Ich hab grade einen wunderschönen, langen Artikel zum Thema Analverkehr geschrieben...und bin dann leider komplett rausgeflogen, musste mich neu anmelden, und nun fang ich dann mal neu an...
diesmal aber scheibchenweise und in mehreren Teilen...
Aaaalso...
in einem anderen Tread kam am Rande die Frage auf, wie man sich gewissermaßen an den Analverkehr rantasten könne, und ich hatte angeboten, meine eigenen Erfahrungen dazu ggf. auch in einer PN zu schildern...danach haben mich mehrere danach gefragt, so dass ich denke, dass es Sinn macht, das Thema mal öffentlich anzugehen.
Es gibt wohl einige, die damit Schwierigkeiten haben, weil es vielleicht beim ersten Mal nicht gut geklappt hat, und dann kann es durchaus schmerzhaft werden und man hat evtl länger Probleme mit dem Hinterteil. Ich kann es sehr gut nachvollziehen, wenn Analverkehr danach zum Tabu wird. Andererseits kann es aber auch echt schön sein und ein sehr intensives Erlebnis für beide.

Teil 2...
Man sollte sich erstmal ein wenig mit der Anatomie beschäftigen. Unser Hintern wird normalerweise recht gut von einem Schließmuskel verschlossen, und das macht Sinn, weil wir uns sonst ständig in die Hose kacken würden (bitte entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber bei dem Thema macht es wohl wenig Sinn drumrumzureden). Wenn man von außen in den After möchte, muss man also erstmal durch den Schließmuskel durch. Das fühlt sich immer erstmal an, als würde da überhaupt gar nichts durchgehen. Das ist normal...ist für den Körper ja auch etwas ungewohnt, dass da plötzlich was von der anderen Seite kommt. Man kann den Schließmuskel aber entspannen, indem man dagegen presst. Wie beim Stuhlgang. dann geht es schon mal deutlich leichter.

Der nächste Punkt betrifft den "Flutsch-Effekt". Am Vordereingang kann der Körper selbst dafür sorgen, dass alles gut geschmiert ist. Hinten stehen dafür keine entsprechenden Drüsen zur Verfügung, also muss man da künstlich mit Gleitgel o.ä. nachhelfen. Ich hab immer ganz normales Gleitgel aus der Drogerie genommen, es gibt aber sicherlich auch besseres, da kenne ich mich aber nicht so gut aus.
Lieber nicht sparsam sein damit. je mehr desto besser, vor allem am Anfang.

Und dann sollte man sich halt überlegen, WAS man da anfangs einführen möchte...ich finde es da nicht so sinnvoll, zu schnell vorzugehen. Der Schließmuskel ist ein Muskel, den man durchaus (vorsichtig) dehnen kann. Er kann sich aber eben auch verkrampfen, und im Extremfall kann es auch zu kleinen Faserrissen kommen, die dann echt weh tun.
Mein Tipp wäre, erstmal mit einem Finger anzufangen. Entweder mit dem eigenen, oder mit dem des Partners halt. Das hat auch den Vorteil, dass er merkt, wie sich der Muskel anspannt oder entspannt, und wenn man sich dann entspannen kann, kann der Finger auch langsam bewegt werden...das ist so ein Moment, wo bei mir dann diese -Gefühl vom ersten Einführen sich ändert und ein "Whow-ist-das-geil-Gefühl" einsetzt.

Und dann braucht man vor allem Geduld.
Und das passende Werkzeug vielleicht auch.
D.h., es macht Sinn, sich verschieden dicke/große, anal verwendbare Dildos oder Vibratoren zum Üben anzuschaffen. Anal verwendbar heißt, dass sie so geformt sein sollten, dass sie nicht aus versehen "verschwinden" können.
So, später vielleicht noch mehr, muss kurz weg und bin in Eile...

Man sollte sich auch klar machen, dass selbst mit größter Reinlichkeit auch mal was am Gummi kleben kann...wo gehobelt wird, da fallen Späne. Wenn man damit nicht leben kann, sollte man es vielleicht lieber lassen.
Ich wollte noch was zum Thema Position loswerden:
Auf dem Bauch liegend ist es natürlich herrlich unterwürfig und macht auch Spaß, aber zu Üben mit Finger und co kann es sinnvoller sein, auf der Seite zu liegen und die Beine leicht anzuziehen, dann sind alle Muskeln drumrum etwas entspannter.
Und noch was zum Thema Geduld: das heißt bei dem Thema nicht, dass man sich so 3-4 Stunden für eine gemütliche Session Zeit nimmt und nacheinander alle Dildos der Größe nach einführt, sondern das heißt in dem Fall wirklich geduldig sein.
Ich wollte ja auch was zu meinen eigenen Erfahrungen schreiben: Wir hatten damals noch eine Fernbeziehung und ich bekam (neben gelegentlichem gemeinsamen Üben) alle paar Wochen einen dickeren Dildo, mit dem ich dann zu üben hatte...das war eine sehr angenehme Sache, weil ich so, völlig frei von Druck, alleine "rumprokeln" und ausprobieren konnte. Als es dann so weit war, ging es unglaublich einfach und leicht und war eines der schönsten Erlebnisse, die man sich vorstellen kann. Das ganze hat sich bestimmt ein halbes Jahr hingezogen...aber es hat sich echt gelohnt, und deshalb schreibe ich hier auch diesen Roman, weil ich dieses Erlebnis allen lieben Mit-Subbies wirklich von Herzen gönne und es schade finde, wenn welche darauf verzichten, weil sie früher mal schlechte Erfahrungen gemacht haben. Trotzdem: ich kann es genau so gut verstehen, wenn das weiterhin ein Tabu bleibt. Ist eben vielleicht nicht jedermanns/fraus Sache... viel Spaß beim Rausfinden...
LG
Roseanne