Strafe oder Ernst.

      Strafe oder Ernst.

      Hallo zusammen, ich bin neu in dem Bereich.

      Ich habe vor einiger Zeit einen Herrn getroffen, der mir gefiel. Wir führten erstmal alles online weiter und haben uns gelegentlich kurz getroffen.

      Wir haben uns gekracht, weil ich nicht mehr alles glauben konnte. Angeblich war er in Urlaub und dann doch nicht ( er wurde gesehen oder hat den Urlaub kurz unterbrochen auch möglich). Faszit ich wurde 2 Wochen ignoriert und ich glaube, dass mit der Unterbrechung des Urlaubs.

      Dann hat er mir wieder geschrieben, ich habe etwas später sein Signal zum Schlafen nicht erkannt und schickte spät noch eine Nachricht. Dadrauf hin wurde ich wortlos blockiert. 4 Tage später wurde ich wieder angeschrieben.

      Dann entstand etwas später eine Diskussion, ja ich darf nicht diskutieren, ich weiß. Ich habe mich dafür auch auf ner anderen Seite entschuldigt, da ich im Messenger vorher blockiert wurde. Jetzt auch auf der einen Seite.

      Nun ist die Frage, Strafe oder ernst? Ich weiß es nicht, natürlich gucke ich auch weiter nach anderen Herren.

      Ach wer kennt solche Situationen, ich bin verzweifelt. Oder lasse ich Zeit drüber wachsen?

      Würde mich über Hilfe freuen
      Warum tust du dir das dann? Ganz egal, wer was wie evtl falsch gemacht hat oder auch nicht, ich finde nicht, dass sich das nach einer geeigneten Strategie anhört, um Konflikte zu klären und Missverständnisse auszuräumen.
      Auch Strafen finden im BDSM einvernehmlich statt. Bei euch hört sich das eher nach einem kommunikativen Wirrwarr an. Mit Strafe im Sinne von BDSM hat das m.E. nichts zu tun.
      BDSM braucht Vertrauen zueinander und Klarheit. Beides scheint mir hier nicht gegeben zu sein. Wenn sich die Situation nicht klären lässt (und das scheint der Erzählung nach nicht der Fall zu sein), würde ich an deiner Stelle sehen, dass ich das Ganze beende und emotional Abstand gewinne.
      Kommentarlos blockiert zu werden, würde für mich ohnehin bedeuten, dass das Ganze zu Ende ist.
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning
      Also um es kurz zu machen: der wäre bei mir direkt im Rundordner gelandet.
      Ich wundere mich immer wieder warum bei BDSM Beziehungen so oft der gesunde Menschenverstand auszusetzen scheint. Subsein heißt nun wirklich nicht sich kleinmachen zu lassen oder alles hinnehmen zu müssen oder sollen. Es ist und bleibt eine Gegenseitigkeit, behandelt mich mein Gegenüber geringschätzig und schlecht stimmt was nicht und zwar so gar nicht!
      Würde mich jemand blockieren wäre das keines weiteren Wortes mehr würdig.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Okay Dankeschön. Ja, das frage ich mich auch. Ist wahrscheinlich die Unwissenheit.

      Bei Vanilla hätte ich mir das nicht gefallen lassen, da ich Sklavin werden will, dachte ich alles normal. Ist Erziehungssache. Aber ohne Kommunikation kann ich es auch nicht ändern.

      Ich weiß ja auch, dass der Herr immer Recht hat, aber doch nicht so.
      Hallo und herzlich willkommen hier,

      Ruhr2407 schrieb:

      Ich weiß ja auch, dass der Herr immer Recht hat, aber doch nicht so.
      Nein der Herr hat nicht immer Recht, er ist nur ein Mensch. Kein Mensch hat immer Recht und nur weil er/sie sich Dom nennt, ist niemand allwissend.

      Du hast gemerkt für dich passt es nicht, wie es läuft. Dann ziehe doch einfach deine Konsequenz daraus. Beschäftige dich weiter mit dem Thema und ich bin mir sicher du findest jemanden der zu dir passt :)

      Hera schrieb:

      Ich wundere mich immer wieder warum bei BDSM Beziehungen so oft der gesunde Menschenverstand auszusetzen scheint.
      Ich sehe das genauso wie du, @Hera. Ich glaube, oft ist es tatsächlich Unwissenheit, genau wie auch @Ruhr2407 schreibt.
      Wenn ich mich an meine Anfänge im BDSM zurückerinnere, fand ich es zunächst auch schwierig zu erkennen, was geht und was nicht. Ich glaube, für viele ist der Umgang mit dem potenziellen Machtgefälle einfach zunächst eine große Herausforderung. Es kann gerade zu Anfang schwierig sein, Machtdynamik und "normale" Beziehungsdynamik auseinanderzuhalten. Das ist etwas, was die meisten Menschen aus ihren bisherigen Beziehungen nicht kennen. Es gibt keine bekannten Handlungsskripte, "wie man sich zu verhalten hat". Alles wirkt zunächst so fremd und ungewohnt. Dazu kommt oft die Sehnsucht, es endlich auszuleben. Ich vermute, das führt oft dazu, dass man u.U. mehr mit sich machen lässt, als man es außerhalb vom BDSM-Kontext tun würde.
      Nur ein möglicher Erklärungsansatz... :gruebel:
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

      Primrose schrieb:

      Hera schrieb:

      Ich wundere mich immer wieder warum bei BDSM Beziehungen so oft der gesunde Menschenverstand auszusetzen scheint.
      Ich sehe das genauso wie du, @Hera. Ich glaube, oft ist es tatsächlich Unwissenheit, genau wie auch @Ruhr2407 schreibt.Wenn ich mich an meine Anfänge im BDSM zurückerinnere, fand ich es zunächst auch schwierig zu erkennen, was geht und was nicht. Ich glaube, für viele ist der Umgang mit dem potenziellen Machtgefälle einfach zunächst eine große Herausforderung. Es kann gerade zu Anfang schwierig sein, Machtdynamik und "normale" Beziehungsdynamik auseinanderzuhalten. Das ist etwas, was die meisten Menschen aus ihren bisherigen Beziehungen nicht kennen. Es gibt keine bekannten Handlungsskripte, "wie man sich zu verhalten hat". Alles wirkt zunächst so fremd und ungewohnt. Dazu kommt oft die Sehnsucht, es endlich auszuleben. Ich vermute, das führt oft dazu, dass man u.U. mehr mit sich machen lässt, als man es außerhalb vom BDSM-Kontext tun würde.
      Nur ein möglicher Erklärungsansatz... :gruebel:


      Genau das ist es bei mir auch und dann liest man auch auf Seiten nach und liest dann etwas von Timeout von bis zu 3 Monaten als Bestrafung. Klar hält man es dann für normal. So erging es mir.
      Ich habe Probleme dem Text zu folgen, oder es ist so verwirrend wie es klingt.

      Ich finde ganz wichtig ist, in jeder Art von Beziehung das man einander respektiert (außer es ist von beiden anders gewollt und abgesprochen, was hier aber so nicht rauszulesen ist).
      Du solltest eigentlich immer alles kritisch hinterfragen dürfen um Dich selbst sicher zu fühlen und eine Basis für was standfestes zu bauen.

      Kommentarlos blockiert zu werden ist kein Verhalten dass ich von einem „Herrn“ (oder irgendjemanden) so hinnehmen könnte um dann danach die Konversation zu suchen um das „Du bist schuld“ Spiel zu spielen.
      Das fände ich kindisch und nicht sehr reflektiert und würde bei mir die Frage aufwerfen wie sowas in Zukunft laufen soll, wann immer ein Problem/ Gespräch/ Diskussion in Sicht ist, was nicht in seine vorgestellte Richtung geht, der „Herr“ mich stumm stellt um dann zu sagen, ich solle nicht diskutieren. Ne, echt nicht ?(

      Sich unterzuordnen bedeutet nicht sich schlecht behandeln lassen zu müssen.
      Lass Dir beim kennenlernen potenzieller Herren viel Zeit und stelle viele Fragen. Hier geht um eine innige, nahe Verbindung, die so viel mit Dir machen kann. Positiv wie negativ.

      Alles gute :blumen:
      Also alles in allen eigentlich ein Herr, der bei mir vieles zum Positiven bewirkt hat. Aber dieses Blockieren ist die einzige Schattenseite an ihm, das möchte ich auch gerne klarstellen.

      Deshalb hoffe ich immer noch auf einer Bestrafung. Klar, muss ich danach auch mal was dazu sagen, aber erst eins nach dem anderen, wenn überhaupt.
      Für mich hat so ein Ignoriert werden auf Zeit immer den Hauch des Feigen und Unsicheren. Das ist jetzt nur mein Eindruck, muss nicht für alle gelten, vielleicht mögen es manche ja.
      Aber wenn mein Herr sowas tun würde, käme es so bei mir an, dass er mich in einem Konflikt nicht handeln kann, bzw zu feige ist, sich mit dem zu beschäftigen.
      Auch eine Aussage wie "der Herr hat immer recht" käme bei mir als Schwäche an.
      Weil es doch einer gewissen Größe bedarf zuzugeben, da habe ich mich geirrt, das war eine falsche Schlussfolgerung, machen wir es anders.
      Ich habe Ignorieren ganz klar als Tabu.
      Erstens käme ich mir allein gelassen vor und zweitens würde ich an seiner Stärke und Klugheit zweifeln, das würde für mich das Machtgefälle und das Vertrauen sehr nachhaltig beschädigen.
      Dominanz im Machtgefälle heißt für mich auch, dass der Herr souverän mit Konflikten umgehen kann, dass man Dinge besprechen kann.
      Wochen blockieren hat nichts mit Souveränität zu tun, es erinnert mich eher an das kindliche Verhalten sich die Augen zuzuhalten, weil wenn man die Probleme nicht sieht, sind sie weg.
      Das ist nicht der "normale Weg im BDSM" Probleme zu lösen. Das ist keine "ganz normale übliche Strafe".

      Schau doch, wie es dir damit geht. Wie fühlst du dich bei dem Blockiert werden, beim ständigen Entschuldigen, beim runterschlucken der Probleme, beim kalte Schulter gezeigt bekommen?
      Stell dir vor, das geht jetzt so weiter, einen Monat, ein Jahr, zwei Jahre. Was macht das mit dir? Wie geht es dir dann?
      Und dann entscheide, was gut für dich.
      :huggy: nicht unterkriegen lassen
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Amarena schrieb:

      Schau doch, wie es dir damit geht. Wie fühlst du dich bei dem Blockiert werden, beim ständigen Entschuldigen, beim runterschlucken der Probleme, beim kalte Schulter gezeigt bekommen?
      Stell dir vor, das geht jetzt so weiter, einen Monat, ein Jahr, zwei Jahre. Was macht das mit dir? Wie geht es dir dann?
      Und dann entscheide, was gut für dich.
      :huggy: nicht unterkriegen lassen
      Dankeschön

      Ja, auf Dauer wäre das nichts, das ist auch Fakt und muss klar geäußert werden, wenn es dazu kommt
      Wäre mir zu sehr Kindergartengehabe. Ich hätte da schon lang die Reißleine gezogen, statt dem noch hinterher zu rennen.

      Was will man mit jemandem der einen Ignoriert statt mögliche Unstimmigkeiten vernünftig zu klären? Und dann auch noch ohne Ankündigung, was ja schon fast Ghosting gleich kommt.

      Sorry, aber ich verstehe nicht wie man sich sowas freiwillig antuen kann.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."

      Ruhr2407 schrieb:

      Dankeschön
      Ja, auf Dauer wäre das nichts, das ist auch Fakt und muss klar geäußert werden, wenn es dazu kommt
      Sorry aber da das nicht erst einmal vorgekommen ist solltest Du Dich fragen warum Du Dir das antust?!

      Und ignorieren als Strafe???? Das würde Dir gefallen?
      Hut ab aber so dürfte niemand ungestraft mit mir umgehen.

      Ich wundere mich immer wieder, dass derartiges Verhalten auch immer wieder entschuldigt wird.
      Sorry jemand der sich so verhält ist nicht dominant sondern ein Armleuchter! Zwischenmenschlich total daneben und lässt jegliche Souveränität vermissen.
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      Evelyn Beatrice Hall
      Ich glaube, tief innen wissen wir alle, dass so ein Verhalten absolut armselig ist, aber ich kenne es selbst, dass man immer wieder drüber hinwegsieht, es toleriert und man das und noch ganz andere Dinge mit sich machen lässt.

      Warum?
      Ja, gute Frage, warum?

      Man findet immer eine Entschuldigung oder Ausrede für diesen Menschen, weil man Gefühle für ihn hat, weil man ihn gern hat oder ihn liebt.

      Man sagt sich:
      - Das wird bestimmt besser, er ändert sich noch.
      - So schlimm war das ja gar nicht. (wenn sich die Wogen dann wieder geglättet haben)
      - Er hat gerade Stress, dafür muss man Verständnis haben.
      - Wahrscheinlich ist er einfach überfordert und weiß nicht, wie er damit umgehen soll.

      Und mir fallen noch viele andere Entschuldigungen/Ausreden ein, mit denen ich so ein Verhalten immer wieder entschuldigt habe. Genauso wie respektlose Behandlungen oder Äußerungen. Man selbst will es nicht wahr haben oder nicht sehen oder hofft auf Besserung, weil es auch gute Seiten an dieser Person gibt.

      Ich kann aber aus Erfahrung sagen: Es wird sich nicht bessern, er wird sich nicht ändern und egal wie viele Entschuldigungen man findet, jedes Blockieren, jedes respektlose Verhalten verletzt dich, weil es verletzend ist und weil ich davon ausgehe, dass die Person das auch genau weiß und auch genau das damit erreichen möchte. Außerdem schafft es eine gewisse Abhängigkeit - man macht sich rar, dann spielt man wieder den großen Gönner, der alles verziehen hat, um zwei Stunden später den anderen wieder für vier Tage zu blockieren.

      Verwehren weckt Begehren - die Frage ist, ob man die Schmerzen, die es innerlich anrichtet, auf Dauer dafür in Kauf nehmen möchte?

      Ich werfe hier keinen Stein, ganz sicher nicht, denn auch ich erwische mich immer wieder, wie ich solchen Menschen Chance um Chance einräume, um irgendwann zu merken: War alles umsonst, hättest du dir sparen können und hättest deinem Herzen mehr damit geholfen. :pardon:

      Beitrag von Ruhr2407 ()

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