Toleranz und Öffentlichkeit

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      Dann mache ich mich mal unbeliebt....

      Für mich sind solche Spendenaufrufe oft eher PR von den Leuten die sie einstellen.

      Geld für die Anwälte? Nun in Deutschland gibt es bei jedem Amtsgericht einen Beratungshilfeschein und wenn man sich den Prozess nicht leisten kann die Prozesskostenhilfe. Am Geld scheitert es also eigentlich nicht. Also was soll das bitte?

      Unterstützung ja, wenn nötig und sinnvoll. Ich bin selber in einem Kreis von Volljuristen tätig der BDSMler ehrenamtlich berät.

      Bewertung des Vorfalls: Schlimm und sie sollte sich dagegen wehren. Ich hoffe sie wird von ihren Freunden und anderen BDSMlern gut unterstützt und ich drücke ihr die Daumen. Mitunter kann sie da ein schönes Sümmchen rausschlagen und vor allem ihr Recht durchsetzen und so leben wie sie es will. Aber es ist auch ein gutes Beispiel dafür, alles was man in Netz stellt kann eben gegen einen verwendet werden.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

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      Okay...
      mir ging es eher darum, wie der Arbeitgeber reagiert hat.
      Ich weiß, das wir BDSMler recht schief angesehen werden...
      mir wurde sogar vorgehalten, das ich einer Sekte angehöre...
      doch ich bin der Meinung, wenn ich meiner Arbeit korrekt nachgehe,
      meinen Job wegen meinem Privatleben nicht vernachlässige,
      das mein Arbeitgeber nicht so handeln darf.
      Ich bin kein Arbeitsrechtler und vorsichtig wenn ich nur eine Seite höre die den Sachverhalt schildert.

      Es kann durchaus gerechtfertigt sein, die Person zu entlassen oder zu versetzen. Dafür müssen aber schon einige Umstände zusammen kommen. Eine normale Mitarbeitern mit relativ harmlosen privaten Bildern, das wäre sicher arbeitsrechtlich nicht korrekt. Jedoch wer bei einem kirchlichen Träger arbeitet sollte wissen, dass hier durchaus andere Regeln gelten. Das Arbeitsrecht der Kirchen unterscheidet sich deutlich von dem normalen Arbeitsrecht. Dies beinhaltet Vor- aber auch Nachteile. Ich kenne mich in diesen Feinheiten aber nicht aus, weiß nur es gibt durchaus große Unterschiede.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich kann mich erinnern, dass vor einigen Jahren mal jemand von der katholischen Kirche entlassen wurde, weil er eine evangelische Frau geheiratet hat und die Religion gewechselt hat. Da fand ich auch, dass das gegen das Gesetz gegen Diskriminierung wegen Religion verstößt, aber die Kirche darf das scheinbar. Warum die Kirche sich über geltendes Recht setzen darf, ist mir allerdings auch nicht klar. Einige sind scheinbar gleicher als andere.

      Wie war das noch so schön: Wenn zwei Gleichgeschlechtliche sich lieben, ist das unnormal. Aber über Wasser gehen ist völlig normal?
      naja,

      schon mal geschaut wer der Arbeitgeber ist?

      Die Evangelische Kirche

      Da muss jeder damit rechnen, bei veröffentlichung solcher Bilder, entsprechende Konsequenzen zu bekommen.

      So ist es nun mal und ob die Dame da ein hübsches Sümmchen rausschlagen kann, ist eher anzuzweifeln.

      my2cent :whistling:
      Grundlage und Auswirkungen des kirchlichen Arbeitsrechts bei Wiki...

      Wie man sieht so viel anders ist es auch nicht. Die Gerichte nehmen da das Grundgesetz auch mal zur Hand und schauen nach obs vereinbar ist. Ist eben wie bei den Beamten, auch die haben ein eigenes Arbeitsrecht mit Vor- und Nachteilen.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich lasse jedem seine Glaubensrichtung...
      ich bemühe mich sehr, niemanden vorzuverurteilen...
      jede/r von uns ist ein Mensch und hat das Recht,
      solange kein unschuldiges Lebewesen mit hinein gezogen wird,
      ihren, seinen Glauben und Neigungen zu leben.

      "Der Chefarzt sorgt sich um Öffentlichkeit...."

      Die Dame ist laut Text als Soz.-Päd. angestellt. Mit dieser Berufsgruppe hat der Chefarzt personaltechnisch gar nichts zu tun (hätte er auch mit Pflegekräften nicht...). Irgendwas stinkt.

      Boreas schrieb:

      "Der Chefarzt sorgt sich um Öffentlichkeit...."

      Die Dame ist laut Text als Soz.-Päd. angestellt. Mit dieser Berufsgruppe hat der Chefarzt personaltechnisch gar nichts zu tun (hätte er auch mit Pflegekräften nicht...). Irgendwas stinkt.


      Ich sehe es auch eher kritisch und denke mir, eigentlich sollte das bei einer Sozialarbeiterin kein Problem sein. Jedoch mag es Gründe dafür geben, sie arbeitet auf einer "psychiatrischen Station" was wäre wenn dort Sexualstraftäter untergebracht sind, könnten diese sich vielleicht animiert fühlen durch die Bilder (man müsste sie sehen damit man etwas dazu sagen kann). Oder aber was wäre wenn die Bilder kompromittierender Natur sind und sie damit erpressbar würde, wäre auch eher blöd in einer geschlossenen. Wer weiß, vielleicht sind religiöse Symbole auf den Bildern zu sehen oder sie hat Kleidung aus dem Krankenhaus getragen. Wir haben hier nur eine sehr oberflächliche Darstellung des Sachverhalts und kennen die andere Seite nicht. Nach dem was ich bisher gelesen habe würde ich sagen, es ist nicht angebracht, jedoch glaube ich auch die andere Seite wird Argumente haben, nur kenne ich diese derzeit nicht.

      Was ich aber weiß, am Geld scheitern Prozesse in Deutschland dank der Prozesskostenbeihilfe eben nicht und allein deswegen sehe ich den Aufruf sehr kritisch.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich glaube gelesen zu haben, das die Frau die Bilder privat
      für Freunde sichtbar gehabt hat und nicht am Arbeitsplatz.
      Ich z.B. trage Schmuck, auch am Arbeitsplatz...
      bin aber mit den Arm-und Fußreifen diskreter...
      doch der Ring ist wie bei jedem anderen Ringträger sichtbar.
      Aber eine Angestellte so zu diskriminieren, mur weil sie
      es vorzieht, ihren Top, Dom zu dienen und seine Regeln zu gehorchen,
      statt die, die von "Gott und der Kirche" aufgestellt wurden...
      *schnauft* nein, das finde ich nicht in Ordnung.
      Das ist ihre Darstellung, welche keiner von uns, ohne die Bilder sehen zu können, bestätigen kann.

      Was mir bei solchen Anprangerungen immer auffällt. Man ist sehr bedacht auf den Schutz der "Betroffenen" zu ihrer Person wird nur das nötigste gesagt. Hingegen wird der Arbeitgeber voll ausgeschrieben und es soll damit sicher versucht werden Druck auszuüben. Vorliegend geht es doch angeblich um einen Spendenaufruf und Zuspruch für die scheinbar betroffene zu generieren.

      Klar wir scharren uns erst einmal alle hinter einem vermeintlichen Opfer, ich habe das selbst auch schon erlebt. Eine arme kleine Sub ist an einen bösen Dom geraten und hat wilde Dinge über berichten müssen. Ihn konnte man identifizieren auch wenn er nicht namentlich genannt wurde. Er bat um Löschung der Einträge, das war aber vergeblich. Als dann plötzlich Beiträge Dritter aufkamen durch die das vermeintliche Opfer ihre ganz weiße Weste verlor und dann plötzlich merkte, dass sie aus Versehen Dinge geschrieben hatte, durch welche auch sie zu identifizieren war, ging es ganz fix und alles wurde gelöscht.

      Ich bin da sehr vorsichtig geworden was die Darstellung nur einer Seite im Internet anbelangt

      Eine weitere Frage unter dem Blickwinkel ist: Ist es für diese Intention wirklich nötig den Namen des Arbeitgebers im Internet zu verbreiten? In meinen Augen ganz sicher nicht, für das was den Aufruf anbelangt (Spenden und Zuspruch) hätte man den Arbeitgeber nicht benennen müssen. Hier geht es aktiv um Rufschädigung, etwas was die betroffene Person dem Arbeitgeber selber vorwirft.

      Nochmals: Ich kann mir gut vorstellen, dass der Arbeitgeber Mist gebaut hat, vorstellen bedeutet aber nicht wissen.

      Zu deinem Einwand: "Aber eine Angestellte so zu diskriminieren, mur weil sie es vorzieht, ihren Top, Dom zu dienen und seine Regeln zu gehorchen, statt die, die von "Gott und der Kirche" aufgestellt wurden... *schnauft* nein, das finde ich nicht in Ordnung." Ich bin Atheist, denke aber nun mal als christlicher Chef. Wenn meine Mitarbeitern einen Mann hat (Top, Dom, was auch immer) der es verhindert, dass sie den Regeln die für ihren Arbeitsplatz gelten (werden ja im Gesetz oder dem Arbeitsvertrag stehen) nicht gerecht werden kann, ist sie an der falschen Stelle. Wenn es die dargestellte Verfehlung wäre, denke ich gab es aber keine rechtliche Regel die gebrochen wurde. Dennoch auf der Arbeit bin ich Chef und wenn meine Angestellte mit einem dicken Halsreif arbeiten will, aber Empfangssekretärin ist und sie diesen nach Aufforderung nicht abnimmt, weil ihr Dom das von ihr verlangt, wird sie in einen Bereich ohne Kundenverkehr versetzt oder fliegt.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

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      Nachdem ich mal nachgefragt und mit der Betroffenen gesprochen habe, denke ich auch, dass das Vorgehen nicht in Ordnung zu sein scheint und ein wenig helfen konnte ich ihr hoffentlich auch.

      Was sicher gut ist, ist ein wenig Zuspruch. Ich denke Matthias leitet diesen gerne an sie weiter, das Kontaktformular findet sich hier.

      Ohne den persönlichen Kontakt würde ich aber weiterhin das alles recht kritisch sehen. Darstellungen nur einer Seite sollten im Netz immer sehr kritisch betrachtet werden. Andere zu outen (hier den Arbeitgeber) weil man selber geoutet wurde halte ich zumindest für bedenklich, obwohl ich es selber durchaus nachvollziehen kann.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

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      Yes, ich bin bei Gentledom. Aussagen/Geschichten/Meldungen im Netz sind eher mit einer gesunden Portion Vorsicht zu genießen.

      Über die Art des Aufrufes möchte ich mich gar nicht auslassen, das soll bitte jeder selbst entscheiden.

      Jedoch.... Der Charon Verlag und damit Matthias ist mir schon persönlich bekannt. Ich kann mir jetzt gar nicht vorstellen dass er seine Seite für dubiose Geschichten hergibt.

      Wie gesagt jeder soll mit der Info selber machen was er/sie glaubt.

      @Gentledom
      Nachdem ich mal nachgefragt und mit der Betroffenen gesprochen habe, denke ich auch, dass das Vorgehen nicht in Ordnung zu sein scheint.

      :thumbsup: Das ist wohl der EINZIGE Weg sich seine Meinung DIREKT zu bilden..... find ich super!
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Andere zu outen (hier den Arbeitgeber) weil man selber geoutet wurde halte ich zumindest für bedenklich, obwohl ich es selber durchaus nachvollziehen kann.


      Och, ich finde, wer sich unfair gegenüber anderen verhält, sollte auch entsprechend behandelt werden. Anders lernen es die Leute nicht.
      Hmm ich finde es nicht gut oder besser gesagt ich als Atheist empfinde es als Schweinerei, jedoch unterschreibt man bei einem kirchlichen Arbeitgeber ein ganze Latte Regeln die gegen die Selbstbestimmung sprechen. Es wird auch Kindergärtnerinnen gekündigt weil sie sich ahben scheiden lassen. Die Argumentation, man müsse wenn man sich an diese Regeln nicht halten will ja nicht bei einem kirchlichen Träger arbeiten ist recht lustig wenn dieser in deiner Region 90% der Einrichtungen stellt.

      Ich finde hier versagt der Staat ganz klar. Dennn es wäre seine Aufgabe Kindergärten, Krankenhäuser etc zu stellen und eine flächendeckende Wahlmöglichkeit zu schaffen. Noch dazu kommt ja das kirchliche Einrichtungen keineswegs ausschließlich von der Kirche bezahlt werden, oft ist die Kirche nicht mal Hauptanteiltsträger. Trotzdem darf sie ihr Arbeitsrecht durch setzen. Das geht mit total gegen den Strich.
      In vielen Firmen muss man „Hausordnungen“ und andere Klauseln unterschreiben. Da macht die Kirche keine Ausnahme.

      Dennoch ist es ja fast mit Ansage, dass gerade kirchliche Einrichtungen immer wieder gerne Einzelne ins Auge fassen, um sie zu bewusst zu diskreditieren. Dieses Stigmatisieren wird man sicher nie beenden können. Was man aber ändern kann, ist die Resignation.

      Deshalb finde ich es gut, dass sie nicht nur öffentlich geworden ist sondern eben auch den Arbeitgeber nicht verschweigt. Erreichen wird sie damit zwar wenig oder gar nichts, dennoch glaube ich, dass man stille Signale setzen kann, wenn man sich zur Wehr setzt.

      Moralische Unterstützung befürworte ich in jedem Fall, allerdings sehe ich in einem Spendenaufruf keinen Sinn. Selbst wenn sie am Limit sein sollte, so gibt es, wie mehrfach erwähnt, Prozesskostenbeihilfe und garantiert wird sich auch ein Anwalt aus den BDSM-Kreisen finden, der hier gerne unterstützt und sie vertritt.
      Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn in einigen privaten und auch in einigen kirchlichen Einrichtungen gearbeitet.
      Ich kann den Vorwurf, der der Kirche hier gemacht wird in keinster Weise bestätigen. Ich habe in den 25 Jahren Dienstzeit niemals solche Erfahrungen beim Unternehmen Kirche gemacht, wohl aber in der ein oder anderen privaten Einrichtung.

      Sowohl Kirche als auch Privatunternehmer haben ihre Werte und Normen an die man sich halten muss.
      Wie diese Normen aussehen und wie sie im einzelnen Unternehmen umgesetzt werden, hängt immer maßgeblich von der Person ab, die den oberen Stuhl bekleidet.