Kann man Abschalten verlernen?

      @Die Glückliche @Noctua
      Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass eine Fußreflexzonenmassage auch nach hinten losgehen kann. Von dem her halte ich die Warnung durchaus für angebracht. Aber wie überall: Ich wünsche mir Toleranz gegenüber unterschiedlichen Ansichten.

      Doch zurück zu dem, was ich eigentlich schreiben wollte:
      Man muss wirklich ausprobieren, was hilft, denn jeder ist anders. Ich bin irgendwann bei der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson hängengeblieben. Die hilft mir auch in Situationen, in denen ich mich nicht zurückziehen kann. Z. B. in einer Besprechung kann ich auch mal unbemerkt die Hände unterm Tisch kurz zur Faust ballen oder im Sitzen die Beine anspannen und in Kombination mit einer Art Safeword hilft das unmittelbar. Bis dahin war allerdings viel Training notwendig und man sollte das auch regelmäßig üben, denn sonst "verblasst" der Effekt. Gerade in guten Zeiten ist das Training wichtig, damit es dann auch in stressigen Situationen funktioniert. Leider vernachlässige ich das selbst viel zu oft und gerade "arbeite ich mich wieder ein". Jeden Tag gönne ich mir ca. 20 Minuten zum Üben und in dieser Zeit kann um mich herum die Welt explodieren. Diese 20 Minuten gehören mir ganz allein.

      Und wie ich vor kurzem herausgefunden habe, hilft mir auch auspeitschen, was aber natürlich in einer Besprechung nicht möglich ist. Schade eigentlich. :whistling:
      Don't dream it - be it
      Gerade finde ich einen Moment "Luft", um endlich mal auf eure vielen Ideen und Erfahrungen zu antworten bzw. mich dafür zu bedanken.

      Ich habe in den letzten Tagen über euer Geschriebenes viel nachgedacht.
      Irgendwie hat mich @Dougan s Äffchen sehr angesprochen. Irgendwie fühlt es sich passend an, ein Äffchen, was von Gedanken zu Gedanken hopst und nirgendwo verweilt, sich auf nichts einlassen kann.
      Auch die, von vielen angesprochene Meditation ist etwas, was ich nicht ablehne. Für mich ist Meditation etwas, was draußen stattfindet, in der Natur. Bewusst stehenzubleiben oder sich hinzusetzen, die Augen zu schließen, zu lauschen, welche Geräusche ich gerade wahrnehme. Was rieche ich? Was spüre ich (Wind, Wärme, Kälte, Untergrund usw.)? Bewusst atmen...

      Auch Laufen in der Natur, egal was für ein Wetter. Oder Schwimmen, Fitnessstudio. Sport allgemein hat einen positiven Effekt.

      Das Lernen, einen Zustand zu akzeptieren... das fordert mich, glaube ich, extrem. Ich nehme sehr oft Situationen so an, dass ich denke, daran etwas ändern zu müssen. Viele Dinge, die passieren, Situationen, die entstehen, kann ich gar nicht ändern oder beeinflussen. Dann nehme ich aber sehr viele Botschaften aus meiner Umwelt wahr, die mir sagen "Du musst... /Sie müsssen.../ das muss/ jenes muss..." etc. Das sind selten wörtliche Botschaften, sondern das Gefühl, das bei mir entsteht.
      Daran muss ich wahrscheinlich ansetzen.

      Mit Hypnose habe ich keinerlei Erfahrungen.

      @Books, ich glaube, so verschieden sind unsere Empfindungen gar nicht, was die Reduzierung von Außenreizen betrifft. Und mir hat in der Vergangenheit auch schon so manche Session geholfen, abzuschalten und mich wieder zu erden. Deshalb war ich ja irritiert, dass es mir gerade nicht gelingt, abzuschalten, den Kopf frei zu bekommen.

      Fußreflexzonen-Massage, hmm, da habe ich lediglich mal in einem Geburtsvorbereitungskurs so Entspannungsübungen mit Igelbällchen gemacht. Das hat mich selbst nicht angesprochen. Progressive Muskelentspannung habe ich mal bei einer Mutter-Kind-Kur vor vielen Jahren gemacht. Das ging gar nicht. Da habe ich nach drei Gruppenstunden aufhören dürfen und bekam dafür warme Melissenbäder, das war viel besser. Allerdings hat man selten eine Badewanne in irgendwelchen Besprechungen oder so dabei. ;)

      Wie gesagt, habe ich die letzten Tage versucht zu reflektieren, woher es kommt, dass es in den letzten Monaten so viel/ zu viel wurde. Dabei wurde mir bewusst, dass ich ein paar Dinge in den letzten Monaten/im letzten Jahr vernachlässigt habe. Da es massive Probleme mit dem Ex-Pflegedienst unseres Sohnes gab, was noch mehr Probleme (Zeit, Nerven und Geld) nach sich zog, musste ich hier sehr präsent sein. Mittlerweile hat sich durch einen Wechsel des Pflegedienstes nahezu alles verbessert, aber ich habe noch große Probleme, loszulassen, wieder zu vertrauen. Im Zuge dessen und unseres normalen Großfamilienalltags, habe ich meine eigenen Bedürfnisse (Spazierengehen, Natur genießen, Sport u.ä.) immer weiter eingeschränkt. Dann kam noch eine OP dazu, die nicht ganz so verlief, wie erhofft, und die hat mich körperlich ziemlich eingeschränkt (da ich dauerhaft Schmerzen hatte und hochdosiert Schmerzmittel nahm).
      Aktuell versuche ich wieder so ein paar Selfcare-Routinen zurückzuerobern. Spazierengehen, Fitnessstudio...
      bye