Polyamorie u. BDSM

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      Polyamorie u. BDSM

      „Sowohl Polyamorie als auch BDSM (speziell die D/s Komponente) beziehen sich auf Aspekte unserer Freiheit auf sehr verschiedene Formen. Bei der Polyamorie geben wir uns die Freiheit, in der grösstmöglichen Unabhängigkeit von anderen unsere sexuellen/romantischen, aber zum Teil auch alltäglichen Entscheidungen treffen zu können. Im D/s gewinnen wir unsere Freiheit indem wir solche Entscheidungen wenigstens zum Teil abgeben oder die Freiheit erhalten, solche Entscheidungen über ein anderes Wesen in einem sehr grossen Ausmass zu bestimmen.„

      Das habe ich vor ein paar Jahren mal hier im
      Forum gelesen. Gibt es hier polyamore BDSM‘ler? Mich würde interessieren wie ihr das auslebt. Hat Bottom mehrere Doms?
      Für mich hat BDSM auch etwas besitzergreifendes und Worte wie „mein“ sein gefällt mir und meiner Partnerin sehr. Allerdings finde ich das wiederum schwierig mit einer Polybeziehung in Verbindung zu bringen.

      Wie löst ihr Themen wie:

      - Falls Orgasmuskontrolle oder Keuschhaltung dazu gehört, wie weit darf das gehen und was ist, wenn es zwei Tops gibt?

      - Was ist, wenn mehrer Tops im Polykonstrukt sind? Sprecht ihr euch untereinander ab? Wie geht ihr mit den Spuren von bereits bespielten Körpern um?

      - Gibt es Kinks, welche man mit einem bestimmten Menschen nur für sich und exklusiv erleben möchte?
      Machtgefälle im Alltag und Polyamor
      Lebenspartner/in gleiche Rechte wie Spielbeziehungspartner

      BDSM, Bisexualität und Polyamorie


      Polyamorie heißt für mich erstmal mehr als ein Partner.........da gibt es dann grundsätzlich ja alle möglichen Kombinationen.


      Ein Dom könnte auch mehrere Subs haben.......was ja auch nach meinem Gefühl häufiger vor kommt oder mit einem Partner lebt man Vanilla aus......oder...oder....



      Joyce-Ms schrieb:

      - Falls Orgasmuskontrolle oder Keuschhaltung dazu gehört, wie weit darf das gehen und was ist, wenn es zwei Tops gibt?
      sicherlich sind da gute Absprachen notwendig........das müsste man dann schon im Einzelfall genauer betrachten:

      Wird zusammen gespielt oder gibt es Einzeltreffen......wie lang sind diese Treffen....usw.

      Jede Poybeziehung ist da anders......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Es gibt einfach so viele mögliche Beziehungsmodelle und meistens entwickeln sie sich doch im Lauf der Zeit, zwischen den Beteiligten.

      Mein Lebensgefährte und ich, wir leben zusammen. Es gibt den ganz normalen Alltag. Freunde, Nachbarn, Familie, langfristig geplante Zukunft und Co.
      Er ist aber auch mein Top, ich seine Sub.

      Unsere Neigungen passen an vielen Stellen sehr gut zusammen und an anderen Stellen wiederum nur sehr schwer.
      Er ist Switcher und Bi.
      Ich bin ausschließlich Sub und hetero.
      Sexuell, liegt mir Monogamie absolut nicht, während er überwiegend monogam ist.

      Ich kann seine dev Seite, seine bi Seite nicht "befriedigen".
      Er kann Teile meiner Bedürfnisse nicht abdecken.

      Ich liebe diesen Menschen von ganzem Herzen, wer wäre ich, ihm etwas das für ihn und sein Ich, sein inneres Wohlbefinden wichtig ist, zu verbieten?

      Das Machtgefälle und Gefühlsleben zwischen ihm und mir, ist etwas sehr wertvolles.
      Es wird nicht kleiner oder schlechter, nur weil ich meine Sexualität auch mit anderen Männern ausleben oder weil er seine devote Neigung/seine Bi Ader auslebt oder weil mich bei Treffen auch mal Freunde hauen

      Jeder von uns weiss, wann der andere die Teile in sich befriedigt, die wir uns gegenseitig nicht geben können.

      Als wir uns kennengelernt haben und fest zusammen kamen, sah unsere Konstellation aber anders aus.
      Alles hat sich zu unserem heutigen Beziehungsmodell entwickelt.
      Das verstehe ich.

      „Das Machtgefälle und Gefühlsleben zwischen ihm und mir, ist etwas sehr wertvolles.„

      klingt total schön und du scheinst da deinen Herzensmenschen gefunden zu haben. Ich persönlich merke, dass ich im BDSM wohl eher monogamer fühle und der Vanilla Teil in mir Poly ist. Das hört sich vielleicht seltsam an, aber ich merke, dass meine dominate Seite in BDSM Konstellationen nicht gerne teil. Diese tiefe Hingabe, die entsteht möchte ich nicht teilen und empfinde ich auch nur für eine Person. Daher merke ich wie die Vorstellung, dass meine Sub mehrere Doms hat, die alle auch unterschiedliche Erziehungen anstreben und Bedürfnisse haben, echt schwierig.
      Sex ist für mich kein Problem, aber diese D/s Komponente in der Kombination ist echt tricky…

      Joyce-Ms schrieb:

      Das verstehe ich.

      „Das Machtgefälle und Gefühlsleben zwischen ihm und mir, ist etwas sehr wertvolles.„

      klingt total schön und du scheinst da deinen Herzensmenschen gefunden zu haben.
      Habe ich, ja :)
      Natürlich gibt es Höhen und Tiefe, auch aktuell. Alles entwickelt sich nunmal und mal schauen, wie sein und mein bdsm in 3 oder 5 Jahren aussieht.
      Vielleicht bin ich dann ja plötzlich n enthaltsamer Vanilla und Polykram und bdsm ist so perverser Schweinkram "von euch" 8|


      Abgesehen davon, ich finde dein Gefühl klingt nicht seltsam. Weder deine bdsm Seele, noch deine Polygefühle und auch nicht die scheinbare Kluft dazwischen.
      Jeder hat nunmal ein eigenes Empfinden und daran ist nichts verkehrt.
      Für mich funktioniert poly und bdsm + Beziehung sehr gut miteinander und nebeneinander, für dich nicht.
      Vielleicht sieht das in ein paar Jahren aber auch wieder anders aus, oder hat sich noch weiter verstärkt.

      Wie hieß es so schön? "Dein Kink ist nicht mein Kink, aber dein Kink ist ist auch völlig in Ordnung".
      Mein Dom lebt mit seiner Freundin eine offene Beziehung. Also die Beziehung ist offen, deren Liebe aber monogam sozusagen.

      Mit mir hat er eine Spielbeziehung, wo wir BDSM in verabredeten Sessions und nicht im Alltag ausleben.

      Sie war schon bei Sessions dabei, aber da sie selber Vanilla ist, nie aktiv als Dom oder Sub.

      Unser Arrangement ist im Grunde also nicht poly, zumindest nicht nach klassicher Definition und aufgrund der verschiedenen Rollen gab es bei uns auch bisher keine Reibung. Läuft aber auch erst ein halbes Jahr. Ich hoffe nur, ich verliebe mich nie und fordere plötzlich mehr oder so. Denn ich bin nur Beiwerk, eine Spielegefährtin und kein fester Bestandteil dieses Pärchens oder die Partnerin meines Doms. So lange alle damit zufrieden sind, läuft es auch.

      Interessant wäre für mich aber auch eine feste (Zweit-)Sub eines richtigen BDSM-Paares zu sein. Wobei ich im Alltag aktuell eher kein Machtgefälle haben wollte bzw. tue mich schwer Kontrolle abzugeben. Oder ich bräuchte einen Dom, der da einfach mehr Druck ausübt. In Sessions wo ich weiß, dass das eine begrenzte Dauer hat, klappt das jedenfalls außerordentlich gut.

      Ist bei uns somit alles maximal kompliziert und trotzdem sehr klar und einfach.