Session-Abbruch durch DOM - wie am besten?

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      Session-Abbruch durch DOM - wie am besten?

      Hallo Ihr Lieben,

      ich hatte kürzlich mit meinem Partner die Situation, dass er mitten in einer D/S-“Session“, in der ich mich gerade Schritt für Schritt mutig und offen an meine SUB-Position begeben hatte, ich also gefühlsmäßig mitten im Geschehen war (welches auf seinen Anweisungen beruhte) quasi abbrach, indem er auf „Normalmodus“ umschaltete und mir zu verstehen gab, dass er nicht so könne wie er grad wollte.

      Das hatte bei mir dann zur Folge, dass ich mich irgendwie blamiert fühlte, und mich beeilte, irgendwie wieder „meine Gesicht“ oder „Stolz“ wiederzuerlangen. Ich wollte also die Kleidung und Accessoires, die mich als SUB auswiesen ganz schnell loswerden und ging in eine Distanz bis ich mich wieder gesammelt hatte, was eine Weile dauerte.

      Später haben wir dann darüber nachgedacht, wie denn ein DOM, wenn er mittendrin merkt, dass er einfach nicht so kann wie er anfangs dachte und wollte, am „elegantesten“ die Notbremse ziehen kann ohne SUB in Verlegenheit zu bringen. Denn natürlich hat er ja dazu das gleiche Recht wie ich mit meiner Ampel.

      Ich dachte, ich frage -auch im Namen meines Partners der hier nicht selbst registriert ist- vielleicht mal hier in die Runde- diese Situation kennt ja bestimmt jeder DOM. Mich würde interessieren, ob auch andere SUBs diese von mir beschriebenen Gefühle kennen, und wir wären beide interessiert an Beispielen , wie DOM so einen Abbruch für sich und SUB gut (also möglichst „absturzfrei“) hinbekommen kann. ?(
      Liebe @4Justine9,

      erstmal finde ich es gut, dass ihr gemeinsam nach Wegen sucht, besser mit solchen Situationen umzugehen. Denn ich stelle mir das in der Tat für beide Seiten ziemlich unangenehm vor und kann mich auch ganz gut in deine Position hineinfühlen, weil ich es in einer vergangenen Beziehung schon ähnlich erlebt habe und mich nicht gut damit gefühlt habe.

      Für mich wäre es vielleicht die beste Lösung, wenn mein Dom mich einfach in die Arme schließen würde und wir langsam in einen "Kuschelmodus" übergehen würden. So ließe sich die Situation relativ sanft auflösen und wir wären uns dabei trotzdem ganz nah. Dann würde ich mich als Sub nicht so "fallen gelassen" fühlen. Darüber zu reden wäre für mich ebenso wichtig, um ihn zu verstehen und dementsprechend auch besser mit der Situation umgehen zu können und mich nicht als Sub "angegriffen" zu fühlen. Reden mit offenem Herzen, offenen Ohren und viel Verständnis.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Auch ein Dom hat schlechte 5age 7bd funktioniert manchmal nicht. Ich sehe da kein Problem drin, wenn er die Session abbricht.
      In den Arm nehmen, 8hm sagen, dass alles ok ist, Nähe und Verbundenheit herstellen!

      Ich grübelte eher darüber, warum du dich blamiert fühlst. Du hast doch nichts falsch gemacht und er auch nicht. Es ist halt gerade eine "nix geht mehr" Situation. Mich würde das nicht in Verlegenheit bringen. Es ist schwer für mich das nachzuvollziehen.

      Ich hatte es noch nicht, dass Dom komplett abgebrochen hat, aber dass einer aufgrund von Stress und nicht fallen lassen könnens keinem Hoch bekommen hat. Ich habe ihm dann gesagt, dass das kein Problem für mich ist und dann halt was anderes gemacht (Massage).

      Matrea schrieb:

      Ich grübelte eher darüber, warum du dich blamiert fühlst.
      das kann ich schon nachvollziehen..........würde mir auch so gehen können.
      Sub gibt sich ganz hin .....auch mental und dann ist so ein plötzlicher Abbruch wie ein Sprung ins kalte Wasser.

      Man steht quasi nackt da und auf der anderen Seite fehlt das "anerkennen" dessen gerade.........natürlich nicht der Respekt!- aber das ist im Kopf gerade nicht auseinander zu halten.


      4Justine9 schrieb:

      am „elegantesten“ die Notbremse ziehen kann ohne SUB in Verlegenheit zu bringen.
      es kommt vielleicht ein wenig drauf an "wie schnell" es denn sein muss.......

      Körperkontakt...in den Arm nehmen ist sicher gut. Eventuell eine Anweisung, wenn noch möglich sowas wie: zieh Dir dies oder das an und dann komm zu mir........

      Gemeinsam etwas tun....Kaffee trinken...reden.......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      @4Justine9, ich weiß natürlich nicht wie Euer D/S aussieht und kann nur von mir ausgehen.

      Er hat abgebrochen, weil er dachte, dass es für mich genug ist. Lustig fand ich das nicht und ich war gefühlsmäßig so ziemlich alles in dem Moment.
      Putz das Bad! war sein Befehl und ich habe das Bad geputzt - drei Stunden lang Zuerst wütend, dann frustriert, traurig, schuldbewusst und irgendwann demütig. Ich war nie vorher mehr Sub als in diesem Moment.

      Das mag vielleicht nicht jeder verstehen, aber mir hat es extrem geholfen.
      Don't dream it - be it
      Es mag ein wenig nach Klischee klingen, aber ein Mann wird oft erst dann abbrechen, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Wir funktionieren, können immer :pump: - zumindest ist das der unterbewusste Anspruch und das dann auch noch als dominanter Mann - uiuiuiui! Ich meine damit ausdrücklich auch die Führung einer Person, nicht nur die Steherqualitäten. ;)

      Es verlangt auf beiden Seiten ein ganz großes Vertrauen, solche Abbruch-Situationen zu meistern, ohne dass man daran zu knabbern hat. @4Justine9, ich kann gut verstehen, dass Du dich dabei nicht gut gefühlt hast und fallengelassen, denn genau das ist ja passiert. Aber da ist ziemlich sicher ein Dom auf der anderen Seite, der sich vorher vor Dir keine Blöße geben wollte, sich möglicherweise Deiner Reaktion darauf auch nicht sicher war, und darum über seine momentanen Fähigkeiten hinausgegangen ist.
      Konzentration, Kreativität, Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen, Körperkontrolle, körperliche Anstrengung ... je nach Setting ist eine Session schon ganz schön fordernd für einen Dom.
      Ist man nicht fit, sollte man als Dom ehrlich zu sich sein. Das ist nicht immer einfach. Man möchte es Subbi recht machen oder das Kopfkino lockt einen auch schon mal über das gute Maß hinaus oder, auch das gibt es, die Stimmung kippt unvermittelt und man weiß nicht warum.

      Ich denke, dass ihr dadurch, dass ihr beide Seiten im Gespräch beleuchtet (habt), genau an dieser Vertrauensbasis arbeitet und eben um eine Erfahrung reicher geworden seid. Es kann sein, dass ihr nie wieder so spät abbrechen werdet und das Problem somit nicht mehr auftaucht. Und wenn, könnt ihr es vielleicht besser einordnen.
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)
      Wie ist denn sonst euer Abschluss in einer Session, wenn sie nicht abgebrochen wird? Was hat dir da geholfen, keine Scham zu empfinden?

      Wenn zwischendurch abgebrochen wird (kann ja immer passieren), könnte man euer übliches Session-Ende vielleicht genauso einleiten? Dann fehlt halt nur der aktive Teil. Ggf vielleicht noch sprachlich etwas in der Session bleiben beim Aftercare, wenn dies noch möglich ist für Dom.

      Mein Sub empfindet dann länger Scham, wenn wir zu schnell in den Alltag zurück müssen. Besonders dann, wenn ich vorher mit seinem Schamgefühl gespielt habe. Das weiß ich mittlerweile und beachte es.
      Ich möchte ein Gedankenspiel in das Thema einbringen:
      Vertauscht gedanklich im bisherigen Gesprächsverlauf mal DOM und SUB.

      Die Fragestellung würde dann beispielsweise lauten:
      SESSION-ABBRUCH DURCH SUB - WIE AM BESTEN?

      (Standartantwort: safeworden, auffangen etc)

      Momentan habe ich den Eindruck als würde einem emotionalen Absturz auf Seiten von Top nicht der Wert beigemessen wie einem Absturz von Sub.

      Liebe Grüße
      SirThanERtOS
      Ich lese im Eröffnungspost nichts von einem Absturz, @Bumsbaer. Wir reden über einen Abbruch der Session, der sehr unvermittelt und nicht gut kommuniziert kam, aber kein beschriebenes Symptom deutet für mich auf einen "klassischen" Absturz hin.

      Trotzdem stimme ich Dir zu, dass dieses Thema nicht ausreichend präsent ist. Es kann passieren und hätte dann ggf. sehr weitreichende Folgen für den Dom, wenn er nicht aufgefangen wird. Vielleicht aber auch für eine fixierte Sub, die sich nicht selbst befreien kann. Wäre aber ein getrenntes Thema.
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)
      @dbondino

      Den Absturz habe ich impliziert, wollte jedoch dabei keine Fallhöhe voraussetzen.
      Aus meiner Sicht verändert aber die Fallhöhe die Sichtweise auf die Situation.

      Ich hoffe aber doch daß ein emotionaler Absturz (auch wenn u.U. nur ein kleiner) dahinter steckt.
      Wäre dem nicht so könnte man von einer rationalen Entscheiden ausgehen Sub ins offene Messer laufen zu lassen und dann wäre der Abbruch im Wortsinn pervers (entartet).

      Viele liebe Grüße
      SirThanERtOS
      Ich hoffe ja für den Dom, dass er eine Session abbricht, wenn er merkt, dass es gerade grenzwertig zum Absturz hin geht, aber noch vor dem Absturz.
      In diesem Sinne sollte meiner Meinung nach ja auch Sub ein Safeword verwenden, nämlich kurz vor dem Absturz um diesen zu verhindern.
      Ist der Absturz erst da, ist es für das Safeword eigentlich schon zu spät.
      Also hat der Dom hier alles richtig gemacht und eine Situation abgebrochen, bevor sie zum Absturz führt.

      Vielleicht wäre ja eine halbe Stunde beidseitiger Körperkontakt, im Arm halten, eine gute Idee, eigewickelt in eine gemeinsame Decke stört dann auch die zu diesem Zeitpunkt unpassend empfundene Subkleidung nicht.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Warum auch nicht? Wenn Sub merkt, dass es Top nicht gut geht, kann sie genauso für ihn da sein.
      Wenn ich das Gefühl hab, es ist etwas los, frag ich nach.
      Fürsorge ist keine Einbahnstraße. ( Meine Meinung).
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Nochmal zu Dom: Könnte es sein, das Dom sich noch viel mehr geschämt hat?

      Bekanntlich sind wir Männer oft nicht gerade die Einfühlsamsten, wenn es schwierig wird. Schon gar nicht, wenn es um Emotionen geht. Das soll keine Generalabsolution sein, vielmehr eine ständige Aufgabe.

      Ich weiss, dass ich immer wieder ins gleiche Horn blase.
      Trotzdem:
      Wenn mal die ganz heisse Kennenlernphase vorbei ist, könnte man doch auch mal über ein solches Szenario reden, BEVOR es eintritt. Was tun wir, wenn eines von uns abbricht?
      Was tut der andere Mensch, wenn abgebrochen wurde?
      Erlauben wir uns gegenseitig Schwächen?
      Erlauben wir uns gegenseitig, diese auch anzusprechen?

      Ich bin überzeugt, dass
      Rettungsszenarien immer wieder 'geübt' werden müssen (und zwar nicht nur, wie bringe ich meinen sub da von der Decke?)
      ein Notfallset Sicherheit ausstrahlt (und zwar neben dem Bolzenschneider und Pflaster auch eine sehr gute Flasche Wein)
      Kuscheln nach einem Abbruch Wunder wirkt (hilft sicher mehr als sich gegenseitig beleidigen)
      eine Beziehung nur dann eine gute Beziehung ist, wenn sie auch Minuspositionen verträgt und aushält
      ALLE Beteiligten auch mal weinen dürfen (aber das wisst ihr natürlich längst)
      Wow… ich bin überwältigt von Eurem vielfältigen Feedback!!

      Ausgerechnet heute hatte ich aber so gar keine Muße, mich hier aufzuhalten- bin grad erst nach Hause gekommen und echt k.o.

      Ich möchte aber natürlich noch eingehen auf das ein oder andere und werde das tun sobald ich dafür Ruhe finde.

      Also bitte nicht denken, ich mach erst ein Fass auf und bin dann wieder weg!

      Ganz lieben Dank hier schon mal für das Einfühlen und Kommentieren!! ❤️

      Lg, Justine
      Ich für meinen Teil kann nur sagen:

      So überraschend wie es für Sub sein kann, so überrumpelt kann man auch als Dom von den Emotionen sein.

      Mir selbst ist es schon passiert, dass ich direkt abbrechen musste. Und zwar nicht, weil es immer schlimmer und schlimmer wurde, bis es nicht mehr ging und ich in meiner Männlichkeit eingeknickt bin, sondern einfach weil es von einer Sekunde auf die andere kam. Und das bei etwas, was ich Jahre vorher schon mal getan habe.

      Und da gibt's dann halt kaum eine andere Option als stoppen. Und zwar so unelegant und spontan, wie der Grund die Bühne betreten hatte. - Und ja, dann kann man auch als Dom ins Weinen geraten. (Aber bevor Sorgen aufkommen: es war damals weder gefährlich noch zu grob, die Gründe lagen woanders in der Situation.)

      Es bleibt dann halt nur reden und sich gegenseitig erklären, um dann den anderen zu verstehen.

      Dass es dir schwer gefallen ist aus der Situation, bzw. dem Subspace wieder zurückzukommen, das kann man dir nicht verdenken. Genauso, dass es unangenehm war oder man sich in dem Moment falsch gefühlt hat. Wir wissen nicht, was der Grund bei deinem Partner war. Vielleicht kennst du ihn selbst nicht, weil es überspielt jnd nicht erzählt wurde.

      Aber zusammenfassend kann ich nur sagen: auch als Dom kann man plötzlich die Kontrolle und/oder seine eigene Ausdauer verlieren. Und da hilft nichts an vorher besprochenen Grenzen und aufgestellten Plänen. Eigene Emotionen und plötzlich aufkommende Gedanken kann man nicht immer einschätzen. (Und für alle, die sich noch immer fragen, was los wahr bei uns damals: Kontaktlinsen, die blind machen. Hatte ich früher schon mal in Spielbeziehungen eingesetzt mit sehr viel Freude. Dann Jahre später aber war es so schwierig zu ertragen, dass der Mensch, den ich so sehr liebe, so leere Augen hat und mich nicht anschauen kann, egal wie sehr sie es versuchte. Und diese Distanz war plötzlich zu viel für mich.)

      Von daher es geht schnell und vollkommen unerwartet...
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Eigentlich denke ich, dass das Wesentliche schon gesagt wurde. "In den Arm nehmen" war auch das erste was mir einfiel.
      Das gehört dazu.

      Es sollte auch vorher abgesprochen werden, dass grundsätzlich die Möglichkeit besteht, dass 'Dom' die Sitzung vorzeitig beenden kann.

      Vielleicht wäre es am besten, wenn das so geschähe, dass 'Dom' (m. oder f. ist egal),
      (a) das Ende der Sitzung ankündigte,
      (b) 'Sub' (f. oder m. ist egal) aus der 'unterwürfigen Position' befreite (entfesseln, z.T. bedecken/ankleiden, tragen/aufrichten),
      (c) umarmte,
      (d) und die Sache ausklingen ließe (auf dem Bett/Sofa sitzend o.Ä.).

      Dann hätte 'Dom' bis zum Ende "das Heft in der Hand" und 'Sub' könnte langsam den Subspace verlassen, noch von 'Dom' behütet.
      Hallo Ihr Lieben!

      …puhh.. jetzt kann ich mir endlich mal etwas Zeit nehmen, alles etwas stressig zur Zeit.

      Eigentlich hätte ich gerne zu jedem einzelnen etwas geschrieben, denn es waren so viele tolle hilfreiche und überaus empathische Kommentare!
      Aber es ist einfach in so kurzer Zeit so erstaunlich viel zusammengekommen.

      Also erstmal- dem Abbruch lag tatsächlich in diesem Fall kein wirklicher Absturz meines Partners zugrunde. Eigentlich war es hauptsächlich so, dass er zu sehr im Kopf blieb während ich schon tief im Gefühl war (wo er mich hingebracht hatte)

      Deshalb kam ich mir nachher auch so doof vor, weil ich mir nach dem Abbruch so vorkam, als hätte ich das „Spiel“ allein gespielt. Und er hatte mir nur dabei zugeschaut. Vom Verstand weiß ich natrülich dass dem nicht so war.

      Da wir auch nicht 24/7 D/s haben ist es nochmal mulmiger wenn durch zB so eine Situation dann so Schieflagen entstehen - einer ist noch im D/s-Modus und der andere noch oder schon wieder der Augenhöhe-Partner. Da habe ich mich dann geradezu „beeilt“ auch wieder „hoch zu kommmen“

      Wir hatten es aber auch schon, dass er schneller mit dem Dominieren durch war als ich mit dem Dienen (entschuldigt meine saloppe Ausdrucksweise - ist manchmal so meine Art…) und da finde ich so eine Idee wie
      Die mit dem Bad putzen so gruselig wie genial…