Mal eben ehrlich aufgeräumt

      Mal eben ehrlich aufgeräumt

      Edit: Vielleicht ganz oben damit niemand alles lesen muss, ein "sorry!" von mir - wenn es jemanden anspricht, dann soll es dort landen. Die letzten Jahre waren "etwas" viel. (*)




      Eigentlich führt dieser Thread (Post, ich denke ich belasse es dabei), genau das fort was ich nicht mehr tun wollte. Aber irgendwie wollte ich hier aufräumen, nicht wieder einfach gehen. Auch im "Real life" bin ich für die meisten schwer zu fassen, obwohl ich dachte ich bin so offen.


      Je mehr ich in der Natur bin und mehr und mehr bei mir ankomme und mir Dinge über mich klar werden, umso mehr verstehe ich meine Verstrickungen und meine Reaktionen, u.A. auch bezogen auf das Thema BDSM.

      Meine angefangene Ausbildung, spät aber besser als nie seine Berufung zu finden, beinhaltet vor allem das absolute Freilegen meiner selbst. Konfrontation mit allem. Das ist kein Picknick, aber es lohnt sich.

      Ich bin ne schwere Geburt. Aber schön wenn die Leichtigkeit eintritt und man das endlich schnallt. Und hoffentlich endlich mal Vergangenheit auch Vergangenheit sein lassen kann.

      * Der/die ein oder andere hier aus dem Forum kennt mich aus privaten Konversationen. Vielleicht auch von einem vorherigen Account.

      Mein ganzes Leben könnte als Selbstsabotage beschrieben werden.

      Letztlich musste ich erkennen dass ich "bi" bin und in dem Moment kehrte viel Frieden ein der ewig nicht möglich war. Dennoch sehe ich Leben als Entwicklung und möchte mich nie "fix eintüten". Leben ist temporär. Auch mag ich keine "Labels". Ich bin ein Mensch in erster Instanz, in zweiter ein Mann. Was ich als Mann dann damit mache benötigt kein Label.

      Man mag meinen dass das in unserer heutigen Gesellschaft ja alles kein Thema ist. Nun es zu sagen vielleicht nicht. Aber wer Mann ist, der weiß was wirkliche Polarität mit Frauen ist und ein relatives "Disneyland" der Geschlechter ein Wunschkonstrukt im Kopf ist (leider!). Vielleicht fühlt man sich selbst als Mann damit nicht wohl, nicht "der Mann" für die Frau zu sein. Vielleicht machte ich mir was vor...


      Zum Thema BDSM:


      Es war ein innerer Kampf und ist es immer noch. Anfangs waren es die Gegenüber "als ich noch jung war", über die ich mich wunderte. "Wieso ziehe ich immer wieder diese Frauen an?" (nicht "immer", aber auffallend oft).

      Ich hatte nicht in meine Kraft gefunden. Ich bin gerade erst auf dem Weg und der Vorgeschmack macht Lust auf mehr.




      Ein absoluter Knoten im Kopf aus wohl eigenen Verletzungen im Innern. Und einer "Zwangsvorstellung" wie ich als Mann zu sein hätte.


      Das Devote hatte mich vollkommen erwischt - zuerst.

      Dadurch befreite sich die andere Seite und plötzlich tauchte das Gegenteil auf. Dann bemerkte ich die innerliche krasse "Trennung". Die eigentlich schon mein Leben lang bestand, auch bezüglich normalem Sex, oder "energetischerem" und lockererem Sex.

      Eigentlich war die maskuline Seite bei mir nur möglich ohne Gefühle. Passte für mich mit Gefühlen nicht zusammen. Natürlich ist das nicht so gemeint, dass ich gefühlslos oder kalt war.

      Für Liebe suchte ich immer eine gewisse "Tiefe" und dort passte all das nicht ins Bild. Suchen kann man das eh nicht und wenn es sein soll triffts einen eben.

      Im Innern hätte sich alles umgedreht, bei der Frau für die ich Gefühle habe, diese andere Seite zu zeigen. Es passte für mich nicht zusammen. Mehr als das, Schmerz ohne Ende im innern. Ständiges Kopfkino was u.U. andere mit ihr anstellen oder mit ihr schon anstellten... wenn ich es nicht tue. Das ist schon ne Nummer zu schlucken wenn man eher auch sensibler ist, oder einfach verletzt - oder das innere Tier das brüllt und es einfach nicht mag, wenn andere Kerle an der Frau waren.

      Und ganz ganz ehrlich: Diese innere Abwehrhaltung und emotionalen Reaktionen, gingen immer los sobald ich in irgendwelchen Foren o.Ä. war. Wie in Hund der nur drauf wartet zu beißen, aber versucht es zu überlagern. Zuzüglich Knoten + persönlicher Lebenssituation, war die ganze Geschichte seit Jahren ein Pulverfass.


      Ich tickte die letzten Jahre nicht mehr richtig. Es kam einfach zuviel zusammen. Und dafür möchte ich mich entschuldigen wenn ich bei jemandem u.U. schräg reagierte.



      Mittlerweile muss ich mich fragen, ob meine Vorstellung von Liebe, vielleicht eine unrealistische war.

      Denn eines fehlte mir lange: Der Mann in mir.

      Paradoxerweise schrieb aber ständig die weibliche Seite. Sie musste zuerst angesehen werden, und plötzlich - welch wunder - wuchs die maskuline Seite. Seite and Seite...


      Nun es ist aktuell ein Findungs- und Entwicklungsprozess. Bin da sicher nicht der einzige.


      Was es mir unglaublich schwer macht ist meine lebenslange Maske und meine persönliche Situation. Aber es ist nicht nur eine Maske. Ich gehöre zu "hochsensiblen", habe nur "fieserweise" einen Hang zur "Intensität" und bin konfus inmitten von alledem. Wenn ich frei bin und authentisch, bin ich jemand anderes. Bekomm das einer mal gebacken...

      Lockerheit ist einfach nicht planbar. Die Situation muss passen. Nicht nur ich selbst bin verwirrt, sondern in meinem ganzen Leben zog ich Gegenüber an, die nicht passten. Die die "auf den sensiblen zählten" waren überfordert mit meiner anderen Seite. Und die die die andere Seite begrüßt hätten, waren überfordert mit der Sensibiltät die parallel da war. Würde ich Schach spielen, hätte ich mich selbst Schach matt gesetzt.


      Aber es ist Licht am Ende des Tunnels und Kraft festigt sich immer mehr. Es ist sicher noch ein langer Weg.

      Häufig bin ich noch hin und her, zwischen der "Unvorstellbarkeit wie man nur dran denken und es fühlen konnte"... und ständigen Planungen wie ich die Holzbalken in Wohnung benutzen kann und ständig neue Ideen im Kopf und am liebsten ein großes Arsenal an Zubehör kaufen würde.


      Aber es hängt immer mit einer Sache zusammen: In meiner Kraft sein - im "Energiefluß". Und dann merke ich wie sehr ich mich selbst betrogen habe, wie "heilig" ich Mann und Frau machte und wie sehr meine eigenen Verstrickungen hineinspielten. Bin ich diesbezüglich im "Schmerz", war ich im verletzten Teil.

      Das dauerte tatsächlich bis "heute" bis es mir klar wurde. Weil es seit einem Jahr etwa, immer das selbe Muster ist, sich jedoch jetzt die Bewusstheit festigt. Das ist auch mit ein Grund dass ich das hier nun teile und mit einer Entschuldigung verbinde, damit es sich für mich selbst festigt und nicht wieder alles entgleitet im Geist.


      Wieso war ich denn immer entsetzt bei den Vorstellungen wie ein Mann mit einer Frau, auf die ich stehe, diesbezüglich etwas anstellt? Also mindestens teilweise, weil ich selbst gerne würde - und ich bin nun mal Löwe... Konkurrenz ist da einfach etwas schwer *lach

      Andererseits weil ich auch die Seite der Frau im innern kenne, und diese ebenso in meinem Gefühlsleben vorhanden ist.

      Wer auch immer mein Leben geplant hat, ich hoffe der Bauplan ist bis zum Ende durchgeplant :D


      Ich lebe hier in einer WG - und seit Monaten kann ich bald nicht mehr und wundere mich immer öfter wieso ich ständig das Paddle in die Hand nehme. Ein perfekter Vertrauenstest in einer WG, ob jemand wirklich nicht das Zimmer betritt... ist:

      Seine BDSM Ausstattung schön im Zimmer zu prästentieren. Wer einfach ins Zimmer geht ist selbst schuld :thumbsup: . Und ich werde es nie erfahren ob sie es gesehen hat, sie würde sich verraten.

      Wenn Gäste da sind, andere Frauen... - ja es gibt manchmal welche und ich wünschte ich könnte es endlich frei leben. Endlich das quasseln aufhören.

      Ob diese Souveränität mal in die Realität findet, das ist noch fraglich. ABer was meine Mitbewohnerin angeht, diese WG Streits, sind perfekte Basis um es anderweitig zu klären *lach. Eigentlich muss ich ihr und dem WG Stress dankbar sein...

      Wenn ich sie nur einfach endlich sexuell stoppen könnte...

      Ebenso würde ich bei ihr niemals so in ihren Augen erscheinen... weil ich den sensiblen spiele, der viel zu wenig für seinen "Position" kämpft. Nunja ich wollte meine Ruhe...


      Langsam kehr ein wenig Frieden in mir ein. Auch merke ich immer mehr, wie schön Sex/BDSM ohne Partnerschaft und "tiefe Liebe" sein kann. Wie "dankbar" man für ein Gegenüber sein könnte, da kein Kampf mehr ist, sondern "Achtung" vor dem Gegenüber...


      Ich hatte ja die Idee hier zu einem Stammtisch zu kommen, aber ich denke das ist gerade nicht angebracht. Absolut unplanbar für mich ob die Stimmung passt für einen Termin - ich denke es wäre mir zuviel.

      Derweil arbeite ich an mir selbst weiter und hoffe dass sich mal eine Fügung "tut".


      In diesem Sinne - "liebes" Forum, nichts für ungut!

      Ich bin sicher schon das zweite oder gar dritte mal angemeldet, und hatte so eine Angewohnheit wie Olli Kahn schräg reinzugrätschen, seit Anfang an... wieso? Naja siehe drüber... zuwenig Frieden und einfach eine nicht gerade einfache Lage.


      Erstmal aufräumen...


      Machts jud!
      Hi!, wow, das ist viel. Gut beschrieben.

      Ich bin auch so ne hochsensible Person, die paradoxerweise Intensität wie Wasser zum Leben braucht. Labels mag ich eigentlich auch nicht, kann mich aber trotzdem mit dem Label "high sensation seeking" perfekt identifizieren. Ich tanze ständig auf einem schmalen Grat zwischen den polaren Gegenteilen Hochsensibilität und Sensation Seeking. Ich brauche Intensität, die für meinen hochsensiblen Teil oft schwierig auszuhalten ist, von der er aber lange zehren kann. Ich finde es unglaublich, dass sich das in einer Person vereinen kann, es würde für zwei reichen. Viele denken ja, das gibt's nicht, dass man so verschieden sein kann. Wenn ich etwas (Intensives) plane, dann muss ich also für zwei gegenteilige Personen planen, die beide ich sind, damit es mir gut geht und ich die Intensität auch aushalte und mag. Wenn ich nicht gut plane, explodiert die hochsensible Seite oder das Sensation Seeking geht mit mir durch.

      Ich wünsche dir viel Glück und tolle Menschen auf deinem Weg!