Warum meldet sich Dom so selten? Oder: Warum brauchen Subs die Zuwendung von Dom auch außerhalb der "Spielzeit"?

Oder kann es auch Teil des Dom-Spiels sein?

Sub quälen, daraus Gewinn und Lust ziehen, sich dadurch begehrter machen, dadurch sich eine willigere und leidensfähigere Sub heranziehen?

Ähnlich wie diese üblen Anzeigen, wo kurz dahingerotzt nach "Sub-Bewerbungsschreiben" verlangt wird. Ich hatte neulich eine "Art von Konservation" mit so einem Dom, wo ich ihn fragte, wie er sich das vorstellt mit den Bewerbungen.
Das was an Antworten kam war auch nur sowas von abfällig und blasiert rausgehauen.
Aber eigentlich gab er zu, es wäre seine Masche und so sind Subs dankbarer.
Dankbar für jedes Fetzelchen Aufmerksamkeit.

Ohne ihn zu kennen, würde ich mal vermuten, das ist auch ein "Wenig Melder"

Ich kann nur von mir sprechen .
Ich habe Männer "an der Hand " mit denen mich einfach nicht mehr verbindet , als die gemeinsamen Stunden . Da gibt es nicht viel zwischen drin zu reden .
Bei einem (der ist aber nicht mehr aktuell ) war es mir auch ehrlich gesagt egal was er macht . Klar hab ich gefragt wie es ihm geht und so . Smalltalk eben . Aber auch nicht täglich .

Ich bin aber generell was regelmäßigen Kontakt angeht eine untreue Tomate . Das ist nicht meine Stärke .
Da muss der andere dann den Kontakt halten .
Weiß aber auch jeder vorher , das mache ich offen . Damit es eben nicht passiert das sich jemand zurück gesetzt oder in die Ecke gestellt vorkommt .

XTina schrieb:

Also, dass ich zu den Subs gehöre, die auch außerhalb einer Session nach Aufmerksamkeit gieren, ist kein Geheimnis. Irgendwie habe ich gerade das Gefühl als krank oder unnormal abgestempelt zu werden. Ist das Eure Absicht?

Ich habe nirgends von "krank" oder "unnormal" geschrieben. Ich kenne nicht Dich, Dein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und weiß nicht, ob Du in Deiner Beziehung glücklich bist. Außerdem habe ich klar formuliert, dass ich mich auf keinen konkreten Fall beziehe.

Wer sich in einer D/S-Beziehung sein eigenes Minderwertigkeitsgefühl zementieren lässt, in dem er/sie auf die Aufmerksamkeit und Lob eines "Doms" hofft, die aber nicht kriegt, und letzteres dann ja wieder auf die eigene Minderwertigkeit zurückführt - der/die wird unglücklich bleiben. Dieses Leid muss "von Innen" behoben werden. Und selbst wenn dafür eine Therapie hilfreich ist, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass der Betreffende "krank" ist. Und "unnormal" ist dieses Leiden schon mal gar nicht. Unter einem zu schwachen Selbstbewusstsein zu leiden und Beziehungen zu pflegen, die nicht gut tun, ist fast schon Normalität, fürchte ich.

Der Wunsch nach Lob, Anerkennung und Aufmerksamkeit vom "Richtigen" ist gesund. Gier nach Lob, Anerkennung und Aufmerksamkeit von "Irgendwem" ist es mE nicht, weil es niemals genug ist und das eigene Leiden verstärkt. Es kann bedeuten, dass "Dom" für dieses Bedürfnis funktionalisiert wird, und er/sie deshalb auf Abstand geht - wie in jeder anderen Art von Beziehung auch.

@SchoenAberSelten auf die Gefahr hin mich lächerlich zu machen, wie genau erkenne ich denn "den Richtigen" Ich frage nur damit er mir nicht durch die Lappen geht falls ich ihn treffen sollte.

lou schrieb:

@SchoenAberSelten auf die Gefahr hin mich lächerlich zu machen, wie genau erkenne ich denn "den Richtigen" Ich frage nur damit er mir nicht durch die Lappen geht falls ich ihn treffen sollte.

Mit dem "Richtigen" ist hier nicht der Traumprinz gemeint. Es geht auch nicht um BDSM oder Beziehung speziell. Es geht darum, von wem Lob, Anerkennung oder Aufmerksamkeit gewünscht wird. Gerade bei jungen Frauen ist diese falsche Eitelkeit verbreitet, wirklich JEDEM gefallen zu wollen. An wessen Meinung ist man denn wirklich interessiert? Will ich von Idioten und Arschlöchern beklatscht werden - Hauptsache Beifall? Hungere ich nach dem Lob eines "Doms" für meine Klamotte, der seine Gummibüx mal lieber im Schrank gelassen - noch besser im Laden gelassen hätte?

Wenn es um Eitelkeiten gehen soll (vor dem übrigens weder Männlein noch Weiblein so wie auch Dom, Sub etc. gefeit sind) eröffnet BITTE einen eigenen Beitrag!
Ansonsten könnten wir uns wenn es geht wieder dem Thema widmen?
Für alle die es vergessen haben:
Warum meldet sich Dom so selten

So, nun auch noch mal mein Senf.
Das was du schreibst liebe @Schallgewitter, ich stimme dem zu, einerseits, nur anderrerseits wenn das alles so einfach wäre, dann würde es auf dieser Welt wohl kaum Beziehungsprobleme geben.

Es entwikelt sich machmal 1. anders, und 2 als man denkt.

Und zur Frage:
Warum meldet sich Dom so selten
keine Ahnung , ich bin kein Dom und kann es daher nicht beantworten, zum Glück hab ich das Problem nicht, und meine Bedürfnisse werden auch dahingehend erfüllt


Warum brauchen Subs die Zuwendung von Dom auch außerhalb der "Spielzeit"?
Tja warum, ich kann da jetzt wieder nur für mich reden nicht für Subs im Allgemeinen.
Mir ist es ein Bedürfnis dem anderen wichtig zu sein, ich mag mich auf ihn verlassen können.
Ich brauche das Gefühl ihm etwas zu bedeuten, das Wissen er denkt an mich auch wenn wir uns nicht sehen.

Dann kann ich auch längere zeit warten bis wir uns sehen, freue mich dann um so mehr.

Denn er ist mir auch wichtig, mir ist es wichtig das er zufrieden ist das er sich gut fühlt genau wie ich, das dann auch zu hören, zu lesen tut einfach gut, streichelt die Seele, ist intensiv.

Die Gefühle die ich empfine will ich mitteilen

Mir fällt in dem Zusammenhang die Frage ein gibt es das auch umgekehrt?
Also, dass Dom sich zu oft meldet wenn Sub eigentlich Ruhe haben will?
Klammerdom sozusagen?

Mir ist zwar noch keiner begegnet , aber ich denke schon das es das gibt .
Am Ende ist auch ein Dom nur ein Mensch , dessen Bedürfnis nach Kommunikation das des Partners übersteigen kann .

Krat schrieb:

Mir fällt in dem Zusammenhang die Frage ein gibt es das auch umgekehrt?
Also, dass Dom sich zu oft meldet wenn Sub eigentlich Ruhe haben will?
Klammerdom sozusagen?

Also.. ich bin wohl so eine Sub, die gar nicht soooo viel und ständigen Kontakt braucht. Einmal täglich ist ok, kann aber auch mal nen Tag ausfallen. Wichtig ist, dass man zu erreichen ist, wenn es mal wirklich wichtig ist. Aber ansonsten.. Bin ich auch nicht so der Typ, der ständig am Handy hängen möchte.

Hallo zusammen,
ich kenne beides. Wenn ein Dom zu viel Zeit einfordert kann das auch einProblem sein. Allerdings bin ich generell eher der Typ lieber zu viel als zuwenig Kontakt. Momentan ist das leider umgekehrt und somit auch bei mir ein Thema. Ich brauche zumindest einmalam Tag Kontakt, was leider oft nicht der Fall ist. Ob das wirklich auf Gefühlsarmutschließen lässt, ich hoffe nicht. Berufliche und familiäre Situation könnensowas ja auch verursachen. Bin zumindest froh, dass es hier auch noch andereErklärungsansätze dafür gibt.
Und zur Frage warum ich das brauche... da schließe ich mich komplett bastet an. Sehr schön formuliert.

Mir stellt sich die Frage ob BDSM damit überhaupt was zu tun hat?

Schließlich sind wir alle nicht nur sub und Dom sondern Mann und Frau die genau so ticken wie alle anderen Menschen auch, nur dass jeder eben seine sexualität anders auslebt.

Vermissen etwas "Subs" ihre "Doms" mehr als normale Frauen ihre Männer?
Ich GLAUBE nicht.

Es ist einfach nur menschlich. Der/Die eine braucht mehr Kontakt und andere weniger. Das hat einfach nur etwas damit zu tun wie der Mensch eben tickt.

Bei der Frage warum sich Doms so selten meldet ist es doch das gleiche. Wenn der Mensch hinter dem Dom eben jmd ist der weniger Kontakt braucht ist das so und hat nichts mit seiner Neigung als Dom zu tun.

Außer natürlich dass es zum "Spielen" gehört. Wenn Dom weiß dass seine sub sehr engen Kontakt braucht, kann es auch Teil des Machtgefälles und auch der Luststeigerung sein. Auch ich fände es doof 1 Woche nichts von ihm zu hören, wäre traurig und wütend zu gleich, aber ganz im Ernst??! WENN er sich dann endlich meldet ist die Freude und die Erregung dabei viel größer und intensiver als wenn er sich jeden Tag melden würde.

Ich denke dass die zwei Fragen alle Menschen betreffen können. Ob ein Ehepaar, Affaire, Beziehung, Freundschaft+ Und dabei spielen die sexuellen Neigungen nicht wirklich eine rolle

Da muss ich leider widersprechen. Gerade wenn eine (Spiel-)Beziehung von DS geprägt ist, brauche ich den regelmäßigen Kontakt (der aber nicht unbedingt persönlich sein muss). Sonst fängt man bei jedem Treffen bei "0" an. Zumindest geht es mir so.

Ansich muss ich @Persephone_bbw recht geben. Dieses nicht melden betrifft alle menschlichen Bereiche.
Allerdings widerspreche ich ebenso wie Xtina, denn ich finde auch, das eine BDSM Beziehung (egal welche) den ständigen Kontakt und "da sein" erfordert, da es hier um weitaus mehr als nur "normalen" Sex geht.
Ich halte BDSM für wesentlich vertrauen - behafteter, da man wesentlich tiefere Einblicke gewährt.

Natürlich schließt es nicht aus, das dies auch andere Konstellationen abverlangen, aber ich finde hier ist es mehr.

Prinzipiell stimme ich dir zu, aber...

Persephone_bbw schrieb:

Außer natürlich dass es zum "Spielen" gehört. Wenn Dom weiß dass seine sub sehr engen Kontakt braucht, kann es auch Teil des Machtgefälles und auch der Luststeigerung sein. Auch ich fände es doof 1 Woche nichts von ihm zu hören, wäre traurig und wütend zu gleich, aber ganz im Ernst??! WENN er sich dann endlich meldet ist die Freude und die Erregung dabei viel größer und intensiver als wenn er sich jeden Tag melden würde.

Wenn meine Partnerin/Dom weiß, dass ich engen Kontakt brauche und sich absichtlich nicht meldet um ihr "Machtgefälle" zu zeigen, dann zeig ich ihr die Grenzen ihrer Macht auf. Ich versuch das mal zu beschreiben, hoffe es versteht jemand.
Teil des Spiels ist, dass sie Macht über mich hat, dass sie in gesteckten Grenzen (und ggf darüber hinaus...) machen kann was sie will. Das bedeutet aber auch Verantwortung und Vertrauen. Das braucht bei mir Nähe und Zuwendung, wenn das nicht erfüllt ist, leidet das Vertrauen. Spielbeziehungen sind da schwierig und anders, aber von meiner Partnerin erwarte ich, dass sie mich dabei wertschätzt. Dazu gehört, mir die Sicherheit zu geben die ich brauche und mit absichtlichem Schweigen bricht diese Sicherheit und das Vertrauen.

Wie gesagt, jeder tickt anders.Und ich denke dein Dom würde dich gut genug kennen und einschätzen dass du das nicht gut finden würdest @La Juli Darum geht es ja auch. Den anderen zu kennen und wissen was man ihm zumuten kann.

Wie gesagt.... ich würd mich drüber aufregen, aber die "erlösung" wäre dafür umso größer.

Ich kann deine Sicht aber definitiv nachvollziehen. Ein Dom muss die Grenze kennen bis wohin er gehen kann.

Ich finde solche Spielchen mit Nichtmelden auch ganz schrecklich. Kann ich nicht mit umgehen und will ich auch gar nicht,

Also aus genau diesem Grund habe ich meine letzte D/S Beziehung beendet...er hat sich nach 4-5 Tagen gemeldet und immer nur dann wann ihm gerade danach ist...also sehr willkürlich...für mich war auch klar das er in einer Beziehung steckte, da er sich ne längere Zeit überhaupt nciht meldete und dann aufeinmal wieder ganz viel aufeinmal.

Ich empfand es als schon fast unverschämt....da von mir sozusagen erwartet wurde entspannt damit umzugehen wenn sich DOM gefühlt eine Woche nicht meldet aber ich wiederrum wenn dem Herrn danach ist, sofort Abrufbereit sein muss und wenn dann mal nicht direkt geantwortet wird, wird Stress gemacht

Ich brauche einfach das Gefühl, dass mein Dom wenn nicht körperlich anwesend wenigstens in einer physischen Form anwesend ist, das ist wie so ein angenehmer Schleier der sich um einen legt, kann das nur ganz schlecht beschreiben...
Das heißt nicht, dass er ständig anrufen und schreiben muss aber mal eine aufmerksame Nachricht am Tag reicht schon...

das würde es für mich so genau auf den Punkt auch teffen. So ein "gar nicht melden" würde mir den Boden unter den Füßen wegreißen.......