen ohne Gedanken daran verbringen könnte.

      Leider schreibe ich aus Erfahrung. Ich habe auch überlegt, ob das normal ist und ob da irgendwas durchgebrannt ist bei mir und ich jetzt vielleicht süchtig nach einem bestimmten Hormoncocktail bin. Allerdings gab es Gelegenheiten, bei denen mir aufgefallen ist, dass es eigentlich ausreicht, einfach mal das Verlangen komplett zu stillen und dann ist auch wieder gut und das Thema rückt in den Hintergrund. Sucht bedeutet im Gegensatz dazu einen anhaltenden Kontrollverlust, der charakteristischerweise immer weiter eskaliert.

      Wenn sich das Verlangen nicht adäquat stillen lässt, kann man natürlich auch die Möglichkeit wählen, die du jetzt gerade wählst, wenn ich dich richtig verstehe: bewusst das Verlangen aufzugeben und dem Thema einfach gar keine Priorität mehr zu geben, es mit sich selbst auszumachen, wie auch immer. Auch eine Option und es klingt gut, dass du den Leidensdruck los bist. Ob es langfristig so radikal Sinn für dich macht, wird sich sicherlich herauskristallisieren.

      Ich möchte dir nur Mut machen, dass es sich nicht unbedingt um eine Sucht handelt, nur weil du es nicht aus dem Kopf bekommst - und andererseits, dass es auch gut sein kann, Hilfe von außerhalb anzunehmen, wenn es sich um eine Sucht handelt.