Die Genderdiskussion, eure Meinung zur Frage der Gleichberechtigung

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      Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt es in unserem Staatswesen nicht faktisch, sondern nur dem Anspruch nach. Dasselbe gilt allerdings auch für die Gleichberechtigung zwischen 'arm' und 'reich', 'gebildet' und 'bildungsfern', 'Migrationshintergrund' oder nicht, etc..

      Im weltweiten Vergleich betrachtet schätze ich mich glücklich und bin zutiefst dankbar in einem der reichsten, freiesten, sichersten Länder der Erde zu leben. Als Vater von drei Töchtern bin ich froh, dass sie hier aufwachsen werden und nicht irgendwo, wo Zwangsbeschneidung, Vergewaltigung, Verschleppung, Zwangsheirat, Kinderarbeit, Ausschluss von Bildung und Krankenversorgungund was gerade sonst jeden Tag in den Medien berichtet wird alltäglich sind.

      Wenn ich mich hier in Deutschland aktiv für die Gleichberechtigung der Geschlechter engagieren wollte, dann würde ich meine Energie nicht an die Kritik gendergerechter Schreibweise in einem BDSM-Forum verschwenden wollen sondern für gesamtgesellschaftlich relevante Themen reservieren, wie Ganztagsbetreuung für Kinder, Zwangsverheiratung minderjähriger Mitbürgerinnen, Lohngleichheit etc.

      Was Gleichheit betrifft, habe ich immer zwei sich zu mindestens 80% überlappende Gauß'sche Glockenkurven vor meinem geistigen Auge. D. h. abgesehen von den extremen Bereichen findet sich vermutlich in 80% aller Fälle für jeden Mann irgendwo eine Frau, die dasselbe besser könnte. Und umgekehrt genau so.

      ~Gertner
      „Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“ (Voltaire)

      XTina schrieb:

      Wer von Euch setzt sich eigentlich im realen Leben für die Gleichberechtigung von Männer und Frauen ein? Wer ist den hier in Parteien, Gewerkschaften und sonstigen Vereinigungen engagiert?


      Ich!
      Ich bin für eine Partei im hiesigen Gemeindeparlament ehrenamtlich tätig, ;) .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      XTina schrieb:

      Trotzdem stellt sich mir eine Frage und die ist nun wirklich ernst gemeint:
      Wer von Euch setzt sich eigentlich im realen Leben für die Gleichberechtigung von Männer und Frauen ein?


      Ich auch, wobei ich einen ganz normalen Meinungsaustausch zwischen ganz normalen Menschen dazu für genauso wichtig halte. Das schließt ja andere Arten der Zivilcourage, Parteilichkeit, persönlicher Unterstützung, politischer Beteilung, was auch immer nicht aus.
      Ich wollte hier eigentlich auch nicht schreiben, dennoch nachdem ich hier gelesen haben kommt mir eins in den Sinn.
      Solange Frauen ihren " Mann" stehen wollen, wird es keine wirkliche Gleichberechtigung geben.
      Denn damit werten sie sich selbst ab.
      Hmm also meine Meinung als Frau für die ich wahrscheinlich einiges an Gegenwind bekomme ist:
      Ich finde es schön das jeder die gleichen Chancen bekommen soll,das jedem egal welchen Geschlechts alle Türen offen stehen, allerdings fühle ich persönlich mich etwas überfordert mit dieser ganzen Situation, ich empfinde es als weitaus einfacher wenn die Rollen ganz klar verteilt sind. Dann hat man eine Orientierung, heute taumelt man doch häufig aufgrund der vielen Möglichkeiten orientierungslos durchs Leben,also ich zumindest. Ich bin alleinerziehend, ich soll mich um die Kinder kümmern,den Haushalt schmeißen, gleichzeitig aber bitte auch arbeiten gehen,dem Staat nicht auf der Tasche liegen und dabei doch bitte ständig und andauernd glücklich und zufrieden sein und irgendwie natürlich auch noch Zeit für mich mit rein bringen und hübsch aussehen.
      Ich möchte meine Kinder nicht in die ganztagsbetreuung schicken,sie neun Stunden von fremden Leuten erziehen lassen damit ich arbeiten gehen kann um dann mein mehr verdientes Geld eben genau diesen Leuten zu geben, das macht für mich keinen Sinn. Aber so wird es erwartet weil ich als Frau heutzutage ja immer stark sein muss.
      Ich bin froh das man heutzutage als Frau frei entscheiden kann wie man sein Leben leben möchte,das man wählen darf,das man studieren kann usw. Aber manchmal finde ich es zuviel und ich denke nicht das alle überall Gleichberechtigt sein müssen denn das würde ihnen in vielen Bereichen auch die Chance auf Erfolg nehmen,wie hier auch schon genannt wurde zb in den Bereichen Sport und Militär.Frauen und Männer sind nun mal nicht gleich.
      Natürlich bin ich für gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit das ist klar,aber wäre ich Chef zb einer Baufirma würde ich ganz ehrlich auch bevorzugt einen Mann als eine Frau als Maurer einstellen denn meistens sind Männer Frauen nun mal körperlich überlegen.
      Und ja ich finde Frauenparkplätze gut und ich finde es richtig das es mehr weibliche Erzieher als männliche gibt und ich finde es auch okay das häufig eher Männer als Frauen in Führungspositionen sind weil meiner eigenen Erfahrung nach Männer MEISTENS rationaler und weniger emotional als Frauen sind und damit gehen auch logischere und klare Entscheidungen einher.

      Also um mal zum Punkt zu kommen, ja ich bin für Chancengleichheit und ich finde die Meinung einer Frau ist gleichwertig mit der eines Mannes aber ich finde es schrecklich das einem dieses Männer und Frauen sind absolut gleich so dermaßen aufgezwungen wird, ich sehe körperliche und auch mentale Unterschiede und ich finde es schade das alles zu einem Einheitsbrei wird.
      Ich bin da sehr hin und her gerissen, ich hoffe jemand versteht was ich meine...
      <3 happiness is a state of mind <3

      Gentledom schrieb:

      Aber Frauen waren weniger selbstbewusst in Verhandlungen, also wundert es mich nicht, dass sie schlechtere Gehälter bekommen, im Schnitt forderte eine Frau einfach weniger und trat zudem noch weniger vehement dafür ein ihre Forderung durchgesetzt zu bekommen.



      Feuerpferd schrieb:

      Du hast Dich selbst da verraten, als Du meintest, Frauen sind meist weniger selbstbewusst und durchsetzungsfähig,


      Es tut mir sehr leid @Feuerpferd, das Argument, dass Frauen schlechter verhandeln bei ihrem Gehalt kommt aus den Genderstudies. Also Frauen haben festgestellt, dass Frauen zu freundlich verhandeln wenn es um ihre Interessen geht. Die vorgeschlagene Lösung der Professorin war übrigens sehr einfach: Man sollte jeder Frau die studiert (ähm warum eigentlich nur Studentinnen, haben Unstudierte diese Problem nicht oder ist Gender ein rein wissenschaftliches Problem?) dazu bringen ihre Rechte (verbotene Fragen bei Einstellungsgesprächen) erklären und ihnen auch zeigen wie man erfolgreich verhandelt, bevor sie die Uni verlassen. Ich kann die Forderung verstehen, würde das sicher durch Genderfrauen gemacht womit es noch mehr Genderjobs an der Uni geben würde :D Sorry die Frauen verhandeln einfach schlechter und ja das ist auch einer der Gründe für den unterschiedlichen Lohn. Meine beste Freundin hat die Tage in ihrem neuen Job 75.000 Euro gefordert, bekam sie auch. Eine sehr ähnliche Stelle wurde von einem Mann besetzt, der forderte 90.000 Euro und auch das war das Unternehmen bereit zu zahlen. Sie hat sich einfach nicht getraut mehr als 75.000 zu fordern wobei die Headhunterin ihr 85.000 Euro vorgeschlagen hat. Lustigerweise sucht das Unternehmen nun eine Möglichkeit ihr Gehalt hochzusetzen, weil es als ungerecht empfunden wird gleich qualifizierte Leute so unterschiedlich zu entlohnen. Ganz ehrlich ich würde meinem Mitarbeiter sagen, halt die Klappe und mich freuen 15.000 Euro Lohn und damit nochmals 5.000 Euro Nebenkosten zu sparen :D Ja ich mag meine beste Freundin aber ganz ehrlich so ist das Leben, wenn ich zu wenig fordere bekomme ich eben nicht mehr, außer man hat Glück und kennt wen (sie kennt nämlich wirklich wen im Unternehmen der mitentscheidet) der einen über die Hintergründe informiert und evtl auch mithilft. Überspanne ich als Typ den Bogen bei den Gehaltsforderungen bekomme ich den Job nicht, also trage ich als harter Verhandler eben auch das Risiko ohne Job dazustehen während die Frau die weniger verlangt ihren dann schon sicher hat.

      Elsa schrieb:

      Schallgewitter schrieb:




      Wenn Gleichberechtigung da währe würde man diese ganzen abgrenzungen Mann/Frau wegnehmen. im Sport, in der Kosmetik, beim Einkaufen, beim Militär einfach überall. Gleiche zugangsvorraussetzungen für beide geschlechter ohne Mann und Frau unterschiede. Das ist Gleichberechtigung der rest ist ein verrennen mal zur einen mal zur anderen Seite.


      Das sehe ich ganz genau so. Mit dem Einwand, dass das nur funktioniert wenn man die bisher gemachten Unterschiede übergangsweise angleicht (und dann ausschleicht), denn sonst können die gleichen Voraussetzungen ja gar nicht angenommen werden.


      Du meinst also man sollte eine Gruppe bewusst diskriminieren die vorher bevorzugt wurde um einen bewussten Ausgleich zu schaffen. Finde ich eine sehr undemokratische Methode, ein Unrecht durch ein anderes zu ersetzen. Zumal Frauen hier sehr vorsichtig sein sollten: spiegel.de/schulspiegel/wissen…ngen-massiv-a-612997.html Es ist durchaus bekannt, dass Jungs in der Schule seit vielen Jahren schlechter bewertet werden. Es ist eben ein Fakt, dass mehr Mädchen Abitur machen und es ist ein Fakt, dass mehr Akademikerinnen die Uni verlassen als Akademiker und es ist ebenfalls ein Fakt, dass Frauen im Strafrecht meist milder bestraft werden. Also konsequent weitergedacht müssten wir Frauen den Zugang zum Gymnasium erschweren, eine Männerquote an Unis einrichten und jeder Frauen per se in einem Strafverfahren härter Bestrafen zum Beispiel mit dem Straffaktor 30% (rein fiktiv ich kenne die Zahlen dazu nicht). Sorry das wäre nicht meins, jedoch würde es sich mit deiner Forderung decken.

      Skandinavien war lange Zeit Vorreiter in den Genderfragen. Schon viel länger als bei uns wurde dort darauf geachtet dass Kinder im Kindergarten eben genderfrei aufwachsen, Mädchen und Jungs als ähnlich spielen sollen und Stereotype verschwinden. Lustigerweise gibt es nun nicht mehr Maschinenbauerinnen als früher in den Ländern. Norwegen hat als erstes Land die gesamten Genderstudies wieder abgeschafft, das ist aber in Deutschland wenig bekannt und wird als Thema gerne gemieden. Der Auslöser für die Streichung der Fördergelder war ein "böser" Mann, er ist zwar seines Zeichens Komödiant, unter dem Deckmantel kann aber wie früher bei den Narren durchaus mal eine Diskussion losgetreten werden ;) Wer etwas über Harald Eia lesen mag: faz.net/aktuell/politik/auslan…edacht-habe-11899907.html einer der wenigen Berichte die ich dazu gefunden habe, über die Streichung selbst findet man vor allem in ausländischen Medien kurze Berichte.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gentledom ()

      Gentledom schrieb:

      Es tut mir sehr leid @Feuerpferd, das Argument, dass Frauen schlechter verhandeln bei ihrem Gehalt kommt aus den Genderstudies


      Damit gehe ich konform. Das betrifft jedoch nur ihr Gehalt, :D !
      Ich wollte jedoch eher darauf hinaus, dass Frauen in gehaltsunabhängigen Verhandlungen anders agieren und das nicht schlechter sein muss.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Feuerpferd schrieb:

      Ich wollte jedoch eher darauf hinaus, dass Frauen in gehaltsunabhängigen Verhandlungen anders agieren und das nicht schlechter sein muss.


      Dazu habe ich keine Aussage getroffen und ja Frauen können gleich, besser oder schlechter verhandeln als Männer... In meinen Augen verhandeln Frauen sozialer und weniger aggressiv, zumindest ist das in meinen Augen, der einige Verhandlungen mit Männlein und Weiblein hatte, so. Man sollte aber auch bedenken, das bei längeren vertraglichen Beziehungen oftmals ein hart ausgehandelter Vertrag auch mehr Konfliktpotential birgt und harte Verhandlungen eben auch dazu führen können, dass die Verhandlungen scheitern. Härte kann also auch sehr zum Nachteil einer oder beider Seiten sein.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Sehr interessantes Thema. Es gibt viele Ansichten zu diesem Thema, viele Meinungen was den nun besser sei die

      Ich bemühe mich meinen Kinden so viel mit auf den Weg zu geben wie geht und hab meine Töchter dazu erzogen, selbstständig zu sein und auch mal "Ihre Frau" zu stehen. Einfach das sie das was sie wollen versuchen selber zu erreichen und nicht weil sie eine "Frau" sind.

      Ich denken es wird nie wirklich eine 100% Gleichberechtigung geben bzw. geben können denn das Resultiert schon aus den Unterschieden der beiden Geschlechter. Das bemühen darum, es jedoch so nah wie möglich an die 100 % zu bringen ist wie mann ja sieht bereits ein Jahrhundertealter Kampf. Es kommt doch auch auf die Nation, auf die Religion an wie weit die Gleichberechtigung gediehen ist. Wir in Deutschland sind schon Recht weit vorne und wollen es immer noch besser machen.

      Es geht oft darum das z. B. bei der Kindererziehung/ Elternzeit, das auch mal der Vater zuhause bleibt. Sorry, auch wenn das vlt. altmodisch klingen mag ich hätte es gar nicht gewollt das mein Mann zuhause bleibt, denn da bin ich als Mutter egoistisch und wollte und will selber bei meinem Kind sein. Diese ganze Diskussion über Krippenplatz für jedes Kind. Ich finde es schön für die die es benötigen das es die Möglichkeit gibt. Aber mittlerweile kommen sich Mütter oft gezwungen vor und werden schief angesehen, weil sie bei Ihrem Kind bleiben wollen und dies in den ersten Monaten und Jahren selber erziehen möchten und dies nicht in Fremde Hände geben. Wer sagt den das das für die kommenden Generationen so gut ist

      Wie schon erwähnt wurde manchmal ist nicht alles schlecht was an alten Angewohnheiten in uns steckt.

      Auch bin ich der Meinung die Gleichberechtigung fängt in unseren Köpfen bereits bei der Erziehung an.

      Manchmal müssen wir Frauen doch auch einsehen das wir in einigen Punkten vlt. wirklich etwas schwächer sind und nicht auf biegen und brechen mithalten wollen. Klar gibt es immer Ausnahmen und dies gilt wie bereits erwähnt auch für beide Seiten.

      Und wie @Kirsche so schön geschrieben hat

      ​Also um mal zum Punkt zu kommen, ja ich bin für Chancengleichheit und ich finde die Meinung einer Frau ist gleichwertig mit der eines Mannes aber ich finde es schrecklich das einem dieses Männer und Frauen sind absolut gleich so dermaßen aufgezwungen wird, ich sehe körperliche und auch mentale Unterschiede und ich finde es schade das alles zu einem Einheitsbrei wird.


      Die Chancengleichheit sollte für alle gewährleistet sein, der Rest ist doch individuell.
      Eine 100%ige Gleichberechtigung ist aus biologischer Sicht allein schon gar nicht möglich.

      Ich glaube Frauen fänden es ziemlich doof, wenn beim Sport nicht mehr nach Geschlechtern unterschieden wird. Ich mein, klar, in der Rhythmischen Sportgymnastik hätten die Mädels sicherlich immer die Nase vorn aber beim Boxen jedes Mal auf der Matte zu liegen, im 100 Meter Lauf schon in den Vorrunden rauszufliegen, wäre doch echt deprimierend.
      Ach neee, Moment, da können wir bestimmt wieder die Frauenquote nutzen. Wir fordern einfach, dass 50 % aller Siege auf das Frauenkonto gehen.

      Auch die hier schon angesprochene Militärkarriere gestaltet sich bei Gleichberechtigung schwierig. Also entweder alle Kriegsgegner halten sich daran und nehmen Rücksicht (laufen langsamer und nehmen vielleicht auch Kugeln, die nicht so eine große Reichweite haben) oder aber die Frauen bleiben einfach zurück, sie wollten es ja so.

      Auf Frauenparkplätze sollten wir dann auch schnellstens wieder verzichten. Mannohmann, die Dinger sind aber bei näherer Betrachtung wirklich total sexistisch. Und beim nächsten Club, der keinen Eintritt für Frauen verlangt, werde ich umgehend auf die Zahlung bestehen. Und ich will auch keinen Prosecco als Begrüßungsgetränk. Ich will Bier! (was tatsächlich toll wäre aber den Sekt schütte ich deshalb nicht weg ;) )

      Wir haben doch hier in unseren Breiten- und Längengraden, das große Glück, dass jedem Geschlecht alle Türen offen stehen, das zu machen, was man gerne machen möchte. Aber man muss eben auch mal was dafür tun. Ich kann nicht erwarten, dass mir alle Türen aufgehalten werden, nur weil ich Körbchengröße D hab.

      Ich finde man kann alles schlecht reden. Aber wenn man sich die Entwicklung der letzten 70 Jahre anschaut, da ist so viel positives für uns Frauen geschehen, wie in Jahrtausenden vorher nicht.
      Gebt uns Zeit und wir werden die Weltherrschaft erreichen. :ironie:

      Aber eines verspreche ich euch, wenn Romeo Titten und Julia nen Schwanz haben soll, dann bin ich raus bei dem Genderblödsinn!

      Elsa schrieb:

      Ja, der Weltrekord der Männer im 100m Lauf ist 9,58 Sekunden. Der Weltrekord der Frauen ist 10,49 Sekunden. Das ist weniger als 1 Sekunde Unterschied. Ja, das ist ein Unterschied. Besonders für 100m Läufer. Aber sind solche Unterschiede, die dann immer bemüht werden, tatsächlich relevant für das grobe Mittelfeld - sagen sie da wirklich etwas darüber aus, ob jetzt Person x oder Person y besser in z/schneller/stärker ist?


      Klar sind sie das... und ehrlich gesagt im Mittelfeld sind die Unterschiede eben noch größer. Während meiner Ausbildung beim Militär hat keine Frau die Zeiten erreicht die Männern mindestens benötigen um überhaupt zu bestehen. Also denn Olympia 2012 Gewinnerin bei den Frauen war echt nicht weit entfernt vom Weltrekord und lief 10,75 eine Zeit die bei den Männern ihres Verbandes nicht mal ansatzweise für die Qualifikation für Olympia gereicht hätte. Das sind eben die Unterschiede. Ich spiele seit 3 Jahren Badminton (war aber bis vor 15 Jahren Leistungssportler) und habe als Hobbyspieler ohne je die korrekte Technik gelernt zu haben vor einige Wochen gegen eine Oberligaspielerin ein Einzel bestritten und klar gegen sie gewonnen. Es gibt Leistungsunterschiede wer das nicht glaubt soll einfach mal Mannschaften gegeneinander antreten lassen, Fußball, Badminton, Turnen und schauen was dabei rauskommt.

      Aber was ist so schlimm daran, dass wir nicht die gleiche Leistung erbringen? Mann und Frau haben ihre Stärken und Schwächen und wir sollten das eher als gegenseitige Ergänzung sehen denn als Hindernis. Für mich sollte kein Mensch Nachteile wegen seines Geschlechts oder was auch immer erleiden. Das bessere Individuum setzt sich in seinem Bereich auf Dauer durch. In Deutschland werden Männer wie auch Frauen benachteiligt, mal ist die eine Seite betroffen mal die andere. Insgesamt halte ich unser System aber nicht für systemgefährdend unfair. Frauen können alles werden was sie wollen, wenn sie eben dazu qualifiziert sind und Steine werden ihnen eigentlich nicht in den Weg gelegt.

      Deutsches Sportabzeichen Voraussetzungen (ergo Breitensport): sportabzeichen-bensheim.de/tl_…sicht_2015_Erwachsene.pdf
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Gentledom schrieb:

      Frauen können alles werden was sie wollen, wenn sie eben dazu qualifiziert sind und Steine werden ihnen eigentlich keine in den Weg gelegt.


      Wieso steht hier dann das Wörtchen "eigentlich" ?
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Jetzt habe ich einige Zeit überlegt, ob ich mich wirklich in diese Diskussion einklinken möchte. :gruebel:

      Die Sache mit der Gleichberechtigung ist, aus meiner Sicht, so ein Thema bei dem man wohl nie auf einen
      Nenner kommen wird. Es wird immer wieder Dinge geben die dem anderen Geschlecht sauer aufstoßen werden.

      Ich persönlich fühle mich nicht weniger gleichberechtigt als mein Mann, der den ganzen Tag arbeiten geht, nur weil ich dies nur an 2 Vormittagen in der Woche tue. Das haben wir damals zusammen so entschieden! Ebenso haben wir entschieden, dass ich somit auch den Großteil des Haushalts erledige. Da ich den Haushalt auch als Arbeit ansehe und die Kindererziehung auch mal so ihre Tücken hat, würde ich nicht behaupten, dass ich weniger Verantwortung hätte, als wenn ich jeden Tag ins Büro ginge.

      Also behaupte ich jetzt mal, ich habe genau so viel Verantwortung, dass bei mir Zuhause alles läuft, wie mein Mann bei seiner Arbeit gucken muss, dass alles läuft.

      Gleichberechtigung in der Gesellschaft:

      Das ich so ein heikles Thema, wie schon viele festgestellt haben, da kann man sich fast nur zu weit aus dem Fenster lehnen. Vieles ist auch Ansichtssache. Wir brauchen nicht darüber zu reden, dass sich in den letzten Jahrzehnten viel getan hat, was die Rechte für Frauen angeht. Und das ist in den meisten Fällen ach gut so.
      Frauen sollen meinetwegen Mechaniker werden können, Männer gerne Erzieher, das fände ich sogar noch sinnvoll!
      Aber manche Dinge, die heute so mit Gleichberechtigung in Verbindung gebracht werden, sind auch einfach nur seltsam. Von Frauen wird heute immer erwartet, so empfinde ich das, sie müssten sich in allen Bereichen selbst verwirklichen. Müssen wir das? War es früher denn alles so verkehrt mit der klassischen Rollenverteilung? Die Frau Zuhause, der Mann bei der Arbeit! Waren diese Frauen denn keine wirklichen Frauen? Ist es denn alles so toll, wenn die Frau heute im Beruf ihren Mann stehen kann oder soll?
      Ich finde eher, Frauen haben es heutzutage noch schwerer durch die Gleichberechtigungs-Debatte. Sie wollen nicht nur, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind, sie wollen auch Erfolg im Beruf. Dazu müssen sie aber noch gucken, dass der Haushalt läuft. Klar sollen Männer da mit anpacken, aber die meisten haben da doch gern selbst die Kontrolle, könnte ich mir denken. Dann wollen sie für sich selbst ja auch noch was tun, also Zeit für sich haben, usw.. Das kann, glaube ich, schon ganz schön stressig werden.

      Sauer aufstoßen tut es mir ehrlich gesagt, wenn ich überall in den Medien was über Gleichberechtigung von Frauen höre oder lese, sich aber gleichzeitig heutzutage manche Frauen oder junge Mädchen auf ihr Äußeres reduzieren lassen, als seien sie nur eine Hülle um Barbiepuppe für Männer zu spielen. In dem Punkt sollten wir doch wirklich weiter sein.

      Meine Kinder versuche ich so zu erziehen, dass sie wissen, sie können alles werden was sie möchten. Das Leben ist kein Ponyhof, egal ob Mann oder Frau. Jeder definiert Gleichberechtigung oder Emanzipation für sich selbst.
      Manche Frauen schreien förmlich nach Gleichberechtigung und Emanzipation, aber wenn es darum geht eine Kiste Wasser aus dem Auto in die Wohnung zu tragen, wird es vielleicht bei manchen schon schwierig. Ich persönlich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich das tue.

      Ich denke, das Thema sollte im Allgemeinen etwas lockerer gesehen werden. Ob jetzt Mann oder Frau, jeder hat seine Talente, Dinge die er oder sie gut kann, vielleicht auch besser als der andere. Ich kann beispielsweise keine Löcher in die Wand bohren ohne das ein Krater entsteht, dafür kann ich aber gut streichen.
      Und so ist es in der Berufswelt doch auch. Frauen sollen arbeiten gehen, natürlich. Das ist in der heutigen Zeit auch in den meisten Fällen aus finanzieller Sicht nötig. Frauen und Männer haben in manchen Dingen andere Sicht- und Herangehensweisen, die sich bei der Arbeit positiv auswirken können. Und solange sich diese Seiten positiv ergänzen ist es doch gut.

      Das Leben an sich ist doch teilweise schon hart und schwierig genug. Wir sagen doch immer, wir sind alle so tolerant. Dann sollten wir das in diesem Punkt auch sein, finde ich, und nicht immer alles auf die Goldwaage legen, denn dafür ist das leben auch leider zu kurz!

      Wie bei vielem, sollte man einfach hoffen, dass auch zu diesem Thema irgendwann ein gesunder Mittelweg gefunden wird!

      Ich hoffe, was ich geschrieben haben, ist einigermaßen für alle verständlich. Ich neige manchmal dazu etwas wirr in meinen Gedankengängen zu sein. :pillepalle:

      Außerdem möchte ich noch betonen, dass ich natürlich niemanden persönlich angreifen möchte, mit dem was ich geschrieben habe, dass ist alles nur meine Meinung und ich hoffe niemanden vor den Kopf zu stoßen. Sollte das doch der Fall sein, möchte ich mich jetzt schon mal dafür entschuldigen, da das nicht meine Absicht war, bzw. ist! :empathy:
      Grüße

      Mrs. Mendor

      ______________________________________________________________________________

      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)

      Spätzle schrieb:

      Wieso steht hier dann das Wörtchen "eigentlich" ?


      Weil Männer und Frauen in einigen Bereichen wahrscheinlich nicht ganz gleich bewertet werden. Das hat aber in meinen Augen nichts mit einer Geschlechtsbenachteiligung per se zu tun sondern mit sehr individuellen Faktoren. Da es diese Abweichungen leider gibt habe ich die Einschränkung eigentlich gewählt. Kein menschliches System ist zu 100% perfekt :)

      Hey und ich bin Jurist, Aussagen zu relativieren und einzuschränken wird uns immer eingebläut, so gestalten wir unsere eigenen Schlupflöcher :D
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      @Gentledom ist das so? Ist es nicht in der Realität so, dass ein Bewerber der angibt zwei Kinder zu haben und verheiratet zu sein, größere Einstellungschancen hat, als eine Bewerberin, die angibt zwei Kinder zu haben und verheiratet zu sein?

      Weil jeder Arbeitgeber als erstes denkt:
      • Wenn die Kinder krank sind, wir wohl die Muddi zu Hause bei den Kindern bleiben wollen, nicht der Papa?
      • Vielleicht will die Familie ja noch ein Kind haben und die Muddi fällt in dem Fall höchstwahrscheinlich länger aus wie der Papa?
      Sind es nicht gerade diese unterschiedlichen Bewertungen, die zu Benachteiligungen führen?

      Ich bin keine Volljuristin aber immerhin Schmalspurjuristin und ich hätte echt Lust, mal mit Dir zu rangeln @Gentledom ^^ . Meine Wenigkeit hat weder eine Nahkampfausbildung noch bin ich grausig sportlich, aber dafür habe ich bestimmt einiges mehr an Schwungmasse als Du ;)
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:

      Spätzle schrieb:

      @Gentledom ist das so? Ist es nicht in der Realität so, dass ein Bewerber der angibt zwei Kinder zu haben und verheiratet zu sein, größere Einstellungschancen hat, als eine Bewerberin, die angibt zwei Kinder zu haben und verheiratet zu sein?

      Weil jeder Arbeitgeber als erstes denkt:
      • Wenn die Kinder krank sind, wir wohl die Muddi zu Hause bei den Kindern bleiben wollen, nicht der Papa?
      • Vielleicht will die Familie ja noch ein Kind haben und die Muddi fällt in dem Fall höchstwahrscheinlich länger aus wie der Papa?
      Sind es nicht gerade diese unterschiedlichen Bewertungen, die zu Benachteiligungen führen?


      Freie Wirtschaft. Wenn es aktuell in Deutschland so ist, dass Frauen in diesen Fällen die Kinder versorgen wen wundert es dann, dass ein Chef lieber einen Mann einstellt, bei dem das Risiko nicht in dem Maße besteht. Ich schaue als Chef darauf, dass mein Laden läuft, bei wem ich eine erhöhte Ausfallquote sehe, den nehme ich bei gleicher Qualifikation nicht.

      Jedoch kommen wir hier doch zum Kern der Frage: Wäre es nicht sinnvoller anstelle einer Frauenquote über eine Männerförderung bei der Übernahme von bisher weiblichen Arbeiten nachzudenken. Also wenn der Mann das kranke Kind pflegt dieses zu fördern. In meinen Augen brauchen wir das alles nicht denn der Arbeitsmarkt reguliert sich hier selber und solange niemand diskriminiert wird sondern die Auswahl gemäß rein wirtschaftlicher Interessen erfolgt habe ich kein Problem damit, wobei unsere Gesetzgebung hier ein Problem hat, daher dürfen Fragen nach dem Kinderwunsch auch nicht gestellt werden. Das bedeutet für mich wäre ich Chef in der freien Wirtschaft, sehe ich in jeder Frau eine potentielle Mutter, mit Elternzeit und Co. Ergo gleiche Qualifikation dann doch lieber den Mann der im Sinne der Statistik eben weniger Ausfallzeiten im Unternehmen haben wird. Wäre ich Chef beim Staat müsste ich Frauen bevorzugt einstellen, ohne, dass ich hier einen Mehrwert sehe und evtl sogar der Auffassung bin der Chef der freien Wirtschaft hat Recht und mich darüber aufrege, dass gerade 3 Frauen in meiner Abteilung Kinder bekommen haben und ich nun Leute für befristete Arbeitsverträge suchen und einarbeiten muss. Wenn der Staat mir als Chef in der freien Wirtschaft einen Frauenförderungsprämie zahlt, würde ich evtl die Frau einstellen, solange eben die statistischen Ausfallzeiten und die damit verbundenen Mehrkosten mindestens kompensiert werden.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Spätzle schrieb:

      Ist es nicht in der Realität so, dass ein Bewerber der angibt zwei Kinder zu haben und verheiratet zu sein, größere Einstellungschancen hat, als eine Bewerberin, die angibt zwei Kinder zu haben und verheiratet zu sein?

      Weil jeder Arbeitgeber als erstes denkt:
      • Wenn die Kinder krank sind, wir wohl die Muddi zu Hause bei den Kindern bleiben wollen, nicht der Papa?
      • Vielleicht will die Familie ja noch ein Kind haben und die Muddi fällt in dem Fall höchstwahrscheinlich länger aus wie der Papa?
      Sind es nicht gerade diese unterschiedlichen Bewertungen, die zu Benachteiligungen führen?


      Aber ist es nicht auch so, dass sich die Frau vor ein paar Jahren noch nicht mal auf bestimmte Stellen beworben hat? Es ist ein schleichender, langsamer Prozess aber es ist ein Prozess, der sich immer weiter entwickelt.
      Tja, da beißt die Katze sich in den Schwanz, gelle? Und wo sollte man das unterbrechen?

      Es ist einfach so, dass in der Natur die Frauen zum Gebären von Kindern geschaffen sind. Männer können das (noch) nicht. Und in den Köpfen von Arbeitgebern sitzt das fest in Zement gemauert. Und solange die Arbeitgeber entsprechend bei ihren Einstellungsverfahren vorgehen und auswählen, sind Frauen gezwungen entweder für weniger Geld zu arbeiten oder aber gleich freiwillig eine Auszeit zu nehmen und sich um die Kinder zu kümmern, sei es mit oder ohne Teilzeitjob nebenher.

      Spätzle schrieb:

      Manche Menschen mit Personalverantwortung würde ich manchmal gerne fragen, ob sie eigentlich vom Himmel gefallen sind, oder ob sie auch eine Mutter hatten, die sie zur Welt gebracht hat und somiteinen wirtschaftlichen Schaden ihres Arbeitgebers in noch zu berechnender Höhe durch den ihren Arbeitsausfall verursacht hat

      einen wirtschaftlichen Schaden der Krankenkasse durch die Kosten der Geburt des Kindes verursacht hat

      einen wirtschaftlichen Schaden für die Gemeinde, das Land und den Staat verursacht hat, weil das Kind ja einen Kindergarten, eine Schule und eine Rentenversicherung braucht

      einen wirtschaftlichen Schaden für die Gesellschaft überhaupt verursacht hat, weil dieses Kind zu allem Überfluss soziale Bedürfnisse hat

      zu guter letzt sich selber einen Bärendienst erwiesen hat, da sie für ihren Verdienstausfall während der Zeit, die sie sich über den gesetzlich vorgesehenen Rahmen hinaus um dieses Kind kümmert, keinerlei Ausgleich für ihre Altersversorgung bekommt (okay, jetzt gibt es ja die Mütterrente...)
      Ich würde mir wünschen, dass ein Kind, also ein Mensch, nicht mehr danach beurteilt wird, was er für Kosten verursacht, sondern danach, wie wertvoll er für die Gesellschaft und den Staat eigentlich ist. Zumindest müssten Kosten und Nutzen gegenübergestellt werden, wenn schon eine geldwerte Beurteilung eines Menschen erfolgen soll. Jeder wirtschaftlich halbwegs gebildete Mensch würde niemals nur eine Kostenrechnung aufstellen, ohne Kosten und Nutzen gegeneinander abzuwägen.Insofern weigere ich mich nach wie vor, Menschen wie Dinge oder gar Wirtschaftsgut zu behandeln. Ich würde mir auch mehr Menschlichkeit unter Menschen wünschen. Wie man das dann bezeichnen will, ob als Feminismus oder Humanismus wäre mir herzlich egal.Human Kapital ist weiblich UND männlich.
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire: