Ewige Sehnsucht

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      Ewige Sehnsucht

      Ewige Sehnsucht

      Frustriert bemerkte sie, dass sie die Menschen, in der U Bahn Station, genau beobachtete. Der große kräftig gebaute Mann, der seine Zeitung liest, fasziniert sie. Obwohl sie sich immer wieder sage, »Lass das, hier begegnet dir nicht, der Mann, von dem du träumst.« Sie zwingt sich wegzusehen, aber kann sich nicht auf ihr Buch konzentrieren und sieht wieder zu ihm. Er faltet seine Zeitung zusammen und klemmt sie sich unter den Arm. Was für kraftvolle Arme. Verselbstständigen sich ihre Gedanken. Ihr Kopfkino setzt ein. Sie konnte schon fast seine zupackenden Hände auf ihren Körper spüren.
      Da! Er dreht sich zu ihr und begegnet ihrem Blick. Sie hält die Luft an, fühlte sich ertappt. In seinen Augen stand, das er genau wusste, was in ihr vor sich geht. Sein Blick war ruhig, er stand ganz gelassen dort und sah sie an. Sein Blick schien sie zu scannen, tief in sie zu dringen, in ihr zu lesen, wie in einem offenen Buch.
      Gefangen von seinen dunkel braunen Augen, konnte sie nicht wegsehen. Alle Bemühungen, waren vergebens.
      Die Einfahrende U Bahn brach den Bann und sie sah, wie sich die Türen öffneten. Als sie abfuhr war der Mann verschwunden. Sie sah sich noch einmal nach ihm um, aber er war weg.
      Schade, für einen Moment dachte sie wirklich, er könnte es sein. Der Mann, nach dem sie sich so sehnte. Wütend auf sich, dass sie so naiv war, wie ein Teenager. So ein Blödsinn, so ein Mann würde ihr nicht über den Weg laufen. Und er würde sie auch nicht ansehen, sie wahrscheinlich noch nicht einmal wahrnehmen.

      Ihre U Bahn hielt und sie stieg ein. Auf einem freiem Fensterplatz setzte sie sich und stecke ihre Nase wieder ins Buch. Lesen war ihr nicht möglich, ihre Gedanken kreisten immer noch um den Fremden und ihr dummes Kopfkino setzte wieder ein.
      Sie schimpfte mit sich und verdrängte die Gedanken, an einen Mann, der ihr wahrscheinlich nie wieder begegnen würde. Was war nur mit ihr los? Immer diese Tagträume.
      Die U Bahn hielt und viele Leute stiegen aus. Jemand setzte sich ihr gegenüber, aber sie hob nicht den Kopf, um zu sehen, wer sich gesetzt hatte. Ihre Gedanken hatten sie längst wieder voll im Griff. Wer war er? Was hatte er nur an sich, das sie so faszinierte? Warum dachte sie immer noch an ihn?

      Ein Poltern, ließ sie zusammenfahren. Ihr Buch war heruntergefallen. Die Person, die ihr gegenübersaß, hatte es aufgehoben und hielt es ihr hin. »Ihnen ist was herunter gefallen.« sagte eine tiefe ruhige Stimme.
      Ihr Blick hob sich und sie sah in die dunkelbraunen Augen, des Fremden. Seine Mundwinkel zuckten, aber sein Blick ruhte still auf ihr. Er hielt ihr immer noch das Buch hin. Sie riss sich zusammen und griff danach. »Danke!« sagte ich leise. Ihre Hände berührten sich kurz und sie zog schnell ihre Hand weg. Hätte er das Buch nicht weiter festgehalten, wäre es wieder zu Boden gefallen.
      Sein Blick sagte deutlich, dass er wusste, was in ihr vor sich ging. Er lächelte und strahlte so viel Dominanz aus, das es sie beinahe umgeworfen hätte. Wenn nicht die Rücklehne da gewesen wäre.
      Kurz schloss sie ihre Augen, um sich zusammenzunehmen. So beherrscht wie nur möglich, nahm ich das Buch entgegen und steckte es ein.
      Die Bahn hielt und die Endstelle wurde durch die Lautsprecher angesagt.
      Er wartete, bis sie aufgestanden war, um dann selber aufzustehen. Sie mussten warten, um Leute im Gang vorbeizulassen. Er stand dicht hinter ihr. Seine Wärme spürte sie durch ihren Mantel. Er berührte sie nicht, aber sie konnte ihn spüren. Sein Geruch stieg ihr in die Nase und sie war sich seiner männlichen Dominanz sicher. Er legte wie selbstverständlich seinen Arm um sie und führte sie aus der U Bahn. »Komm, Kleines.« sagte er und ohne zu fragen folgte sie ihm.

      Ein Klingeln ließ sie zusammenfahren. Der Wecker! Stöhnend drehte sie sich um und schaltete ihn aus. Schwang ihre Beine aus dem Bett und stand auf.
      Schade, alles war nur ein Traum. Ihre Sehnsucht ergriff sie, nach einem Mann, den sie nur aus ihren Träumen kannte.
      Aber vielleicht heute... Vielleicht würde sie ihn treffen....