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Bitte liked jedoch nicht diesen Beitrag, da er nicht vom Autor eingestellt wurde, sondern im Rahmen des Geschichtenadventskalenders.
Der Autor wird, sofern er es möchte, zeitnah hier eine Antwort posten. Diese dann bitte liken, so dass eure Likes auch bei ihm ankommen.
✵ 17. Dezember ✵
╔═════════ » ✵ « ═════════╗
Aller guten Dinge…
362 Tage
╚═════════ » ✵ « ═════════╝
von Psycho_the_ROPEist
» ✵ «
Zu dieser Geschichte gibt es weitere Teile:
Teil 1: DREI (Link zur Hörversion)
Teil 2: Hütte
» ✵ «
Dies ist die Fortsetzung der Adventskalender-Geschichten DREI und Hütte aus den letzten Jahren. Wer sie (noch einmal) lesen möchte, findet sie dort. Das ist aber nicht notwendig, um die diesjährige Geschichte zu verstehen.
» ✵ «
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Aller guten Dinge…
362 Tage
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von Psycho_the_ROPEist
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Zu dieser Geschichte gibt es weitere Teile:
Teil 1: DREI (Link zur Hörversion)
Teil 2: Hütte
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Dies ist die Fortsetzung der Adventskalender-Geschichten DREI und Hütte aus den letzten Jahren. Wer sie (noch einmal) lesen möchte, findet sie dort. Das ist aber nicht notwendig, um die diesjährige Geschichte zu verstehen.
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Der Tag rückte näher, den sie seit fast einem Jahr fürchtete. Früher hatte sie sich auf diesen Tag gefreut, beinahe mehr als auf jeden anderen Tag des Jahres, inklusive ihres Geburtstages. Lediglich der Geburtstag ihres Herrn mochte in der Rangfolge noch darübergestanden haben, aber sie dachte, diesen Tag könne ihr niemand nehmen. Sie freute sich jedes Jahr auf die 3 Umschläge - zumeist waren es in den letzten Jahren Umschläge - welche irgendwann im Laufe des Tages ihren Weg zu ihr gefunden hatten. So auch letztes Jahr. Und sie erinnerte sich daran, als sei es gestern gewesen, wie sie auf der Arbeit mit jeder voranschreitenden Stunde unruhiger wurde, wie sie nach Hause hetzte und die ganze Wohnung absuchte und Ausschau hielt, jedoch nichts fand. Wie sie auf ihr Handy schaute, eine Nachricht von ihrem Herrn erwartete, welche jedoch nicht kam. Wie sie versuchte, die Zeit herumzubringen, da sie wusste, wie gerne ihr Herr sie zappeln ließ. Irgendwann war es zweiundzwanzig Uhr, irgendwann dreiundzwanzig Uhr, irgendwann halb 12 und dann kurz vor Mitternacht. Mehrfach schrieb sie ihm kleine, verlockende Nachrichten - und nichts kam zurück. An jedem anderen Tag hätte sie sich Sorgen gemacht, doch an diesem Tage hätte es sie fast verwundert, wenn er auf ihre Nachrichten eingegangen wäre. Sie kannte ihren Herrn und er ihre Ungeduld. Sie kannte seine Freude, mit ihr zu spielen, und er kannte ihre Reaktionen, wenn dies geschah.
Nein, sie machte sich keine Sorgen. Warum auch?
Erst als der Minutenzeiger der großen Wanduhr im Wohnraum die magische Grenze überschritt und einen neuen Tag einläutete, den kleinen, kräftigeren Stundenzeiger für einen kurzen Moment nahezu verdeckte, wurde sie nervös.
Es gab keine feste Absprache zwischen den beiden, aber diesen besonderen Tag ungeachtet verstreichen zu lassen, sich auch nicht zu melden… Wut stieg in ihr auf. Sie schaute die letzte Nachricht ihres Herrn an. Am Morgen hatte er sie geschrieben, als er auf der Arbeit angekommen und sie gerade aufgestanden war, ihm einen guten Morgen gewünscht hatte. Seitdem hatte sie nichts von ihm gehört. Sie überlegte, ihn anzurufen. Sie öffnete den eingespeicherten Kontakt und zögerte noch kurz, ehe sie ihren Finger auf den kleinen, stilisierten Hörer drücken wollte, als…
Es klingelte.
Ein Freudenschrei entglitt ihrer Kehle. Sie sprang auf, strich noch im Gehen ihre Kleidung glatt und hechtete – sie rannte regelrecht – zur Tür. Was ihr Herr sich wohl hatte einfallen lassen, sie im Übermaß hatte warten lassen, um… ja, um was?
Sie riss die Tür auf, kaum dass sie sie erreicht hatte.
Keine Minute später brach sie auf dem kalten Boden des Hausflurs zusammen.
*****
Nur schemenhaft erinnerte sie sich an die Sekunden nach dem Öffnen der Tür.2 Polizisten, ein kleinerer Mann und eine größere, kräftigere Frau. Er sprach. Sie stand nur regungslos daneben.
Sie erinnerte sich an das Polizeiauto vor dem Grundstück, kein Blaulicht, aber das Innenlicht beleuchtete den vorderen Teil des Wagens.
Sie erinnerte sich an die Frage des Polizisten nach ihrem Namen, ihr Nicken. Sie erinnerte sich an den mitleidigen Blick in seinem Gesicht (sie könnte schwören, dieses Gesicht auch heute noch unter tausenden erkennen zu können). Nie würde sie diesen Moment, dieses Gesicht, diese Worte vergessen.
„Es tut uns leid. Wir haben schlechte Nachrichten für Sie.”
Mit Sicherheit hatten ihr die Polizisten gesagt, was geschehen war, jedoch erinnerte sie sich heute nur noch an den Moment, an dem ihre Mutter ihr drei Tage später sagte: „Irgendwann musste sowas ja passieren. Dass er auch immer zu schnell fahren musste.”
Nun war ihre alte Mutter extra die gut 300 Kilometer angereist, um ihrer Tochter beizustehen, doch nach diesen Worten warf sie sie raus. Sollte sie die verdammten 300 Kilometer zurückfahren und sich nie wieder blicken lassen. Sie hatte ihre Mutter nicht um Beistand gebeten. Ihre Mutter hatte ihren Lebensstil nie gutgeheißen und jetzt, in dieser Situation, ihre Antipathie ihrem Mann gegenüber dermaßen herauszulassen, empfand sie als unpassend, als unangenehm, als beleidigend.
„Verpiss dich!”, hatte sie geschrien und ihre Mutter aus der Tür gedrängt. Den Autoschlüssel hatte sie ihr hinterhergeworfen.
Und ihre Mutter tat keinen Versuch, die Wogen zu glätten.
359 Tage nicht.
Und nun war es gleich 1 Jahr her, dass ihr Mann bei einem Verkehrsunfall starb. Kaum, dass der Tag verstrichen war, erfuhr sie es.
1 Jahr, in dem sie vergeblich darauf hoffte, aus diesem Albtraum zu erwachen.
1 Jahr, seitdem sie vergeblich auf die jährlichen 3 Briefe am 17. Dezember wartete; und heute brannte die 3. Kerze des Adventskranzes auch für ihn.
Der Minutenzeiger der großen Uhr stand kurz vor der 12. Dann sprang er darauf. Und dann dauerte es nur einen kurzen Moment, ehe es exakt ein Jahr her war, dass es an der Tür geklingelt hatte.
Doch diesen Moment sah sie nicht an der Uhr, die hinter einem Schleier aus Tränen verschwamm.