Ab und zu gibt es ein Thema, das mich intensiver beschäftigt, einige Zeit vor sich hin brütet (gebrütet wird? ) und dann irgendwann raus muss! Nun ist es mal wieder so weit...
Mir ist in letzter Zeit vermehrt durch den Kopf gegangen, dass ich Playparties usw irgendwie schon spannend finde, mir aber nicht vorstellen kann, mal zu einer hinzugehen. Eine Zeit lang war mir nicht ganz klar, was mich genau stört (eine Ahnung hatte ich schon), aber jetzt kann ich ziemlich konkret benennen, was mir Probleme bereitet. Und es stellt sich raus, dass mir eines dieser Probleme auch in anderen Kontexten zu schaffen macht. und darum soll es hier gehen.
Mir ist bewusst geworden, dass mich männliche Doms mit weiblichen Subs emotional triggern. Das passiert, wenn ich Erfahrungsberichte lese/höre und wenn ich sehe, wie andere spielen. Dabei ist wichtig zu beachten, dass ich auf zwei unterschiedlichen Ebenen vollkommen konträr reagiere. Wenn ich den Eindruck habe, dass BDSM einvernehmlich und auf "gesunde Art & Weise" ausgelebt wird, denke ich halt eben entsprechend drüber und habe auf der Ebene des Verstandes absolut kein Problem mit dem Ganzen und bin eventuell sogar richtig neugierig.
Auf der emotionalen Ebene kommt jedoch schon bei sehr "sanften" Dingen eine Assoziation zu echtem Missbrauch, Sexismus, etc auf und ich fühle mich entsprechend... scheiße
Es kann passieren, dass ich mir denke "Ui, cool. Das sieht nach Spaß aus", mich aber fühle, als würde ich einer echten Vergewaltigung zusehen - was mir sehr zusetzt.
Ich merke auch ganz klar, wie mich Dinge, die mich in dieser Konstellation triggern, nicht stören, wenn die Rollen andersrum verteilt sind bzw wenn es zwei Männer oder zwei Frauen sind. (oder mehr :P)
Außerdem passt die Reaktion von Verstand und Emotionen wieder zusammen, wenn es um Dinge geht, die "tatsächlich besorgniserregend" sind.
Da ich vom Verstand her entscheiden kann, ob ich etwas als "ok" einstufe, was andere machen, bemühe ich mich darum, niemanden unfair zu behandeln und ich denke, das klappt auch sehr gut. Die emotionale Reaktion ist zwar da, aber mein Handeln in Gesprächen mit anderen wird stark von meinem Verstand beeinflusst.
Was noch nicht so gut klappt, ist, dass ich besser auf meine eigene Psyche achtgebe. Es gibt Momente, wo es wohl besser gewesen wäre, hätte ich mich aus dieser zurückgezogen, um mich diesem emotionalen Stress nicht zu sehr auszusetzen. Aber ich habe Fortschritte gemacht und arbeite nun aktiv daran!
Eine Sache beschäftigt mich diesbezüglich noch. Vor allem als Teenager habe ich recht viele BDSM-Pornos geschaut. Phasenweise nur mit Frauen oder mit Frauen als dominanter Part, phasenweise jedoch mit Männern in der dominanten Rolle (gegenüber Frauen). Ich frage mich, wie mich das beeinflusst hat. Hat das dieses "Phänomen in meinem Kopf" überhaupt erst hervorgerufen? Ich denke nein, denn schon meine allererste Reaktion auf einen BDSM-Porno war "es belastet mich emotional, aber ich finde das Thema spannend".
Hat es das Phänomen zumindest verstärkt? Vielleicht. Hat es mir langfristig geschadet, mich immer wieder diesem Trigger auszusetzen? Vielleicht.
Basiert das Ganze auf traumatischen (realen) Erfahrungen? Ich kann mich ganz allgemein an keine Erlebnisse erinnern, die mich irgendwie hätten traumatisieren können. Ich weiß, dass es möglich ist, dass entsprechende Erinnerungen "verschüttet" wurden, aber ich bin mir sehr sicher, dass da nix ist. Scheinbar können Traumata (durch diese Epigenetik?) von einer Generation zur nächsten "vererbt" werden. Kommt so etwas in Frage? Theoretisch.
Was mir definitiv zugesetzt hat, ist das Wissen darum, was in der Welt so passiert. Und es ist nunmal so, dass wenn Menschen anderen etwas Schlimmes antun, was mit Sexualität und/oder physischer Gewalt zu tun hat, Männer tendenziell eher auf der Täterseite stehen aus Frauen. Andererseits bin ich i.d.R. diejenige, die am häufigsten darauf hinweist, dass das statistische Tendenz ist und es keine 100% - 0% Quote gibt. Aber gut, das mache ich ja mit dem Verstand, wo ich dieses Problem ja nicht habe... Hm...
Um auf den Anfang zurückzukommen: Wenn ich mir eine Playparty vorstelle, bei der nur Frauen* anwesend sein dürfen... (Da wäre bei realer Umsetzung natürlich die Frage, wo man die Grenze zieht bei trans Personen wie mir selbst, Enbies und inter Personen, aber um diese Details gehts gerade nicht). Wenn ich mir das also vorstelle, kann ich mir den Besuch einer solchen Veranstaltung plötzlich doch vorstellen - auch wenn da noch andere Problemchen sind. Aber das sind dann eigentlich "nur noch Problemchen".
Tja... Gut, das mal aus meinem Kopf raus bekommen zu haben. Mal sehen, wie ich in Zukunft mit der Thematik umgehen werde. Bin jedenfalls froh um die Erkenntnis.
Mir ist in letzter Zeit vermehrt durch den Kopf gegangen, dass ich Playparties usw irgendwie schon spannend finde, mir aber nicht vorstellen kann, mal zu einer hinzugehen. Eine Zeit lang war mir nicht ganz klar, was mich genau stört (eine Ahnung hatte ich schon), aber jetzt kann ich ziemlich konkret benennen, was mir Probleme bereitet. Und es stellt sich raus, dass mir eines dieser Probleme auch in anderen Kontexten zu schaffen macht. und darum soll es hier gehen.
Mir ist bewusst geworden, dass mich männliche Doms mit weiblichen Subs emotional triggern. Das passiert, wenn ich Erfahrungsberichte lese/höre und wenn ich sehe, wie andere spielen. Dabei ist wichtig zu beachten, dass ich auf zwei unterschiedlichen Ebenen vollkommen konträr reagiere. Wenn ich den Eindruck habe, dass BDSM einvernehmlich und auf "gesunde Art & Weise" ausgelebt wird, denke ich halt eben entsprechend drüber und habe auf der Ebene des Verstandes absolut kein Problem mit dem Ganzen und bin eventuell sogar richtig neugierig.
Auf der emotionalen Ebene kommt jedoch schon bei sehr "sanften" Dingen eine Assoziation zu echtem Missbrauch, Sexismus, etc auf und ich fühle mich entsprechend... scheiße
Es kann passieren, dass ich mir denke "Ui, cool. Das sieht nach Spaß aus", mich aber fühle, als würde ich einer echten Vergewaltigung zusehen - was mir sehr zusetzt.
Ich merke auch ganz klar, wie mich Dinge, die mich in dieser Konstellation triggern, nicht stören, wenn die Rollen andersrum verteilt sind bzw wenn es zwei Männer oder zwei Frauen sind. (oder mehr :P)
Außerdem passt die Reaktion von Verstand und Emotionen wieder zusammen, wenn es um Dinge geht, die "tatsächlich besorgniserregend" sind.
Da ich vom Verstand her entscheiden kann, ob ich etwas als "ok" einstufe, was andere machen, bemühe ich mich darum, niemanden unfair zu behandeln und ich denke, das klappt auch sehr gut. Die emotionale Reaktion ist zwar da, aber mein Handeln in Gesprächen mit anderen wird stark von meinem Verstand beeinflusst.
Was noch nicht so gut klappt, ist, dass ich besser auf meine eigene Psyche achtgebe. Es gibt Momente, wo es wohl besser gewesen wäre, hätte ich mich aus dieser zurückgezogen, um mich diesem emotionalen Stress nicht zu sehr auszusetzen. Aber ich habe Fortschritte gemacht und arbeite nun aktiv daran!
Eine Sache beschäftigt mich diesbezüglich noch. Vor allem als Teenager habe ich recht viele BDSM-Pornos geschaut. Phasenweise nur mit Frauen oder mit Frauen als dominanter Part, phasenweise jedoch mit Männern in der dominanten Rolle (gegenüber Frauen). Ich frage mich, wie mich das beeinflusst hat. Hat das dieses "Phänomen in meinem Kopf" überhaupt erst hervorgerufen? Ich denke nein, denn schon meine allererste Reaktion auf einen BDSM-Porno war "es belastet mich emotional, aber ich finde das Thema spannend".
Hat es das Phänomen zumindest verstärkt? Vielleicht. Hat es mir langfristig geschadet, mich immer wieder diesem Trigger auszusetzen? Vielleicht.
Basiert das Ganze auf traumatischen (realen) Erfahrungen? Ich kann mich ganz allgemein an keine Erlebnisse erinnern, die mich irgendwie hätten traumatisieren können. Ich weiß, dass es möglich ist, dass entsprechende Erinnerungen "verschüttet" wurden, aber ich bin mir sehr sicher, dass da nix ist. Scheinbar können Traumata (durch diese Epigenetik?) von einer Generation zur nächsten "vererbt" werden. Kommt so etwas in Frage? Theoretisch.
Was mir definitiv zugesetzt hat, ist das Wissen darum, was in der Welt so passiert. Und es ist nunmal so, dass wenn Menschen anderen etwas Schlimmes antun, was mit Sexualität und/oder physischer Gewalt zu tun hat, Männer tendenziell eher auf der Täterseite stehen aus Frauen. Andererseits bin ich i.d.R. diejenige, die am häufigsten darauf hinweist, dass das statistische Tendenz ist und es keine 100% - 0% Quote gibt. Aber gut, das mache ich ja mit dem Verstand, wo ich dieses Problem ja nicht habe... Hm...
Um auf den Anfang zurückzukommen: Wenn ich mir eine Playparty vorstelle, bei der nur Frauen* anwesend sein dürfen... (Da wäre bei realer Umsetzung natürlich die Frage, wo man die Grenze zieht bei trans Personen wie mir selbst, Enbies und inter Personen, aber um diese Details gehts gerade nicht). Wenn ich mir das also vorstelle, kann ich mir den Besuch einer solchen Veranstaltung plötzlich doch vorstellen - auch wenn da noch andere Problemchen sind. Aber das sind dann eigentlich "nur noch Problemchen".
Tja... Gut, das mal aus meinem Kopf raus bekommen zu haben. Mal sehen, wie ich in Zukunft mit der Thematik umgehen werde. Bin jedenfalls froh um die Erkenntnis.