Kommunikation

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      Kommunikation

      Liebe Foris!

      Dass Kommunikation innerhalb einer Beziehung (insbesondere einer BDSM-Beziehung) notwendig ist, scheint auf der Hand zu liegen.

      Doch auch das ist ja eine Frage der individuellen Gestaltung und wird wohl nicht bei allen gleich stark ausgeprägt sein.

      Jetzt stellt sich mir die Frage, wie diese Kommunikation in der Praxis aussieht. Werden Wünsche, Fantasien etc. laut, wird man sie ansprechen müssen. Ist es einem wichtig die Tabus zu klären, wird auch das abgehandelt werden müssen. Kommt es zu Abstürzen oder anderen psychisch belastenden Situationen - sowieso.

      Bis dahin ist alles klar. Was brennt mir dann eigentlich auf der Seele?

      Das kommt jetzt und resultiert aus einer Verunsicherung heraus, die ich mir eingefangen habe, weil KOMMUNIKATION so groß geschrieben wird, in jedem zweiten posting eine tragende Rolle spielt und in meiner Beziehung aber ganz anders funktioniert.

      Mein Freund ist der "nonverbale" Typ. Es passiert leicht und schnell, dass ihm Gespräche auch "zu viel" werden können. Für ihn ist die Notwendigkeit über Gefühle, Entwicklungen usw zu sprechen nicht gegeben, außer eine bestimmte Situation erfordert es (oder ich fordere es im "Notfall" auch ein). Ich selbst bin da ganz anders gestrickt, kann aber seinen Ansatz mittlerweile nachvollziehen, weil es mit ihm einfach wunderbar funktioniert: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold...

      Weil wir aber mit unserem BDSM erst ganz am Anfang stehen und wir hinsichtlich unserer Kommunikation andere Vorraussetzungen mitbringen:

      Wie funktioniert bei euch die Kommunikation?

      Ist sie wirklich ständig von Nöten - als Beispiel: Nachbesprechung jeder Session?

      Ist wirklich jeder Dom hier immer schon so kommunikativ gewesen oder ist diese Bereitschaft zum Gespräch etwas, das mit der Zeit gewachsen ist, weil es unumgänglich war?

      Oder hat sich eine stete Kommunikation von selbst entwickelt und wurde in diesem Kontext sogar erstmalig als wohltuend empfunden?

      Vielleicht habe ich mir ja immer die Falschen gesucht, aber dass Männer gern und viel über im weitesten Sinne "Beziehungskram" reden, kenne ich so nicht wirklich.

      Lässt mein Eindruck beim Lesen hier im Forum den Schluss zu, dass nur Dom sein kann, dem Kommunikation lieb und teuer ist? Dass BDSM ohne "reden, reden, reden" nicht funktionieren kann?

      Danke für eure hoffentlich zahlreichen Meinungen dazu, ihr die ihr euch nicht scheut hier sogar virtuell so fruchtbar zu kommunizieren.

      Lg Deveda
      Wir reden nicht ständig, man kann auch zuviel reden. Aber wenn etwas ist, wird es durchaus angesprochen und wenn es in schriftlicher Form ist. wir reden nicht immer direkt nach der Session, aber ich muss immer ins Tagebuch reinschreiben was in mir vorging. Wenn mein Herr etwas nicht versteht oder mehr erfahren möchte, fragt er noch mal persönlich nach.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Silbermond ()

      Liebe @Deveda Ich kann dir nicht wirklich gut Helfen, ich hatte noch nie einen nonverbal veranlagten Partner.Kommunikation ist für mich immer das aller wichtigste in einer Beziehung, und einer hier in diesem Haushalt redet immer. Das kann ganz normales Alltagszeug, Ausflüge, Gedanken und Überlegungen sein. Ich kenne das auch nur so und ich will das auch so, deswegen hatte ich auch noch nie einen schweigsamen Mann.
      ja hier wird JEDE EINZELNE Session noch einmal Nachbesprochen. Wenn nich unmittelbar danach dann auch mal Stunden oder 1-2 Tage später. Einfach weil ich mich Mitteilen muss und auch Neugierig auf das Erlebte des Partners bin. Mein Partner fühlt ja auch und erlebt auf seine Art ganz anderst gerade dieser Einblick durch die Sicht des Partners wie er sich fühlt sich für mich immer sehr spannend an.
      Reden hilft mir immer nicht nur im Kontext BDSM sondern auch im Alltag. Es beugt mit unter sogar Missverständnissen vor.
      Für mich ist die Kommunikation wichtig, der Herr ist bei uns auch eher der Nonverbale Typ. Wir tauschen uns über Mail aus. Ich muss auch gestehen, dass es mir schwer fällt über einige Themen zusprechen da finde ich die alternative ihm das schreiben zu können ganz nett.
      Bei uns gibt es nach jeder Session ein Gespräch nicht unbedingt direkt im Anschluss aber einige Zeit später. Ich finde das auch wichtig für die persönliche Weiterentwicklung.

      LG BeLo
      Kommunikation ist für uns ganz wichtig. Egal, um welches Thema es geht.
      Fantasien, Session oder Wünsche werden offen bei uns kommuniziert. Aber auch über Gefühle, vor und nach der Session, werden besprochen. Uns ist die Rückmeldung des andern sehr wichtig.

      Oft kommt es vor das Neulinge Probleme damit haben, da rate ich immer zum schreiben. Da trauen sie sich Sachen zu schreiben, die sie nie Aussprechen würden. Das finde ich eine gute Lösung, solange sie es nicht aussprechen können. Es hat vielen geholfen.
      Wer sagt "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold" dem erwidere, dass Gold ein sauschweres eigentlich völlig unpraktisches Metall ist wohingegen Silber aufgrund seiner Stabilität und des Gewichtes wenigstens einen praktischen Nutzen hat und sinnvoll genutzt werden kann. Gold ist zu weich für alles, Silber ist was für die Harten ;)

      Ich halte Kommunikation für BDSM sehr wichtig, Vor und nach einer Session sowieso und auch in einer Beziehung kann Kommunikation helfen Probleme zu beseitigen. Wichtig ist nur was und wie gesprochen wird - Sprache ist übrigens nicht die einzige Möglichkeit zu kommunizieren und wenn reden nicht seins ist findet man evtl. was Anderes
      ME werden an BDSM-Spielbeziehungen durchschnittlich geringere Qualitätsanforderungen an den Partner gestellt als bei normalen Vanilla-Beziehungen.

      Von daher glaube ich nicht an spezielle kommunikative Eigenschaften, die vorhanden sein müssten. Menschen sind die komplexesten und kompliziertesten Organismen auf dem Planeten, besitzen aber auch brauchbare, sensible Wahrnehmungsinstrumente, um andere Menschen einzuschätzen. Also in dem Bereich würde ich auf das Bauchgefühl vertrauen.

      Rege Konversation kann von Vorteil sein, wenn es darum geht, Gefühle mit wenig empathischen Menschen zu teilen. Man schafft sich über diesen Kommunikationskanal ein zusätzliches Vertrauensband.

      Was Nachbesprechungen angeht, ich glaube das ist von der Art der Beziehung abhängig. Wenn man auch sonst in einer Beziehung lebt, wird man andere Kommunikationsstrategien haben, um sich auszutauschen und ich denke, dass diese auch genügen werden. Ganz einfach weil BDSM keine Raketenwissenschaft ist.

      Selbst bin ich eher auf der sprachlich kommunikativen Seite, dafür mag ich das Schriftliche aus verschiedenen praktischen Gründen eigentlich nicht besonders.
      Ich danke euch allen für eure Antworten! Vielleicht finden sich ja noch ein paar mehr, die ihre dahingehenden Erfahrungen/Überzeugungen teilen möchten, würd mich verunsichertes Etwas sehr freuen...

      @Silbermond
      Reflexionen innerhalb eines Tagebuches habe ich auch kennengelernt und auch mir hat es gut getan, darin ganz für mich zu verbalisieren, was an Empfindungen und Eindrücken in mir tobte, es zu ordnen und meinem damaligen online-Dom vorzulegen, der es so angeordnet hatte, um mich tief in mich hineinhorchen zu lassen und auch ihm einen Einblick in meine Gefühlswelt zu gewähren.
      Innerhalb meiner jetzigen Beziehung würde meinen Freund ein Schriftverkehr zwischen uns befremden, auch mir käme es seltsam vor. Dass es ein adäquates Mittel ist, davon bin ich überzeugt, nur ob es bei uns passt, muss ich erst herausfinden.
      Aber wer weiß, was alles noch kommen kann! Sehr spannend alles....


      @belloHorizonte
      Dein Beitrag hat mir echt Mut gemacht!
      Bei uns werden andere kommunikative Kanäle aktiviert, andere Wahrnehmungsinstrumente, wie du so schön schreibst, eingesetzt. Ob die ausreichen, um ein für beide erfüllendes Dom/Sub Verhältnis zu erreichen wird sich weisen, aber ich bin guter Dinge...
      Wenn ihr beide totale Empathen seid, ist es wahrscheinlich nicht zwingend nötig, über Gefühle zu reden - aber seid ihr das denn?

      Was das Thema BDSM angeht - ich denke, ab einer gewissen 'Heftigkeit' geht es nicht mehr ohne Kommunikation... man muss schon irgendwie wissen, ob die Tätigkeiten nun in beiderseitigem Interesse sind, was in dem anderen dabei vorgeht.

      Und wenn man sich nicht schon jahrelang kennt... den anderen auch ohne Worte eindeutig lesen kann... oder wirklich zufällig genau auf einer Wellenlänge liegt (aber wie groß kann der Zufall sein?!) - dann sollte man auf jeden Fall miteinander reden, ob nun schriftlich oder verbal.

      Das ganze kann sich aber entwickeln. Wenn ihr euch langsam und vorsichtig herantastet, dann könnt ihr euch auch langsam und vorsichtig an eure Form der Kommunikation herantasten.

      Ich selbst hätte mir vor etwas mehr als zwei Jahren auch nicht träumen lassen, über gewisse Dinge zu sprechen und einer anderen Person so viel Vertrauen schenken zu können. :love:
      Here comes a candle to light you to bed,
      Here comes a chopper to chop off your head.
      Hallo @all...

      Bei uns war Reden schon immer das A und O...

      Im Kontext BDSM aber noch viel intensiver... Im täglichen Gespräch ist es immer aktuell, ob Wünsche oder Nachbesprechungen sowie Träume oder Bedenken, wir reden über alles... Ich empfinde es als wichtig und unumgänglich... Ob es in einer Vanilla-Beziehung oder in einer BDSM-Beziehung unterschiedlich sein soll, vermag ich zu bezweifeln... Ich denke, dass es egal in welcher Art Beziehung immer wichtig ist, miteinander zu reden... Die meisten, die ich kenne, haben damit Probleme und bei den meisten, die sich in unserem Freundeskreis getrennt haben, spielte Mangel an Kommunikation auch eine große Rolle, bei den Trennungsgründen...

      Dadurch, dass wir alles besprechen möchten und auch können, finden wir immer einen Weg unsere Beziehung noch mehr zu bereichern, glücklicher zu gestalten und Kompromisse zu finden.... Es kann nur besser werden, wenn man miteinander auch kommunizieren kann, was man möchte... Von daher würde ich meinen, dass es dein DOM noch lernen muss oder/und er irgendwann eh dazu gezwungen ist....

      Wir kommunizieren nicht nur verbal, sondern auch per Blog, den ich dafür einrichten musste, sowie per Tagebuch...

      Vielleicht ist das eine Möglichkeit, dass er sich mehr auf Kommunikation einläßt...

      LG Moon
      Kommunikation muss zwar nicht immer verbaler Natur sein. durch Körpersprache, Mimik, Gesten kann man sehr viel ableiten und wenn man einfach in den Arm genommen wird, dann gibt es da nicht mehr viel Redebedarf. . Dennoch ist es wichtig sich mit seinem Partner auszutauschen, nur so kann man herausfinden, was beide wollen, erwarten. Damit meine ich jetzt aber keine detaillierte Auflistung, was er alles Schritt für Schritt machen will. Voraussetzung er bleibt im Rahmen der Tabus. Apropos Tabus sollten aber unbedingt vorher abgeklärt werden, sonst könnte es während der Session zu Missverständnissen kommen. Es ist eine Absicherung auf beiden Seiten. Für dich, da du ihm zeigst, was gar nicht für dich geht und für ihn, weil er dann genau den Grenzbereich weiß, in dem er sich bewegen kann. Wenn du es nicht ansprechen kannst, dann gib ihm doch einfach eine Liste deiner Tabus und dazu noch deiner Grenzen, die du bereit bist nach und nach zu erweitern. ;)
      ~Es ist das Unbekannte was so reizt. Reizt es immer noch, wenn es bekannt ist, dann ist es das Besondere~ Author: Unbekannt
      Oh ein guter Thread, danke dir @Deveda.
      Ich habe auch schon sehr viel hier gelesen darüber dass es wichtig ist zu reden.
      Ich find auch das reden oder zumindest schreiben sehr wichtig ist auch außerhalb vom BDSM.
      Egal in welcher Art von Beziehung ob mit Freunden, Familien oder den eigenen Kinder ist das miteinander Reden super wichtig für mich.
      Wenn jemand erst viel redet/schreibt und dann einen einfach ewig lang auf Antworten/Reaktionen oder was auch immer, warten lässt oder sich sogar überhaupt nicht mehr meldet. Sehr oft ziehe ich mich dann zurück, laufe nicht hinterher oder Beende diese Freundschaft, Bekanntschaft oder sogar Beziehung.
      Keiner möchte gerne ständig um reden/schreiben bitten oder das Gespräch ständig wieder anfangen und seinem gegenüber alles aus der Nase ziehen zu müssen.
      Ich empfinde ich es enttäuschend und auch ein Stückweit verletzten.
      Hallo Deveda,

      was mir als Erstes zu deinen Fragen eingefallen ist....
      du hattest geschrieben ihr steht in Sachen BDSM noch am Anfang. Könnte es evtl. auch dazukommen, dass bei dir auch einfach der anfängliche überschwengliche Enthusiasmus dazukommt?
      Das meine ich auf keinen Fall negativ,im Gegenteil, es ist ja total spannend immer was Neues auszuprobieren, neue Seiten an sich zu entdecken usw.

      Ich habe das halt an mir selbst so beobachtet. Grade ganz am Anfang hätte ich übersprühen können vor Gedanken in alle Richtungen. Und natürlich war dann bei mir auch das Bedürfnis da, am besten alle diese Gedanken mit meinem Partner zu teilen und zu besprechen.
      Hätte ich das frei raus getan, wäre es glaube ich sogar bei uns zu viel gewesen für ihn.
      Ich hab dann schon immer versucht das Ganze häppchenweise zu verpacken.

      Also ich finde in Sachen BDSM ist es schon sehr hilfreich und auch notwendig über neue Dinge zu reden, Absprachen zu treffen, Tabus und Grenzen anzusprechen.
      Allerdings bin ich nicht der Meinung dass das ständig und nach jeder Session der Fall sein muss.
      Man kennt sich ja grade innerhalb einer Beziehung doch schon ein wenig, und so kann man doch auch spüren und sehen wie es dem Partner geht.

      Was meine Kommunikation mit meinem Partner angeht, so würde ich sagen dass ich durch BDSM sexuellen Themen gegenüber seeeehr viel offener geworden bin.
      In einem anderen Thread hatte ich mal geschrieben, dass wir sexuell sehr offen sind. Auch was unsere Phantasien und Wünsche angeht.
      Wir experimentieren gern und da ist wirklich die Voraussetzung, dass wir miteinander kommunizieren.
      Warum auch immer finden solche Gespräche oft in Situationen statt, in denen belangloses voraus gegangen ist.
      Am Anfang hat mir meine Partnerin ihre Wünsche aufgeschrieben und an die Kaffeetasse gestellt. Umgekehrt auch. Inzwischen reden wir drüber, da wir uns so weit kennen, dass kein Wunsch direkt abgelehnt wird.
      Wenn es dann doch sehr ausgefallen ist, machen wir das oft noch schriftlich.
      Phantasien die nicht ausgesprochen werden, bleiben ja trotzdem da. Und auf Dauer würde das frustrieren ohne Kommunikation.
      Ein kleines Update nach vielen Wochen, in denen mir manches klarer geworden ist.

      Unsere Kommunikation ist nach wie vor nicht so, wie ich zumindest glaubte, dass sie zu sein hätte, um eine positive Entwicklung unseres BDSM zu erreichen. Schwierig zu ihm vorzudringen, ihn dazu zu bringen sich zu äußern, konkret Stellung zu nehmen. Schwierig für ihn auszusprechen was er sich denkt, worin seine Ängste liegen, was ihn beschäftigt und teilweise sicher auch quält. Das spüre ich.

      Er ist ein hochintelligenter (seine "Sprachlosigkeit" ließe ja durchaus den Schluss zu, es wäre sprachliche oder geistige Armut, die dahinter steckt) und hypersensibler und hochkomplexer Mensch, der den Irrsinn dieser Welt und die Fehlleitungen unserer Gesellschaft und ihrer Produkte streckenweise einfach nicht wegstecken kann. Der abends oft zu kaputt von den Anforderungen des Alltags in seinem Job ist, der ihm mehr als anderen Energie raubt, schlicht weil er die Gesellschaft von Menschen ertragen muss.
      Er ist alles andere als genormt und konformistisch und auch deshalb liebe ich ihn. Ja, er ist eine Herausforderung, aber ich habe noch keinen Moment daran gezweifelt, dass ich sie annehmen möchte.

      Dennoch, um zur mangelnden Kommunikation zurückzukommen:

      Meine vorsichtige, zurückhaltende, angepasste Art ihm zu begegnen in solchen Momenten, in denen er mit sich hadert, nicht die richtigen Worte findet, Zuflucht sucht in der Ironie, seine Verzweiflung überspielt, letztendlich wieder nur ansatzweise herauslässt was er zu sagen hätte würde er Worte finden, ist da wenig hilfreich um Dinge zur Sprache zu bringen.

      Warum bin ich so zurückhaltend? So wenig fordernd, da mir doch absolut der Sinn nach Kommunikation steht? Ich, die natürlich um den Wert von Gesprächen oder wenn es sein muss schriftlichem Austausch weiß, gebe ihm den Raum, den er für sich braucht, die Ruhe, die ihm seines Erachtens zusteht? Zeit für sich um in seinen Gedankenwelten zu sein. Warum konfrontiere ich ihn nicht mehr mit meinem Bedürfnis nach Gesprächen? Warum nehme ich mich da oft so zurück? All das, habe ich an mir so noch nicht erlebt. Keinem Mann gegenüber war ich je so.

      Diese Fragen haben mich die letzten Wochen beschäftigt, nun stelle ich sie mir einfach nicht mehr.
      Denn was wir haben ist viel, solange ich nicht den Fehler begehe mich an anderen zu orientieren. Doch genau das habe ich massiv gemacht, denn es erschien mir nach all den Berichten über den Aufbau einer BDSM-Beziehung unerlässlich, zu reden, zu reden und wieder zu reden.
      Jetzt weiß ich, dass unser Weg einfach ein anderer ist. Dass unser Gespür füreinander, Blicke und Schwingungen zwischen uns oft ausreichen, um den anderen zu erkennen. Dass sich in unserer Beziehung Dinge von Anfang an einfach gefügt haben ohne zu besprechen wohin wir wollen. Es gibt keine Tabulisten, keine geteilten Fantasien, keine großartig ausgesprochenen Wünsche an den anderen und auch noch keine richtigen Sessions, sondern Sex mit BDSM Elementen, die jedoch langsam aber stetig mehr werden.

      Was es gibt ist Nähe, Geborgenheit, Sicherheit, Vertrauen. Ich brauche keinerlei Liebesgeständnisse in Form von Worten, seine Liebe zu mir drückt er genauso aus, wie ich das brauche. Wir stillen unsere Gier und Sucht nach Liebe, betrachten es als kostbares Geschenk uns gefunden zu haben und staunen noch jetzt oft darüber.

      Und eines habe ich in meiner Obsession es so machen zu wollen wie es sich gehören sollte völlig übersehen - die Tatsache, dass D/s im Alltag ganz automatisch, also wieder ohne jemals darüber gesprochen zu haben, eigentlich seit Beginn unserer Beziehung vorhanden war. Dass ich mich deshalb so wohl fühle mit diesem Mann, weil seine Dominanz und meine Devotion sich auf allen Beziehungsebenen zeigt und ich endlich nicht mehr alltagsdominant sein kann oder es sein muss. Dass es wunderschön ist, einen Menschen genau so anzunehmen wie er ist, ohne den leisesten Versuch zu unternehmen ihn nach den eigenen Vorstellungen schrittweise zu modellieren. Das ist etwas, das mir erstmalig gelingt und diese Bedingungslosigkeit daran erfüllt mich.

      Also: alles ist gut, solange mein Fokus auf uns und nicht auf andere und deren BDSM gerichtet ist. Aber nach den ersten faszinierenden Eindrücken dieser Parallelwelt, die mich verwirrt, getrieben und benebelt haben, beginne ich allmählich zu begreifen.

      Liebe Grüße,

      Deveda
      Liebe @Deveda, ich kann mich @Feuerpferd da nur anschließen, sehr gefühlvoll und empfindsam geschrieben.

      Ich wünsche euch, dass ihr euren Weg weitergeht egal wie der aussieht, ich wünsche euch, dass ihr euch eure Wünsche und Sehnsüchte
      gegenseitig erfüllen könnt. Genießt eure Zeit, man lebt nur einmal.
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)