Stehe ich mir selbst im Weg????

      Stehe ich mir selbst im Weg????

      Angeregt durch ein Gespräch mit unserer lieben @Carmen kam mir die Frage: (ich habe Carmen gefragt, ob ich sie zitieren darf und ihre Genehmigung dazu)

      Wievielen von euch geht es ähnlich?

      Thema des Gesprächs: TPE - D/S im Alltag zulassen, wie weit zulassen und wie? und warum ist es so kompliziert?

      Carmen schrieb: "weil ein Teil von mir das nicht akzeptieren kann und ich angst vor Abhängigkeit habe. Der kleine Teil hasst es, die Kontrolle abzugeben und der Rest, möchte sich so gerne fallen lassen.
      Klingt doof oder?"

      ich darauf: "nee überhaupt nicht...das ist sicher der gleiche Grund, warum ich es erst mit fast 40 zulassen konnte... kann dich da total verstehen"

      Nun die eigentliche Frage...

      Geht es euch da ähnlich? Habt ihr damit auch Probleme, verwehrt es euch deshalb vielleicht sogar?

      Bin sehr gespannt, was ihr dazu zu erzählen habt...

      Danke @Carmen für dieses wunderbare Gespräch heute... :love:

      LG Moon
      Ich kenne diesen inneren Zwiespalt nur zu gut...ein Teil von mir hätte gerne noch mehr und ein Teil wehrt sich wehement. Aber der erste Teil gewinnt immer mehr, je mehr mein Herr es auch schafft mir zu zeigen das es nicht schief geht. Denn der zweite Teil hat einfach Angst das es ausgenutzt wird, wenn ich soviel Macht abgebe. Er will Sicherheit.

      Ich hoffe es ist verständlich was ich meine.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Danke @Silbermond

      genau sowas wollte ich lesen...
      Dazu muss ich sagen, dass wir uns sehr schnell dazu entschieden haben TPE zu leben... und ich muss sagen, es ist für mich/uns die Erfüllung... Da wir ja auch noch nicht so lange so leben, kommt immer mehr dazu und ich will mehr... Je mehr Macht ich spüre, desto zufriedener bin ich... Ich liebe mein Leben, wie es jetzt ist... und ich sehe keinen Grund, es nicht so zu leben... weder die Kinder noch Beruf usw. halten mich ab... Alles ist ein Teil des Genzen und gehört für mich zusammen um glücklich zu sein...

      LG Moon
      Hey,

      Ich persönlich kenne es auch. Ein Teil der gerne mehr möchte und ein Teil der sich wehrt.
      Allerdings ist es nun so: Der Teil der mehr will wird ständig überrannt vom anderen Teil. Ich genieße es, ab und an jegliche Verantwortung abzugeben, bin aber nicht in der Lage es dauerhaft im Alltag zuzulassen. Sei es aus Jobtechnischen Gründen, oder aber auch so. (Ich muss ständig verantwortlich sein ).

      Unterm strich muss ich sagen , ich gebe gerne ab und lasse mich gehen- aber nur dann wenn ICH es möchte.
      Allein die Achtung voreinander , bestimmt den Umgang miteinander ..
      Liebe Moon,

      ich persönlich sehe die Gefahr, zu schnell zu viel zu wollen. Auch wenn der Gedanke sehr reizt.

      Bei mir wären Kinder der ausschlaggebende Punkt, es nicht leben zu wollen und können, so lange sie das mit erleben (ja, ich gehe sogar so weit zu sagen: mit leben). Das tun sie meiner Meinung nach definitiv! Es liegt einfach in der Luft und sie sind hochsensibel für solch ein extremes Machtgefälle. Inwiefern das Schaden anrichten kann, ist sicherlich ein neuer Thread wert. Wenn ich es richtig verstanden habe, habt ihr fünf Kinder. Letztendlich müsst ihr das entscheiden und verantworten, wobei ich euch sicherlich nicht absprechen möchte, dass ihr euch gerade deswegen keine Gedanken gemacht hättet. Bin auf andere Meinungen diesbezüglich sehr gespannt!
      ein Teil von mir hätte gerne noch mehr und ein Teil wehrt sich wehement.

      Und ich denke da sprichst du einen wichtigen Punkt an - Wollen steht gegen Angst. Wie so oft im Leben. Und wie überwidnet man das? Gespräche, Liebe und Erfolgserlebnisse.
      Je mehr man merkt, dass etwas gar nicht schlimm ist, je eher man versteht, dass es harmlos ist und je besser man verinnerlicht, dass es nicht so gefährlich ist umso leichter kann man loslassen. Aber es gilt eben langsam, Schritt für Schritt zu gehen. Wer mit 200 kilo Übergewicht und ohne Kondition beim Ironman Hawaii mitmachen will wird sehr schreckliche Erfahrungen machen. Wer dagegen das Gewicht verliert, langsam anfängt...der man viel Spass daran haben.
      ist übrigens eine wahre Geschichte - Bernhard Keller, Ex Offizier beim Bund (Ö) wurde aus der Armee entlassen weil er den Fitnesstest vergeigt hat - darauf lies er sich richtig gehen und wurde ziemlich korpulent und konnte kaum eine Treppe steigen. Irgendwann wars ihm zuviel und er hat stark abgenommen und trainieren begonnen - und schliesslich hat er beim Ironman Hawaii den 5. Platz belegt, mit...ich glaube er war da 43

      Jedenfalls - bei D/S oder TPE muss das wachsen. Der Dom muss in die Verantwortung hinein wachsen - er muss ja plötzlich Termine, Pläne, Ziele, Finanzen, Wünsche etc. von 2 Leuten im Auge haben und 2 Leben auf die Reihe bekommen anstatt nur eines. Auch das braucht Zeit sich zu gewöhnen. Umgekehrt muss Sub lernen zu vertrauen und sich fallen zu lassen - los zu lassen und auch das ist ein schwieriger Prozess der seine Zeit braucht.

      Darum würde ich dazu raten klein zu beginnen und LANGSAM zu steigern, ihm immer öfter eine Entscheidung überlassen, und langsam mehr Macht abgeben, eben hineinwachsen.

      Inwiefern das Schaden anrichten kann

      Sagen wir so, die Menschheit hatte das über Jahrtausende so gehandhabt und selbst unsere Eltern wuchsen noch so auf, und teilweise ist das bis heute durchaus normal. Die Zeugen Jehovas leben das auch und zum grösseren Teil sind das ganz anständige Menschen deren Kinder es im Leben sehr oft sehr weit bringen und nicht umsonst werden Zeugen bei Beförderungen bevorzugt.
      Das Machtgefälle schadet den Kindern also keineswegs, es kommt aber auf mehr drauf an, die Erziehung und vor allem der UMGANG damit.

      Und da wären wir beim Punkt - was für Kinder wichtig ist, ist der UMGANG mit Dingen - man sieht dass im Grunde nichts für Kinder wirklich schädlich ist, wenn damit korrekt und liebevoll umgegangen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kinder ein echtes Problem bekommen wenn ein Machtgefälle herrscht. Wichtig ist doch, dass die Kinder Sicherheit und Vertrauen haben und geliebt werden - und das spüren. Wenn Papa und Mama sich lieben und die Kinder lieben, dann vertragen Kinder vielmehr als man denkt, die haben andere Prioritäten.
      Wenn das wichtigste Bedürfnis - nach Liebe - gestillt ist und der Haussegen gerade ist, dann ist die Familie gut und die Kinder glücklich und ohne Schaden - egal wie das jetzt im Detail aussieht. Ich kenne viele Menschen die lieber bei 2 TPE BDSMlern die sich lieben aufgewachsen wären als bei ihren normalen Eltern die eben das nicht hatten.

      Das erinnert mich an n paar BDSM Päärchen auch hier ausm Forum die BDSM sehr offen ausleben und die Kinder auch genau Wissen, das die Eltern so machen etwa weil im Schlafzimmer ein Foto von der gefesselten Mama hängt oder sie als Familieprojekt n Käfig für Mama basteln, oder dass Mama gern n bisschen Haue auf den Po kriegt - und vor allem wissen sie, dass beide Eltern das so wollen, Spass haben und sich und die Kinder sehr lieben. Und aus den Schilderungen scheint es so als wäre das eine sehr glückliche Familie in der die Kinder gar kein Problem haben - wohl aber die Grossmutter (war bei Gentledom eine der Geschichten)
      Hi, bei mir Persönlich sieht es so aus.
      Ich will auch zu schnell zu viel & übertreibe dann schon mal ein bisschen.
      Gerade jetzt geht es mir ja so das ich nichts weiter machen kann mich uns ins Rechte Licht zu rücken ein bisschen Phantasie & Gefühl rein bringen & abwarten.
      Denn sie hat die Entscheidung & damit auch die Verantwortung.
      Für mich ist das die Schlimmste Situation ever, es ist wie ein Feuer das Tag für Tag immer heißer Brennt & mich Täglich aufs neu Verbrennt.
      Es hat mich schon soweit getrieben das ich ne Grippe soweit Verschleppt habe das sie mich diese Woche absolut Fieß auf die Bretter geschickt hat.
      Es ist zwar Langsam besser geworden aber nur weil ich für ständige Ablenkung sorge, doch wehe ich komme mal zur Ruhe.
      In meinem Leben kümmere ich mich um alles selbst wenn man mir mal was abnehmen wollte war es nie so wie ich erwartet habe. Ich kann & ich will reicht in dieser Angelegenheit nicht aus. Ich habe die Befürchtungen das wenn man mir die Augen verbindet & meine Hände ans Bett fässelt, nur um einwenig mit Feder oder Wachs, oder mir einen echt geilen Blowjob zu verpassen, habe ich leider die Befürchtungen das das sehr schwierig werden wird.
      Ich versuche mich ja zu beruhigen, in dem ich mir sage egal was Passiert unsere Freundschaft bleibt in jedenfall bestehen. Aber dennoch drehen sich meine Gedanken im Kreis.
      Mit den Worten meines Opas: " entweder kommt man durch, oder man verreckt"
      TPE = Total Power Exchange. Die komplette Übertragung aller Rechte an jemand Anderen - kurzum du entscheidest nichts mehr selbst. Wobei das natürlich jederzeit widerrufbar ist. Kann man auch Notariell machen, dass der Andere dann eine juristisch wirksame Vollmacht bekommt (Bevormundung)

      Arphen schrieb:

      TPE = Total Power Exchange. Die komplette Übertragung aller Rechte an jemand Anderen - kurzum du entscheidest nichts mehr selbst. Wobei das natürlich jederzeit widerrufbar ist. Kann man auch Notariell machen, dass der Andere dann eine juristisch wirksame Vollmacht bekommt (Bevormundung)


      Die deutsche Rechtslage ist nicht meine, aber dass jemand rechtswirksam seine Grundrechte abtreten oder auf sie verzichten kann, kann ich mir gerade nur sehr schwer vorstellen. Quelle?
      Ein Notariat in...Österreich ^^ in DE weiss ichs nicht genau, aber man kann einen juristischen Vertreter bzw. Vorstand bzw. Vormund ernennen der dann die gleichen Rechte hat die man selber auch hat. Verlieren kann man diese Rechte nur wenn man für Unzurechnungsfähig erklärt wird. Wenn du also n Psychologen hast der dir bescheinigt, dass du dein Leben nimmer auf die Reihe kriegen wirst, kannst du in der Tat deine Rechte verlieren und kriegst dann n Vormund - den kannst du auch selber ernennen wenn du möchtest, deine Rechte abtreten kannst du aber nur indem du dich psychologisch für untauglich erklären lässt.
      Aber deinem Dom deine Rechte übertragen, das geht mit Vollmachten. dann darf er für dich Verträge abschliessen oder auflösen und den ganzen Kram
      also da muss ich mal sagen, dass auch TPE jeder als Paar selbst bestimmt...

      Wenn mein HERR wünscht, dass ich beruflich eine erfolgreiche Frau bin und er damit zufrieden sein will, dann werde ich als seine Sub, genau wie alle anderen Dinge, auch genau so erledigen, bzw. mich bemühen...

      Nur weil man TPE lebt, ist man doch nicht unmündig... wir weiten nur unsere D/S Elemente so weit aus, wie es irgend möglich ist... auch auf den Alltag bezogen, finanziell, Erziehung usw.

      definieren sollten das sicher nur die Beteiligten miteinander...

      LG Moon
      @Elsa Also ich kenne es so dass egrade im Bereich Wirtschaft andauernd Vollmachten für alles mögliche ausgestellt werden weil es anders agr nicht machbar wäre. Das greift zwar nicht in JEDEN Lebensbereich ein aber es ist durchaus sehr viel übertragbar. Und wie gesagt die Vormundschaft ist auch in DE möglich wenn mans drauf anlegt, man braucht nur einem Psychiater entweder was entsprechend vorspielen (und doch mit etwas Hintergrundwissen geht das) oder einen haben der entsprechend bestechlich oder befreundet ist - legal ist das nicht aber gehen tut es durchaus wenn mans denn unbedingt drauf anlegt.
      Bitte zurück zum Thema, weg von notariellen Beglaubigungen!

      TPE ist durchaus Auslegungssache und individuell, genau wie viele andere Dinge und Begriffe, mit denen hier täglich so schön jongliert wird. Stichwort 24/7. Bedeutet nämlich auch NICHT, dass Sub 24/7 täglich auf der Erde rumrutschen, ihren Dom mit Herr anreden muss und sonst nichts zu sagen hat.

      Ganz ehrlich - wenn ich diese STÄNDIGE Pauschalisierung mitbekomme, schwillt mir jedesmal der Hals.
      Ich behaupte für mich einfach mal, ebenfalls eine (von vielen möglichen!) Art(en) TPE und 24/7 als Beziehungsform zu leben, und trotzdem hat das alles NICHTS mit den oben genannten Klischees zu tun. Meine und viele aktiv gelebten Formen der 24/7-TPE-Beziehung sind warscheinlicher humaner, fairer, humor- und liebevoller als so manche stinknormale Ehe. ;)


      So - will damit auch niemanden persönlich angreifen, aber ich denke, ihr versteht was ich damit sagen will. :)

      Wäre schade um das Ursprungsthema, wenn sich das jetzt in theoretischen Rechts-Zerpflückereien verliert. ^^

      Zum Ursprungsthema: ich habe bisher noch keine Sub kennengelernt, die NICHT an irgendeiner Stelle diese Angst empfindet. Bei manchen beginnt das schon bei Kleinigkeiten, andere sind "mutiger".....aber "sich mal eben hingeben" geht halt nicht und erfordert immer auch viel Arbeit an der eigenen Psyche. ;)
      Wer mich ernst nimmt, hat selbst Schuld.
      Wer es nicht tut - erst recht!
      :twisted:
      Ich studiere selbst, ich esse selbst, entscheide über meine Finanzen und verwalte das, was für mich anfällt - und wie wir das Kind nennen, wissen wir beide nicht so richtig. Ich rede mit ihm und somit weiß er auch einiges. Er könnte jederzeit durchsetzen, dass ich es anders mache und Einsicht in alle Unterlagen, Konten und Zugriff auf meine Profile haben. Aber warum sollte er?
      Er bewahrt mich nicht vor Fehlern. Finde ich gut, schließlich bin ich lernfähig. Wenn ich andere Blickwinkel brauche, und die brauche ich oft, frage ich ihn zu seiner Meinung. In manchen Dingen ist er anderer Meinung, lässt es laufen und gibt mir meinen Platz, mich auszutoben, bevor er mich bei anderen Dingen wieder an die Leine nimmt.

      Was er auf keinen Fall möchte, ist, dass ich verlerne, selbstständig zu leben.
      Davor hatte ich große Angst. Und ja, ein Teil in mir wünscht sich eine gewisse Art von Hörigkeit, ein anderer fürchtet sie. Ihm geht es da übrigens genauso, das ist nicht nur ein Sub-Gedanke.
      Wobei die Frage ist ob man wirklich "verlernt" selbstständig zu leben. Es ist bequemer wenns ein Anderer übernimmt, aber wird man deswegen unfähig? Verlerne ich wie man Müll rausträgt, wenn ich das abgebe? Werde ich unfähig Geschirr zu spülen wenn das jemand übernimmt? Verlernt der Friseurmeister das Haare schneiden wenn er sich dafür Leute einstellt?

      Pfauenauge schrieb:

      Ich studiere selbst, ich esse selbst, entscheide über meine Finanzen und verwalte das, was für mich anfällt - und wie wir das Kind nennen, wissen wir beide nicht so richtig. Ich rede mit ihm und somit weiß er auch einiges. Er könnte jederzeit durchsetzen, dass ich es anders mache und Einsicht in alle Unterlagen, Konten und Zugriff auf meine Profile haben. Aber warum sollte er?
      Er bewahrt mich nicht vor Fehlern. Finde ich gut, schließlich bin ich lernfähig. Wenn ich andere Blickwinkel brauche, und die brauche ich oft, frage ich ihn zu seiner Meinung. In manchen Dingen ist er anderer Meinung, lässt es laufen und gibt mir meinen Platz, mich auszutoben, bevor er mich bei anderen Dingen wieder an die Leine nimmt.

      Was er auf keinen Fall möchte, ist, dass ich verlerne, selbstständig zu leben.
      Davor hatte ich große Angst. Und ja, ein Teil in mir wünscht sich eine gewisse Art von Hörigkeit, ein anderer fürchtet sie. Ihm geht es da übrigens genauso, das ist nicht nur ein Sub-Gedanke.

      Klingt sehr schön - genau sowas meine ich. :)

      Arphen schrieb:

      Wobei die Frage ist ob man wirklich "verlernt" selbstständig zu leben. Es ist bequemer wenns ein Anderer übernimmt, aber wird man deswegen unfähig? Verlerne ich wie man Müll rausträgt, wenn ich das abgebe? Werde ich unfähig Geschirr zu spülen wenn das jemand übernimmt? Verlernt der Friseurmeister das Haare schneiden wenn er sich dafür Leute einstellt?

      Na und selbst WENN es so wäre: VERlernen heißt doch nicht, es nicht wieder ERlernen zu können? ;)
      Wer mich ernst nimmt, hat selbst Schuld.
      Wer es nicht tut - erst recht!
      :twisted: