Suche nach Tipps und Inspo um unerfahrenen Top weiter in die Weiten des BDSM "einzuführen"

      Suche nach Tipps und Inspo um unerfahrenen Top weiter in die Weiten des BDSM "einzuführen"

      Hallo in die Runde,

      bin schon seit Jahren fast nur stille Mitleserin, nun habe ich aber doch eine Frage bzw. hoffe einfach auf etwas Erfahrung und Inspiration eurerseits.

      Kurz zur Situation, dann kann man es etwas besser verstehen:

      Ich habe BDSM in meinen früheren Beziehungen schon gelebt, aber anfangs ohne Definition dessen und dann auch nur "Anfänger" Dinge und nie intensiv, ich habe auch mal Beziehungen gehabt wo es wirklich eher in Richtung ausnutzen ging (körperlich und geistig). Nun bin ich seit 5 Jahren mit dem Menschen meines Lebens zusammen und verheiratet, wir sind gefühlt seelenverwandt und ein ich liebe dich drückt es nicht ansatzweise aus. Wir sind aber sehr verschieden in unsere Kommunikation, dass macht es teilweise für mich besonders schwierig.
      Er ist dominant und hatte auch schon ganz ein wenig mit Würgespielchen, Fesseln etc. in seinen bisherigen Beziehungen mal experimentiert, also auch da hatten wir von Anfang an eine Basis. Dann kamen 3 Kinder nach und nach in unser Leben dazu, daher gab es mal intensivere Phasen und auch viele Pausen (insgesamt haben wir 5 Kinder). Jetzt sind wir "durch" mit den Kindern, und wir versuchen uns wieder ran zu tasten, bzw. momentan eher ich und da ist der Knackpunkt. Achso eins noch: er ist mit dem ganzen Thema BDSM nur durch mich geführt worden und liest sich da nichts an oder durch und lässt sich quasi von mir und uns leiten.

      Als Bottom fällt es mir so unglaublich schwer, da nicht dieses TFTB Gefühl zu haben. Mir fällt es schwer, Situationen zu schaffen, in denen ich in führen kann, ihm zeigen kann was ich will und Situationen initiieren. Wir haben eine private Gruppe, wo ich alles reinschreiben kann, Wünsche, Begehren, Ideen, alles. Ich rede auch sehr viel darüber, wenn wir abends Zeit füreinander haben. Er ist da ganz anders, antwortet teilweise auch nur sehr kurz drauf. Ich habe immer wieder das Gefühl, ich überfordere ihn. Körperlich kommen wir gut auf einen Nenner (er benutzt mich, ich stehe auf Schmerzen er auf Peitschen usw.). Auch Petplay haben wir für und entdeckt. Aber geistig fehlt mir da einiges an Input, und dass obwohl ich schon so viel vorgeschlagen habe (von Dingen die ich für ihn erledigen soll bis Strafbuch etc). Nur das Problem: es kommt so wenig von ihm bzw. ich habe das Gefühl, ihm fehlt die Kraft oder die Muße es zu tun. Außerdem habe ich halt oft das Gefühl, dass er in dem ganzen Konstrukt nicht so verhangen ist wie ich. Ich brauche das alles, meine Seele dürstet nach dienen, leiden, bestraft werden, erzogen werden. Er weiß das auch.

      Jetzt zu meiner Hauptfrage:

      Habt ihr Anregungen, wie ich ihn da weiter einführen kann? Was kann ich tun, um ihm das mehr schmackhaft zu machen, als es ihm nur zu sagen? Welche konkreten, realen Situationen würdet ihr erschaffen, um nicht dieses TFTB Gefühl zu haben?
      Ein Bespiel noch: ich habe vorgeschlagen, ihm abends die Füße zu behandeln, massieren usw. Mache ich dann auch von mir aus. Wie kann ich da seine Dominanz herauslocken, auch wünsche ich mir mehr, dass er es z.B. sanktioniert, mich da kommunikativ mehr leitet. Ich will und kann ihm nicht alles bis ins kleinste Detail in den Mund legen (was ich auch schon mit Nachrichten und Briefen getan habe). Nur ist das ja nicht er. Ich will doch im Grunde das, was er will und ihm gefällt, er soll es sein, der die Situation lenkt und beherrscht. Wie kriege ich da einen besseren Switch rein?

      Oder schleicht sich da doch der Gedanke oder die Tatsache rein, dass es vllt nicht seine Art ist ???? Das wäre so hart für mich zu akzeptieren, weil ich innerlich so leide.


      Vielen Dank fürs lesen und für eure Zeit,

      Powder!
      Manchmal wünsche ich mir einfach nur, das du mir über den Kopf und durch die Haar streichelst und leise sagst, schsch, alles ist gut.
      Dann ist die Welt wieder repariert.
      Liebe Powder,
      für mich liest sich das so, als ob dein Mann zwar BDSMler, aber kein Dom ist.
      Wenn ihm das Führen und Dominieren nicht liegt und nicht wichtig ist, wirst du es leider auch nicht aus ihm herauskitzeln können.

      Du kannst lediglich versuchen, deinen Frieden damit zu machen,
      indem du den Fokus auf das legst, was du mit ihm haben kannst und nicht auf das, was dir fehlt.

      Dienen kannst du ihm dennoch, nur muss es aus dir selbst kommen, wenn er es nicht einfordert.

      Vielleicht hilft dir ein Tagebuch, in dem du notierst, wofür du jeden Tag dankbar warst.
      Die Seele lässt sich auf diese Art austricksen ;)

      Nachtrag:
      Das Tagebuch kannst du dann auch dort deponieren, wo er es lesen kann.
      Evtl. greift dann die positive Verstärkung, wenn er liest, was dir gefallen hat
      und es ist kein TFTB, weil er ja selbst entscheidet, ob er das wiederholt.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Isegrim_w_devot ()

      Ich bin da ganz bei @Isegrim_w_devot, es ist gut möglich, dass es ihm nicht liegt, ihm kein Bedürfnis ist, mehr Führung zu übernehmen. Dominant sein heisst nicht zwingend, dass er auch Regeln, Aufgaben etc. aufstellen möchte. Genauso gibt es ihm vielleicht auch nichts diese zu kontrollieren, zu bestrafen. Sowas muss einem gegeben sein, es fordert von der Dom Seite eine Anstrengung, eine Kreativität, eine Verantwortung und dies ist nun mal (leider ;) ) nicht jedermans Sache.
      Dein Wunsch und dein Bedürfnis danach kann ich zu 100% nachvollziehen. Ich finde es gut, dass Du mit ihm redest, ihm deine Sehnsüchte mitteilst. Dazu zwingen kannst Du ihn jedoch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Vielleicht schafft ihr beiden es mit der Zeit dies Stück für Stück in die Beziehung einfliessen zu lassen.
      Drücke Dir / euch die Daumen liebe @Powder
      Liebe @Isegrim_w_devot, danke für deine Antwort. Genau, das Führen und psychisch dominieren fehlt mir, obwohl er das ja körperlich sehr wohl kann. Auch wenn es ziemlich hart zugeht mit Demütigungen und körperlicher Dominanz kann er das sehr gut. Mir fehlt da eben diese Ebene, können die anderen den wirklich ohne diese Ebene existieren? Weil da muss doch auch was in seinem Kopf vorgehen, wieso kann er das nicht auf anderes übertragen?

      Ein guter Einfall, meinen Fokus mehr auf das zu legen was da ist (momentan habe ich das echt aus den Augen verloren!).
      Und die Idee mit dem Tagebuch: wow richtig toll! Das werde ich quasi sofort umsetzen, auch allein für mein Seelenheil und du hast recht, wenn es offen liegt, schafft er es vielleicht darin zu lesen :)


      Liebe @AnaMelSub, auch dir vielen Dank für deine Antwort. Das ist wohl wahr und doch mag ich es mir nicht eingestehen, dass es bei ihm so ist, bzw. ich habe noch Hoffnung, dass es existiert (wie oben beschrieben) und ich zumindest soweit heraus bekomme, dass ich es in besonderen Momenten "geschenkt" bekomme. Ich mache auch manchmal etwas für ihn, was zwar kein Tabu für mich ist aber mir nicht so viel Spaß bereitet wie ihm einfach als "Geschenk". Vielleicht ist das ja irgendwann möglich, ohne es ihm vorher in den Mund gelegt zu haben.... Aber vielleicht sollte ich diesen Punkt nochmal intensiver erforschen und es herausfinden (bin sehr ungeduldig).
      Manchmal wünsche ich mir einfach nur, das du mir über den Kopf und durch die Haar streichelst und leise sagst, schsch, alles ist gut.
      Dann ist die Welt wieder repariert.

      Powder schrieb:

      Mir fehlt da eben diese Ebene, können die anderen den wirklich ohne diese Ebene existieren? Weil da muss doch auch was in seinem Kopf vorgehen, wieso kann er das nicht auf anderes übertragen?
      Mein letzter Partner wollte im Alltag eine Beziehung auf Augenhöhe, das Dominieren hat er nur in bestimmten Situationen gewollt (wenn er Lust dazu hatte).
      Ihm wäre es z.B. niemals eingefallen, irgendwelche Kleidervorschriften zu machen oder einfach das Fernsehprogramm strikt nach seinen Wünschen laufen zu lassen.

      Das, was dir fehlt, ist manchen Männern einfach zu anstrengend ;)
      Für ihn gehört BDSM wahrscheinlich "nur" in den sexuellen Kontext, für dich gehört es zu dir, zu deinem Wesen.

      Ist aber nur eine Vermutung, aus dem von dir Geschriebenem geschlossen.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Liebe @Isegrim_w_devot, du triffst es auf den Punkt:
      "Das, was dir fehlt, ist manchen Männern einfach zu anstrengend
      Für ihn gehört BDSM wahrscheinlich "nur" in den sexuellen Kontext, für dich gehört es zu dir, zu deinem Wesen."

      Ja das sind auch meine Gedanken dazu, momentan, und ich habe ihn schon mehrfach drauf angesprochen, und er verneint es. Dann denke ich: das macht er nur, um mich nicht "fallen" zu lassen bzw. weil er Angst hat mich zu verlieren, weil er weiß, dass ich eigentlich ohne das nicht lange glücklich leben kann.
      Manchmal wünsche ich mir einfach nur, das du mir über den Kopf und durch die Haar streichelst und leise sagst, schsch, alles ist gut.
      Dann ist die Welt wieder repariert.

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Das, was dir fehlt, ist manchen Männern einfach zu anstrengend
      Findest du das nicht ziemlich (ab)wertend? Hört sich für mich an wie "D/S schaffen nur die ganz Harten" oder analog der Werbung für Fisherman's Friend "ist D/S dir zu anstrengend, bist du zu schwach". Diese Art (Ab-)Wertung fände ich persönlich nicht in Ordnung.
      I'm just too old to grow up now.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Power is nothing without control.

      Bedenke den Spaß...
      Ich habe diese Aussage schon 3x von dominanten Herren gehört.
      "Dauerhaft etwas anzuordnen und dann zu überprüfen, ob es auch gemacht wird, wäre mir zu anstrengend."

      Das ist nichts, was ich mir aus den Fingern gesaugt habe, @DerekReign.
      3 sind für mich schon "manche".
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Das kenne ich zumindest phasenweise auch, @Isegrim_w_devot, mach' also gerne 4 draus.
      Manchmal ist der Kopf so gar nicht bei der Sache, weil andere Dinge im Vordergrund sind oder es ist vielleicht auch gesundheitlich gerade etwas sehr belastend.
      Wenn ich es nicht selbst spüre, dann bin ich auch nicht der Dom, wie ich es in meiner Vorstellung gerne wäre oder wie die Liebste es sich vielleicht wünscht.

      Mag sein, dass andere voll die Maschine sind und immer 100% als Dom bringen können. Ich gehöre nicht dazu und würde für mich auch deshalb kein 24/7 D/s wollen.
      Ein paar Regeln gibt es trotzdem, weil wir das beide so wollen. Sanktionieren muss ich aber nur ganz selten.

      @Powder, ist er denn sehr eingespannt? Wenn er eigentlich will und es aber nicht umsetzt/umsetzen kann, kann Erschöpfung durchaus ein Grund sein.
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Ich habe diese Aussage schon 3x von dominanten Herren gehört.
      "Dauerhaft etwas anzuordnen und dann zu überprüfen, ob es auch gemacht wird, wäre mir zu anstrengend."
      Dass es anstrengend ist, unterschreibe ich sofort. Das sollte ja auch offensichtlich sein. Obs zu anstrengend ist dann nicht nur von Dom zu Dom unterschiedlich, sondern wohl auch von Mal zu Mal.

      Ich ertappe mich selber jedenfalls öfter als mir lieb ist dabei, dass ich nicht sooo genau sicherstelle, ob sie alles verstanden hat. Oder nicht sooo genau kontrolliere, ob alles genau wie gewünscht erledigt wurde. Und nicht soo konsequent Konsequenzen ziehe, wie es sein sollte. Und muss mich dann zusammenreißen, damit es wieder wie gewünscht läuft.

      Fazit: Die Anstrengung muss es einem schon wert sein, sonst wird es nicht funktionieren. Von nix kommt nix.
      Sanfte Grüße, John Spartan!
      Vielleicht einfach anders darüber reden als bisher, ohne es ihm durch Situationen schmackhaft zu machen?

      Um dann einen gemeinsamen Nenner finden. Liest sich aus meiner Sicht, dass ihr es bisher beide anders lebt als der andere.
      Ich habe mal ähnliches in einer Beziehung erlebt. Ich ging am Anfang davon aus, mein Partner sei dominant. Aber letztendlich war er "nur" sadistisch im Bereich Sexualität und in dem Bereich nicht so kreativ.
      Aber von vorne:
      Ich selbst bin Sadistin und weniger dominant (damals mit anderem Partner) und habe großen Spaß daran, mir tolle Sessions zu überlegen. Dieses Kopfkino ist eine Art Vorspiel für mich und muss auch am Ende gar nicht so ablaufen. Und ich ging davon aus, anderen macht es vielleicht auch Spaß.
      Aber die Ideen meines Partners waren sehr begrenzt, am Ende hab ich sogar die Ideen eingebracht.
      Wir haben mal einen BDSM Workshop besucht und am Ende sollte er frei und kreativ agieren und es ging überhaupt nichts, wenn ihm nicht jemand gesagt hat, was man noch machen könne.
      Heute vermute ich nach vielen anderen Hinweisen und Gesprächen, dass mein Exfreund in einer leichten Form der Autismusspektrumstörung zu finden ist. (Weil du geschrieben hast, Kommunikation sei manchmal schwierig).
      Also gut möglich, dass ich mir etwas von ihm gewünscht habe, dass er gar nicht hätte umsetzen können. Das hatte nichts mit Faulheit o.ä zu tun.

      Ich wollte diesen Aspekt einfach noch zusätzlich mit aufgreifen in der Diskussion.

      Powder schrieb:

      Liebe @Isegrim_w_devot, du triffst es auf den Punkt:

      • "Das, was dir fehlt, ist manchen Männern einfach zu anstrengend
      Für ihn gehört BDSM wahrscheinlich "nur" in den sexuellen Kontext, für dich gehört es zu dir, zu deinem Wesen."

      Ja das sind auch meine Gedanken dazu, momentan, und ich habe ihn schon mehrfach drauf angesprochen, und er verneint es. Dann denke ich: das macht er nur, um mich nicht "fallen" zu lassen bzw. weil er Angst hat mich zu verlieren, weil er weiß, dass ich eigentlich ohne das nicht lange glücklich leben kann.
      Liebe @Powder,

      der BDSM meiner Partnerin und mir ist im Prinzip sehr stark sexualisiert in Richtung S/M unterwegs, ähnlich wie es @Isegrim_w_devot angeführt hat.

      Aber ein Gedanken für Euch, um Eure Beziehung aufzulockern: meine Partnerin liebt es geradezu mich zu "teasen" und zu sticheln. Wir sind nicht D/s unterwegs, aber der Kochlöffel ist dabei immer in der Nähe. Das ganze geschieht immer mit einem Lachen im Gesicht und manchem herzhaften Griff in den Po. Vielleicht schaffst Du es auch so, Deinen Mann aus der Reserve zu locken? Um Dein Massagebeispiel zu nehmen, vielleicht einfach ganz unartig an den Zehen ziehen, bis sie knacken, oder mit einem schelmischen Löcheln den spitzen Fingernägel über die Fußsohle ziehen, ihn einfach aus der Reserve locken.

      Und ja, auch bei uns ruht BDSM teilweise wochenlang, wenn zu viel Sh.. drumherum passiert. Umso mehr fallen wir dann wieder über uns her!! :yes:
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.
      Manche mögen ja BDSM ausschließlich als EPE, also nur in sexuellen Situationen oder Sessions und daneben spielt es in ihrem Leben keine Alltagsrolle. Es könnte also sein, dass dein Partner dazu gehört.
      Es ist wie bei Hobbys.
      Manche sammeln irgendwelche Figuren zB Frösche und kaufen halt mal einen, wenn sie am Flohmarkt drüber stolpern.
      Andere sind so begeistert davon, dass sie stundenlang im Internet stöbern um irgendwas bestimmtes zu bekommen, was sie sich vorstellen.

      Es hat etwas mit Präsenz im Kopf zu tun, wie sehr drehen sich die Gedanken darum.
      Denn wenn sie sich nicht sehr darum drehen und nur in bestimmten Situationen aufflackern, dann bringt es nichts, darauf hinzuarbeiten, dass es die Toppräsenz einnimmt.
      Ich hatte das schon. Ein aufloderndes Interesse an BDSM im sexuellen Bereich beim Partner.
      Ich hätte es auch umfassender gebraucht und gewollt.
      Nur, du verhungerst am ausgestreckten Arm, wenn du ihn an alles erst erinnern musst, weil es in seinem Kopf einfach nicht priorisiert und damit nicht präsent ist. Es frustriert so lange, bis das ganze illusorisch aufgebaute Machtgefälle zusammenstürzt und dann auch nichts mehr geht in diese Richtung. Zumindest war bei mir und dem Partner damals Schluss mit jeglichem D/s, ich konnte ihn im Dombereich nicht mehr ernst nehmen.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Das, was dir fehlt, ist manchen Männern einfach zu anstrengend

      Ich picke mir auch mal diese Zeile heraus.

      Wir haben einige „alltags“ regeln die gelten wenn wir abends für uns sind und unser Kind im Bett.
      Aktuell ist es einfach so, das ich seit einer Weile nicht die Muse habe dies zu kontrollieren und entsprechend zu ahnden. Ich weiß genau das sie sich aktuell nicht daran hält.
      Es passt aktuell aufgrund diverser Faktoren einfach nicht, ich habe den Kopf dafür nicht frei. Das heißt Nicht das nicht zwischendurch mal ein Abend ist, an dem ich es nicht uneingeschränkt mit voller Konsequenz einfordere. Aber für die dauerhafte Umsetzung ist der Kopf gerade nicht frei genug, es hat gerade nicht die Priorität.

      Es kann aber hier natürlich auch einfach der Fall sein, das es nicht sein Ding ist. Dann müsst ihr schauen das ihr auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Das er nicht sehr kommunikativ ist hilft dabei natürlich nicht wirklich.

      Dinge zu provozieren, wie hier beschrieben, kann auch nach hinten los gehen. Statt so vorzugehen und um bei der fussmassage zu bleiben, würde ich vielleicht eine Weile sehr akkurat und 120%ig die Fuß Massage machen, so das sich eine gewissenerwartungshaltung aufbauen kann. Um dann die Massage auf einmal schlecht und nur halbherzig zu machen. Und dann einfach mal schauen wie er reagiert. Wenn er bei der ersten schlechten Massage nicht reagiert gibt es am nächsten Tag wieder eine schlechte usw. wenn er dann immer noch nicht reagiert gibt es gar keine mehr. Und dann einfach mal schauen ob und wie er reagiert.
      Vorausgesetzt natürlich er mag Fussmassagen überhaupt. Mich würde man damit eher vom Hof jagen, bzw eine sofortige Reaktion hervorrufen.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."
      Hm, ziemlich vertrackt, das Ganze!

      Ich glaube, du hast dir die Antwort schon ein wenig selber gegeben: Er führt nicht!
      Er ist zwar sad im sexuellen Bereich, aber nicht in der Beziehung.
      Und das kannst du leider nicht ändern, wenn er das nicht geändert haben will. Leider!
      Es gibt Menschen, die können kochen. Aber sie haben einfach keine Ideen zu.

      Aber was kannst du statt dessen tun?
      Es ist wie beim klassischen Tanzen. Wenn er nicht führt, muss die Frau es tun. Das gibt's manchmal sogar im Beruf. Also quasi Führung von unten. Das ist aber nicht ohne!

      Die Idee mit dem herumliegenden Tagebuch oder einem Strafbuch finde ich super. Wie wär's, wenn du es von ihm periodisch abzeichnen lässt. Oder wenn du zusammen mit ihm beim Strafbuch halt auch für die Sanktionen fixe Regeln festlegst. Dann MUSS er danach handeln.
      Dann bleibt dir noch explizite Situationen zu schaffen: Durch entsprechende Kleidung oder das Make Up signalisierst du klar, was du haben möchtest. Oder ein Kurzurlaub in einem entsprechenden Etablissement.
      Oder vielleicht mal was mit einer Spielgruppe machen, wo du mal jemand anderem dienst und darauf achtest, wie er reagiert. Wäre es möglich, dass er gerne ein Switcher wäre?

      Und dann noch dies: Wie viele andere Paare auch, müsst ihr euch nach der Kinderpause erst wieder neu arrangieren. Nicht nur im Bett. Wenn ein Motor lange genug gestanden hat, braucht es viel Zuneigung, ihn wieder zum Laufen zu bringen. Selbst wenn du das schaffst, wird es aber kein Neuwagen mehr werden... Heisst: Es soll dein Ziel sein, einen gepflegten und von vielen bewunderten und darum so wertvollen Occasion daraus zu machen.
      Viele eurer Erfahrungsberichte mit ehemaligen Partnern hätte ich auch genau so schreiben können...

      MissTreat schrieb:

      Ich ging am Anfang davon aus, mein Partner sei dominant. Aber letztendlich war er "nur" sadistisch im Bereich Sexualität und in dem Bereich nicht so kreativ.
      Bei allem was du geschrieben hast bin ich versucht zu fragen: hatten wir den gleichen Partner? Mein moderat sadistischer Ex-Partner, verlor recht schnell die Lust daran, BDSM regelmäßig auszuleben und Neues auszuprobieren. Wir haben uns in entgegengesetzte Richtungen bewegt.
      Umso mehr ich liebe, umso mehr ich mich geliebt und respektiert fühle, umso stärker wird das Bedürfnis, Devotion auszudrücken. Handküsse, knien, mich an sein Bein kuscheln... irgendwie war vieles davon meinem ehemaligen Partner schlichtweg unangenehm, zu viel des Guten. Für mich hat es sich wie eine Zurückweisung angefühlt. "Ich muss mich zurücknehmen, kann mich ihm nicht authentisch zeigen... Liebe bedeutet Rücksichtnahme" - das waren so die Gedankengänge. Anderes hat er einfach angenommen und genossen, ohne auf die Devotion dahinter einzugehen - als sei es ganz normal, dass ich ihm so zu Diensten war. Das hat sich für mich auch nicht gut angefühlt. Es war einfach eine Form der Einsamkeit in Zweisamkeit. So ein "ich mag dich, aber bleib mir mit diesem merkwürdigen Bedürfnis bloß vom Leib".

      Major schrieb:

      Wäre es möglich, dass er gerne ein Switcher wäre?
      Heute denke ich: vielleicht war mein Ex-Partner ähnlich wie ich eher Sub als Dom. Im Nachhinein scheint es mir, als hätten ihm die Sessions, in denen ich dominiert habe, am besten gefallen und ihm als Inspiration gedient, auch mal wieder das Zepter in die Hand zu nehmen. Leider hat er das nie verbalisiert. Aber Sex war bei uns einfach auch sehr unterschiedlich priorisiert, allein das hat es sehr schwierig gemacht.


      Falls das bei euch anders ist @Powder und er deine eigeninitiative Hingabe zumindest genießt und du seine Wertschätzung spürst (tust du das? Oder hängt es da?), dann ist schonmal einiges gewonnen.
      Vielleicht kannst du dich auf ein paar devote Schlüsselreize konzentrieren und ihm die erklären - was sie mit dir machen, warum sie dir so wichtig sind... Es klingt so als würdest du sehr viel Input geben. Vielleicht ist es schlichtweg in der Menge überfordernd? Er weiß gar nicht, wo er anfangen soll?

      Powder schrieb:

      Habt ihr Anregungen, wie ich ihn da weiter einführen kann? Was kann ich tun, um ihm das mehr schmackhaft zu machen, als es ihm nur zu sagen? Welche konkreten, realen Situationen würdet ihr erschaffen, um nicht dieses TFTB Gefühl zu haben?
      Ich versuche mal einen anderen Ansatzpunkt als ihn in die Pflicht nehmen zu wollen. Vielleicht kannst Du ja auch an Dir arbeiten und Deine Sicht auf die Dinge wandeln? Dominanz zu fühlen und auch auszustrahlen hat ja nicht automatisch Regeln, Aufgaben, Bestrafung und deren Kontrolle zur Folge.
      Dienen kann ja auch einfach aus dem bedürfnis dieses zu tun resultieren und muss nicht unbedingt von Seiten des Doms "anerzogen" werden.
      In meinen Augen solltet Ihr Euch wirklich mal die Zeit nehmen und sprechen, wo konkret Eure Bedürfnisse und Wünsche auseiander gehen und wo die Schnittmenge ist. Und von dort schauen wie weit sich jeder in den Teil des anderen bewegen kann und auch möchte. Ich würde dort ansetzen, wo er schon in die von Dir gewünschte Richtung tendiert und schauen ob da nicht stückchenweise ausgebaut und über die Bettkante hinaus was geht. Umgekehrt aber auch schauen wo kann ich dienen, ohne dass ich eine Erwartungshaltung daraus für mich resultieren lasse, eine bestimmte Reaktion seinerseits zu wollen.

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Das, was dir fehlt, ist manchen Männern einfach zu anstrengend
      Für ihn gehört BDSM wahrscheinlich "nur" in den sexuellen Kontext, für dich gehört es zu dir, zu deinem Wesen.
      Auch ich habe da ziemlich geschluckt beim Lesen. Es gibt sicher Doms (ich denke, dass das nicht nur bei Männern so ist), denen das zu anstrengend ist und das ursächlich ist. Es gibt aber eben auch die, die auch im D/s-Kontext im Alltag nicht mit Regeln und Kontrolle "arbeiten". Nicht aus Faulheit sondern einfach weil sie D/s anders leben. Ich bin weder Regel- noch Aufgabensub, ich kann mit beidem wenig anfangen und mir bringt es auch wenig was mein Gefühl der Submission betrifft. Dafür ist einiges ritualisiert und ja sicher es gibt ein paar wenige Dinge, die man auch als Regel einordnen könnte.
      Dienen und das Gefühl der Submission muss also nicht auf Regeln und Aufgaben basieren, kann es aber.
      Damit käme man zum Punkt, dass vielleicht einfach die beiden Wünsche des wie Auslebens nicht miteinander harmonieren.

      dbondino schrieb:

      Mag sein, dass andere voll die Maschine sind und immer 100% als Dom bringen können. Ich gehöre nicht dazu und würde für mich auch deshalb kein 24/7 D/s wollen.
      Ein paar Regeln gibt es trotzdem, weil wir das beide so wollen. Sanktionieren muss ich aber nur ganz selten.
      Das hat für mich nichts damit zu tun 100% Dom zu sein weil ich tagtäglich mit Aufgaben, Regeln und möglichen Sanktionen "überschüttet" werde.
      Ein Machtgefälle auch im Alltag braucht meines Erachtens weder Aufgaben noch Regeln aber es kann es natürlich haben.
      Für den einen reicht der Hinweis, dass das gezeigte Verhalten von sub nicht erwünscht ist, der andere braucht dafür Sanktionen. Beides kann zum Ziel führen und hängt vor allem von dem jeweiligen Verständnis beider Partner für D/s ab. Bei dem einen reicht der böse Blick oder die hochgezogene Augenbraue, der nächste muss die körperliche Sanktion spüren/ausführen.

      Um aber wieder zur Ausgangsfrage zurück zu kommen, ich denke hier ist vermutich der Knackpunkt @Powder, Ihr schaut da emotional von unterschiedlichen Richtungen drauf. Vielleicht hilft es, da mal zu schauen (und zu sprechen) womit Ihr beide Euch wohl fühlt und wo, wer auf den anderen einen Schritt zugehen kann.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Guten Morgen,

      wow, ich bin ein bisschen geplättet von den vielen Antworten und der unterschiedlichen Art und Sichtweise und den für mich daraus resultierenden Ideen und Anregungen (auch in meinem Denken). Vielen dank an alle!

      Auf ein paar Dinge möchte ich nochmal antworten:

      @dbondino:
      Ja, ich kann das so schon sagen, dass eine gewisse Unlust und auch einfach schlichtweg Zeit und Kraft fehlt teilweise, um da vieles im Alltag zu integrieren. Ich meine wir haben 5 Kinder (davon 3 unter 5 Jahren), auch ich bin oft müde, kraftlos und will nichts mehr außer nen Buch lesen und die Füße hoch legen. Und auch er will das oft, und natürlich habe ich dafür Verständnis . Aber: es fehlt einfach prinzipiell, und das ist eher der Punkt. Ein kleines "Das hast du heute gut gemacht, mit xy" oder "Ich verzeihe dir heute, dass du es nicht schaffst, xy für mich zu tun. Aber bedenke, dass du nur mir gehörst und ich deine Dienste in Anspruch nehmen kann wann ich das will" oder irgendein Mini-Input von ihm, wo ich merke "Ach ja, da ist es auch, dieser Funke Dom in seinem Kopf". Es geht mir auch nicht darum, was er sagt, sondern das er irgendwas dazu sagt oder bemerkt. Das waren jetzt nur Beispiele von mir. Es tut mit nicht gut, zu dienen ohne das es auch anerkannt wird oder auch sanktioniert wird, er kann es auch demütigend abwerten, aber es ist tagelang null auf dieser Ebene.


      @Kamelia:

      Ja, anders darüber reden, da hast du wahrscheinlich Recht, ich habe gemerkt, dass ich ihn oft einschüchtere und verängstige. Er macht etwas, dann kommt für ihn ne falsche Reaktion von mir und dann blockt er. Aber da kann ich mich echt schwer zurück nehmen.

      Das ist momentan soweit, wie @Amarena beschreibt: Ich kann ihn dann gar nicht Ernst nehmen oder oft bin ich dann auch einfach mega zickig, weil es mich so frustriert und es geht dann ins aufmüpfige rein, was er einfach hasst, aber ich kann dann nicht anders reagieren. Da fehlt dann die starke Hand, die Ohrfeige, und einfach ein klare Ansage von ihm, weil er dann direkt zu macht und ich nicht devot genug sein kann.
      Bespiel gestern Abend: er hat zufällig hier gelesen (sonst hat er noch nie hier mit gelesen, obwohl unsere Rechner direkt nebeneinander stehen!) und halt genau diesen Post. Ich wollte das zwar mit ihm besprechen, aber mir ja erst mal neue und andere Sichtweisen von euch einholen und Ideen, bevor ich das tue. Nun ja daher war dann der Abend gespickt mit der Diskussion darüber, wie es weiter geht, was ich mir und er sich vorstellt, und der großen Frage was er denn will. Meistens reagiert er nach solchen Diskussionen relativ zeitnah mit einer "Aktion". Er hat mir als wir schon im Bett lagen gesagt, er erwartet auch von seiner Partnerin, dass er einen Kuss zum Abend bekommt. Und ich habe dann gesagt: Schön, dass du das von deiner Partnerin erwartest. ich weiß, das war scheiße, aber ich konnte es null Ernst nehmen bzw. dachte ich locke da was in ihm hervor. Er hat aber direkt gesagt, siehst du ich mache was und du nimmst es nicht an.
      Ich habe mir aber für heute vorgenommen, dieses Verhalten zu lassen bzw versuche nochmal, mich darauf einzulassen, damit ich ihn nicht gleich wieder verscheuche. So ähnlich wie es @Glueckspirat auch meint. Eine Basis meinerseits aufbauen und abwarten, dann vllt etwas runterschrauben um auf eine Reaktion zu warten. Aber ich weiß nicht mir fällt es so so schwer, weil er das auf eine so für mich undominante Art macht.
      @Glueckspirat, ja er liebt das, sonst würde ich es nicht tun, meistens auch noch zusätzlich Beine etc :)

      @Major: Das Führen fällt mir extrem schwer, ich muss fast sagen es überfordert mich sehr. Ich bin das einfach nicht vom Wesen, bin zwar manchmal aufmüpfig und zickig (unerzogen, aber wie denn auch???) und ich muss das schon in meiner Rolle als Mutter tun, und das sehr zeitintensiv mit 5 Kindern und Haushalt. Aber ich werde es trotzdem versuchen, denn man kann ja die Führung dann auch wieder abgeben, hoffe ich. Auch das kann ein Weg sein, danke dir für deine Antwort.
      Situationen habe ich übrigens schon einige geschaffen: wir waren auf einem Schlaginstrumente Workshop, wir sind jetzt alle 6 bis 8 Wochen auf Playparties und auch sonst, versuche ich ihn zu überraschen, wenn er abends Zeit hat.
      Ist mein Mann Switcher? Jein würde ich sagen und er nein, ab und zu soll ich ihn fesseln und benutzen, aber das ist dann aus der Situation heraus, dass er es verlangt und bzw aber er weiß, dass ich es hasse.
      Weißt du, bei uns ist das eher anders rum habe ich das Gefühl, da wir uns ja nur mit Kindern kennen: wir haben jetzt erstmals mehr Zeit füreinander und nehmen uns diese auch explizit. Oft denke ich es geht jetzt erst richtig los, für uns :)


      @Currer Belle:

      "Falls das bei euch anders ist @Powder und er deine eigeninitiative Hingabe zumindest genießt und du seine Wertschätzung spürst (tust du das? Oder hängt es da?), dann ist schonmal einiges gewonnen.
      Vielleicht kannst du dich auf ein paar devote Schlüsselreize konzentrieren und ihm die erklären - was sie mit dir machen, warum sie dir so wichtig sind... Es klingt so als würdest du sehr viel Input geben. Vielleicht ist es schlichtweg in der Menge überfordernd? Er weiß gar nicht, wo er anfangen soll?"

      Das ist ein guter Punkt für mich. Ja ich denke er genießt es schon und teilweise kann er es nicht, weil er mir nicht auch noch was nach einem langen Tag aufdrücken will bzw zumuten will. Das fällt ihm sehr schwer, das annehmen und sehen, dass es mich nicht belastet sondern glücklich macht.
      Ich denke, du hast Recht, dass ich ihn teilwiese überfordere und es ist eine gute Idee, mich da mehr auf ei paar Schlüsselreize zu fokussieren. Das werde ich ab jetzt mehr beachten.

      @Hera
      Deine Antwort enthält soviel "Ja stimmt" für mich. Und doch ist es schwierig für mich, ihm zu dienen, es einfach so anzunehmen, meine Sichtweise zu ändern (weil ich mich danach sehne???). Ich probiere es noch einmal mehr zu fühlen, und doch kann ich mich gerade jetzt nicht darauf einlassen bei ihm. So als ob er seinen Standpunkt mit einem Exempel noch einmal klar machen müsste. Ich brauche auch nicht massiv Regeln und Sanktionen am Tag, aber ich brauche diesen Hauch Dominanz im Alltag, wie ich es oben auch schon beschrieben habe.

      "Um aber wieder zur Ausgangsfrage zurück zu kommen, ich denke hier ist vermutich der Knackpunkt @Powder, Ihr schaut da emotional von unterschiedlichen Richtungen drauf. Vielleicht hilft es, da mal zu schauen (und zu sprechen) womit Ihr beide Euch wohl fühlt und wo, wer auf den anderen einen Schritt zugehen kann."

      Es ist sehr schwer, da wahrscheinlich emotional eine gleiche Basis zu finden, weil ich auch oft merke, wenn ich mit ihm rede, was ankommt und wie er es aufnimmt. Ich muss mich da wahrscheinlich nochmal mehr zurück nehmen.
      Vielen Dank für deine Antwort!
      Manchmal wünsche ich mir einfach nur, das du mir über den Kopf und durch die Haar streichelst und leise sagst, schsch, alles ist gut.
      Dann ist die Welt wieder repariert.
      Hattest du schonmal einen Partner, bei dem es anders war als bei deinem Mann? Bei dem du die Dominanz gespürt hast und annehmen konntest? Ich frage dich das, weil ich das Gefühl bekomme, dass das alles eine Idealvorstellung in deinem Kopf ist. Und du schreibst ja, dass es in früheren Partnerschaften nie als BDSM definiert war.


      Powder schrieb:

      ich habe gemerkt, dass ich ihn oft einschüchtere und verängstige. Er macht etwas, dann kommt für ihn ne falsche Reaktion von mir und dann blockt er. Aber da kann ich mich echt schwer zurück nehmen.
      ...
      Er hat mir als wir schon im Bett lagen gesagt, er erwartet auch von seiner Partnerin, dass er einen Kuss zum Abend bekommt. Und ich habe dann gesagt: Schön, dass du das von deiner Partnerin erwartest. ich weiß, das war scheiße, aber ich konnte es null Ernst nehmen bzw. dachte ich locke da was in ihm hervor. Er hat aber direkt gesagt, siehst du ich mache was und du nimmst es nicht an.

      Ich kenne natürlich eure Beziehung nicht. Und ich finde es gut, dass du hier so ehrlich schreibst. Aber ich kann dir hier eigentlich echt nur sagen: das Topping From The Bottom scheint aktuell eher an dir zu liegen, als an ihm. Und dein Partner hat Recht mit dem "du nimmst es nicht an". Das, was du hier beschreibst, ist deine Dominanz. Brattiness scheint bei deinem Partner nicht die von dir gewünschte Reaktion hervorzurufen, sondern ihn einfach nur zu verletzen. Und deine Reaktion auf seinen erwarteten Kuss klingt für mich auch nicht nach Spiel, sondern eher passiv-agressiv. Die liebevolle Basis muss doch erstmal stimmen.

      Mein Rat: entscheide dich. Wenn du willst, dass er dich dominiert, dann geh auf die Dinge, die er tut, ein. Auch wenn du in dem Moment einen anderen Skript im Kopf hast. Ich denke, du kannst dich glücklich schätzen, dass er noch mit dir diskutiert und dass noch "Aktionen" von ihm kommen.

      Aber ich möchte dir auch schreiben: Ich kann nachfühlen, was du von deinem Verhalten schreibst. Ich kann auch sehr fordernd und dominant auftreten und ich tendiere dazu, Dinge zu Tode zu diskutieren, wenn Bedürfnisse über lange Zeit unerfüllt bleiben. Und das führt ganz sicher nicht zu Beziehungsglück, kann ich dir aus Erfahrung sagen.

      Ich habe aber bei deiner Schilderung von deinem Partner den Eindruck, dass er eigentlich in der Lage und gewillt ist, zumindest ein Stück weit auf dich einzugehen. Lass ihn, wenn du ihn als Partner und Dom haben möchtest.

      An deiner Stelle würde ich damit anfangen, mich für die Aktion mit dem nicht gegebenen Kuss zu entschuldigen.