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✵ 1. Dezember ✵
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Das Jahr 1809
Sieben Männer und ein Augenpaar
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von gentleFrederick
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Während die letzten Sonnenstrahlen durch das Fenster im ersten Stock des rustikalen, aber gemütlichen Bauernhauses scheinen, knistert das Fichtenholz im Kaminfeuer. Hier drinnen ist es warm. Marie räkelt sich auf dem Tisch. Das raue, dunkle Holz schabt an ihrem Korsett aus weißer Seide. Ihre Finger fahren über ihren schneeweißen Oberschenkel. „Und du bist dir sicher, dass du das möchtest?“, fragt sie.Bitte liked jedoch nicht diesen Beitrag, da er nicht vom Autor eingestellt wurde, sondern im Rahmen des Geschichtenadventskalenders.
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✵ 1. Dezember ✵
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Das Jahr 1809
Sieben Männer und ein Augenpaar
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von gentleFrederick
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„So haben wir es besprochen“, antworte ich und nippe an meinem Glas Wein. Gutem, französischen Wein, den die Besatzer voriges Jahr in Eile hinterlassen haben. An der Wand lehnt mein Säbel und daneben ruht der Großteil meiner Ausrüstung. Besorgt gebe ich zu bedenken: „Meinst du nicht, dass dir diese groben Bauernburschen wehtun könnten?“
Marie dreht ihren Kopf zur Seite. Sie spreizt ihre nackten Knie auseinander, während sie ihre Fußflächen zusammenpresst. „Das sollen sie ruhig probieren. Dann lernen sie kennen, welche Schmerzen ihnen eine Frau aus der Stadt zufügen kann.“ Sie dreht ihren Kopf zu mir und ich sehe sie lächeln, während sie fragt: „Und du wirst den Anblick aushalten?“
Ich versuche, den Treffer in meine persönlichen Unsicherheiten zu überspielen und nehme erneut einen ruhigen Schluck: „Ich habe mit jedem Einzelnen gesprochen. Der Unterschied zwischen Festhalten und Ausrenken, zwischen Grob anfassen und Wehtun, zwischen Feuer und einem Brand dürfte angekommen sein. Sie werden genau das tun, was ich ihnen gesagt habe und keinen Deut mehr. Ich bin daher die Gelassenheit in Person.“ Ich bin ein wenig stolz auf meine Überleitung zum sehr gerechtfertigten Beschützerinstinkt.
Marie lacht und dreht ihren Kopf wieder weg von mir: „Du und deine Drohungen. Am Ende verschreckst du sie noch. Meinst du, die sechs sind aufgeschlossen genug? Der Priester hat in dieser Gegend mehr zu sagen als die Lust.“
„Der Anblick, den du ihnen vorhin geboten hast, dürfte Funken gezündet haben“, sage ich. „Mal sehen, welcher Trieb heute Abend siegt: die Gottesfurcht oder das Verlangen.“
Marie lächelt und bleibt still. Ist das etwa Verlegenheit? Kann eine Frau, die sich entschlossen hat, heute Abend sechs Männer zu empfangen, beim Gedanken, diese mögen Gefallen an ihr gefunden haben, verlegen sein? Ich versuche, meine Miene nicht zu verziehen. „Möchtest du wirklich, dass sie ihren Hunger an dir stillen?“
Marie schaut zur Decke und murmelt zur Antwort: „Mach mich nicht nervöser, als ich bin.“ Dann sieht sie mir unsicher in die Augen: „Vielleicht ist heute doch nicht der richtige Tag?“ Ich stehe auf, knie mich zu ihr und streichle ihr Gesicht. Wir küssen uns. „Du passt auf, ja?“ wispert sie. Ich nicke. Marie grinst mich mit ihrem breitesten Lächeln an: „Und wenn es dir zu viel wird, erstich bitte niemanden, in Ordnung?“
*** drei Zugaben Feuerholz im Kamin später ***
Das habe ich mir anders vorgestellt. In meinen Gedanken hatte sich fest das Bild einer ekstatischen Marie eingenistet, die sich räkelt, die schwitzt, deren Brüste sich heben und senken. Meine Vorstellung beinhaltete Hände, die sie festhalten. Grobe, starke Hände. Ich bin davon ausgegangen, ihre abstehenden Nippel zu sehen. Zu sehen, wie sie geliebkost werden und wie sich ihre Lippen dabei unweigerlich zum Stöhnen öffnen. Ich dachte an ihre Hände, die erst feucht und dann klebrig werden würden. In meiner Vorstellung glänzte ihr weißer Körper durch den verteilten Saft mehrerer Liebhaber. Ich dachte an ihren Mund, der wohl durchaus überfordert werden würde an diesem Abend. Ich dachte an ihren Unterleib, der die Vergnügungen ganzer Wochen in einer Stunde zu vollbringen haben würde.
All dies mag im Augenblick durchaus eine zutreffende Beschreibung der Wirklichkeit sein. Doch ich sehe ausschließlich drei unterschiedlich stark behaarte Hinterteile von mir oberflächlich bekannten Männern. Ich korrigiere mich, einen sehe ich auch von der Seite, einem weiteren ins Gesicht. Wo der sechste ist, das ist schwer zu überblicken. Den Geräuschen nach zu urteilen, geht es Marie gut. Einer der sechs hatte sie vorhin etwas zu stark am Handgelenk gepackt. Dessen Rücken schmückt nun ein tiefroter, dünner Streifen.
Maries Beine sehe ich. Ihre nach oben gestreckten Füße. Zum Teil auch ihre Oberschenkel, an denen sich rote Abdrücke von starken, rauen Händen sammeln. Hier und da lugt ein zarter, weißer Arm hervor – jetzt umfasst ihre Hand eines der Hinterteile.
Ich stelle mein Glas ab und rufe: „Hey, du da rechts. Ja, du. Halte sie an den Armen fest. Nicht so! Zieh sie zu dir! So ist's besser. Wenn du sie etwas weiter hochziehst, kannst du ihr dein bestes Stück in den Mund schieben.“
Der Raum ist mit Männerschweiß gefüllt und mit dieser Feststellung verzieht sich mein Gesicht. Ich blicke aus dem Fenster und sehe dunkle Umrisse zerklüfteter Berge vor dem Hintergrund eines grauen Himmels. Wären wir nicht im ersten Stock, müssten wir Vorkehrungen gegen Zuschauer treffen. Andererseits: würde jemand den Hühnerstall hochklettern? Es weiß ja niemand, was hier vor sich geht. Das wird erst im Nachhinein seine Kreise ziehen. Der Dorfpriester wird bei der Beichte am kommenden Sonntag sicher viel Freude haben. Die Beichte des ersten Burschen wird Gottes Hirte wohl noch verkraften können. Bei der dritten Kundschaft mit derselben Geschichte wird er unweigerlich alles für einen Scherz halten müssen. Vielleicht jagt er den vierten bereits nach den ersten Worten aus der Kirche? Ich grinse. Wenn der Mensch die grauenhaftesten Schlachtfelder im Namen von Kaisern anzurichten vermag, wieso sollte er nicht im Namen der Liebe weitaus weniger gottlose Dinge verrichten dürfen?
Ich rufe mit ruhiger Stimme: „He, du da links. Du kannst sie dir schräg hinlegen, dann kommst du unten besser hin.“