Trigger um in die DOM Rolle zu kommen

      Trigger um in die DOM Rolle zu kommen

      Neu

      Hallo zusammen,

      Mein Mann und ich sind seit 13 Jahren zusammen und verheiratet. Ich bin seine erste feste Freundin/ Frau. Wir sind beide 44 Jahre. Haben eine kleine Tochter. Sex war immer unbefriedigend und sehr sehr selten. Immer war ich der aktive Part. Damit überhaupt was geht. Es gab viele Gespräche und Tränen aber er konnte nicht viel erklären. Ich bin trotzdem bei ihm geblieben. Pornos spielen auch eine Rolle und damit habe ich es mir erklärt.
      Jetzt hatten wir eine sehr starke Krise und es stand meinerseits eine Trennung im Raum. Er hat mir dann unter Tränen gesagt das er beim Sex auf etwas steht und es ihn so sehr beschämt was er mit Personen nicht machen kann, mit denen er ein innigeres Verhältnis hat. Er findet es schmutzig. Durch die Panik des verlassen werdens ist er dann doch in diese andere Rolle geschlüpft und es war so, als ob ich einen fremden Mann vor mir hätte. Diese Rolle hat er zwei Tage behalten.
      Er war dominant (Mit Anweisungen, rein sexuell) aber ohne groben Sadismus. Seine Stimme, seine Mimik alles hat sich komplett geändert und es war magisch und bombastisch. Dann waren wir zwei Tage getrennt und nun… ist es wieder weg. Ganz tief vergraben. Wir hatten Sex, aber das war kein Vergleich zum letzten Mal. Ohne Dominanz. Eher auf meine Bedürfnisse geachtet. Und er konnte auch nicht wirklich durchhalten. Als ich ihn danach darauf ansprach hat er den für mich, bombastischen Sex, bisschen runter gespielt und auch Gedächtnislücken gehab. Kurz dachte ich, ob ich eine multiple Persönlichkeit geheiratet habe. Wie kann er da nicht mehr wissen, in welcher Rolle er war. Mein ganzer Körper hat damals gebebt.
      Ich hab dann ein wenig weiter nachgefragt und ihm auch gesagt, dass sein Blick ganz anders war. Und er sah mich an, und da war kurz dieser Blick. Magisch. Aber ganz kurz und dann wieder weg. Als ob es wirklich ein Anteil in ihm ist, den er tief unten vergräbt. Und nur kontrolliert raus lässt.
      Soviel im gröbsten zur Vorgeschichte. Meine Frage ist jetzt, was kann ich tun, um ihm zu zeigen, dass er das bei mir darf.(gesagt hab ich es ihm schon) Das er sich gehen lassen kann und ich mich gerne unterwerfe. Vielleicht habt ihr Trigger für mich, um ihn dahingehend rauszulocken.
      das war der beste Sex den ich je hatte und ich möchte das beibehalten

      Danke :)

      Neu

      Hallo @Goldener Kreis,

      und herzlich willkommen.

      Ich mag korrigiert werden, aber der wichtigste Trigger meiner Meinung nach ist sein Eingeständnis, dass ihn diese Art von Sexualität erregt und er damit keine - wie auch immer benannten - Probleme (mehr) hat. Sobald dieser Punkt überwunden ist und es zudem möglich ist, mit Dir frei darüber zu sprechen, ergibt sich der Rest von alleine.

      Das kann dauern, bei meiner Partnerin und mir über zwei Jahre reines Schreiben und Telefonieren, bis wir erkannt haben, wie wir ticken. Jetzt sind wir zwei Jahre zusammen und immer noch am Voneinanderlernen und Erkennen.

      Sprich, wenn die Erkenntnis und das Eingeständnis da ist, kommen die Triggerpunkte von selbst. Bis dahin, ihm immer wieder klarmachen, das geht mit mir, ich bin bereit, Dich mit Deiner neuen Sexualität zu nehmen, wie Du bist. Ach so, entwickelt Euer eigenes Kopfkino, es braucht keine Pornos.

      Ich wünsche Euch viel Glück auf Eurem Weg!
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.

      Neu

      Erstmal herzlich willkommen,

      ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass es schwer ist, diesen inneren Block aufzubrechen. In einer langen Beziehung habe ich das Dominante und Sadistische in mir auch komplett runtergedrückt und man gewöhnt sich an dieses innere Blockieren. Das hat bei mir echt lange gebraucht, mehrere Jahre, wo sich das langsam gelöst hat, ich auch mit meinem neuen Partner offener darüber sprechen konnte.
      Und bei mir schaltet sich das nur ein, wenn ich jemanden vor mir habe, der das teilt. Also bei meinem Partner schaltet sich der dominante Teil ein, weil er von sich aus eher submissiv ist. Aber mein sadistischer Teil schaltet sich nicht an, weil er das gar nicht teilt. Bei einem Masochisten springt der Modus sofort automatisch an. Das ist schwer zu erklären.
      Also denke ich, es könnte ihm helfen, wenn du immer wieder deutlich die submissivere Position einnimmst, das könnte triggern. Und ihm auch immer wieder bestätigst, dass du das wirklich möchtest, es dir gefällt. Und ihr möglichst viel drüber redet. Dass er merkt, dass es wirklich ok ist.
      Und Zeit geben - es ist echt nicht leicht das aufzubrechen, wenn man das lange zurückgehalten hat. Er wird erstmal immer das Gefühl haben, es ist "falsch", was er macht.
      Also immer offen Rückmeldung geben. Offenheit ist ganz ganz wichtig.

      Neu

      Guten Morgen,

      vielen Dank für Eure Erfahrungen. Da war vieles dabei was ich für mich mitnehmen kann. Alexis Raven trifft es ziemlich gut. Ich bin beruflich eher dominant und privat hat sich das eigentlich auch so eingeschlichen das ich für alles die Führung übernehme obwohl ich das garnicht will. Hab öfter den Gedanken gehabt dass ich eigentlich einfach klassisches Frauenbild sein will und den Mann die Führung überlassen möchte. Er ist wiederum privat garnicht dominant. Da frage ich mich auch ob er es doch gerne wäre? Er sagt zwar nein aber Unterbewusstsein und Bewusstsein sind bekanntlich nicht immer gleicher Meinung.

      Neu

      Ihr habt eure Beziehung über 13 Jahre aufgebaut. Ihr lebt euren Alltag dementsprechend und auf einmal soll ich alles ändern? Und der eingefahrene Alltag ändert sich wie? Hast du eine Idee was genau du willst und weiß er was er will?
      Oder wie ist der Plan? Was ist richtig und was ist falsch? Was ist wie gewünscht und was darf nicht sein?
      Der Mensch ist keine Maschine und was hilft sind Gespräche, schaff eine angenehme entspannte Atmosphäre, rede von Dir und frag ihn nach seinen Wünschen und Vorstellungen, ändert Kleinigkeiten und schafft eine neue Routine. Der Kopf muss klicken und das geht nicht so schnell.

      Neu

      Wir sind auch gerade dabei, langsam ‚umzukrempeln‘.
      Ich merke dabei sehr gut, dass ich mit submissivem Verhalten ‚die Führung‘ übernehmen muss, im Moment jedenfalls.
      Das braucht Zeit, damit auch mein Mann/Herr sich langsam daran gewöhnen kann.
      (Er hat es in den letzten neun Jahren allerdings unbewusst hingekriegt, dass ich mich aus meinem Selbstschutz wieder in die submissive Rolle fallen lassen konnte)
      Inzwischen stellen sich auch leichte Erfolge in Form von ‚Wo ist mein Kaffee?‘ ein und er nicht mehr selber aufsteht, sondern mich das erledigen lässt :love: Irgendwann wird auch noch die Züchtigung kommen, aber da muss ich ihm noch Zeit geben :saint:

      Fang langsam an, lass deinem Mann Zeit!
      Ich persönlich muss mich auch extrem zügeln, damit ich nicht zu schnell vorpresche.
      Ich habe es bei meinem Mann auch so gemacht, dass er von mir zum Geburtstag eine kleine Springpeitsche, eine Augenbinde, Satinbänder zum Fesseln und Nippelklemmen gekriegt hat, um mit mir zu spielen.
      Er war überrascht und skeptisch, aber er kommt langsam aber sicher immer mehr auf den Geschmack (zappeln und jammern sind sehr gut, um ihn in Fahrt zu bringen ;) )

      Und was mir hilft, mich ein bisschen zu zügeln, ist das Buch ‚Die Kunst der weiblichen Unterwerfung‘ von Claudia Varrin.
      Es hat mir gute Inputs gegeben, die ich umsetzen kann.

      Aber das wirklich allerwichtigste ist Zeit!
      Gib ihm die Zeit, die er braucht, mit allem klarzukommen, das ist nicht einfach.
      Immerhin leben wir in einer Gesellschaft, die unseresgleichen als ‚krankhaft‘ und ‚unnormal‘ abstempelt.
      Wissen die Götter, was sich diesbezüglich in seinem Kopf abspielt.
      Keine Lüge reicht je bist zur Wahrheit - keine Kette reicht länger als zur Freiheit

      Neu

      Goldener Kreis schrieb:

      Danke. Du hast eh recht. Hast du oder jemand anders konkrete Tipps wie genau ich ihm zeigen kann, dass ich es auch mag. Oder soll ich es immer und immer wieder sagen? Er hat ein sehr großes Schamgefühl was Sex anbelangt. Wenn wir darüber reden weicht er oft aus, wird zum Kind oder wechselt das Thema.
      Ich würde erstmal gemeinsam ganz langsam am Thema Schamgefühl arbeiten.
      Offen und wertfrei über sexuelle Wünsche reden zu können, ist für mich die Grundlage für BDSM.
      Ich könnte keine Dominanz bei einem Mann spüren, der bei sexuellen Themen zum Kind wird oder ausweicht.

      Neu

      Hallo @Goldener Kreis,

      es gibt alle Schattierungen, bei uns ist es anders herum, wir sind S/m unterwegs und meine Dominanz wird von der anderen Seite arg eingeschränkt :lesen: :LA2:

      Aber uns macht das viel Spaß ... Stichwort "brat". Es werden sicherlich noch andere melden, bei denen D/s komplett im Vordergrund steht.
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.

      Neu

      Hallo @Goldener Kreis

      Ich bin dominant im D/s, bzw. DD (domestic Discipline'). Darüber findest du hier im Forum auch einiges zu lesen. Ich führe ohne Strafen. SM spielt bei mir keine Rolle aufgrund meines frühen Lebenslaufes. Wie halte ich das Machtgefälle aufrecht?

      Die Sub oder 'Taken in Hand' muss das von sich aus wollen, muss devot veranlagt sein und kann dies bei mir ausleben. Mit einer 'brat' wäre das bei mir nicht möglich. Ich lebe quasi die Verantwortung für jmd anderen. Ich strafe Verfehlungen nicht, wie oben schon angedeutet, sondern lobe angepasstes Verhalten. Dafür gibt es ein Fachwort: 'positiv verstärken'.

      Das geht natürlich nicht ohne gegenseitiges Vertrauen und ohne ein paar Regeln..

      Neu

      Ich würde sogar sagen, Dominanz und Sadismus können sowohl zusammen als auch getrennt auftreten. Man braucht keinen Sadismus, um dominant zu sein und man braucht auch nicht unbedingt Dominanz für Sadismus. Ich habe auch schon sozusagen sadistisch mit jemandem gespielt, ohne so wirklich dominant zu sein. Wir haben eher auf Augenhöhe ausprobiert. Auch das geht. Und das ist für den Anfang auch nett, um sich ranzutasten.
      Da gibt es ganz viele individuelle Varianten.
      Sadismus kann Dominanz aber sicher viel Nachdruck verleihen.

      Neu

      Alexis Raven schrieb:

      Aber ursprünglich wurde ja gefragt, ob Dominanz immer mit Sadismus einhergeht von @Goldener Kreis.
      Genau, Dominanz und Machtgefälle, wie das hergestellt wird, kann aber muss nichts mit Sadismus zu tun haben!
      Unterwerfung kann auch nur liebevolle Anerkennung der Talente des Partners sein! Bei uns steht hinter einer starken Frau ein Partner auf Augenhöhe.