Shibari-Begriffe gesucht

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      Shibari-Begriffe gesucht

      Hallo, ich schreibe grade eine kleine Geschichte zu Shibari bin aber überhaupt kein "Auskenner". Mag mir jemand bitte helfen?
      Gibt es schönere Begriffe als "rope bunny"?
      Kann ich den Fesselnden (Rigger) auch "Meijin" nennen oder gibt es bessere Wörter?
      Wie würdet Ihr weibliche Rigger bezeichnen?
      Wie heißt das in Schlingen aufgewickelte Seil?
      Besten Dank schon mal!
      Nelle
      Hey @Nelle wenn du dich noch ca. 3 Stündchen gedulden kannst stelle ich dir eine Liste mit Bezeichnungen, Begriffen und Betietelungen zusammen … kleine Nachfrage meiner Seite:
      meinst du eher den Europäischen Verschnürkram oder gehts ins reine Kinbaku/Shibari ( das eine ist Fesseln, das andere eine Kunstform die etwas mehr verlangt) denn danach richten sich Begriffe.

      Lg.
      Schallgewitter
      :huh: Okay … ich erahne das typisch Falsche europäische Mischmasch mit allen seinen Fehlern. Aber so ist das hier in Europa … wozu sich genau etwas ansehen wenn es auch einfach geht. Vorweg wenn du etwas Shibari nennst dann hast du ganz streng gesehen noch nichts. Shibari +X Schule+X Technik =Name Shibari Technik (so setzt sich die RICHTIGE BEZEICHNUNG zusammen …
      Aber gut … machen wir es eben Europäisch

      1. Das Seil-
      - nawa (einfach nur ein Seil)
      - asanawa ( genormtes und festen Herstellungsregeln unterworfenes Bondage/Shibariseil ausgehändigt oder gekauft bei einem Seilmeister)
      - aranawa
      sehr seltenes Seil aus Reisstroh, dauert sehr lange in der Herstellung, echte aranawa können nur bei ausgewählten herstellern bestellt werden, ein sehr schwieriges Seil in der Handhabung, nicht für alle arten geeignet. Sehr, sehr Teuer. Die verwöhnte Prinzessin wenn man so will, dieses Seil verzeiht nichts, extrem empfindlich
      2. Menschen, Bezeichnungen und Bedeutung
      - nawashi
      der Seilmeister, die Person die ein asanawa herstellen kann/ darf denn nur dann wird aus einem nawa ein asanawa
      - shibaritai
      jemand der ausschlieslich nach den alten Regeln im traditionellen Stil fesselt (hier gibt es noch ungefär 10 unterbezeichnungen die festen Regeln unterliegen wie Schüler, Lehrling, Etc. Je nach art des Ziels also welches Shibari am ende stehen soll)
      - nawa sensei
      def Meister der Seile, eine Person die formvollendet das fesseln beherrscht und das können und wissen im traditionellen Stil an andere Weitergibt
      - meijin
      ein Fessler der ganz gut ist, aber noch nicht Formvollendete techniken verwendet, jemand der gute Anlagen hat aber noch leichte Fehler / Schwachstellen in seiner Kunst hat.
      - fukujuu
      die gefesselte Person, diese bezeichnung darf nur die Tragen die ihre Ausbildung bei einer großen Schwester abgeschlossen hat, professionelles Ropebunny (ich bin eine fukujuu)
      - oneesan
      große Schwester, erfahrenes Ropebunny, jemand der sich um einen Einsteiger kümmert, Verhaltensregeln, Abläufe und wissen weiter gibt und begleitet sowie für sicherheit sorgt. Das gegenstück hierzu ist dann die kleine Schwester, Schülerin etc.

      zu deinen Fragen
      1. es gibt keine feste traditionelle Bezeichnung für weibliche Rigger. Fesselnde Frauen sind die Ausnahme, nicht nur in Europa sondern auch in Japan. Das liegt an der Entstehung der Kunst. Wenn du dich damit Beschäftigt hast kennst du auch die Entstehung und weißt warum es keine weibliche form gibt.

      2. es gibt keinen gesonderten Begriff für ein zu schlingen ZUSAMMENGELEGTES und nicht aufgewickeltes nawa. Asanawa werden immer gelegt und nicht gewickelt oder gedreht!





      -
      Grrr ich bin heute Stümperhaft unterwegs wie es scheint … solltest du farbige Seile in deinem Werk einbauen oder erwähnen achte darauf das die Farben den einzelnen Fesselarten, den Rängen der Fessler und deren sozialer schicht entsprechen ...
      Wollte ich nur der Korrektheit wegen erwähnt haben … die Farben sond immerhin fast das erste was man lernt.

      So nu hab ich es aber … also hoffe ich mal.
      Vielen Dank! Gut, dass Du auf den Unterschied zwischen traditionell japanischen Begriffen und der dahinterstehenden Kultur hinweist im Gegensatz zum westlichen "Mischmasch"! ;)
      Man kann ja nichts erfinden, also muss ich das nehmen, was verbreitet ist. In Deutschland habe ich ausser rope bunny noch nichts anderes gehört, und da wehrt sich alles in mir, weil der Begriff eher an Western und Disney erinnert als an Japan. Aber wenn ich in einem deutschen Text über die "Fukujuu" schreibe, weiß keiner, von was ich rede. Grmbl. Trotzdem werde ich das lieber nehmen als "rope bunny"! Dass das Seil gelegt wird und nicht gewickelt, wusste ich nicht, vielen Dank!
      Ich schicks Dir gern!
      Schick mal das werk rüber.
      Zum Begriff Ropebunny

      Das Wort leitet sich von dem Begriff “Bunny”, für ein Modell bei Fotoshootings, ab. Gemeint ist einfach eine Person die sich für Bondage bereitstellt und sich mit Seil fesseln lässt.

      In Deutschland lasse ich mich schon mal als Bunny bezeichnen, einfach weil die meisten die anrede (richtige) bezeichnungen schlicht nich kennen.
      In Japan sollte man das Wort allerdings vermeiden, denn es stellt sowas wie verachtung, herabwürdigung und eine echte tiefe beleidigung für meine Zunft dar.
      Das Problem gibts aber auch umgekehrt, versuch mal einem Asiaten zu erklären, was der Unterschied zwischen einem Zweihänder, Langschwert oder Daikatana ist...und da kratzen wir nur an der groben Oberfläche des Themas. Mischmasch gibts immer und Amateure werden die Bergiffe der Profis immer falsch verstehen oder verwenden.
      Letztlich ist es aber auch nicht essentiell - Während es durchaus Unterschiede gibt sind die nicht so wesentlich, dass man ohne die Spezialbegriffe nicht auskommt. Ob jetzt einer sagt Typ 18 Schwert, Langes Schwert, Bastardschwert, Anderthalbhänder...da streitet man um Details die im Grunde wurscht sind.

      Auch hier - ich verstehe wenn sich jemand veräppelt vorkommt als Ropebunny bezeichnet zu werden aber im Grunde ist der Begriff auch nicht verkehrt. Sub, Bottom, Sklavin...Unterschied ist da aber letztlich...
      @Arphen … mhhh mag ja sein. Nur wenn mich jemand nach Begriffsklärungen fragt, aus einem Land das mir mehr Heimat ist als mein Geburtsland dann will ich das Recht haben auch richtig Antworten zu dürfen und nicht falsch oder schwammig.
      Jut mit den ollen Brotmessern in XL und XXL hab ich es echt nicht so doll … kann ich also nicht mitreden
      Aber für mich gibt es essenzielle Unterschiede zwischen Bondage und den Unterformen und Kinbaku und deren Unterformen.
      Bondage = anderes Verhalten, andere Ausdrücke, völlig andere Bewegungsabläufe etc. (hier bitte eine Bartlange Liste mit unterschieden denken) als beim Kinbaku denn hier ist schon die motivation es zu machen meist ne völlig andere als beim Bondage …

      fakt ist immer eine Sache wenn du was tust dann mach es richtig und vollständig und nicht halbgares zeug.
      Ich habe auch so meine Probleme mit Begrifflichkeiten beim Bondage. Dass @Schallgewitter hier eine richtige Lektion dazu gegeben hat, finde ich toll. Wenn das auch für meine Geschichte nicht passt. Der Leser eines normalen Romans wird mit dem korrekten Wording aus meiner Sicht entweder nichts anfangen können oder sich gar überfordert fühlen. Ich versuche also, die Formulierungen so verständlich wie möglich zu wählen. Die Gefesselte ist das Model (aber lieber noch spreche ich namentlich von ihr - der Leser weiß ja, was ihr widerfährt). Und der Fesselnde ist der Rigger (oder wird ebenfalls namentlich genannt). Aber schon mit dem Begriff Rigger hat manch einer seine Probleme. Falls jemand hier noch eine leserfreundlichere Formulierung für mich hat - ich bin jederzeit ganz Ohr ;)
      Für Leute welche sich außerhalb der Bondageszene bewegen und einfach mal was erotisches zu Schlafzimmer Fesseleien lesen wollen reicht meistens umschreibungen wie:

      Fessler / Fesslerin
      aktiver /aktive
      Ausführender/Ausführende

      Ropebottom
      Komplize/Komplizin
      Modell
      passiver/passive

      wenn es weniger rein Bondage sondern mehr zu (B)DSM geht lese ich durch die Bank wrg in sämtlichen Machtwerken auf dem Markt von Dom und Sub.
      Ganz ehrlich jetzt ich meide BDSM Literatur allgemein und diese Schundsachen aus dem Bondagebereich ganz besonders- (bis auf 1-2 Fachbücher und einige spezielle Blogs) einfach weil man sie nicht lesen muss um zu wissen wie die Story ist. 0815 Einheitsbrei egal wo man hinschaut. Subbi is möglichst jung, naiv und hat mindestens 1 Problem vor dem sie errettet werden muss und Hirn oder selbstständig tiefer denken ist so wie so nicht drin. Dom folgt auch immer dem berühmten Schema F welches tot langweilig ist. groß, muskulös, reich, und hat nen übernatürlichen Sinn um in die Zukunft zu sehen oder von mir aus in Subbilein's Hirn. Es ist immer das gleiche egal welcher Titel oder Autor.

      Der letzte Schreiberling (und das ist nicht abwertend gemeint ;) ) der gerade in der Bondageszene so richtig zerrissen wurde war Sandra Henke die hat mhhh vorsichtig ausgedrückt versucht etwas zu schreiben das ne mischung als europäischen Bondage, japanischen Kinbaku gepaart mit DS und SM sowie Zig andern komponenten ist. Das Ding wanderte auf nem Tüddeltreffen rum, ich hatte danach vom Kopfschütteln von so vielen falschen Sachen, verkert dargestellten sachen und mist hoch 100 Kopfweh. Das ding zeigt wie man es definitiv und unter keinen Umständen machen sollte.
      @Schallgewitter - was ist denn ein Tüddeltreffen? Und Sandra Henkes Romane ... hmm, ja :S ... Ich hab bisher einen einzigen Roman gelesen, in dem es ums Thema Bondage ging. Ein Psychologe bindet eine Frau, um ihr über eine Krankheit hinweg zu helfen (ja, ohne das gehts offensichtlich nie). Sie leidet unter Agoraphobie - das ist Angst bis hin zur Panik vor bestimmten Orten oder öffentlichen Plätzen. Diese hier hat Probleme, überhaupt die Wohnung zu verlassen. Ich fand die Story ziemlich gut recherchiert und Bondage nachvollziehbar eingebaut.

      Im Grunde kenne ich nur einen wirklich guten SM-Autoren. Der schreibt allerdings eher nicht romantisch ;) Und da ich hier keine Werbung machen will, schreib mir gern eine PN, wenn du an Literatur von einem Sadisten interessiert bist, der aus jahrzehntelanger persönlicher Erfahrung schreibt - und das so richtig richtig gut.

      In meinem geplanten (kein echter Bondage)-Roman geht es um Jon und Theresa (siehe "Wie - zum Teufel - ißt man Sushi?" unter Geschichten) und um die Wirkung, die Bondage auf Körper und Geist haben kann. Er ist kein Dom, sie keine Sub. Und der Fessler tut es nicht, weil es erotisch sein soll. Bin selbst gespannt, wie die Story wird :gruebel:

      An den Bondage-Blogs, die du gut findest, wäre ich übrigens interessiert. Wenn du mir die Links schicken magst?