Ist das nicht vielleicht doch alles falsch?

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      Ist das nicht vielleicht doch alles falsch?

      Guten Morgen zusammen, ich bin schon länger hier unterwegs, aber immer eher still. Aktuell drückt der Schuh aber so arg, dass ich nicht mehr weiß, was ich tun soll. Ich werde versuchen mich kurz zu fassen.

      Ich bin Sub und mit meinem Dom seit gut einem halben Jahr. Es ist eine Art TPE. Ich bin Anfängerin und ging da recht blauäugig rein. Es sind im Grunde seine Regeln, sein Aufbau.
      Er ist verheiratet, seine Familie weiß nichts davon. (Bitte die pauschale Moralkeule stecken lassen, es geht jetzt nicht darum.) Wir, und vor allem er, haben Gefühle entwickelt. Aber er wird seine Familie niemals verlassen, "er hat seine Wahl getroffen". So seine Worte. Ok, muss man akzeptieren. Umgekehrt ist es für ihn wichtig, dass er für mich als erster kommt. Einen anderen Partner bei mir würde er nicht erlauben. Selbst meine männlichen Freunde sind ein Thema, allerdings versucht er hier sehr stark an sich zu arbeiten, weil er sieht, dass es mir wichtig ist meine Freunde zu behalten.
      Das ist die eine Hälfte des Problems.

      Die andere ist, dass ich an mir als Sub immer wieder zweifle. Dieses typische "Dienen" verursacht keine Glücksgefühle bei mir. Wie oben geschrieben war es von Anfang an "sein" D/s-Konstrukt. Seit Anfang an streiten wir echt viel (und ich bin leider ziemlich "gut" im streiten). Für mich fühlt es immer wieder so an, als müsste ich für meine Grenzen oder das, was mir wichtig ist kämpfen. Er sagt zwar, dass ich alles von ihm kriegen kann, wenn ich "weich" danach frage, aber so ganz stimmt das nicht...
      Oft nerven mich dann gewisse Regeln erst recht, es kommt Wut auf.
      Aber nochmal zum Dienen: Im Schlafzimmer ist alles eigentlich gut und ok soweit. Im Alltag nerven mich die Aufgaben oft enorm, vor allem erniedrigende Aufgaben. Umgekehrt mache ich sehr viel ungefragt für ihn. Er und seine Familie sind großen Herausforderungen gegenüber gestellt im Leben, brauchen viel Hilfe. Ich bin immer da, versuche immer Lösungen zu finden und Dinge zu tun. Sehr oft ungefragt. Damit hier keiner etwas falsch versteht: Es geht in keiner Sache um Geld oder Einfluss. Ich werde nicht jedes Mal angehauen, es ist alles im Maß. Aber ihm und auch der Familie zu helfen, ist das, was mich... glücklich macht. Das verstehe ich außerhalb vom Schlafzimmer als echtes Dienen.
      Sehe ich das falsch?

      Unsere Beziehung hat natürlich noch 10.000 andere Aspekte und Facetten, aber ich wollte es hier nicht überladen.

      Unterm Strich ist also mein Problem:
      1. Ich will ganz mit ihm zusammen sein, aber es geht nicht. Ok. Aber dann möchte ich dasselbe Recht nach meinem Glück in einer Partnerschaft zu suchen. Das ist doch fair, oder?
      2. Ich glaube, ich bin keine gute Sub, weil ich das Dienen einfach nicht so toll finde, wie andere hier im Forum. Bzw. ich weiß gar nicht, wie ich in dieses High kommen soll, das andere beschreiben (ich meine nicht das Fliegen.)

      Freue mich über jede Rückmeldung! Und einen guten Rutsch heute!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Salixa ()

      Zu 1. ) absolut dein Recht und nötig. Um fair gehts da gar nicht. Eig musst du dich von ihm lösen. Um dein Glück zu finden.

      Zu 2.) Sub zu sein bedeutet nicht automatisch auch Dienen und das auch noch gerne. Mach dir klar was du eig willst. Ich bin keine Dienerin. Ich muss erobert und überwältigt werden. Zum Glück gezwungen werden.

      Du tust dir Dinge für ihn und seine Familie, weil du ihn liebst nicht, weil Du Sub bist Aber es wird kein Happy End geben.

      Ich bin absolut auf deiner Seite
      Zum ersten Punkt kann ich nur sagen, du bist sehr klar in deinem Bedürfnis und ich würde das auch nicht zurück stellen. Dir ist es wichtig ebenfalls eine Beziehung zu führen, das ist dein gutes Recht. Ich glaube auch, man kann nicht glücklich werden in einer Konstellation, von der man nicht überzeugt ist.
      Vielleicht bedingt das deine Probleme in Punkt 2, vielleicht bist du keine, die gerne dient. Das weiß ich nicht.
      Ich diene aber auch nicht, das gehört nicht zu unserer Beziehung und es ist ok so wie es ist.
      Wenn ich mir deine Situation für mich vorstelle, dann kommen mir 2 Gedanken. Dienen ist in dieser Konstellation nicht deins, und du weißt auch gar nicht ob Dienen so generell deins ist.
      Und die Beziehung, bei der du ganz am Ende kommst, macht dich nicht glücklich, wie es scheint.

      Also wäre das ganze Konstrukt schon in Frage gestellt, bzw. das machst du ja schon.

      Anfängerin trifft erfahrenen Dom, der mehrere Beziehungen hat. Vielleicht wirst du das in Zukunft, irgendwann, einfach als Erfahrung betrachten, aus der du gelernt hast?
      @reddespair Vermutlich. Zumindest war es mit allen Erfahrungen im Leben so. Im Moment bin ich noch etwas emotional verstrickt in allem. Er ist einer der ersten oder wenigen Männer, die mit mir und meinem Charakter zurechtkommen und in vielen Bereichen versuchen mich zu unterstützen oder "Dinge für mich tun wollen", so seltsam das jetzt klingen mag.

      Er ist noch viel tiefer in alles verstrickt. Er braucht mich noch wesentlich mehr als umgekehrt und ich rede jetzt nur von der emotionalen Seite. Ich glaube das macht mich so wütend an der Sache. Er liebt seine Frau nicht, hat sie nie geliebt. Sie ist halt eine "gute Person" und das stimmt auch. Für mich unerklärlich, wie man sein Leben und das der anderen so leben kann. Aufbauend auf den Vorstellungen anderer Leute. Dass man nie sich selbst sein kann und von sich selbst sagt, dass man nicht glücklich ist... Paradox...
      Ich sehe es so wie @reddespair.

      Eine solche Beziehung sollte für beide passen. Wenn dir gewisse Regeln nicht passen, sollten die geändert werden können. Da du ja diejenige bist, die diese befolgen sollte musst du auch damit zufrieden sein, sonst machen diese Regeln aus meiner Sicht keinen Sinn.
      Ich selbst habe zwar noch nicht so viel Erfahrung damit aber ich glaube, dass sich die Bedürfnisse auch mit der Zeit ändern können. Vielleicht warst du ja mal mit all dem einverstanden und jetzt merkst du hald, dass für dich sich etwas ändern muss. Ich glaube das ist normal und gehört einfach zum Leben dazu. Wie du damit umgehst, musst du dann schlussendlich für dich entscheiden.

      Salixa schrieb:

      Er liebt seine Frau nicht, hat sie nie geliebt.
      Dieser Satz macht mich stutzig. Sagt er das so? Falls er nicht aus einer Familie stammt, die ihn zur Hochzeit mit einer Cousine oder ähnliches zwang... wie kam es dann dazu?
      Liebe zu unterschiedlichen Menschen kann sich auch unterschiedlich anfühlen und zeigen.
      Kann dieser Satz nicht so etwas wie eine Schutzbehauptung sein, um Dich (und sich/ ihn) in Sicherheit zu wiegen? Die "Affäre" (Du) gibt sehr oft deutlich mehr als der verheiratete Part und leidet auch viel mehr unter der Konstellation. Und bezahlt, so lange nichts auffliegt, den höheren Preis, steht immer hinten an.
      Das muss man wollen :sofa: .
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Ich kenne dieses hadern mit sich selbst, wenn es darum geht sich in bestimmten "Rollen"/Bereichen einzuordnen.
      Nur als Beispiel: Ich dachte lange, ich sei devot. Wo sehe ich mich heute?: Sadistin, Masochistin ,etwas dominant und fast gar nicht devot.
      Irgendwann war ich auch an dem Punkt, an dem ich mich gefragt habe, warum kann ich mich nicht klassisch devot unterordnen/dienen wie andere auch?
      Ich habe mich dann gefragt, was MAG ich denn besonders gerne/ was fällt mir leicht. Und um mal auf der passiven Seite zu bleiben (ich könnte switchen): ich mag es körperlich überwältigt zu werden, benutzt werden, ich mag klassisch SM...

      Und um den Bogen zu Problem 1 zu schlagen: wird man sich klarer, wie BDSM für einen persönlich aussehen könnte, kann es sein, dass die Person mit der man gerade in einer BDSM Beziehung steckt, gar nicht mehr so passend sein könnte.

      Da mein BDSM nicht so klar ist wie bei anderen (beneide ich manchmal :) ), hat es einige (Spiel-)Beziehungen gedauert, die für mich stimmige Beziehung zu finden. Ich kann dir aber sagen, wenn du sie führst, fühlt es sich wie ankommen an. Auch wenn es dafür bedeutete, andere Beziehungen hinter mir zu lassen.
      @Logoshnick Ich bin mir sogar sicher, dass sich die Dinge verändert haben, weil wir am Anfang wenig bis gar nichts ausverhandelt haben. Ich wusste ja nicht, was kommt oder was passieren wird. Er hat auch später zugegeben, dass das nicht gut war. Vermutlich streiten wir deshalb gerade viel, weil es sowas wie das Nachverhandeln ist.
      Einiges ist ihm auch fremd, was für uns normal ist, zB viele männliche Freunde zu haben, weil er ursprünglich aus einem anderen Land kommt.

      @Louise Tatsächlich glaube ich ihm das, weil wir am Anfang (als alles noch gar nicht mit BDSM oder Beziehung zu tun hatte) über solche Dinge gesprochen haben. Zu dem Zeitpunkt hat er das nicht so klar gesagt, aber seine Storys haben sich nie widersprochen oder waren unschlüssig. Er redet ja auch nie schlecht über sie. Und betrunken sind halt auch schon ein paar Wahrheiten rausgekullert... Ich bin was sowas angeht nach vielen unguten Beziehungen sehr sensibel geworden und vergesse fast keine Story, die man mir erzählt, bis hin zum Wording.

      @MissTreat Dein Beitrag hat mir gerade richtig innere Ruhe gegeben. Ich beschäftige mich zu wenig damit, mit mir, was ich da eigentlich will und mag und was nicht. Ich überlasse ihm einfach alles, was wohl weder gut noch richtig ist. Es gibt Dinge für mich, die mit ihm fast therapeutisch sind (außerhalb vom Schlafzimmer), sowas schätze ich sehr, da brauche ich die starke Hand, um endlich mal weiterzukommen. Irgendwelche komischen Aufgaben machen erfüllt mich dagegeben überhaupt gar nicht, ich mach es halt, aber nicht dankbar...

      Danke euch allen.
      Mein persönlicher Rat ist:
      Es passt nicht für dich.
      Ergo > lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

      Mag sich hart anhören, aber du brauchst definitiv jemanden anderen an deiner Seite.

      Oder du machst so weiter, wie bisher, wirst nicht glücklich dabei, und stellst irgendwann fest, es ist ( vielleicht ) zu spät.

      Ich bin auf Grund deiner Beschreibung davon überzeugt, das deine momentane Beziehung sich nicht so entwickeln ( meint hier verändern ) kann, dass es passen wird.

      Beobachte dein Kopfkino genau. Stell dir alles mögliche in Gedanken vor. Egal ob du als Sub oder als Dom, oder mal so mal so..

      Schaue tief in dich hineien, und versuche,die Empfindungen dabei zu werten.

      Dann wirst du sehen, was richtig für dich ist.
      Der leckerste Fisch ist immer noch die halb durchgebratene Scheibe aus der Kruppe einer rauhfutter-verzehrenden Großvieheinheit ( EU-Sprech für Rind, Kopfschüttel ).

      Alle elektronischen Bauelemente arbeiten intern mit Rauch. Kommt der Rauch raus, sind sie kaputt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DDundMehr ()

      Ich habe festgestellt, dass so eine Art von Konstellation mir keine Sicherheit geben könnte.
      Weil es eigentlich immer so ist, dass die Beziehung mit einem Damoklesschwert über sich geführt wird.
      Sobald die Frau es rausbekommt oder es durch einen dummen Zufall auffliegt, gibt es eine Art Sie-oder-Ich-Ultimatum, selbst wenn es von der Ehefrau nicht explizit ausgesprochen wird. Dann entscheiden sich die meisten Männer für die Ehefrau. Weil sie es als Pflicht ansehen, weil es leichter ist, weil ein Umkrempeln des ganzen Lebens Angst macht, weil man nicht weiß, wie man es den Kindern sagen soll.
      Man lebt als Sub also in dem Bewusstsein, es kann vollkommen unvorhergesehen plötzlich Schluss sein und man steht mit nichts da.
      Unter dieser "Bedrohung" kann ich mich nicht öffnen, könnte mich nicht fallen lassen.
      Vielleicht hat dein Unterbewusstsein das im Blick und blockiert dich in manchen Bereichen.

      Was mir auch aufgefallen ist, ist dass dein Dom offenbar dauernd Support braucht und du ihn unterstützen musst. Ich habe mal einen BDSM-Test anderswo gemacht und da kam zu meiner Überraschung heraus, dass ich zu 30% dominant bin. Weil ich angegeben hatte, dass ich mich um andere Kümmere, sie unterstütze, helfe. Das hat, wenigstens dort, einen dominanten Charakter.
      Nun ist ein Dom auch nur ein Mensch, das weiß ich. Und jeder Mensch braucht manchmal Unterstützung und Hilfe.
      Aber mit einem Dom, dem ich andauernd unter die Arme greifen müsste, damit er sein Leben in den Griff bekommt, könnte ich kein Machtgefälle leben. Wie soll ich mich jemandem unterwerfen, der sein Leben schlechter meistert als ich meins? Wie soll ich da Macht abgeben?
      Ich will nun nicht behaupten, es wäre so bei dir. Nur mal meine Sicht, vielleicht als Denkanstoß.
      Ich wünsche dir alles Gute und dass du dir klar wirst, was du brauchst und willst.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Ja das Leben besteht aus mehr als nur 50 Schatten. Du hast deine Gründe gehabt mit ihm etwas zu beginnen. Er hat seine Gründe für sein Verhalten.
      Das aus einer unwissenden Position heraus zu verurteilen ist etwas das niemand tun sollte!

      Keiner hat das Recht über ihn, dich oder euch zu richten. Auch wenn du hier um Rat fragst.

      Das darfst nur du selbst.

      Wichtig ist das du dir die Gedankengänge der anderen zu deinen hinzufügst und auf dich selbst prüfst ob sie damit recht haben könnten was sie dir mitteilen wollen.

      In jeder Beziehung gibt es reibungspunkte. Man kann gemeinsam und konstruktiv daran arbeiten oder alles verteufeln und kaputt machen. Oder man schaltet einen Gang zurück und prüft für sich was einem selbst gut tut.

      Denn ich vertrete die Meinung, nur wenn es einem selbst gut geht, kann man auch für andere da sein und dafür sorgen das es ihnen gut geht.
      Also frage dich was tut dir gut, wie kannst du das ausbauen?
      Einem anderen Menschen "die Pistole auf die brust setzen" und nur eine oder keine Wahl zu lassen ist niemals gesund.

      Und zum Abschluss, wirf einen Blick in die Zukunft, wie stellst du dir deine Zukunft in ein paar Monaten oder in 1-2 Jahren vor? Arbeite langsam darauf hin das es dir mit deinen Entscheidungen "besser" geht.

      Mfg Talon
      :dance:
      Ich versuche mal da zwei Dinge zu trennen, die jetzige Beziehung und das Subsein an sich.

      Zur Beziehung:
      Wenn ein Part gebunden ist und klar sagt, ich bin nicht bereit mich zu trennen solltest Du Dir gut überlegen, ob das eine Konstellation ist, in der Du Dich nicht selbst immer wieder in den Bereich des Verletztwerdens begibst.
      Dir eine Beziehung verbieten und selbst in einer zu sein, lasse ich mal außen vor, Du hast ja bereits selbst gemerkt, dass das gar nicht geht. Regeln, sofern sie in einer Beziehung gewünscht sind sollten immer gemeinsam aufgestellt werden. Und eigentlich entwickeln die sich im Laufe einer Beziehung. Etwas für einen anderen zu tun ist solange es Dich erfüllt und glücklich macht eine schöne Sache, frage Dich aber selbst warum Dich das glücklich macht, weil er dann zufrieden ist, weil er dann Aufmerksamkeit schenkt und Nähe zulässt?

      Zum Subsein:
      Dienen kann ganz viele verschiedene Formen haben und ergibt sich oft von selbst wenn die Basis der Beziehung stimmt. Und auch das Dinen hat ganz viele Formen und heißt nicht (kann aber) "ich umsorge ihn von morgens bis abends wie ein Hausmädchen. Dienen kann sich auch in Ritualen zeigen, wenn er kommt begrüße ich ihn auf eine bestimmte Art, ich mache Abends immer den Kaffee auf eine ritualisierte Art ... auch im sexuellen Bereich kann sub dielich sein ;-).

      Vielleicht hast Du auch einen Bratanteil in Deiner Devotion?

      Grundsätzlich gibt es kein richtig oder falsch aber es gibt ein rihtig oder falsch beim Zusammenspiel von Doninanz und Submission, die müssen sich ergänzen, sprich die Basis muss stimmen, gleiche Vorstellungen des Wie.

      Stell nicht gleich Dich in Frage aber schau mal ob Eure Beziehungskonstellation von den Erwartungen und Wünschen überhaupt deckend ist.

      Komm gut ins neue Jahr!
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall

      Salixa schrieb:

      "er hat seine Wahl getroffen". So seine Worte. Ok, muss man akzeptieren. Umgekehrt ist es für ihn wichtig, dass er für mich als erster kommt.

      Salixa schrieb:

      Wie oben geschrieben war es von Anfang an "sein" D/s-Konstrukt. ... Für mich fühlt es immer wieder so an, als müsste ich für meine Grenzen oder das, was mir wichtig ist kämpfen.

      Salixa schrieb:

      Er und seine Familie sind großen Herausforderungen gegenüber gestellt im Leben, brauchen viel Hilfe.
      In diesen drei Beschreibungen von dir sehe ich hauptsächlich: es geht um ihn und das, was er will und braucht. Wo kommst du da vor mit deinen Wünschen und Bedürfnissen?

      Salixa schrieb:

      Aber nochmal zum Dienen: Im Schlafzimmer ist alles eigentlich gut und ok soweit.
      Dieses "eigentlich" lässt mich aufhorchen. Warum benutzt du dieses Wort. Gibt es da uneigentlich etwas, was sich doch nicht "gut und ok" anfühlt?

      Ich sehe dich hier eher in einer klassischen Abhängigkeit, als in einer einvernehmlichen TPE-Beziehung. Diese Beziehung scheint dir irgendwas zu geben, sonst würdest du sie so nicht führen. Die Frage ist, was das ist, und ob du das nicht auf andere Art und Weise mit weniger negativen Konsequenzen haben kannst.

      Salixa schrieb:

      Selbst meine männlichen Freunde sind ein Thema, allerdings versucht er hier sehr stark an sich zu arbeiten, weil er sieht, dass es mir wichtig ist meine Freunde zu behalten.
      Wie sieht dieses "versuchen" denn konkret aus? Ist das seine Formulierung? Oder deine, weil er sagt, dass er an sich arbeitet, es aber nicht so wirklich Früchte trägt? Tut mir Leid, aber das ist eine Entscheidung, die man trifft - oder eben auch nicht. Seine kulturelle Prägung macht ihm das vielleicht nicht leichter, das tut aber nichts zur Sache. Entweder setzt er sich da eine Grenze und akzeptiert deine männlichen Freunde, oder er tut es nicht. Wenn es immer wieder Thema ist, dann versucht er, dich dahingehend zu beeinflussen, dass du es ihm bequemer machst. Ein "ich würde ja gern, aber kann nicht anders" ist ein ganz schlechtes Argument. Das würde nämlich bedeuten, dass er für sein Verhalten keine Verantwortung übernimmt und das ist in meinen Augen ein sehr ernstes Problem.
      Mag sein, dass ich jetzt als Spielverderber auftrete. Ich tu's trotzdem!

      Du hast dir die Antworten im Grunde schon selber gegeben:
      Du bist nicht glücklich.
      Du bist nicht überzeugt.
      Es fühlt sich irgendwie nicht richtig an.
      Er liebt seine Frau nicht (mehr) und will trotzdem bei ihr bleiben.
      Und dich als ewige Nummer 2 behalten.
      Ihr streitet oft.
      Du tust alles für ihn und seine Familie.
      Er will dich von deinen Freunden isolieren.
      Und damit noch abhängiger von ihm machen.

      Liebe Salixa: Das ist toxisch und tut auf Dauer nur noch weh.
      Auch wenn es tausend vermeintliche Gründe gibt, weshalb du dich weiter mit ihm abgeben sollst, rate ich dir dringend: zieh die Reissleine!
      Das ist keine faire Beziehung mehr! Du, und nur du, bezahlst die Zeche!
      Du bist da in eine Affäre geraten, die sich am Anfang einfach so ergeben hat und vielleicht auch schön war. Aber jetzt stimmt es einfach nicht mehr.
      Das kann passieren, geht anderen auch so. Aber das ist kein Grund, das jetzt bis in alle Ewigkeit so zu leben.

      Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du die Kraft aufbringst,
      - dich selber sein zu wollen und zu können.
      - deine Rechte, die du auch und gerade als sub hast (!), einzufordern.
      - schliesslich als stolze sub eine gute SM-Beziehung erleben zu dürfen.
      Dienen scheint nicht deins zu sein. Und nach dem Text ist auch TPE nicht dein Gebiet. Und seines meines Erachtens auch nicht. Da haben sich zwei für die falschen Sache entschieden, auch wenn dieses TPE-Ding immer und überall seine verlockenden Tentakel ausstreckt. Das ist eine echt fordernde Sache, noch mehr wenn er in einer anderen Beziehung steckt und sich „entschieden“ hat. Was er ja offensichtlich ja doch nicht getan hat und jetzt beim leiten und führen voll gegen die Wand fährt. Da passen doch eure Bedürfnisse gerade gar nicht zusammen und das sollte neu aufgestellt werden? Gerade auch in diesem Wust aus Gefühlen, beginnender Liebe (?) und noch einer komplexe Familiensituation… da kann ich @Major nur zustimmen, das ist für alle Beteiligten eine Abwärtsspirale
      Be blessed and unstoppable!
      Dienen kann ja viele Formen haben........

      welche Form würde für Duch bzw. für Euch passen.........das musst Du herausfinden und vorallem dann glücklich damit sein.

      Eine solche Beziehung wie Du das beschreibst birgt halt eine großes Risiko.......entdeckt zu werden. Auch ist es ja immer wieder gerade für ihn eine große Kraftanstrengung das geheim zu halten und Zeit für Dich zu haben......
      sowas kann schon auch überfordern.

      Ich hätte da auch Probleme genügend Vertrauen zu fassen und ständig irgendwie so ne Art Angst im Nacken........keine Grundlage für mich.

      Kannst und willst Du das auf Dauer so aushalten?!

      Du schreibst ja selbst...

      Salixa schrieb:

      Ok. Aber dann möchte ich dasselbe Recht nach meinem Glück in einer Partnerschaft zu suchen. Das ist doch fair, oder?


      Deine sozialen Kontakte ...hier speziell männliche Freunde.......würde ich auf jeden Fall behalten und da gäbe es auch keine Dikussion....das müsste akzeptiert werden.

      Ich sehr zur Zeit wenig gute Grundlage bei Euch......außer vielleicht die Zeit im "Schlafzimmer" und das scheint Dir nicht zu reichen.....und er kann und will da nicht mehr geben.........
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Vielen Dank für all eure Beiträge! Im Grunde sehe ich selber, dass es ungünstig und nix mit Zukunft ist.

      @Talon @DDundMehr @Major @Laurana Ich verstehe und sehe, was ihr meint. Wir passen an sehr vielen Stellen eigentlich nicht zusammen. Oder noch nicht. Ich habe auch das Gefühl, dass wir uns nie die Zeit und den Raum genommen haben gewisse Dinge auszuloten. Und es fühlt sich eben an vielen Stellen eher einseitig an. Ich = Pflichten, Er = Rechte. Sehr pauschal dargestellt, ganz so schlimm ist es natürlich nicht.

      @Amarena @newbarbie Mit dem Vertrauen ist es wieder eine andere Geschichte. Eine Beziehung auf der Basis von so einem Vertrauenslevel hatte ich noch nicht. Es geht schon sehr tief, so schepps die anderen Bereiche sich anhören mögen. Er hat sich in den letzten Monaten teilweise ziemlich aus dem Fenster gelehnt für mich. Und hier ist eben auch ein Punkt, von dem ich mich im Zuge der Wochen und Monate freigemacht habe: Seine Familie ist sein Problem. Er hat mehr zu verlieren, als ich, weit mehr. Dennoch ist er manchmal unvorsichtig. Am Anfang hab ich selbst viel ermahnt, das mache ich nicht mehr. Das ist eine Verantwortung, die ich klar von mir weise. Und ja, ich weiß auch, wenn die "Sie-oder-ich-Frage" kommt, dann wird sich für die Ehefrau entschieden, was aber selten zu einer Bessesrung der Ehe oder glücklicheren Personen führt.

      @Currer Belle Du hast Recht, dass es viel um ihn geht. Aber nicht ausschließlich. Wir haben schon viel umgestellt, weil es für mich so nicht mehr ging. Und er arbeitet tatsächlich an sich, das ist sichtbar und für mich spürbar im Alltag. Zum Thema Abhängigkeit: ich frage mich wer von wem mehr abhängig ist... Ein Wort auch der Fairness hier: Er fragt relativ selten nach Hilfe, ich biete sie an, ich mache es freiwillig. Und es gibt konkret für die Taten auch keine "Belohnung". Dieser Bereich ist irgendwie eher außen vor und fällt in den Bereich Freundschaft, so wie ich es auch für andere Freunde tue.

      @Hera Ich habe sehr sicher sogar einen nicht unerheblichen Bratanteil in mir. Das wusste ich von Anfang an und ich weiß, dass die meisten Doms das eher nicht mögen. Ich bin im Alltag sehr stark unterwegs, trage viel Verantwortung. Das erobert und überwältigt werden, das reizt mich, das verschafft mir innere Ruhe, das ist die Pause, nach der ich mich sehne. Ich fordere immer wieder heraus, ich kann nicht anders. Ich brauche den starken Gegenpart, der entschieden "Schluss!" sagt, wenn bei mir wieder die Emotionen und Gedanken etwas durchdrehen, der sagt, "doch, das machst du jetzt so". Wer das schafft, hat mich dann tatsächlich voll in Hand und ich liebe es.