Nicht bestrafen ist Lob genug? Oder: darf man Sub auch mal loben?

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      Nicht bestrafen ist Lob genug? Oder: darf man Sub auch mal loben?

      Hallo liebe Foris,

      weich geklopft vom vielen Geburtstagsknuddeln sind mir die vielen Straf-Themen hier aufgefallen.
      Und weil morgen ja auch noch Valentinstag ist :love: stelle ich euch nun die Frage.

      Lobt ihr auch mal Subs bzw. werdet ihr von euren Doms gelobt?
      Oder ist es tatsächlich so, dass keine Strafe Lob genug ist?

      Wie sieht so ein loben / bestätigen aus? Geschieht dies unmittelbar im Spiel oder auch außerhalb? Und liebe Subs, macht es für euch einen Unterschied zu welchem Zeitpunkt die Bestätigung kommt?

      Ich bin gespannt auf eure Antworten.

      Liebe Grüße
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Ich mag es sehr gerne positives Feedback einzusetzen.

      Lob ist ebenso wie sich um Sub kümmern und ihr schöne Momente zu verschaffen einer von vielen Wegen ein solches Feedback zu geben. Mal lobe ich verbal, oft aber auch durch Gesten. Ich glaube gerade ein Lob durch Gesten ist aber schwer zu beschreiben weil es sehr situativ ist. Nach einer heftigen Session ein Kuss auf die Stirn, weil sie durchgehalten hat, ist für mich auch ein Zeichen des Lobes. Ich hoffe dieses kommt bei meiner Sub dann auch ebenso an wie ein verbales Lob. Auf jeden Fall eine schöne Anregung den Empfängerhorizont bei nächsten nonverbalen Lob zu hinterfragen :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich bekomme von meinem Herrn immer eine positive Rückmeldung wenn ich etwas gut gemacht habe in Form eines Lobes.

      Wenn ich über meine Grenzen hinaus gegangen bin oder mich an neues wage oder etwas besonders gut gemacht habe, dann bekomme ich auch mal gesagt das er stolz auf mich ist.

      Ich finde das auch wichtig, das nicht nur di Rückmeldung kommt "das war nicht korrekt", sondern auch die Rückmeldung "das hast du gut gemacht"

      Der Zeitpunkt wann das passiert ist sehr Unterschiedlich. Meistens gibt es eine direkte Rückmeldung, manchmal erst später, weil es direkt gerade nicht geht. Der Zeitpunkt macht durchaus was aus. Wenn ich erst 2 Tage später die Rückmeldung bekomme, dann kann ich das zwar Gedanklich verbinden, aber nicht Gefühlsmäßig. Also das Gefühl des stolzes auf das Lob baut sich dann nicht so auf, wie wenn es direkt mit der Handlung erfolgt.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Schonmal rein psychologisch betrachtet ist Lob ein positiver Verstärker.

      Um gewünschtes Verhalten anzutrainieren kann man entweder unerwünschtes verhalten bestrafen oder erwünschtes Verhalten belohnen. Das klappt bei allen intelligenten Lebewesen.

      Natürlich KANN man allein mit negativen Verstärkern Erfolge erzielen - wer bei Fehlverhalten n Stromschlag kriegt wird versuchen das nicht mehr zu tun. Aber er wird denjenigen der bestraft mit dem schlechten Erlebnis in Verbindung bringen. Der Dom wird ein Tyrann und Gegenstand von Hass, Angst und Abscheu. Will man das?

      Positive Verstärker wirken zugegeben nicht ganz so gut wie negative Verstärker, ABER bauen Vertrauen, Sympathie und andere positive Assoziationen mit dem Belohner auf - und das ist doch erwünscht, dass man denjenigen mag.

      Und die stärkste Kombination ist eben Zuckerbrot und Peitsche. Dabei sollten positive Verstärker deutlich überwiegen, Fachleute sagen für eine negative Kritik sollen 5 Lobe folgen.

      Auf BDSM gemünzt - Fehlverhalten zu bestrafen ist natürlich richtig und wichtig, aber es sollte wirklich nur bei gröberem Fehlverhalten, angemessen und gerecht sein, das führt zu Schuldgefühlen, Gewissensbissen, Scham - eine Motivation aus Sub selbst heraus. Unfaire, überzogene oder zu häufige Strafen Sorgen nur für Trotz, Widerstand und Hass.

      Ich weise meine Sklavin auf Fehlverhalten hin, im ruhigen Ton - das reicht. Sie macht sich dann selber Gedanken und die negative Strafe erwächst aus ihr selbst, weil sie sich schämt.
      Richtige Strafen gibts nur bei oft wiederholtem Fehlverhalten wo Ermahnung nicht zu helfen scheint, bei absichtlichen Provokationen oder grobem Fehlverhalten, auch da muss die Strafe aber angepasst sein. Strafe soll ja immer einen positiven Lerneffekt haben, damit Sub die Strafe auch einsieht und akzeptiert.

      Positive Rückmeldungen halte ich für extrem wichtig. Wer eine Handlung mit positiven Gefühlen verbindet, macht sie öfter, und das gerne und freiwillig. Wenn ich erwünschtes Verhalten belohne, WILL sie es so machen. Da hab ich n tollen Lerneffekt, rufe Sympathie hervor und hab eine glückliche Sub. Passt.

      Wie Loben? Nun die stärkste Belohnung ist der sexuelle Reiz - wenn meine Sklavin was ganz toll macht, über sich rauswächst etc. belohne ich sie mit sexueller Stimulation und Orgasmen als Rückmeldung, das spornt an (oder soll - ob es das tut muss sie beantworten)
      Lob im Sinne von Gesten wie ein zufriedenes Lächeln, ein anerkennendes Nicken, ein schöner Blick - das sind Sachen die ruhig oft kommen können, sie zeigen auf "unbewusster" Ebene das Lob, so laiert das Lob nicht aus (denn wer ständig für alles gelobt wird, kann das Lob nicht mehr ernst nehmen und es verliert die Wirkung - Lob sollte also nicht dauernd gebraucht werden sondern nur wenns gerechtfertigt ist - wie Strafe)
      Lob im Sinne verbaler Rückmeldung ist schon mehr, damit sollte man Sparsamer umgehen - ein "Das hast du toll gemacht" oder gar "Ich bin stolz auf dich" sollte sparsam verwendet werden damit es was Besonderes bleibt und dann ist es natürlich umso schöner wenn es kommt, was erneut, Sub anspornen soll

      Richtig gemacht können Lob und Strafe einen Menschen sehr verändern, Stichwort Konditionierung, also immer absprechen wo man hin möchte, denn Konditionierungen bleiben über die Session hinaus erhalten, die sind nicht weg wenn man den Dom vor die Tür setzt.
      Konditionierung kann therapeutisch wirken, einen Menschen aber auch traumatisieren, positive wie negative Effekte haben also Vorsicht und gerade Doms sollten sich klar sein, was sie da tun und was sie erreichen wollen. Ich hab derzeit n 25 A4 Seiten Plan wo ich hinerziehen möchte - damit ich weiss was ich belohnen und bestrafen sollte.

      In erster Linie ist mir aber das Glück und die Lust meiner Sklavin wichtig - IHR Glück ist MEINE Priorität. Schon allein weil es mich sehr glücklich macht, wenn ich an ihrem Glück teilhabe und sehr stolz auf mich wenn ich sie zu ihrem Glück führen kann - selbstkonditionierung ^^
      Ja, ich bekomme Lob und ich liebe und brauche das auch.
      Sowohl mittendrin, als auch ausserhalb...durch Worte, durch Gesten.
      Das Prinzip "keine Strafe ist Lob genug" könnte bei uns nicht funktionieren.
      Eigentlich habe ich noch nie eine wirkliche Strafe erhalten, ich habe an mich selbst die Erwartungshaltung meinem Partner seine Wünsche zu erfüllen und alleine die Tatsache etwas nicht zu schaffen wäre für mich schlimmer als eine körperliche Strafe.
      Lob ist toll - ganze Ehrlich! Ich habe es geliebt wenn mein Herr mir sagte das ich Dinge gut gemacht habe und er stolz auf mich ist.

      Es tat sehr gut und hat mich nur bestärkt mehr zu vertrauen. Ich finde das sehr wichtig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Piper ()

      Hypatia schrieb:

      Lob löst in mir sehr intensive Gefühle aus. Das kann z.B. ein zustimmendes Kopfnicken sein, wenn ich ihn oral verwöhne oder ein "Gut gemacht, mein Mädchen" nach einer Session. Das Lob leitet mich wesentlich intensiver, als jede Strafe. :love:


      Sehe das genauso wie du @Hypatia

      So will man dann auch beim nächsten mal mehr und strengt sich dementsprechend an.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Piper ()

      Ich bekomme auch Lob :)
      Mal durch Gesten mal lobende Worte.
      Ich finde die Mischung aus Besprechen, Lob und Strafe funktioniert bei mir am besten ;)
      Ich möchte nur für Dinge gelobt werden wo auch wirklich gut waren, ich durchgehalten oder über mich heraus gewachsen bin.
      So bleibt es für mich was besonderes und freut mich.
      Oh ja, Lob ist was Tolles :)

      Es kann bei uns während der Session vorkommen, danach oder außerhalb einer Session.

      Am Anfang tat ich mich ehrlich gesagt schwer damit, ein Lob anzunehmen. Hab dann immer gesagt, dass ich doch nix besonderes gemacht habe. Das fand er gar nicht gut und das hat er mir schnell anbtrainiert. :D

      In der Session feuert mich ein Lob an, weil ich weiß er meint es ernst und ich gefalle ihm. Also strenge ich mich noch mehr an, um noch mehr zu gefallen.

      Nach der Session ist es einfach wohliges Gefühl, sein Lob zu hören oder zu spüren, weil ich weiß ihm geht es gut.

      Lob empfange ich verbal und non verbal. Das können Gesten oder anerkennende Blicke sein.

      Gelobt werde ich aber nicht jedes Mal, sondern wirklich nur dann, wenn es angemessen ist und er weiß, dass ich mich "überwunden" oder etwas mit besonderem Einsatz gemacht habe.
      Deshalb hat es auch so eine positive Wirkung auf mich.
      Ich finde Lob sehr wichtig.

      Während des Spiel bekomme ich es oft in Form beiläufiger Gesten oder eines Kusses. Nach dem Spiel beim kuscheln spricht er das Lob direkt aus , zB auf die Art"du warst der Hammer, o. ä.. Dann sagt er mir auch immer, dass er mich liebt :love: . Und auch im Alltag bekomme ich regelmäsig kleine positive Rückmeldungen.

      Ich braue das Lob auf jeden Fall. Am wichtigsten sind mir die kleinen Gesten im Spiel. Dadurch merke ich, dass er mir zugewandt ist und auf mich achtet. Das stärkt das Vertrauensband zwischen uns sehr.

      Die anderen Lobarten sind aber auch alle sehr schön und ein Gegenlob bekommt er natürlich auch von mir <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Carmen ()

      ich als top mag ungern strafen, stattdessen setze ich lieber schmerz als belohnendes element ein. desweiteren finde ich, das loben sehr wichtig ist. egal ob sie bei einer session besonders toll war oder einfach nur den alltag mit seinen tücken bewältigt hat. aber auch als top wünsche ich mir lob, wenn ich ihr etwas positives mitgegeben habe den tag zu durch leben.
      aber, aber, aber es scheint wohl leichter die misstände zu sehen, als die kleinen leisen erfolge die das leben bunt machen
      Ich lobe sehr viel, wenn ich es auch so meine, das ist natürlich Voraussetzung.
      Aber mit Lob erreicht man oftmals viel mehr als mit Strafe, auf das richtige Maß kommt es hier einfach an.
      Und eben vor allem auch auf das Verhalten der Sub/Sklavin.
      Oder zB auf die Aufgabe, die sie bewältigt hat.

      Aber wenn Lob angebracht ist, dann spreche ich es auch aus, und das nicht zu knapp.

      Freue mich ja selbst, wenn ich stolz auf meine Sub sein kann - und das soll sie dann auch wissen. :)
      Lob ist IMHO ein besseres Erziehungsmittel als Strafe.

      Strafen sollen, dürfen keinen Spaß machen wenn man ihren erzieherischen Zweck ernst nimmt; denn sonst verleiten sie wie schon vielerorts sonst zu lesen ist zu Fehlverhalten, um die Strafe erneut zu provzieren.
      Je schmerzaffiner nun Sub ist, desto mehr fallen diese damit als Strafe weg. "Mentale" Strafen sind psychologisch nicht unbedenklich, und etwas "lustig-fieses" muß man spontan erstmal in der Hinterhand haben; dabei darf man sich aber nicht ständig wiederholen..

      Abgesehen davon.. Zu spüren wie sie von Innen heraus erstrahlt wenn man ihr ins Ohr flüstert "Ich bin stolz auf dich", ihre Freude wenn man ihr sagt, daß sie etwas gut gemacht hat.. :love: Das ist schon fast schöner als zu kommen.