D-Zug

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      D-Zug

      Aufgeregt und mit klopfendem Herzen stieg sie in in den Zug. Endlich war der Tag gekommen auf den sie gewartet hatte, endlich würde sie ihn wiedersehen !
      Warten war ihr zuwider, die Ungeduld war ihre grosse aber rational kontrollierbare Schwäche gewesen, bis sie das erste Mal auf „ihn“getroffen war.

      Mit dem ersten Blick in seine strahlend blauen Augen und seiner ersten Berührung war ihr Verstand verstummt, ihr „inneres Kind“ blinzelte nach Jahren des emotionalen Komas durch die schweren Augenlieder, Nervosität, Hoffnung, Ehrlichkeit und totgeglaubte Emotionen durchströmten ihren ganzen Körper.
      Mit einem Grinsen auf den Lippen, dass ihre Augen zum Funkeln brachte erinnerte sie sich an diese erste Begegnung und augenblicklich spürte sie neben der Vorfreude und Nervosität auch Zuversicht und dieses tragende tiefe Band des Vertrauens zwischen ihnen.

      Ihre Ungeduld wuchs mit jeder Stunde, heute wollte sie ihn überraschen und sich ihm hingeben ohne grosse Worte, ohne die innere Rebellion und ohne die Zweifel ob sie wirklich diese Neigung in sich trägt.
      Anfänglich war es nur eine bruchstückhafte Fantasie gewesen, die sie sich schnell rational „kaputtgeredet“ hatte und auch jetzt zweifelte sie auf der langen Fahrt ob ihr Kleidungsstil für ihn wirklich eine positive Überraschung wäre oder sie sich damit doch die erste Strafe einhandeln würde?
      Aber sie wollte es wagen, zum ersten Mal seit vielen Jahren hatte sie durch ihn wieder Fantasien und diese schrie in ihr endlich ausgelebt zu
      werden, auch wenn sie sich damit auf dünnes Eis begab. Hätte sie mit ihm vorher über ihren darüber sprechen sollen?

      Unsicher rutschte sie bei diesen Gedanken auf dem harten Sitzpolster des Zuges hin und her, ihr wurde bewusst dass wirklich nur der Stoff ihres Trenchcoats und der String overt eine Barriere zu ihrer rasierten Nacktheit bieteten. Hitze stieg in ihr auf und die prickelnde Vorfreude erzeugte samtene Feuchtigkeit.
      Seufzend blickte sie auf ihre Uhr, eine halbe Stunde noch bis zur Einfahrt am Bahnhof.

      Sie nahm ihren Handtasche und begab sich zur Toilette um sich frohgemuts für ihn zu stylen.
      Im Neonlicht schminkte sie sich mit geübten Bewegungen trug das Pafume auf was er so sehr an ihr mochte, zog den Gürtel des Mantels fester. Mit freudigen und zugleich unsicheren Gedanken bewegte sie sich auf die Zugtür zu, als das Bahnhofsgebäude in Sichtweite kam.

      Ein Kribbeln durchlief ihren Körper als sie ihn lächelnd am Bahnsteig stehen sah. Die Zeit bis die Tür sich endlich öffnete kam ihr vor wie eine Ewigkeit.
      Mit strahlenden Augen lief sie freudig auf ihn zu, geborgen in seinen starken wohlgeformten Armen atmete sie seinen wunderbaren Duft ein als sie erstmalig Worte für dieses wunderbare Gefühl fand, dass sie gerade erlebte:
      „ Ich
      bin Dein“

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sunny ()