Als Ehepaar in DS hineinfinden

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      Als Ehepaar in DS hineinfinden

      Hallo Ihr Lieben,

      Da hier wahrscheinlich einige Leute eine ähnliche Erfahrung gemacht haben, bitte ich um Erfahrungen, Meinungen, Ideen, Zuspruch oder was ihr auch immer sonst noch zu bieten habt.

      Meine Frau und ich sind seit fast 18 Jahren zusammen und seit 13 verheiratet. Wir sind überaus glücklich miteinander. Wir haben 4 Kinder und führen im Alltag eine Beziehung auf Augenhöhe. Im "Schlafzimmer" experimentieren wir seit einiger Zeit mit BDSM Elementen und damit meine ich schon von etwas mehr als Plüschhandschellen.

      Allerdings fällt es meiner Frau extrem schwer sich fallen zu lassen, den Kopf auszuschalten, mich in der Rolle in die ich dann schlüpfen zu akzeptieren. Ich denke nicht weil sie mich für zu weich oder dessen nicht fähig hält, sondern im Alltag ist sie mir so "heilig" wie sonst nur meine Kinder. Sie ist meine große Liebe, die Mutter meiner Kinder, meine Partnerin, meine beste Freundin. Diesen Gedanken kann sie quasi noch abschütteln, dass sie bei mir ja absolut sicher ist und sicher sein sollte.

      Da wir auch ansonsten seit einiger Zeit eine eher offene Beziehung führen hat sie kürzlich die Möglichkeit gehabt mit einem anderen Dom zu spielen, zu dem sie fast keine Bindung hat und siehe da, dort hat es funktioniert. Sie konnte mir glücklich berichten, dass die das Gefühl hatte zum ersten Mal in ihrem bewussten Leben das Denken einzustellen, jede Verantwortung abzugeben, einfach nur den Moment zu genießen. Es gefällt Ihr schon, was wir tun aber diese Erfahrung war eben auf einem komplett anderen Level.

      Es hat mich einerseits sehr glücklich gemacht, ihre strahlenden Augen zu sehen, als sie mir berichtet hat, andererseits sticht es eben ein wenig, wie leicht Ihr das offensichtlich woanders fällt und wie schwer bei mir.

      Mir ist bewusst, dass sie das wahrscheinlich nicht auf Knopfdruck kann und mir hier niemand ein Patentrezept bieten kann. Darüber hinaus hat der andere Dom 20 Jahre Erfahrung mit vielen verschiedenen Partnerinnen und ich stolpere in diesem Bereich intensiver erst seit einem halben Jahr herum.

      Allerdings habe ich die leise Hoffnung, dass hier andere Paare/Personen ähnliche Erfahrungen gemacht haben, wenn sie sich erst nach vielen Jahren Beziehung in den Bereich vorgewagt haben und vielleicht kann mir ja tatsächlich jemand weiterhelfen. In jedem Fall werde ich mich in Geduld üben und an mir arbeiten und meiner Kleinen das Beste zu bieten was ich kann.

      Ideen die ich bereits habe sind:
      - Das Spielen örtlich verlagern um aus der gewohnten Umgebung raus zu kommen.
      - Geduld und Liebe
      - BDSM Workshops
      - Geduld und Liebe
      - Sie die Erfahrung woanders machen lassen, damit sie sich besser mit Ihrer Rolle identifizieren kann.
      - Noch mehr Geduld und Liebe

      Mit lieben Grüßen und Dankbarkeit für jeden konstruktiven Beitrag euer Amok
      In Ermangelung von Zeit zunächst vielen Dank für Deinen von Empathie und Liebe durchdrungenen Beitrag.
      Hier bin ich kurz hängen geblieben beim Lesen:

      Amok schrieb:

      Es hat mich einerseits sehr glücklich gemacht, ihre strahlenden Augen zu sehen, als sie mir berichtet hat, andererseits sticht es eben ein wenig, wie leicht Ihr das offensichtlich woanders fällt und wie schwer bei mir.
      Ich denke, warum es bei ihm so toll ging und bei Dir bzw. zwischen Euch anders, könnte dem Umstand geschuldet sein, dass Ihr Euch sehr gut kennt, von einem ganz anderen gemeinsamen Punkt loslauft, als sie mit diesem anderen Dom. Der kennt sie nicht, sie ihn nicht, da ist alles neu, alles prickelnd, alles spannend. Das wirst Du ihr so nicht bieten können. Aber: musst Du auch nicht. Mit diesem Dom teilt sie nicht den Alltag, nicht ihr Innerstes, nicht ihr Leben.

      Ich möchte Dir gern Mut machen und freue mich schon auf Beiträge von anderen Paaren, die in ähnlichen Konstellationen leben und ihren Weg gefunden haben. Diese können sicherlich hilfreiche Handreichungen leisten.

      Ich bin ganz sicher, so wie Du Euch beschreibst, Ihr könnt einen gemeinsamen Weg ins BDSM finden, der für beide passt. Wenn sie sich jetzt sogar mit Deiner Erlaubnis " die Hörner abstoßen darf" ... wow!

      Weißt Du, es ist oft so: stellt Frau fest, dass sie offenbar auf BDSM anspringt, dann will sie alles/ ganz vieles sofort und ganz schnell. Der Partner muss da aber - so er denn überhaupt will - erst mal mit- und hinterherkommen. Am Anfang ist das seitens (fast immer) sub ein Sprint, wo der Partner japsend hinterherhechelt. Irgendwann aber japst und hechelt sub, weil sie so gerannt ist, dann kann ihr Partner sie einholen und sie können gemeinsam weiterlaufen.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Vielen Dank auch von mir für deinen Beitrag @Amok.
      Leider finde ich aktuell nicht die Zeit, umfassend zu antworten. Aber ich habe Fragen: Wie hat sich euer BDSM "im Schlafzimmer" entwickelt, von wem wurde es angeregt? Wer hatte die Idee mit dem zweiten Dom?

      Zu mir erstmal nur kurz: Mit meinem Mann lebe ich in einer Ds Beziehung. Die Entwicklung in unserer Ehe verläuft nicht konstant.
      Kinder sind ebenfalls vorhanden.

      Ich schreibe in den nächsten Tagen, also in eins, zwei Wochen ausführlicher.
      Ich bin seit über 20 Jahren verheiratet und wir haben vor drei Jahren den Weg ins BDSM versucht.
      Das Spiel örtlich verlagern hat uns damals eine Weile geholfen, ist halt wegen der Kinder schwierig und aufwändig und klappt dann eher selten.
      Ansonsten hat sich herausgestellt, dass ich EPE nicht kann. Also das Wechseln von Augenhöhe ins Machtgefälle und wieder zurück.
      Deswegen haben wir nicht ins BDSM hineingefunden und es jetzt gelassen, es funktionierte nicht.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Hallo Amok,
      Ich kann Dir von der anderen Seite berichten. @Mirjam81 von Deiner Seite.
      Ich weiss ja nicht wo euer Weg hingehen soll, hier gibt es jede Menge an Paaren, die die unterschiedlichsten Konzepte verfolgen.
      Wir sind mittlerweile knapp 13 Jahre verheiratet und haben so einige auf und abs hinter uns. Wir haben 4. Kinder 26,24,22&16.
      Wir haben unsere Beziehung auf Augenhöhe begonnen. Und haben dann schwarze Tage erlebt, ich berichtete schon mal davon an einer anderen Stelle. Irgendwann kam dann ein riesen Streit sprich schwarzer Tag und es ging die Welt unter. Wir haben an unserer Beziehung gearbeitet, haben es aber nie BDSM genannt. Bis irgendwann ich weiss garnicht mehr wie wir darauf kamen das Ganze einen Namen bekommen hat.
      Das mit dem Kopf leer bekommen, kann ich sehr gut verstehen. Ich weiss mittlerweile wie das für mich funktioniert. Ich weiß garnicht ob ich wirklich maso bin, meine sadistische Seite kenn ich gut, allerdings weiss ich wenn Mirjam mich schlägt, dass ich dann runter kommen kann, das wenn mich alles belastet und zuviel ist, kann ich dann Abstand davon bekommen. Ich komme dann wieder bei mir an und werde innerlich klar. Ich weiss auch wenn Mirjam eine
      Regel aufstellt und es läufen lässt, was uns immer wieder passiert, weil das Leben und der Trubel so laut sind, der Kopf voll ist, oder etwas anderes wichtiger ist. In dem Moment kickt es mich raus, dann brauche ich für mich eine konsequente Mirjam damit ich mich zurecht finde. Ich habe nie mit jemand anderen BDSM gemacht, möchte ich auch zukünftig nicht, da mir das zu intim ist.
      wenn man eine Beziehung von Augenhöhe auf eine asymmetrische Beziehung formen will, ist das viel Arbeit. Es braucht Klarheit und Konsequenz.
      ich bin die grosse Liebe und alles was du schreibst über deine Frau für Mirjam, allerdings muss sie sich km Klaren sein, wenn sie mir auf Augenhöhe begegnet, dann bin ich schon gerne da und sie verliert nichts von dem was sie an mir hat wenn wir unsere Beziehung asymmetrisch gestalten. Ich bin immer noch kostbar und wertvoll…. Vielleicht sogar noch mehr? Weil Mirjam genau bekommt von mir was sie sich wünscht zumindest nehme ich das mal stark an sonst würden wir das ja nicht tun.
      Was hilft ist zu gucken was willst du? Was brauchst du?
      Was will deine Frau? Was braucht deine Frau?
      was ist no go?
      Wenn ihr ds leben wollt, wie soll das aussehen?
      was wollt ihr nicht?
      das ist das grösste wenn man weiss was man will oder nicht will und das miteinander kommuniziert. Danach hilft Geduld, Liebe auf beiden Seiten und Konsequenz, einfach konsequent sein und bei Schwierigkeiten nicht aussteigen sondern weitermachen.
      Vielleicht findet ihr auch hier ein Paar mit dem könnt ihr pn schreiben und euch austauschen.
      Oder ihr sucht nach einem Paten, ob es da aber Paare gibt weiss ich nicht.

      Amok schrieb:

      Allerdings fällt es meiner Frau extrem schwer sich fallen zu lassen, den Kopf auszuschalten, mich in der Rolle in die ich dann schlüpfen zu akzeptieren.

      ...
      Sie konnte mir glücklich berichten, dass die das Gefühl hatte zum ersten Mal in ihrem bewussten Leben das Denken einzustellen, jede Verantwortung abzugeben, einfach nur den Moment zu genießen.
      Es gibt noch eine etwas andere Perspektive auf die Neuheit und Fremdheit, von der @Louise schon schreibt. Ich fand die Theorien vom Sexualtherapeuten David Schnarch sehr interessant und eine typische Sache, die er beschreibt ist: es fällt Menschen mit Fremden oft leichter, sich sexuell gehen zu lassen. Und zwar nicht weil es neu und aufregend ist, sondern weil es im Endeffekt wenig oder keine Konsequenzen hat. Vielleicht hilft es, wenn deine Frau darüber nachdenkt, was genau sie bei dir zurückhält, sich so fallen zu lassen. Vielleicht spielt da ihr Selbstbild stärker mit rein, vielleicht auch eine Unsicherheit, wie sich das insgesamt auf eure Beziehung auswirken könnte.

      Mögliche Fragen wären z.B.
      - "Kann ich mich so sehen und das mit meinem sonstigen Leben mental vereinbaren?" - denn du repräsentierst ja als ihr Partner das komplette Leben mit allen ihren Rollen darin
      - "Kann ich mich meinem Partner wirklich so zeigen? Verändert das seinen Blick auf mich, vielleicht in eine Richtung, die ich nicht möchte?"
      - "Verändert es meinen Blick auf meinen Partner, wenn ich so von ihm dominiert werde, wie von dem fremden Dom? Vielleicht auf eine Art und Weise, die ich nicht möchte?"
      - "Was macht das mit unserer Beziehungsdynamik?"
      - "Kann ich dann noch einen Schritt zurück gehen, wenn es mir doch zu viel war, oder ist das irreversibel für meinen Partner?"

      Rational besehen könnte das auch alles kein Problem sein und man hängt emotional trotzdem noch irgendwo fest und das braucht dann meine ich einfach Zeit und Erfahrungen, die entsprechende Sicherheit vermitteln.
      @Currer Belle hat wirklich tolle Aspekte beschrieben.
      Meine Beziehung besteht noch nicht so lange wie eure, aber ich kenne diesen Zwiespalt auch.
      Allerdings eher, dass ich mich "zu nett"/ zu wenig dominant meinem Partner gegenüber empfinde. Weil Liebe da ist. Bei anderen Spielpartnern bin ich konsequenter, härter, gleichgültiger...
      Auch er spürt, das meine weiche Seite manchmal zu viel mitspielt.
      Deswegen mal ein paar praktische Tipps, die uns helfen Distanz und Härte reinzubringen:

      - Klingt banal, aber Regeln gemeinsam erarbeiten und aufschreiben. Irgendwie hat es eine tolle Wirkung, es sehen zu können und ins Mindset zu kommen
      - mit der Zeit zu spielen. Hat einen ähnlichen Effekt wie örtlich wo anders zu spielen.(die Idee hast du ja schon)
      Ein Beispiel: ich habe heute Morgen meinem Partner angeboten, am Montag eine mindestens 5 stündige Session mit ihm einzuplanen. In dieser Zeit, wird er mit Ketten ans Bett gefesselt und steht mir zur Verfügung. Er darf es sich überlegen und falls er zusagt, bestimme ich komplett was passiert.
      Was passiert jetzt bei ihm? Er hat einen festen Rahmen, kann sich darauf einstellen, ist vielleicht freudig erregt oder ängstlich. Was auch immer, er kommt in ein anderes Mindset.
      Und das ist glaube ich in langen Beziehungen die größte Herausforderung. Aus dem Alltag und aus der Gewohnheit kommen.

      Amok schrieb:

      - Geduld und Liebe
      :thumbsup: schon mal eine sehr gute Grundlage.

      Sowas entwickelt sich ...Ihr entwickelt Euch als Paar........das braucht auch Zeit sich auf dieses "Neue" einzulassen.

      Diese Seiten kennt ihr voneinander ja nicht und entdeckt die gerade neu.

      Neue Orte zum spielen - neu zusammen entdecken........vielleicht auch einfach im Alltag "neue" Dinge im Sinne von DS einfließen zu lassen.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Hallo Amok,

      ihr seid nicht allein mit dieser Herausforderung. Es gibt da draußen so viele BDSM-Paare mit Kindern, wenig Zeit, Stress und anderen Einflüssen und Anforderungen, denen sie kaum Herr werden. Aber euch und all den anderen kann geholfen werden. Es gibt sowohl einfache, als auch etwas aufwändigere, dafür aber nachhaltigere Möglichkeiten. @MissTreat hat schon einige davon genannt.

      Regeln (und deren konsequente Einhaltung sowie Sanktionierung)
      Das Aufstellen von Regeln, sowohl für den devoten, als auch für den dominanten Part, sind ein bewährtes Mittel und können euch helfen, euer Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

      Rituale
      Quasi die Schwester der Regeln.
      Rituale müssen nicht immer dramatisch und überbordend sein. Nein, sie können auch sehr dezent und (für andere) subtil daherkommen, so dass ihr euch nicht unabsichtlich outet. Hier einige Ideen zur Devotion und Förderung der Servilität:
      • SIE hilft dir immer in die Jacke/den Mantel
      • Sie bindet dir kniend die Schnürsenkel
      • Wenn du nach Hause kommst, zieht sie dir kniend die Schuhe aus
      • Wenn sie dich begrüßt, dir etwas serviert/bringt oder nachdem sie dich um etwas gebeten hat: deutet sie einen kleinen Knicks an (oder auch einen richtigen)
      • Beim Zubettgehen richtet sie dir (immer) das Bett, legt dein aktuelles Buch auf dem Nachttisch zurecht und vielleicht stellt sie dir auch noch ein Glas Wasser daneben
      • Vor Beginn des Spiels kniet sie sich unaufgefordert vor dich hin, senkt den Kopf, hebt ihre Haare, so dass ihr Hals frei liegt. Damit...:
        • begibt sie sich in eine devote Position
        • wenn du sie ein wenig warten lässt, kurbelt das ihr Kopfkino an
        • kannst du ihr, ohne zu fummeln, ein Halsband anlegen (ggf. verschiedene Halsbänder für verschiedene Arten von Session
      • Du kannst schleichend einführen, dass sie dich bezüglich (anfangs weniger wichtiger) Entscheidungen zu fragen hat. (Nach deiner Antwort: siehe Knicks)
      Existence could not resist the temptation of creating me

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Beitrag von Existentmale ()

      Dieser Beitrag wurde von Vom Eschenbach aus folgendem Grund gelöscht: OT ().
      Erstmal danke an alle für die schon zahlreichen Antworten.
      Einige Ergänzungen um das weiter zu beschreiben bzw. auf Rückfragen zu antworten:

      Also das ganze soll keine 24/7 DS Beziehung werden. Dafür haben wir im Alltag einfach zu viele Herausforderungen die wir als Team auf Augenhöhe bestreiten. Sei es beim Familienmanagement oder (noch nicht erwähnt) bei der Arbeit. Wir arbeiten in derselben Firma in kooperierenden Abteilungen, aber auf derselben Entscheidungsebene.

      Im Grunde wollen wir parallel zu unserer "normalen" Beziehung eine Spielbeziehung führen. Wir wollen also nicht unsere gesamte Beziehung umstrukturieren oder unsere Rollen in der Beziehung in Frage stellen, sondern gemeinsam einige Stunden pro Woche unsere Seiten ausleben. Ob sich das dann in den nächsten Jahren wieder weiterentwickelt oder so bleibt steht in den Sternen.
      Um solche Gesten wie von Existentmale geschrieben ginge es also höchstens im Rahmen einer Session, da kann ich mir das auch gut vorstellen. Aber meine 2 Teenager im Haus würden bestimmt Fragen stellen, wenn Mama plötzlich vor Papa auf die Knie geht zum Schuhe binden.

      Es kam die Rückfrage von wem der hauptsächliche Drang in BDSM kommt. Der kommt von meiner Frau. Wir haben schon länger mal härteren Sex, Fesseln etc. Aber der Wunsch das Auszuweiten wurde von Ihr vorgetragen. Gefällt mir aber sehr gut! Ich verhalte mich also nicht entgegen meiner Neigung oder nur meiner Frau zuliebe so. Hätte aber wahrscheinlich nicht von alleine angefangen sie so hart anzupacken, ihr im Spiel/Sex eine Ohrfeige zu geben usw.

      Den Tipp mit der Zeit zu spielen, der ist gut. Es bleibt uns eigentlich eh nichts anderes übrig, da die 4 Kinder zwischen Kiga und Unterstufe noch alle im Haus sind. Aber zum Glück haben die Kinder engagierte Großeltern. :D
      Allerdings habe ich bisher noch nie eine Session quasi angekündigt und genau terminiert, meistens war das eher spontan bzw. Es war schon geplant heute Abend, aber nicht der genaue Beginn. Das kann bestimmt helfen.

      Es kommt mir tatsächlich so vor, wie Louise es beschreibt, dass meine Frau etwas ungestüm vorprescht. Ungeduldig war sie schon immer. Es ist auch im Bereich unserer geöffneten Ehe so, dass sie das ausgiebiger nutzt. Sie hat auch definitiv Tendenzen zur Polyamorie. Sie wirft gerne Ihr gesamtes Herz und Herzblut in "Beziehungen" und neue Dinge.

      Zu MissTreat: Ja ich glaube auch das ist ein wichtiger Punkt. Ich glaube ich muss mich noch darum bemühen konsequenter zu sein und mich besser in meine Rolle fügen. Das macht es ihr dann natürlich auch leichter. Ist aber für mich auch manchmal ein geistiger Kraftakt mich über Hemmungen hinwegzusetzen. Mir fehlt da eben mit Sicherheit auch win gerüttelt Maß an Erfahrung. Diese muss ich wie oben geschrieben ja auch erst machen und habe da zumindest aktuell noch keine weitere Möglichkeit zu. Allerdings planen wir schon den ein oder anderen Party oder Stammtischbesuch.

      Zu Promise: Das BDSM im Schlafzimmer hat sich eigentlich von einer absoluten Stinobeziehung über harten Sex zu ersten BDSM Elementen, Fesseln, Spanken, Halsgriffe etc. Entwickelt und soll sich eben noch ein ganzes Stück weiterentwickeln.
      Die Idee mit dem anderen Dom entstand quasi aus der offenen Beziehung. Wir sind auf einschlägigen Datingseiten aktiv und dort ist sie mit jemandem ins Schreiben gekommen. Dort ist sie nun 2x zu Spielen gewesen, allerdings möchte/kann der Dom keine langfristige Spielbeziehung bieten. Er hat ihr quasi "nur" "Schnupperstunden" gegeben.

      Um mein geschriebenes insgesamt nochmal etwas zu relativieren. Es ist keinesfalls so, dass wir/ich verzweifelt sind weil es gar nicht läuft/stagniert, sondern eben so, dass ich das Gefühl habe meine Frau entwichelt sich schneller als ich es aktuell kann. Vielleicht ist es also weniger Ihr Problem als mehr meins wenn ich genauer darüber nachdenke. :D

      Ich habe das Glück, dass wir aufgrund unserer tollen Beziehung beide gut über Gefühle und Bedürfnisse kommunizieren können und ich bin der Meinung, dass wir aktuell schon regelmäßige Fortschritte machen, aber der Austausch hier schadet mir/uns sicher nicht.

      Daher grüße ich nochmal ganz lieb, hoffe ich habe so weit alle Gegenfragen beantwortet. Sollte ich was übersehen haben war das nur ein Versehen. Ich freue mich auf weitere Erfahrungsberichte und danke für jeglichen Zuspruch.

      LG Euer Amok

      P.s.: Danke für den Hinweis mit den Paten. Das hatte ich tatsächlich bisher übersehen. Das werden wir uns mal durch den Kopf gehen lassen.
      @Amok Wenn ich mal zu gestresst bin um abzuschalten, hilft es mir, dass mein Mann mir die Augen verbindet, mir das Halsband umlegt und mich fünf Minuten kniend warten lässt. Da kann ich „runterkommen“.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin

      Amok schrieb:

      sondern eben so, dass ich das Gefühl habe meine Frau entwichelt sich schneller als ich es aktuell kann. Vielleicht ist es also weniger Ihr Problem als mehr meins wenn ich genauer darüber nachdenke. :D

      Sie sollte sich schon bremsen und dir die Chance geben, mitzugehen. Falls sie diesen Teil weiter mit dir ausleben möchte.
      "wenn wir einmal irrtümlich verschiedener Meinung sind, haben wir uns besonders lieb"
      ...es ist immer eine Frage des Tempo's und wenn dieses nicht gleichschrittig ist und sich die Leidenschaft zusätzlich "außer der Heimat" entwickelt ,so muss die Basis sehr stabil ausgelegt sein...
      und damit meine ich Denjenigen der die Zugeständnisse ermöglicht ,gestattet...

      Bleibt bei EUCH ,schafft ein solides Fundament in Eurer Bdsm-erweiterten Zweisamkeit ....
      dann ist alles möglich auch wenn oder gerade weil die SUB übern Tellerrand lurgt...

      Noctua schrieb:

      ...es ist immer eine Frage des Tempo's und wenn dieses nicht gleichschrittig ist und sich die Leidenschaft zusätzlich "außer der Heimat" entwickelt ,so muss die Basis sehr stabil ausgelegt sein...
      und damit meine ich Denjenigen der die Zugeständnisse ermöglicht ,gestattet...

      Bleibt bei EUCH ,schafft ein solides Fundament in Eurer Bdsm-erweiterten Zweisamkeit ....
      dann ist alles möglich auch wenn oder gerade weil die SUB übern Tellerrand lurgt...
      Ich bin mir sicher, dass unsere Basis etwas Leidenschaft außerhalb der Heimat verträgt. Wäre ich das nicht, hätte ich massive Probleme mit der offenen Beziehung. So etwas kann nur bei sehr viel Offenheit, Kommunikation und Beziehungsarbeit funktionieren. Ich glaube da sind wir sehr gut aufgestellt.

      Mr. Cane schrieb:

      Wäre es in einer solchen Situation nicht viel logischer, dass du dir eine erfahrenere Sub suchst um deinen Wissensschatz zu erweitern von dem dann auch deine Frau profitieren kann?

      Ich sehe nicht wie euer Bdsm davon profitieren kann wenn deine Frau, die ja sowieso schon etwas weiter ist, ihren Vorsprung durch einen erfahreneren Dom noch ausbaut.
      Tatsächlich wäre das eine wünschenswerte Alrernative, aber wir haben derzeit noch nicht so viel Anschluss an die Szene, dass wir weitreichende Kontakte hätten. Und sich als Newcomerdom mal eben eine Sub zu angeln gestaltet sich offensichtlich wesentlich schwerer als andersrum. Aber trotzdem Danke für den Hinweis.

      LG Der Amok
      Vielen Dank für deine weiteren Erklärungen @Amok.
      In meiner Beziehung war es auch so, dass ich diejenige war, die BDSM (nach etlichen Jahre der Ehe) ansprach, glücklicherweise ebenfalls auf Interesse seinerseits stieß und auch ich war es, die immer wieder ihr Tempo an seins anpassen musste. Im Gegensatz zu ihm, brachte ich bereits etwas Vorerfahrungen mit - gute und weniger gute.
      Mir fiel es unheimlich schwer, immer wieder auf ihn zu warten und es gab etliche Momente, in denen es sich einfach unheimlich zäh und frustrierend anfühlte. Auch bei mir entstand die Idee, einen zweiten Dom zu suchen, der ihn sozusagen anlernt. Wir suchten auch auf den bekannten Portalen, aber so wirklich was ergeben hat sich nicht. Mein Mann ist sehr, ich nenne es mal: besitzergreifend, aber im positiven Sinne. Trotzdem war das vermutlich ein Punkt, der einen zweiten potentiellen Dom abschreckte. So hat sich bisher keine geplante Session mit "Mitspielern" ergeben.

      Ich sehe es auch wie @Mr. Cane und frage ebenfalls: Wo ist für euch und für eure gemeinsame Entwicklung der Gewinn, wenn sie außerhalb spielt?
      Ihr möchtet euch im BDSM doch gemeinsam weiterentwickeln. So verstehe ich das jedenfalls. Ist dann in diesem Fall die Öffnung der Beziehung nicht vielleicht sogar kontraproduktiv?
      Für uns war es aber sicherlich ein großer Zugewinn, gemeinsam in Clubs zu gehen. Erstmal nur zum Gucken und dann auch zum selbst Spielen. Hier sah man andere Interaktion, war fasziniert oder auch das Gegenteil. Hier ergaben sich Gespräche mit anderen, spielte mal jemand mit, erklärte etwas usw. Klar gab es auch in Clubs Erfahrungen, die jetzt nicht so toll waren, aber man machte sie gemeinsam.
      Vielleicht wäre das, trotz geöffneter Beziehung, einen Gedanken/ein Gespräch wert. Ich sehe sonst auch die Gefahr, dass sie immer mehr Erfahrungen sammelt und dich in diesem Bereich abhängt. Darauf dann eine gemeinsame BDSM-Basis aufzubauen, stelle ich mir persönlich sehr schwer vor. Das ist aber nur mein Blick darauf.

      Wie ich in meinem ersten Posting bereits erwähnte, haben auch wir Kinder, auch ein paar mehr als der Durchschnitt. Als sie noch kleiner waren, ließ sich eine Session im Keller eher mal umsetzen, wenn auch schwierig, denn unsere Kids waren schon immer Nachteulen und vor 22 Uhr war hier seltenst mal Ruhe. Mittlerweile sind die Kinder, die noch zu Hause leben zwischen 10 und 16. Gerade an den Wochenenden sitzen die alle gerne mal dabei, wollen Fernsehabend, Spieleabend, quatschen, kuscheln (die 16jährigen eher nicht mehr so, aber alle jüngeren) und da ist ganz schnell Mitternacht oder später. Deshalb fallen SM-Sessions bei uns zu Hause seit einiger Zeit fast komplett aus.
      Da sich unser BDSM aber recht schnell vom Schlafzimmer in den Alltag ausgeweitet hat, haben wir im Ds Bereich einiges an Regeln, Verhalten etc. festgelegt, was für uns unsere Rollen und das Machtgefälle beschreibt und spürbar macht.
      Was auch nicht zu vernachlässigen ist, ist der Alltag als Familie. Da hat man nicht immer oder auf Knopfdruck den Kopf frei. Ich habe an mir erlebt, dass ich, wenn der Alltag zu belastend wurde und ich mir nichts mehr als eine Session wünschte, um den Kopf mal wieder frei zu bekommen, ich in der Session überhaupt nicht abschalten konnte und mein Kopf kontinuierlich weiterarbeitete. Was natürlich sehr frustrierend war.

      Wenn ich weiter oben schrieb

      Promise schrieb:

      Die Entwicklung in unserer Ehe verläuft nicht konstant.
      meine ich damit, dass es keine nach außen offensichtliche kontinuierliche Weiterentwicklung ist. Im Innengefüge passiert auch in den Zeiten des vermeintlichen Stillstandes ganz viel. Wenn ich auf meinen Partner und dessen Entwicklung warte, vor allem, wenn die vielleicht anders ist, als ich es mir vorgestellt habe, ist das eine Entwicklung. Wenn man sich Zeit gibt, um Erlebtes, Regeln, Vereinbarungen wirken zu lassen, zu reflektieren, ist das Entwicklung.

      Ich behaupte aber nicht, dass das immer leicht ist und mir immer gut gelingt. ;)

      Keine Ahnung, ob du aus meinen Gedanken, irgendwas Brauchbares herausfiltern kannst.
      Auf jeden Fall wünsche ich euch viel Freude (und gute Nerven) und eine Portion Gelassenheit für euren Weg.
      Ich finde, dass es vor allem die gemeinsame Kommunikation ist, gut in ein DS hineinzukommen.

      Meist sind ja auch schon Grundlagen im Verhalten angelegt, wenn die Neigungen bei beiden ansatzweise vorhanden sind, also der dominantere Teil schon häufiger "das letzte Wort" hat. Schwieriger könnte es m. E. werden, wenn der dominatere vergangene Part jetzt plötzlich submissive werden soll.

      Da ich glaube, dass es häufiger die erstgenannte Kombination geben wird, ist es ein gemeinsames aneinander Wachsen. Es mus ja, wie im Eingangsthread, auch kein 24/7 sein. Erste leichte Regeln mit den nötigen Konsequenzen vereinbaren. Wenn die "Strafe" nicht auf den Fuß folgen kann, bietet sich anfangs evtl. ein Strafbuch an, welches dann geleert wird, wenn Erwachsenen Zeit ist und die Kinder mal außer Haus sind. Das kann man ja auch schön zelebrieren "Wenn die Kinder am Samstag bei Oma sind, kannst Du schon mal Dein Strafbuch rausholen". oder "Wenn ich wiederkomme (vom Kinder wegbringen) kannst Du...... Bereite Dich entsprechend vor."
      Im Alltag kann es dann mal ein Klapps, ein Griff, ein Blick sein. Einfach langsam angehen lassen, so dass es für beide geht.

      Ein externes Spielen finde ich persönlich für mich als NoGo, da es für mich einem Fremdgehen gleichkommt. Es ist in meinen Augen das Gleiche ob man mit einer anderen Person ins Bett geht, weil sie einem dort evtl. mehr gibt als die eigene, oder ob man sich von jemanden schlagen läßt, weil er das besser macht als der eigene Dom.
      Guter Sex beginnt in ihrem Kopf :P