Marquis de Sade - Namensgeber des Sadismus

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Hmmmm???

      Quark!
      Tut mir leid wenn ich eure Auffassung nicht teile,aber ein Psycho war deSade ganz bestimmt nicht.

      Ich habe mich seit ich so,17,18 war genauer mit seinem Werdegang beschäftigt und möchte mein Wissen gerne mit euch teilen.
      Er war bekundender Atheist.Das alleine galt in seiner Zeit schon als Psycho.
      Er war eigentlich homosexuell.(Megapsycho!So Psycho,das darauf die Todesstrafe stand,falls man erwischt wurde)
      Er wurde zwei mal in die Klapse gesteckt weil er Prostituierte auspeitschte.(Ach wie SUPERMEGAEXTRAPSYCHO!Gilt heute wie damals als BDSM Standart!Im 18ten Jahrh.jedoch galt das als Psycho!

      Für´s 18te Jahrhundert war er ZU unortodox und deshalb wurde er weggesperrt.Liest man seine Bücher einmal genauer merkt man recht flott was ihm an seinen Mitmenschen nicht gefiehl:Heuchelei!
      Besonders galt sein Augenmerk dabei den Mönchen und Pfaffen.Zu einer Zeit in der die Scheiterhaufen loderten hat er es gewagt die Kirche so zu beschreiben wie sie war.Heuchlerisch,sadistisch, und böse...
      Viele seiner´Helden´in seinen Büchern waren Geistliche die grausame Dinge taten!

      In die 120 Tage von Sodom geht es um Richter,Geistliche,Würdenträger die Kinder missbrauchen.
      Wenn ich an den letzten Skandal denke der mit Kirche und Kindesmissbrauch zu tun hatte,würde ich mal sagen:Herr deSade hat den Nagel auf den Kopf getroffen!
      Er schrieb über Menschen die ihre Macht missbrauchten,und das bis heute fortsetzen...

      Er hat die Menschen seiner Zeit als scheinheilige Heuchler angeprangert!In einem Jahrhundert in dem man offiziell nur Lustwandelnd durch den Garten flanierte und ansonsten hinter verschlossenen Türen die grausamsten Dinge tat,wollte er bewusst DER Querulant sein der alles an die Öffentlichkeit zerren wollte!
      Dafür wurde er hart bestraft,aber ich vermute mal er bereute nichts.

      LG
      Anne
      Don´t worry,be happy

      M.Anne schrieb:

      Er war eigentlich homosexuell.(Megapsycho!So Psycho,das darauf die Todesstrafe stand,falls man erwischt wurde)
      Er wurde zwei mal in die Klapse gesteckt weil er Prostituierte auspeitschte.(Ach wie SUPERMEGAEXTRAPSYCHO!Gilt heute wie damals als BDSM Standart!Im 18ten Jahrh.jedoch galt das als Psycho!


      Da komme ich doch um Erweiterung nicht drum herum, sorry Anne. :) Dies alles wäre für einen Adligen damals noch nicht so dramatisch gewesen in Paris, wo er als junger Adliger stationiert war waren ganz andere Übergriffe Gang und Gäbe, problematisch war das er als er die Prostituierten peitschte sie dazu zwingen wollte eine Hostie zu entweihen. Insgesamt zeigt sich wie Psycho er war daran das er seine Schwiegermutter, die der Hauptgrund seiner Psychatrieaufenthalte war, im Verlauf der franz. Revolution entkommen ließ anstatt sie hinzrichten wie er es als Kommisar des Revolutionsrates gekonnt hätte.

      Seine politische Gesinnung zeigt sich auch darin das er als Adliger umgehend zu den Revolutionären gerechnet wurde ohne das sich jemand wundert. Gleichwohl geht er sämtliche Konventionen an um sie zu zertreten und veranstaltete bis ins hohe Alter Theater in der Psychatrie die so gut waren, das die Bevölkerung extra dafür angereisst ist.

      Wie ich es auch bei der Geschichte der "O" bereits bemerkte und mir selbst die Bewertung von SoG untersage wäre die Frage wer seiner Kritiker zumindest Justine & Juliette gelesen haben um einzusortieren was er damit wohl meinte - abgesehen davon ist die Geschichte in den Kontext einer untergehenden katholischen Gesellschaft des Überflusses, des Frankreichs vor der Revolution zu sehen.....dies ist mit aufgeklärter Ethik nur schwer zuerfassen - aus meiner Sicht ist Sade (er selbst hasste seinen Adelstitel und nutzte ihn nicht) das was Beuys ca. 140 Jahre später einen kreativen Zerstörer nennt, jemand der Scherben zerschlug damit der neue Ton auch neue Gefäße zeitigen kann.

      Solche Personen sind von ihrer Umwelt zuallermeist nicht gut gelitten.
      Oh ja danke Styx!

      Da bleibe ich doch bissl zurück mit meinem Wissen von vor 16 Jahren.
      Lange her.
      Auf jeden Fall nicht so toll zu sagen deSade war Psycho und das wars dann!
      Stimmt!Das mit der Hostie fällt mir auch grad wieder ein.Als kirchenhassender Atheist ja auch kein Wunder....

      Ich habe eine Biographie von deSade.Die sollt ich dann doch mal wieder lesen :ups:
      Don´t worry,be happy
      Guten Morgen,

      wahrscheinlich habe ich hier meinen Emotionen zu sehr Raum verliehen. Ich habe damals, das ist aber 16 Jahre her, Justine, Juliette und die 120 Tage von Sodom gelesen. Die Bücher kamen von jemandem der es nicht immer gut gemeint hat. Ich denke, ihr habt vollkommen recht. Meine Antwort war unqualifiziert und zu kurz gegriffen. Ich werde mich eingehender mit der Biografie beschäftigen. Dennoch waren diese Bücher zumindest für mich und für das Alter in dem ich war sehr schockierend.

      Danke für den Hinweis

      Lil
      Hallo Lilly.
      Die Bücher sollen auch schockierend sein!
      de Sade wollte ja grade offen legen,wie die Menschen hinter ihrer Fassade wirklich ticken und dabei so krass und verstöhrend wie nur möglich sein.

      Er schrieb auch keine Ponographie!
      Seine Werke sind eher Antipornographisch mit viel politischem und gesellschaftlichem Kontext.
      Sich daran aufgeilen ist fast unmöglich(außer in der ´Philosophie des Schlafzimmers´,das liest sich aber auch eher wie ein Aufklärungsbuch).
      Es ist einfach zu abartig!Ich habe von den 120 Tagen jeweils nur zwei Seiten ro Tag geschafft und musste mich durchquälen...
      Andererseits wird grade dieses Werk an vielen Stellen der Psychologie als wertvoll betrachtet,weil es praktisch jeden Fetisch darin gibt zu denen sich Menschen jemals aufgerafft haben!
      Fuß,Haar,Windel und vieles weitere wird aufgeführt,sowie alles was illegal und verbrecherisch ist.
      Dies hat man dann mit ihm gleichgesetzt und ihn zum Kranken erklärt.

      Aber er hat es nur aufgeschrieben.Andere hingegen tun es,was das wirklich kranke daran ist!

      LG
      Anne
      Don´t worry,be happy
      Hallo miteinander,

      wie zumeist habe ich eine leicht andere Sicht der Dinge. Meines Erachtens gibt es durchaus einige die Dinge daran als pornographisch und erregend betrachten. Pornographisch im Sinne von explizit sexuelle sind sie jedenfalls defintiv. Dennoch ist es wohl eher als moralische Schockvariante zu sehen als etwa als schlüpfirge Unterhaltung. Wesentlich eher als die sexuelle Ausrichtung sehe ich Sade´s Neigung dazu seitenlang über philosophische (oder was er als Autodidakt dafür hielt) Betrachtungen zu schwadronieren. Um dies zu betrachten muss man beachten das die eigentlich Justine & Julietteversion um die 8000 Seiten umfasst, die als Taschenbuch gehandelte ist sozusagen eher eine Übersicht über die Geschichte in ihrer Gesamtheit.

      Die Art und Weise eine ganze Reihe von Situationen sehr explizit zu beschreiben ist wahrscheinlich das am stärksten schockierende der ungeschönte Blick ist eben durch seine Natur nicht immer leicht zu ertragen. Gleichwohl hat er selbst auch einen Hang dazu gehabt als Freigeist, alles mögliche frei auszuleben. Reine Gesellschaftskritik würde ich ihm nicht unterstellen, als ausgestossener Stand er eher Abseits der Gesellschaft und interessierte sich herzlich wenig dafür was man in dieser von ihm dachte da er den Adel für zu verkommen und das ungebildete Volk schlichtweg für zu blöde hielt.

      In seinem geschlossenen Geist entstanden nun die Bilder, die in die Feder des Schriftstellers flossen und dort potenziert wurden um anzugreifen. Welche Intention dahintersteckte ist schwierig zu sagen. Als einen reinen Mahner der gesellschaftlichen Auswüchse würde ich ihn dann aber doch nicht einsortieren wollen.