Anonyme Frage: Sind BDSM Neigungen erblich?

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      Anonyme Frage: Sind BDSM Neigungen erblich?

      Mir geistert seit einiger Zeit die Frage durch den Kopf, ob devote bzw. dominante Neigungen vererbbar sind.

      Entstanden ist die Frage, durch ein Gespräch mit meinen Geschwistern. Wir bemerkten, dass wir uns sehr ähneln in verschiedensten Weisen, von Männertyp über Vorlieben bis hin zur devoten Neigung.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Auch nach meiner Erfahrung scheint es eine Häufung von BDSMlern in manchen Familien zu geben. Ich führe dies aber weniger auf die Gene sondern mehr auf das jeweilige Umfeld in dem man zusammen aufgewachsen ist zurück. Gene spielen vielleicht auch eine Rolle, ich vermute aber eher eine untergeordnete.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Hmmm... ich und eine Freundin hatten tatsächlich mal ein ähnliches Thema.
      Da ich aber kein Studium in Vererbungslehre gemacht habe, wäre es sehr weit aus dem Fenster gelehnt, hierzu eine Antwort zu geben.

      Was ich mir aber durchaus vorstellen kann, ist dass die Erziehung und das Vorleben in bestimmten Bereichen einen großen Einfluss auf die Entwicklung, auch sexuelle eben, hat.

      Man könnte den ganzen Spieß allerdings auch umdrehen und man macht genau das Gegenteil von dem, was man vorgelebt bekommt?

      Die Frage, WARUM bin ich so und so gepolt ist einfach schwierig zu beantworten. Man kann sich den Kopf darüber zermatern und kommt trotzdem nicht auf den Punkt. Vielleicht ist das auch gut so. Immer wenn ich nach solchen "Lösungen" gesucht habe, fühlte ich mich irgendwie anders, teilweise sogar "krank". Also habe ich es gelassen und mich so angenommen, wie ich bin :)
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Ohne jeglichen wissenschaftlichen Beleg behaupte ich ja, ich nehme das an. Denn: ich hatte gewisse Bedürfnisse in einem Alter ind dem ich noch nicht mal wusste was Sex ist. Meine Söhne fingen bereits im Kindergartenalter an sich gegenseitig zu fesseln, wobei bald eine Rollenverteilung erkennbar war, die sich auch in normalen Alltagsdingen wiederspiegelten und sich heute bestätigen. Sohn 1 ist bereits in einer bdsm-Beziehung der Dom, Sohn 2 hat sich glaub noch nicht damit auseinandergesetzt, verhält sich aber recht submissiv in seiner Beziehung.
      Bei meinem Vater fand ich nach seinem Tod eine Postkarte mit einer Zeichnung einer gefesselten Frau.
      Würden diese Beobachtungen die Genetik für bdsm bestätigen, dann aber wohl nicht die Neigung, denn die scheint durchaus verschieden zu sein.

      Kann da jemand mal ne Forschungsarbeit draus machen bitte? :D

      LG
      rebell
      "A sub needs to feel wanted. A Dom wants to feel needed."
      Interessanter Gedanke. :)
      Also mir sind da jetzt in meinem Bekanntenkreis keine Fälle bekannt, aber ich kenn auch kaum Geschwister oder Eltern. In einem Fall könnte ich es mir schon vorstellen. *G*

      Ich würde aber auch eher auf Umweltfaktoren oder Epigenetik (die meines laienhaften Wissens ja durch die Umwelt beeinflusst wird) tippen, als auf klassische Vererbung.

      Würde mich freuen, wenn hier jemand mit mehr biologischem Wissen mehr zu schreibt. :)
      Ich bin auch der Meinung, dass es eher was mit dem Umfeld, der Erziehung und dem Umgang mit sexuellen Themen zu tun hat. Je offener mit Sexualität umgegangen wird, desto größer ist wahrscheinlich das Wissen an Möglichkeiten diese auszuleben. In einer, sagen wir mal konservativen Familie, wo wenig über Sexualität geredet wird, kommt ein Thema wie bdsm eher nicht zu Sprache. Somit müssen sich die jungen Erwachsenen erst selber ein Bild der sexuellen Vielfalt machen. Was nicht heißt, dass sie deshalb gewisse Neigungen nicht haben. Aber nur eine Neigung zu haben reicht nicht, man muss ja erst mal wissen WELCHE, sonst ist nix mit ausleben ;)
      Des öfteren bin ich Kreativrechtschreiberin :lustig:
      Diesmal eine anonyme Antwort

      Höchstens eine Neigung zum Thema.
      Ich bin dominant-sadistisch, meine Schwester masochistisch-devot, und von mindestens einem Onkel hörte ich, daß er "passiv" unterwegs ist.
      Also ein sehr bunter Mix, aber ohne eine "einheitliche Linie", abgesehen von der Neigung zu BDSM.


      Ergänzung

      Das Argument von @Gentledom bzgl. gemeinsamem Aufwachsen fällt hier ziemlich weg, da wir den Onkel nur sehr selten zu Gesicht bekamen/bekommen (wohnt mehrere 100km entfernt), und meine Schwester und ich schon über 15 Jahre nicht mehr zusammenwohnten als wir unabhängig voneinander innerhalb eines Jahres unsere Neigungen entdeckten.

      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ui schweres Thema,
      ich persöhnlich glaube es ist wie mit alten Uhrwerken (zahnräder die in einander greifen oder so)
      ich kenne die Thesen zur Vererbung, zur Anerziehung, zur Imitation.
      meine Vermutung dazu ist folgende:
      die veranlagung zu dominant oder devot liegt in uns allen aber ob sie zum Tragen kommt und wie hängt von der eigenen Wahrnehmung und Verarbeitung ab, und wie stark man sich in ein Rollenbild zwängen lässt.
      Mit Rollenbild meine ich das was wir ständig unseren jüngsten und jugendlichen angedeihen lassen in form von Erziehung und das was sie in dem Medien zu sehen bekommen und in Zeitschriften und Büchern zu lesen bekommen.
      Je nach dem wie man ganz individuell etwas wahrnimmt und verarbeitet bildet man eine Neigung zu Dom/Dev oder switch aus.
      ich würde also behaupten man kann es an nichts konkret fest machen weil es eine ganz eigene und individuelle Entwicklung ist die vielen einzelnen Faktoren unterliegt.
      Puh noch eine anonyme Antwort, ich sollte Einstellungsgebühren nehmen oder bekomme den Kontakt zu den weiblichen+netten Geschwistern vermittelt die solo sind ;)

      Ich bin devot, meine ältere Schwester ist devot/masochistisch und unsere jüngere Schwester stellte vor einigen Wochen interessierte Fragen. Wir glauben beide sie ist devot, sie hat aber selbst nichts dazu gesagt.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      ich denke das hängt primär davon ab, wie das auserkorene männliche und weibliche leitbild desjenigen ihre rollen vorleben und wie man das als heranwachsender mensch bewertet. die art wie wir bewerten legt sich in der frühen und frühesten kindheit grob fest...schlicht durch gesammelte erfahrungen. gesammelte erfahrungen sind eigentlich nur neuronale verknüpfunden und was genau bestimmt, welche verknüpfung da aus welchem erleben wird? genetik? zufall? da gibt es sicher spannende studien an eineiigen (gott schreibt man das so?) zwillingen zu, hab da aber grad nix parat.

      mein eltern führen eine relative 50er jahre ehe, weil sie beide in einer solchen aufgewachsen sind. mein älterer bruder hat bei mir die funktion des männlichen leitbildes übernommen, er ist ein sehr führsorglicher, charmant dominanter mann mit sehr viel einfühlungsvermögen, beruflich ambitioniert und sehr selbstreflektiert und trotzdem manchmal ein kindskopf. er ist schlicht so, wie er als kleienr junge meinen vater meiner mutter gegenüber erlebt hat.

      exakt das brauche ich als gegenstück, damit fühle ich mich sicher, das ist für mich berechenbar.

      ich kann mit sicherheit sagen, dass ich schon als kind die gleichen wesenszüge hatte, die meine subseite noch heute hat. ich war schon immer sub, definitiv schon vor der entwicklung meiner sexualität. meine alltagsdominante seite hingegen hat sich aus der lebens- und gesellschaftsnotwendigkeit entwickelt.
      Also ich kann nur sagen, dass es meines Wissens in meiner Familie niemanden gibt, der dieselbe Neigung hat.
      Allerdings war Sex in meiner Familie nie ein Thema, das besonders besprochen wurde. Für mich ist es bis heute ein Wunder, dass mein Bruder und ich auf der Welt sind, denn meine Mutter kann mit Sex nichts, aber auch wirklich nichts anfangen. Ihr wäre es bereits peinlich, das Wort "Kondom" in den Mund zu nehmen.
      Mein inzwischen verstorbener Vater war da zwar deutlich entspannter, aber welche Vorlieben er hatte....null Ahnung.
      Mein Bruder hat keine BDSM-Neigung.
      Auch von den diversen Onkel und Tanten (meine Mutter hat 7 Geschwister) ist mir nichts in der Richtung bekannt.
      Spricht alles eher gegen eine genetische Veranlagung in meinem Fall.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Anonyme Antwort

      Ich denke schon, ich bin devot-masochistisch, mein kleiner Bruder dominant-sadistisch, mein Vater war auch dominant-sadistisch.

      Ich habe bei mir die Theorie, das ich sehr früh Verantwortung übernehmen musste, ich war ja die Älteste. Meine Mutter gesundheitlich, schon seid ich denken kann, angeschlagen, mir wurde auch immer eingetrichtert eine Frau muss stark sein, niemals abhängig von einem Mann. "Sorge für dich selbst, dann gehts dir gut, es tut keiner für dich und schon gar kein Mann.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Also ich denke die Grundeinstellung zu diesem Thema ist irgendwo bereits bei der Geburt vorhanden, also ob jemand eher dominant oder devot ist. Durch Erziehung und Prägung wird diese aber beeinflusst, wenn ich ein "dominantes" Kind ständig drücke und unterwerfe wird es aus meiner Sicht irgendwann brechen oder die Dominanz wird sich verstärken, was beides zu einem Problem werden kann.

      Ich denke ob man Dominanz oder Devotion im sexuellen Kontext in Form von BDSM auslebt hat eher was mit der Prägung durch das jeweilige Umfeld zu tun.

      Also zusammenfassend, Grundrichtung genetisch oder wie auch immer vorgegeben und die "Bereitschaft" dies im sexuellen Kontext zu leben wird durch das Umfeld beeinflusst.

      Grüße
      Mr. Mendor
      Grüße Mr. Mendor

      Vertrauen, Verantwortung und Respekt sind es worauf es ankommt. Ohne Vertrauen kannst du dich nicht geben, ohne Verantwortung darf ich nicht nehmen und ohne Respekt können wir beides nicht und das ist all unsere Magie. (unbekannt)
      Ich weiß auch von einem Fall aus einer was Sex betrifft eher konservativen Familie, wo Bruder und Schwester beide dominant sind. Ich wüsste nicht, dass irgendetwas BDSM-mäßiges vorgelebt wurde. Da beide recht eng aufgewachsen sind, kann es auch gut mit kindlicher Prägung und so zu tun haben...keine Ahnung, woher es letztendlich kommt.
      Ich halte das für eine schwierige Frage- ganz ehrlich.
      Natürlich kann man sagen, das es von den Genen her kommt, oder aber von der vorgelebten Sexualität der Eltern/ Geschwister / oder wo man sonst aufwächst.
      Allerdings sehe ich das mit der vorgelebten Sexualität etwas anders, denn meist achten ja die Erziehungsberechtigten darauf, das die lieben Kleinen nichts davon mitbekommen.
      Natürlich können die Kids, wenn sie älter sind auch Fragen stellen und die Eltern antworten dann darauf , aber ich denke prinzipiell kann es allein daran auch nicht liegen.

      Ob es die Gene sind möchte ich weder anzweifeln noch bestätigen- ich bin kein Wissenschaftler..

      Ich würde erst einmal darauf tippen, das es die Umwelt ist /( im Allgemeinen), sehen die Kids heute doch genug im TV und/ oder Internet und danach wird dann eben auch ausprobiert. Für die einen ist es dann gut so, wie sie es ausprobieren und andere gehen in eine völlig andere Richtung.

      Wie gesagt, eine sehr schwierige Frage..
      Allein die Achtung voreinander , bestimmt den Umgang miteinander ..
      Gene spielen in meinen Augen eine untergeordnete Rolle. Wobei ich gerade da am hirnen bin, in wie weit wir alle mehr oder weniger unverdorben diese Erde betreten.

      Ich erinnere mich an ein Experiment mit Zwillingen, die nach ihrer Geburt in verschiedene Familien kamen : das eine in eine sozial schwache, das andere in eine gut situierte.
      Lange Rede, kurzer Sinn: das Kind in der besser situierten Familie kam im Leben besser klar.

      Praegungsphasen, das Umfeld wie die daraus resultierende Persoenlichkeitsformung ergeben nach meinem Empfinden dann letzten Endes den Menschen, der wir werden.

      Bei mir ist sicherlich das recht freie Sexualverhalten meiner Eltern wegweisend gewesen,dann mein erster Mann den ich mit gerade mal 16 Jahren traf. Es folgte ein sehr aktionreiches Leben und voila, vom kleinen dominanten Persoenchen mutierte ich zur FemDom.
      Du bist verdorben? ICH bin moralisch flexibel.... :P
      Ich hab ähnliche Beobachtungen gemacht... und auch mal im Scherz gemeint: Meine Schwester hat den Putzzwang bekommen, ich durfte die Perversion bekommen... korrekt wäre es natürlich anstatt das Wort Zwang / Perversion, das Wort Vorliebe zu verwenden... Ich kann mich auch an die letzten 2 Jahre erinnern, in denen ich mir BDSM noch selbst verboten hatte ... was hab ich da geputzt :P

      Ich glaube nicht so sehr an die Genetik bei diesem Thema - sondern mehr an das soziale Umfeld. Geschwister wachsen - in einem gewissen Rahmen - unter ähnlichen Rahmenbedingungen auf - sprich sie werden ähnliches erleben, erlaubt oder verboten bekommen, behütet werden, ein ähnliches Familienklima haben ... und auch ähnliche implizite (nicht ausgesprochene sondern gelebte) Regeln erfahren usw. Die Eltern selbst müssen nicht mal selbst BDSM ausleben.
      Bei uns in der Familie reden wir offen über das Thema Sex, aber bisher habe ich nirgends rausgehört ob jemand devot oder dominant eherist... Wahrscheinlich würde ich auch keine Antwort bekommen, da sie sich schämen würden. Ich kann mir denken, wenn jemand sich für BDSM entscheidet, dann nur, weil er/sie halt so gelebt hat. Ich kenne es nicht anders als mich unter einem Mann zu sehen. Wenn er sagt "Spring!" habe ich immer gefragt "Wie hoch?" Meine Mutter, mein Vater und meine Schwester sind da anders. Sie sagen was sie denken. Also würde ich sagen auch Neigungen sind nicht so konkret vererbar sondern eher Erziehungssache...

      Liebe Grüße