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Bitte liked jedoch nicht diesen Beitrag, da er nicht von der Autorin eingestellt wurde, sondern im Rahmen des Geschichtenadventskalenders.
Die Autorin wird, sofern sie es möchte, zeitnah hier eine Antwort posten. Diese dann bitte liken, so dass eure Likes auch bei ihr ankommen.
✵ 12. Dezember ✵
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Stille Nacht
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von GreenBlueEyes
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✵ 12. Dezember ✵
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Stille Nacht
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von GreenBlueEyes
Es ist ein frostiger Dezemberabend. Einer dieser Abende, wo man kein schlechtes Gewissen haben braucht, nicht vor die Haustür gehen zu wollen. Ich habe es mir auf der Couch bequem gemacht, eingelullt in meine Wolldecke. Das Handy liegt vor mir auf dem Couchtisch und ich schau mir den ultimativen – dies schon seit meiner Kindheit – Weihnachtsfilm an „Kevin - Allein zu Haus“. Dieser Film wird mir nie überdrüssig und läutet für mich definitiv die Weihnachtszeit ein.
Zur Halbzeit des Filmes vibriert mein Handy. Eine Nachricht ist eingegangen, die ich aber ignoriere, da ich jetzt meinen Lieblings-Weihnachtsfilm gerne zu Ende sehen möchte. Das wird bestimmt nur eine meiner besten Freundinnen sein oder beide zusammen, die mich auf einen Drink überreden möchten. Aber nein, ihr Goldschätze, heute nicht, ich mag nicht vor die Tür. Und deshalb schaue ich auch nicht aufs Handy. Die Werbung ist zu Ende, weiter geht’s also mit dem Film.
Die ungelesene Nachricht jedoch schleicht sich immer wieder in meine Gedanken. Vielleicht ist ja etwas passiert?! Irgendwann siegt die Neugier, bzw. das zukünftige schlechte Gewissen, falls doch was passiert sein sollte. Ich greife also zum Handy, öffne die App und da steht ein Name. Nicht der meiner Freundin, auch nicht der meiner anderen Freundin, sondern einer, von dem ich so lange gehofft habe, dass er mal wieder auf der Nachrichtenliste ganz oben stehen würde. Als ich mich schon – nach ewig langer Zeit – damit arrangiert habe, dass dem nicht so ist, steht dieser Name zuoberst auf der Liste! Was mit meinem Kopf und meinem Herzen vor sich geht, kann ich gar nicht beschreiben. Achterbahn der Gefühle.
Soll ich die Nachricht öffnen oder gleich löschen? Ich habe verdammt lange gebraucht, nicht ewig aufs Handy zu starren oder bei jeder Nachricht zu denken, er sei es, um dann doch wieder einen weiteren Riss in meinem gebrochenen Herzen zu verzeichnen. Ich lege das Handy wieder auf die Seite. Da war ja noch der Film. Also liebes Hirn, bitte konzentrier dich wieder auf den Film, bitte, bitte.
Natürlich macht das Hirn nicht, was ich sage, warum auch? Ich tu ja auch nicht immer, was andere sagen, warum sollte ich denn gerade jetzt auf mich selber hören??? Also muss Plan B herhalten; Nachricht lesen, damit er sehen kann, dass ich ihn ignoriere. Das ist doch ein Plan.
Ich atme nochmals tief ein, lange aus und nehme das Handy in die Hand. Rufe die App auf und klicke auf seinen Namen, René.
Treffen 23 Uhr
In der Hütte, wo wir uns das letzte Mal trafen.
René
Wie bitte? Der hat sie wohl nicht alle! So lange habe ich um ein Treffen gebettelt, um eine Aussprache. Jedes Mal wurde seinerseits der Schwanz eingezogen. Und genau jetzt soll ich springen, wenn er es möchte? Nicht mit mir! Oder vielleicht doch? Was soll ich nur tun?
Die Hütte war angemietet, also hat er das auch dieses Mal tun müssen, somit wird er wahrscheinlich erscheinen, weil er das Geld hinterlegen muss. Das wäre also die Chance, meine Aussprache zu kriegen und endlich hoffentlich einen Schlussstrich ziehen zu können.
Ich schaue auf die Uhr: 21 Uhr. Ne Stunde habe ich bis zur Hütte. Ich werde einen Dreck tun, mich aufzubretzeln, wieso auch? Zudem weiß er ja sowieso, wie ich im „out of the bed“-Look aussehe. Ok, einen kurzen Blick in den Spiegel werfe ich noch, Zähne putzen, die Frisur ein wenig zurecht zauseln, Lippenbalsam und fertig. Ach nein, in meinem Sofa-Schlabberlook möchte ich dann doch nicht vor die Tür, deshalb werf ich mir noch geschwind eins meiner Hemdkleider über und ziehe eine Strumpfhose drunter. So jetzt aber, fertig! Kurz vor 22 Uhr, das „ein wenig zurechtmachen“, hat doch länger gedauert. Ich schlüpfe in die Stiefeletten, packe den Autoschlüssel, schließe die Tür hinter mir zu und fahre los. Ich fahre die Zufahrt der Hütte rauf und sehe sein Auto. Ich weiß gerade nicht, ob ich mich freuen soll, dass er da ist. Eigentlich wäre ich gerne vor ihm dagewesen. Irgendwie hätte ich mich dann vorbereiteter gefühlt. Nun gut, ändern kann ich es nicht. Ich steige aus dem Auto, fest davon überzeugt, gleich mit dem Reden zu beginnen, sobald ich durch die Tür bin.
Ich stehe vor der Tür, zupfe nochmals alles zurecht und klopfe. Als hätte er hinter der Tür gestanden, geht diese auf und ich blicke direkt in seine dunkelbraunen Augen. Ich hole aus, etwas sagen zu wollen, doch es verschlägt mir die Sprache. Diese Augen, ich sehe in ihnen Sehnsucht, Schmerz und ist da etwa auch Hoffnung zu sehen?
Ich trete also wortlos in die Hütte herein. Hänge meinen Mantel an die Garderobe und setze mich aufs Bett. Da die Hütte nur für gewisse Stunden buchbar ist, beschränkt sich das Angebot auf Badezimmer, Küche und eben Schlafzimmer. Er bietet mir was zu trinken an. Ich strecke meine Hand aus, um das Glas entgegenzunehmen, dabei berührt meine seine Hand. Es durchzuckt mich wie ein Blitz. All die schönen, aber auch verletzenden Momente, als ich nicht wusste, was mit ihm los ist, sind auf einmal wieder präsent in meinen Gedanken.