Dein sein

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      Wir sind in unserer Burg. Du hast die Dämmerung vor dem Fenster ausgeschlossen, hast die Jalousien geschlossen, die Welt da draußen damit ausgesperrt. Ich sehe in Deine Augen und weiß, Du siehst die Sklavin. Ich senke den Blick, mein Herzschlag beschleunigt sich, denn ich weiß auch, Du wirst Dir heute wieder nehmen, wonach es Dir gelüstet. Zugleich lasse ich mich in dieses Gefühl fallen, möchte nur noch für Dich da sein und mich Dir ganz geben. Zugleich fühle ich mich geborgen, weil ich Dir auf eine Art vertraue, die ich so noch nie erlebt habe. Nichts kann dieses Vertrauen erschüttern. Ich weiß, dass Du nichts tun wirst, was mir wie auch immer schaden könnte. Nur so kann ich es der Sklavin in mir gestatten in den Vordergrund zu treten und die Frau in mir an ihren Platz zu verweisen.
      Das Licht ist gedämpft und Du bist damit beschäftigt, den Raum vorzubereiten. Ich stehe dabei, möchte helfen und kann, nein darf es nicht. Du möchtest das nicht, denn dann würdest Du preisgeben, was Du heute vorhast. Ich genieße das Gefühl der Ungewissheit, doch die Untätigkeit macht mir etwas zu schaffen. Ich bin froh, als Du mir anzeigst, mich zu entkleiden. Ich eile ins Bad, ziehe mich aus und mache mich frisch. Unter kräftigen Bürstenstrichen beginnen meine Haare zu glänzen. Ich lege ein wenig von dem Parfüm auf, von dem ich weiß, dass Du es magst. Schön sein möchte ich für Dich. Stolz sollst Du sein auf Dein Eigentum, Dir bewusst, dass Du kaum eine bessere Sklavin finden könntest. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel zeigt mir einen nackten Körper und warme Augen, die durch die Liebe zu Dir einen ganz besonderen Glanz erhalten. Nur das Halsband, welches Du mir als Zeichen Deiner Liebe und Deines Besitzanspruches umlegtest, ziert mich und unterstreicht meine Nacktheit und Verletzbarkeit nur umso mehr.
      Mit pochendem Herzen betrete ich den Raum. Den Couchtisch hast Du mit einer Decke gepolstert. Kerzen tauchen den Raum in ein warmes, gedämpftes Licht. Im Hintergrund spielt leise Instrumentalmusik. Vor dem Tisch liegt eine gefaltete Decke auf dem Boden. Du hast Seile bereitgelegt. Ich spüre Deinen bewunderten Blick.
      „Knie Dich vor den Tisch“, sagst Du leise zu mir und zeigst auf die Decke am Boden. Du hast daran gedacht, dass ich mit langem Knien auf hartem Boden Probleme habe und ich bin dankbar dafür. Wie so oft spüre ich Deine Fürsorge gerade in diesen scheinbar kleinen Dingen. Gehorsam beuge ich mich Deinem Willen. Mit Deinem Griff in meinen Nacken legst Du meinen Kopf auf die Tischplatte. Gekonnt fixierst Du meine Arme so, dass mein Körper gespannt ist und ich mich nicht mehr rühren kann. Schmerzhaft drückt die Tischkante gegen meinen Rippenbogen. Ich versuche, eine entspanntere Haltung einzunehmen, damit ich besser atmen kann. Doch ich bin fest fixiert und kann mich nicht bewegen.
      „Ist alles in Ordnung mit Dir?“
      „Ich bekomme nur schlecht Luft“, erwidere ich ehrlich. „Die Tischkante tut mir weh und ich weiß nicht, ob ich das lange aushalten werde.“ Rasch lockerst Du die Knoten ein wenig und nimmst die Spannung aus den Seilen. Erleichtert atme ich durch und bedanke mich bei Dir.
      „Nun entspann Dich, meine kleine Sklavin.“ Mit diesen Worten legst Du mir ein Tuch über die Augen. Nichts kann mich mehr von meinem Fühlen ablenken. Ich lege meine Wange auf den Tisch, lausche der Musik und konzentriere mich auf die Geräusche, die Du verursachst. Da sind Schritte, das Klirren von Metall, Dein Atem. Ich höre, wie Du Dich hinter mir auf die Couch setzt. Ich rieche Dich, atme Dich mit jeder Faser meines Ichs ein. Jegliche Anspannung fällt ab von mir. Ich werde ganz weich. Meine Hingabe füllt mich aus. In diesem Moment bin ich ganz Dein. Ich habe losgelassen, um nun zulassen zu können. Möglich ist das nur durch Dich. Deine Liebe lässt auf dem Boden meiner Demut meine Hingabe an Dich gedeihen. Du hast die Saat gelegt, hast das zarte Pflänzchen gehegt und behütet. Nun ist sie in all ihrer Schönheit erblüht.
      Zärtlich streichen Deine Fingerspitzen über meinen Rücken, bis sich die kleinen Härchen auf meinem Körper aufrichten und ich erschauere. Du bist mir so nah. Dann trifft mich der Schmerz. Die Peitsche, geführt von Deiner Hand, umarmt mich. Mein Körper bäumt sich auf in den Fesseln, die mir Halt geben. Meine Seele aber begrüßt den Schmerz, denn er ist ein Geschenk von Dir. Er füllt mich aus, erfüllt mich. Ich nehme ihn an, gehöre Dir, bin ganz Dein.
      Warum ich mich unterwerfe, obwohl ich sonst eine starke Frau bin? - Weil ich es kann!
      Wow Selinab,

      das ist wirklich sehr sehr schön und gefühlvoll geschrieben. Habe beim Lesen eine Gänsehaut bekommen
      und für mich als, ich nenn es jetzt einfach mal, JungDom ^^ ein wirklich erstrebenswertes Erleben, dass
      Du da so wundervoll umschreibst. Ich wünsche mir meine Sub wirklich mal an diesen Punkt zu bringen,
      sodass wir gemeinsam ein solch intensives Erlebnis haben.

      Vielen Dank dass Du diese Gedanken mit uns hier teilst.


      Respektvolle Grüße

      Nonsi