Im Grunde verhält es sich so, dass ich eigentlich im Reinen mit meinen körperlichen Einschränkungen bin. Im Alltag habe ich es nur sehr selten nachgetrauert, keinen Blick auf meine Umgebung oder die mich umgebenden Personen werfen zu können. Meistens genieße ich es sogar, denn ich lasse mich nicht so leicht von Äußerlichkeiten täuschen. Der Himmel über mir kann ganz grau und bleiern sein, es trübt mich nicht. Mich schreckt keine Dunkelheit. Es ist mir egal, ob der Mensch unansehnlich ist oder sich zumindest dafür hält, welche Frisur, welche Kleider er am Leib trägt. Von der bunten Bilderflut in den sozialen Medien lasse ich mich weder beeinflussen noch täuschen, Farben sind nur abstrakte Theorien, nicht besonders gut greifbar, wie das Wort "Hallo", oder "machen".
Doch es gibt Momente... Augenblicke...
... Da bin ich neugierig...
... Da grüble ich...
... Da ertappe ich mich dabei, mich mit anderen zu vergleichen...
... Da habe ich sogar manchmal das Gefühl, ich würde vielleicht etwas verpassen...
... Da merke ich manchmal die Zweifel in mir aufsteigen...Ja, je länger BDSM Teil meines Lebens ist, fallen mir diese Momente immer mehr ins Auge, springen mich deutlich an. Noch deutlicher, als sie es in meinem Normalen Alltag eigentlich tun. Im Rahmen eines Machtgefälles wird es, selten zwar, aber deutlich, seltenst sogar beinahe schmerzhaft spürbar. Und mein Gegenüber, mein Partner oder Sub und ich bemerken, sehen was fehlt. Ein Blick in die Seele des Anderen... Das ist bei mir nicht möglich. Wenn dann wird er höchstens sein eigenes Ebenbild erkennen, gespiegelt in den Gläsern meiner Sonnenbrille. Oder aufgesogen von meinem umherirrenden, nichts streifenden, farblosen Blick. Er geht ins leere, weder Sanftheit, noch Liebe, weder Strenge, noch Begierde, weder Enttäuschung, noch Trauer wird er in meinem Blick erkennen. Er wird es eher über die Worte oder meinen Berührungen, eventuell durch meine Körperhaltung. Freude und Skepsis vielleicht noch durch meine Mimik erfahren, auch wenn mir schon ein paar Menschen gesagt hätten, mein Mienenspiel währe nicht so deutlich ausgeprägt, sogar tendenziell weniger als bei den Mitmenschen, die dieselbe Einschränkung haben wie ich.
Es gibt manchmal Augenblicke, da bin ich mir nicht sicher, ob Sub nur spielt, seine Stimme verstellt, hinter meinen Rücken doch schummelt, weil er sich unbeobachtet wähnt. Und es gibt auch solche Augenblicke, da will ich weder Gesten noch Worte verwenden. Da will ich nur schweigen, den Moment genießen, den Moment, die Stimmung aufsaugen, und in diesen Momenten stören sie nur. Die Worte, egal ob von mir, ob von Sub ausgesprochen. Und dann... Dann kommen sie manchmal, diese Gedanken.
Sub kniet in der Mitte des Raumes, an seinem Körper trägt er nur Ketten, um seinen Händen liegen Stahlfesseln. Langsam und bedächtig schreite ich um ihn herum, mit dem Springstock in der Hand...
Wie gerne würde ich ihn nun mit meinen Blicken verfolgen, verschlingen, ihn bis auf den Grund seiner Seele entblättern. Meine Lust und meinen Genuss ohne Worte, ohne Berührungen aus einer gewissen Entfernung heraus für ihn erfahrbar machen. Wie gerne würde ich ihn ganz allein mit meinen Blicken anleiten, zu mir zu kommen, oder Dies und Jenes für mich zu holen. Ich würde ihm auch einfach nur in die Augen sehen wollen, ihn mit meinem Blick bannen. Ich will mich in seinem Blick verlieren oder dass er sich in Meinem verliert. Seine Ehrfurcht in den Augen erkennen, kurz bevor ich ihn anfange zu quälen. Seinen Unwillen, wenn er an seinen Grenzen angelangt ist... Die Sanftheit in seinem Blick, wenn er vor mir kniet und zu mir aufsieht... Wie gerne würde ich ihn einfach durchschauen, in seinen Augen das ablesen, was er nicht aussprechen kann und will...
Ich habe von Einigen so oft gehört und auch gelesen, dass ein Blick mehr als Tausend Worte sagt. Dass man allein mit Blicken schon kommunizieren kann. Der Blick in die Spiegel der Seelen, ein magischer Moment. Ein Moment ohne Worte, eine Verbindung, die nur zwischen den beiden beteiligten entsteht. Wenn ich den ganzen Beschreibungen glauben kann muss das wahrlich ein ganz besonderer Moment sein.
Dies ist mir alles wohl vergönnt. Und nicht nur ich kann keinen Blick in die Seele meines Gegenübers werfen, auch Sub kann es nicht. Er kann mich schlechter einschätzen, das Loslassen, das Vertrauen, das Fallenlassen fällt schwerer, wenn der Halt, die Verbindung, sogar manchmal die Kontrolle durch das Anschauen Und den Augenkontakt fehlt.
Schon ein paar Male musste ich erleben, dass es sich im Verlaufe einer Verbindung herausgestellt hat, dass der Blickkontakt doch recht wichtig ist und es mit manchen Subs etwas macht, wenn dieser permanent fehlt. Zufälle, unglückliche Zufälle. Wir waren dann wohl einfach nicht kompatibel. Doch trotzdem... Wenn dies als einer der Gründe angeführt wird, warum dieses Knistern zwischen ihm und mir nicht entsteht oder gar verschwindet, weil eben dieser Blick in die Seele nicht stattfinden kann und eine Beziehung nach Wochen oder Monaten mit diesen gewissen Erkenntnissen abgebrochen wird, macht es mich manchmal nachdenklich, sehr nachdenklich.
Doch wenn diese Phasen abklingen, erkenne ich umso mehr den Wert meiner Partner und Subs, die so viel Vertrauen zu mir und in mich haben, dass es überhaupt keine Rolle spielt, dass ich sie nicht ansehen kann. Dass ich vergesse, wie sie aussehen, dass ich vergesse, ob ihre Augen braun, blau, grau, grün oder bernsteinfarben sind. Dass es ihnen egal ist, dass ihr Lächeln vielleicht nicht erwidert wird, dass der Liebevolle Blick gar nicht wahrgenommen wird und ins Leere geht. Es spielt keine allzu große Rolle, dass sie gewisse Parameter meiner Gefühlsäußerungen nur eingeschränkt oder gar nicht wahrnehmen und dass manches einfach nicht möglich ist. Es ist so wertvoll. Vor allem da die Verbindung zu diesen, meinen Menschen so stark ist, dass ich sicher sein kann, dass sie so viel Respekt und Anstand mir Gegenüber besitzen und weder schummeln noch betrügen, was ihre Gefühlsäußerungen angeht.
Dann erkenne ich, dass ich sehr wohl in die Seele meines Gegenüber blicken kann. Anders zwar, vielleicht sind die Zeichen sogar weniger eindeutig, es ist weniger direkt und mein Gegenüber muss mir sehr entgegenkommen, sich mehr öffnen, als es bei einem einfachen Blick in die Augen der Fall ist. Es braucht Meinerseits viel Konzentration. Der Blick erfolgt durch meine Haut, meinen Ohren und ja, auch durch meine Nase.
Dann spüre ich das aufgeregte Heben und Senken der Brust und Schultern, und wie sich seine Haut unter meinen Berührungen kräuselt, sein Atmen, dieser ganz leise, kaum wahrnehmbare Laut eine Mischung aus leichter Furcht und Verzückung und seinen ganz eigenen Geruch vermischt mit seinem Schweiß. Dann weiß ich um seine Aufgeregtheit.
Und ich werfe einen Blick in seine Seele, wenn er sich schlussendlich an mich schmiegt, ganz behutsam, den Kopf an meine Schulter legt, wie die Entspannung sich löst und er weich und schlapp in meinen Armen wird, sein Herzschlag, sein Atmen und Seufzen und die wenigen, leise gehauchten geflüsterten Worte. Und ich weiß, dass er zufrieden und dankbar ist und sich bei mir wohl fühlt. Es ist alles vermutlich weniger eindeutig, als ein Blick in die Augen, doch dieser Moment ist für mich ebenso magisch, gehört nur uns beiden. Und wenn er gleichsam aufmerksam ist, dann vermag er ebenso in meine Seele zu blicken, ohne mit seinen Augen hinzusehen.
Doch es gibt Momente... Augenblicke...
... Da bin ich neugierig...
... Da grüble ich...
... Da ertappe ich mich dabei, mich mit anderen zu vergleichen...
... Da habe ich sogar manchmal das Gefühl, ich würde vielleicht etwas verpassen...
... Da merke ich manchmal die Zweifel in mir aufsteigen...Ja, je länger BDSM Teil meines Lebens ist, fallen mir diese Momente immer mehr ins Auge, springen mich deutlich an. Noch deutlicher, als sie es in meinem Normalen Alltag eigentlich tun. Im Rahmen eines Machtgefälles wird es, selten zwar, aber deutlich, seltenst sogar beinahe schmerzhaft spürbar. Und mein Gegenüber, mein Partner oder Sub und ich bemerken, sehen was fehlt. Ein Blick in die Seele des Anderen... Das ist bei mir nicht möglich. Wenn dann wird er höchstens sein eigenes Ebenbild erkennen, gespiegelt in den Gläsern meiner Sonnenbrille. Oder aufgesogen von meinem umherirrenden, nichts streifenden, farblosen Blick. Er geht ins leere, weder Sanftheit, noch Liebe, weder Strenge, noch Begierde, weder Enttäuschung, noch Trauer wird er in meinem Blick erkennen. Er wird es eher über die Worte oder meinen Berührungen, eventuell durch meine Körperhaltung. Freude und Skepsis vielleicht noch durch meine Mimik erfahren, auch wenn mir schon ein paar Menschen gesagt hätten, mein Mienenspiel währe nicht so deutlich ausgeprägt, sogar tendenziell weniger als bei den Mitmenschen, die dieselbe Einschränkung haben wie ich.
Es gibt manchmal Augenblicke, da bin ich mir nicht sicher, ob Sub nur spielt, seine Stimme verstellt, hinter meinen Rücken doch schummelt, weil er sich unbeobachtet wähnt. Und es gibt auch solche Augenblicke, da will ich weder Gesten noch Worte verwenden. Da will ich nur schweigen, den Moment genießen, den Moment, die Stimmung aufsaugen, und in diesen Momenten stören sie nur. Die Worte, egal ob von mir, ob von Sub ausgesprochen. Und dann... Dann kommen sie manchmal, diese Gedanken.
Sub kniet in der Mitte des Raumes, an seinem Körper trägt er nur Ketten, um seinen Händen liegen Stahlfesseln. Langsam und bedächtig schreite ich um ihn herum, mit dem Springstock in der Hand...
Wie gerne würde ich ihn nun mit meinen Blicken verfolgen, verschlingen, ihn bis auf den Grund seiner Seele entblättern. Meine Lust und meinen Genuss ohne Worte, ohne Berührungen aus einer gewissen Entfernung heraus für ihn erfahrbar machen. Wie gerne würde ich ihn ganz allein mit meinen Blicken anleiten, zu mir zu kommen, oder Dies und Jenes für mich zu holen. Ich würde ihm auch einfach nur in die Augen sehen wollen, ihn mit meinem Blick bannen. Ich will mich in seinem Blick verlieren oder dass er sich in Meinem verliert. Seine Ehrfurcht in den Augen erkennen, kurz bevor ich ihn anfange zu quälen. Seinen Unwillen, wenn er an seinen Grenzen angelangt ist... Die Sanftheit in seinem Blick, wenn er vor mir kniet und zu mir aufsieht... Wie gerne würde ich ihn einfach durchschauen, in seinen Augen das ablesen, was er nicht aussprechen kann und will...
Ich habe von Einigen so oft gehört und auch gelesen, dass ein Blick mehr als Tausend Worte sagt. Dass man allein mit Blicken schon kommunizieren kann. Der Blick in die Spiegel der Seelen, ein magischer Moment. Ein Moment ohne Worte, eine Verbindung, die nur zwischen den beiden beteiligten entsteht. Wenn ich den ganzen Beschreibungen glauben kann muss das wahrlich ein ganz besonderer Moment sein.
Dies ist mir alles wohl vergönnt. Und nicht nur ich kann keinen Blick in die Seele meines Gegenübers werfen, auch Sub kann es nicht. Er kann mich schlechter einschätzen, das Loslassen, das Vertrauen, das Fallenlassen fällt schwerer, wenn der Halt, die Verbindung, sogar manchmal die Kontrolle durch das Anschauen Und den Augenkontakt fehlt.
Schon ein paar Male musste ich erleben, dass es sich im Verlaufe einer Verbindung herausgestellt hat, dass der Blickkontakt doch recht wichtig ist und es mit manchen Subs etwas macht, wenn dieser permanent fehlt. Zufälle, unglückliche Zufälle. Wir waren dann wohl einfach nicht kompatibel. Doch trotzdem... Wenn dies als einer der Gründe angeführt wird, warum dieses Knistern zwischen ihm und mir nicht entsteht oder gar verschwindet, weil eben dieser Blick in die Seele nicht stattfinden kann und eine Beziehung nach Wochen oder Monaten mit diesen gewissen Erkenntnissen abgebrochen wird, macht es mich manchmal nachdenklich, sehr nachdenklich.
Doch wenn diese Phasen abklingen, erkenne ich umso mehr den Wert meiner Partner und Subs, die so viel Vertrauen zu mir und in mich haben, dass es überhaupt keine Rolle spielt, dass ich sie nicht ansehen kann. Dass ich vergesse, wie sie aussehen, dass ich vergesse, ob ihre Augen braun, blau, grau, grün oder bernsteinfarben sind. Dass es ihnen egal ist, dass ihr Lächeln vielleicht nicht erwidert wird, dass der Liebevolle Blick gar nicht wahrgenommen wird und ins Leere geht. Es spielt keine allzu große Rolle, dass sie gewisse Parameter meiner Gefühlsäußerungen nur eingeschränkt oder gar nicht wahrnehmen und dass manches einfach nicht möglich ist. Es ist so wertvoll. Vor allem da die Verbindung zu diesen, meinen Menschen so stark ist, dass ich sicher sein kann, dass sie so viel Respekt und Anstand mir Gegenüber besitzen und weder schummeln noch betrügen, was ihre Gefühlsäußerungen angeht.
Dann erkenne ich, dass ich sehr wohl in die Seele meines Gegenüber blicken kann. Anders zwar, vielleicht sind die Zeichen sogar weniger eindeutig, es ist weniger direkt und mein Gegenüber muss mir sehr entgegenkommen, sich mehr öffnen, als es bei einem einfachen Blick in die Augen der Fall ist. Es braucht Meinerseits viel Konzentration. Der Blick erfolgt durch meine Haut, meinen Ohren und ja, auch durch meine Nase.
Dann spüre ich das aufgeregte Heben und Senken der Brust und Schultern, und wie sich seine Haut unter meinen Berührungen kräuselt, sein Atmen, dieser ganz leise, kaum wahrnehmbare Laut eine Mischung aus leichter Furcht und Verzückung und seinen ganz eigenen Geruch vermischt mit seinem Schweiß. Dann weiß ich um seine Aufgeregtheit.
Und ich werfe einen Blick in seine Seele, wenn er sich schlussendlich an mich schmiegt, ganz behutsam, den Kopf an meine Schulter legt, wie die Entspannung sich löst und er weich und schlapp in meinen Armen wird, sein Herzschlag, sein Atmen und Seufzen und die wenigen, leise gehauchten geflüsterten Worte. Und ich weiß, dass er zufrieden und dankbar ist und sich bei mir wohl fühlt. Es ist alles vermutlich weniger eindeutig, als ein Blick in die Augen, doch dieser Moment ist für mich ebenso magisch, gehört nur uns beiden. Und wenn er gleichsam aufmerksam ist, dann vermag er ebenso in meine Seele zu blicken, ohne mit seinen Augen hinzusehen.